Ich kenne das ja auch nur aus der Literatur. Milch gibt die Hirschkuh im Winter wohl keine mehr, oder nur noch minimal. Aber die Rudel sollen mutterlose Kälber ausstoßen. Und wenn die sich dann alleine durchschlagen müssen, kann ich mir schon vorstellen, dass sie etwas mickern, weil es ihnen an Anleitung fehlt.
Ich hatte bisher 2 x ein mutterloses Kalb mit in meiner Rinderherde, die ihre Mütter mit ca. 3 bis 4 Monaten verloren haben. Eines war in den Anfangsjahren von meinem Onkel zugestellt worden, in der Hoffnung ein einer Ex-Milchkühe würde es saufen lassen (was die aber nicht haben). Beim anderen musste ich die Mutter wegen Euterproblemen schlachten lassen. Sie gab keine Milch mehr. Die blieben beide zwischenzeitlich deutlich im Wuchs zurück, wohl mangels Milch, haben dann aber nach entsprechender Pansenentwicklung schnell wieder aufgeholt. Eines davon habe ich gerade noch. Ist jetzt ein knapp 2 1/2 Jähriger Ochse. Ein ganz schöner Brocken und nicht leichter als sein verbliebener gleichalter Kollege. Die gehen beide im Herbst weg zum Schlachten.
In Neuseeland werden weibliche Milchviehkälber oft nach nur 8 bis 10 Wochen Vollmilchtränke ohne Kraftfuttereinsatz auf der Weide großgezogen. Das soll die frühe Pansenentwicklung fördern. Und die haben ein Erstkalbealter von 2 Jahren, d.h. die Kälber lernen anscheinen sehr schnell, ohne Milch zurecht zu kommen, wenn sie auf guten Weiden stehen.
Was den Fang von Schwarzwild angeht: Da bin ich ganz bei dir. Der Einsatz von Saufängen ist in D im Prinzip möglich. Sie müssen aber einzeln von der Unteren Jagdbehörde genehmigt werden.
Unter deutschen Jägern sind sie aber als unsportlich verrufen. Und die Tierschutzproblematik beim Töten der gefangenen Tiere ist nicht zu unterschätzen. Wenn man anfängt auf die zu schießen, gerät die ganze Rotte in Panik. Abgesehen davon, dass das eine Qual für die Tiere ist, leidet die Fleischqualität stark und es soll wohl sogar schon vorgekommen sein, dass das Fleisch komplett verworfen werden musste.
Ich denke aber, dass man da durchaus praktikable Methoden finden kann. Schon der Einsatz von Schalldämpfern würde sicher helfen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man die Tiere lebend mit einem Viehanhänger in ein Gehege bringt, wo sich sie sich unter Fütterung einige Tage beruhigen und an Menschen gewöhnen können und man sie erst dann schießt. Oder man geht noch weiter und füttert die gefangenen Jungtiere erst noch groß. Da würde man sicher bald dazulernen, wenn solche Fänge erst mal im größeren Umfang eingesetzt würden.
In den USA gibt es Firmen, die diese Jagdtechnik kommerziell anbieten, um Farmern bei ihrem Sauenproblem zu helfen.
Die größte Schwierigkeit ist wohl die Intelligenz der Sauen. Wenn man es nicht schafft, die komplette Rotte zu fangen, dann sind die verbliebenen Sauen nie wieder so dumm, in eine solche Falle zu gehen.
Die Firmen füttern daher eine längere Zeit an. Die Falle wird dann per Fernauslöser durch einen Beobachter gesteuert. Und wenn einzelne Stücke der Rotte trotz längerem Anfüttern nicht dazu zu bewegen sind, mit in die Falle zu laufen, dann werden diese vorher oder nach dem Fang der Rotte (ggfls. mit Nachtsichttechnik) geschossen, damit wirklich kein einziges Tier aus der Rotte dazulernen und seine negativen Erfahrung weitergeben kann. Sonst würde der Fang bald nicht mehr funktionieren.
Jager Pro ist so eine Firma, die auch Fallen verkauft.
Hier ein Lehrvideo/Infovideo von denen:
https://www.youtube.com/watch?v=Sz0sOmkPgvI
https://www.youtube.com/watch?v=C3EVGN2GFHI (eine Muttersau hat trotz 4 Monaten Anfütterzeit nie die Falle betreten!)