Hi liebe Leute,
möchte mich auch mal wieder melden und gestehen, dass ich meinem Vorsatz zuwider kein Bild meines ersten erwischten Zanders hier gepostet habe. Den hab' ich vor etwa 3 Wochen gekriegt und er hat trefflich gemundet. Und wieder natürlich auf selber gebasteltem Wobbler...
Das ist es, was mir besonders Spass macht: die High-Tec-Kunstköder-Industrie aussen vor zu lassen.
Ich bin ja mehr oder weniger degenerierter Großstadtmensch (naja, eher Mittelstadt...), kann aber in 5 Min. fußläufig an der Donau sein und die ist ein Wahnsinns-Fluß! Auch wenn sie stark verändert wurde durch uns Menschen, hat sie ihre grundsätzliche Natur nicht verloren.
Es wurden viele Waller gefangen im Mai/Juni - hab' ich gehört. Das habe ich mehr oder weniger verpennt, da ich immerzu auf Hecht und Zander aus war.
Eigentlich bin ich ich ja Benjamin, was die Raubfischangelei angeht.
Im zweiten Jahr...
Und voriges Jahr war für mich als Anfänger (Wiedereinsteiger nach mehr als 40 Jahren) sagenhaft erfolgreich. So fast jeden 3. Angeltag habe ich einen großen (alles über 2kg ist für mich groß...) Fisch erwischt. Vor allem Hecht und der ist ein toller Fisch - zum Fangen und auch zum Essen.
Heuer ist der Wurm drinn, sozusagen! Aber nicht im Fisch sondern so allgemein was das Angeln angeht.
Das Wetter halt: dauernd wechselnde Wasserstände und mehr oder weniger andauernd Tendenz zum Hochwasser bei achterbahnfahrenden Luftdruckverhältnissen. Das scheint die Fische in ihrem Territorialverhalten dermaßen zu stören, dass ich damit als "Beutegreifer" nicht zurecht komme.
Mein dritter Wurf mit meinem fängisten Wobbler hat mir am ersten Mai einen tollen Rapfen mit über 80cm gebracht und ich war völlig begeistert, ob der Tendenz für's Angeljahr 2016 (ich fang erst im Mai zum Angeln an).
Und das war's dann aber auch schon für viele Wochen bis zum 60iger Zander.
Ein Erlebnis möchte ich euch noch berichten.
Da gibt's am Wehr eine sog. Bürsten-Fischtreppe, die angeblich nur schlecht ihrer Funktion gerecht wird. Also die Fische kommen da kaum hoch und wenn, werden sie total ermattet, von oberhalb wartenden Räubern (gemeint sind Raubfische) verspeist - so der Tenor der Fischerei-Oberen.
Die ganze Donau war vor paar Wochen wie fast immer in diesem Jahr dreckig braun vom Eintrag der Starkregen-Zuläufe. Ich machte oberhalb dieser Fischtreppe einen einzigen Wurf und es tat einen Riesenschlag! Ein für mich gewaltiger Fisch, den ich anfangs für einen Waller (wegen der Maulgröße) hielt, hatte den Wobbler geschnappt.
Auf solche Fische bin ich schon eingerichtet und ich hätte den Granaten-Hecht auch rausgekriegt. Er sprang aus der trüben Brühe, die dort nur knapp nen Meter tief ist, schüttelte seinen Kopf und war weg (war garantiert über einen Meter und hatte ein Maul mehr als kindskopfgroß).
Der hatte sich aufgrund der Hochwassersituation dorthin verlaufen und war recht bissig. Seither habe ich sicher mehr als 30 Mal dort versucht, ihn mit verschiedenen Kunstködern erneut anzutreffen . . . nix war's!
Da muss ich noch einiges dazulernen.
Trotzdem ist die Angelei hier eine tolle Geschichte für mich und mein urban-dekadentes Leben. Fast jeden Tag "spinne" (kommt von Spinnangelei!) ich mich beidseits der Donau fußläufig ein paar Kilometer flußauf oder flußab.
Dann geht's die Strecke in einem Zug zurück in's traute Heim und ich bin erfolglos-rechtschaffen müde. Das Einzige was mich da stört, ist mein Job an drei Tagen in der Woche, denn eigentlich bin ich ja schon in Rente und arbeite quasi nur noch hobbymäßig.
Also dann, ihr, die ihr im "Trüben fischt" wie ich: Etwas mehr Erfolg wie mir wünsche ich euch schon, denn wir wären hier glatt schon verhungert, wären wir heuer auf die Ergebnisse meine Angleraktivitäten angewiesen
Versprochen ist, dass der nächste schöne Zander hier gepostet wird. Ich bin kurz davor, den zu kriegen. Die sollen in Richtung Herbst immer hungriger werden und das vor allem bei sinkender Hochwassertendenz. Genau das haben wir momentan. Ich geh' jetzt angeln und bin sicher, dass endlich mal wiederein Raubfisch mein Kunstfischchen zum Fressen gern hat - ich fühle es ganz genau