Insekten-Diskussion

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Insekten-Diskussion

#101

Beitrag von Rati » Di 12. Dez 2017, 16:46

Hi Richard.
RichardBurgenlandler hat geschrieben:Wird da tatsächlich im Forum zensuriert oder der Mund verboten?
natürlich nicht (also jedenfalls nicht das ich wüste :) ).
RichardBurgenlandler hat geschrieben:Wie kann sonst "eine mögliche Beweisführung“ abgeblockt werden?
na, weil - bei einer Disskusion in einem gemeinen Forum wohlgemerkt- immer subjektive Aspekte auch eine Rolle spielen.
D.h.
RichardBurgenlandler hat geschrieben:waren einfach die Argumente zu schwach um sie akzeptieren zu können. Oder gar die Gegenargumente zu stark, sodass die "mögliche Beweisführung“ ad absurdum geführt wurde?
das beides kann beim jeweiligen Diskutanten subjektiv der Grund sein ohne das tatsächlich so sein muß.

Und wenn der eine schreibt, ihm genügen die Zeichen welche aus aller Welt kommen um eine Bedrohung der Insektenwelt zu sehen, was mMn auf Grund der allgemein schlechter werdenden Umweltbedingungen auch gar nicht so schwer nachvollziehbar ist, und der der andere schreibt is Quatsch weil es gibt ja keine wissenschaftlichen Studien darüber, dann hat halt der eine die Meinung des anderen nicht aktzeptiert und abgeblockt. :aeh:

Das was ich da beschreibe trägt keine Wertung in sich, heist, ich stelle weder die mögliche Beweisführung als auch die nicht Aktzeptanz als negative oder positive dar, sondern nur als Beschreibung eines Vorganges.
Denn wer von uns, egal ob nun Laienbeobachter oder in irgend einer Weise wissenschaftlich ausgebildeter, Forumsuser nun ein Argument als schwach, stark, oder gar absurd bezeichnet, bleibt immer noch ne subjektive Meinung.
Also so "einfach" (zu schwach, zu stark) wie du das schreibst ist es nicht, wenn mensch nicht nur seine eigene These als Mittelpunkt sehen möchte. :)

ABER, darum ging es in meinem Beitrag ja auch gar nicht, sondern darum das ich (im Gegensatz zu Rohanna) nirgens gelesen habe das jemand behauptet hat das Insektensterben müssen gar nicht bewiesen werden.
Rohana hat geschrieben:Ach, das Insekten-Leben muss bewiesen werden....... aber das Insekten-Sterben nicht? :dreh:
Is doch ganz einfach oder? :mrgreen:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5352
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Insekten-Diskussion

#102

Beitrag von Rohana » Di 12. Dez 2017, 16:57

Hajo, da ich grad eigentlich einen Kürbis schneiden sollte und keine Lust hab die letzten X Seiten zu durchforsten: Wildmohn war sich bewusst dass die Krefelder Studie selbst von ihren Autoren nicht als sicherer Nachweise für ein allgemeines Insektensterben betrachtet wird. Insofern finde ich es witzig wenn er/sie jetzt erstmal für das Insekten-Leben ganz dolle Nachweise fordert... vielleicht steh ich auch alleine mit der Ironie dieser Aussage(n). Gönn mir halt meinen Spass :kaffee:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Insekten-Diskussion

#103

Beitrag von Rati » Di 12. Dez 2017, 17:02

Ironie is immer i.O. ;) Na, vielleicht hat mich ja das dazu gestellte smile etwas irritiert - wirkte nich so ironisch auf mich-Rohanna.
Zu dem Wildmohn ja nicht nur diese Studie aufgeführt hat um seine(ihre?) Besorgniss zu begründen.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Manfred

Re: Insekten-Diskussion

#104

Beitrag von Manfred » Di 12. Dez 2017, 17:36

@Rohanna:
Was ich nicht verstehe ist, wieso nur blütenbesuchende Fluginsekten geschützt werden sollen.
Aber da ist es wohl wie allgemein im Tier- und Naturschutz: Schützenswert ist nur, was lieb gucken kann / aussieht, positive Emotionen auslöst und entsprechend kampagnenfähig/umsatzträchtig ist.
Mas beißt, sticht, Säure pinkelt, die Fensterscheiben vollkackt, den Nachtisch oder den Inhalt des Kleiderschrankes und der Vorratsdosen annagt oder sich durch Kot und Modder frisst scheint weniger gefragt. :aeh:

Manfred

Re: Insekten-Diskussion

#105

Beitrag von Manfred » Di 12. Dez 2017, 19:09

Wie es der Zufall will, wurde in der Soil4Climate-Gruppe gerade dieser Artikel verlinkt, mit etwas anderer Perspektive auf das Auf und Ab des Artensterbens:

https://www.dallasnews.com/opinion/comm ... xtinct-get

"Species go extinct, get over it"

"they will go extinct one day, and the world will be none the poorer for it. Eventually, they will be replaced by a dozen or a hundred new species that evolve later"

"The only reason we should conserve biodiversity is for ourselves, to create a stable future for human beings."

"99.9 percent of all species that have ever lived, as many as 50 billion, have already gone extinct"

"Nobody donates to campaigns to save HIV, Ebola, malaria, dengue and yellow fever, but these are key components of microbial biodiversity"

"Humans should feel less shame about molding their environment to suit their survival needs. When beavers make a dam, they cause the local extinction of numerous riverine species that cannot survive in the new lake. But that new lake supports a set of species that is just as diverse."

Benutzeravatar
ajal
Beiträge: 262
Registriert: Sa 26. Okt 2013, 16:07
Familienstand: verpartnert
Wohnort: Hohe Geest, Klimazone 8a

Re: Insekten-Diskussion

#106

Beitrag von ajal » Di 12. Dez 2017, 19:31

"The only reason we should conserve biodiversity is for ourselves, to create a stable future for human beings."
reicht das nicht als Grund?
Soviele Zusammenhänge in der Natur sind unerforscht. Keiner weiss vorher was das Ausrotten einer Art (oder auch das Zufügen) für Folgen hat.

Manfred

Re: Insekten-Diskussion

#107

Beitrag von Manfred » Di 12. Dez 2017, 19:43

ajal hat geschrieben:reicht das nicht als Grund?
Vielen offenbar nicht, wie man am Glyphosat-Thread gerade wieder ablesen kann.
Da sind andere Dinge wichtiger.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#108

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 12. Dez 2017, 20:08

Hi Manfred, interessanter Artikel!
Aber diese beiden Zitate daraus, sollte man vielleicht auch noch zur Kenntnis bringen:
We cannot thrive without crops or pollinators
The sixth extinction is ongoing and inevitable, and Earth's long-term recovery is guaranteed by history (though the process will be slow). Invasion and extinction are the regenerative and rejuvenating mechanisms of evolution, the engines of biodiversity.

If this means fewer dazzling species, fewer unspoiled forests, less untamed wilderness, so be it. They will return in time. The Tree of Life will continue branching without us, even if we prune it back. The question is: How will we live in the meantime?
:pfeif:

Manfred

Re: Insekten-Diskussion

#109

Beitrag von Manfred » Di 12. Dez 2017, 20:12

Naja. Der Artikel ist im Endeffekt die Langfassung des guten alten Witzes mit den beiden Planeten.

Wildmohn

Re: Insekten-Diskussion

#110

Beitrag von Wildmohn » Di 12. Dez 2017, 20:15

Manfred hat geschrieben:@Rohanna:
Was ich nicht verstehe ist, wieso nur blütenbesuchende Fluginsekten geschützt werden sollen.
Aber da ist es wohl wie allgemein im Tier- und Naturschutz: Schützenswert ist nur, was lieb gucken kann / aussieht, positive Emotionen auslöst und entsprechend kampagnenfähig/umsatzträchtig ist.
Mas beißt, sticht, Säure pinkelt, die Fensterscheiben vollkackt, den Nachtisch oder den Inhalt des Kleiderschrankes und der Vorratsdosen annagt oder sich durch Kot und Modder frisst scheint weniger gefragt. :aeh:
Absoluter Quatsch, was Du da sagst @Manfred.
Ich hatte die bestäubenden Insekten nur hervorgehoben, um sensibilität für das allgemeine Dilemma zu erzeugen.
Ansonsten halte ich mich an Buddha:
" Alle Wesen sind durch ihr Wirken das geworden, was sie sind, auch die höchsten Götter. Und es gibt kein Lebewesen - in dem uns zugänglichen Bereich vom winzigsten Käfer bis zum riesigen Elefanten oder in jenseitigen Bereichen vom niedrigsten Lebewesen bis zum höchsten -, das sich nicht auf dieser endlosen Wanderung befindet. Der Durst rast und wandelt sich dauernd, und je nach dem gewandelten Durst wird eine neue Daseinsform ergriffen. Es gibt nach dem Erwachten keine Lebensform, von der niedrigsten bis zur höchsten, in der nicht jeder Mensch schon ungezählte Male gelebt hätte. Was ihm auch an "Würdigem und Unwürdigem" begegnet - jede Mücke, jeder Wurm, jedes kleine erbärmlichste Tier, alles dies ist auch er unendlich oft gewesen auf der langen Daseinswanderung, ebenso wie alle diese Wesen schon unendliche Male Mensch gewesen sind. Darum kommt es gar nicht darauf an, in welcher Gestalt man sich gerade vorfindet in diesem unendlichen Kreislauf." :)

Antworten

Zurück zu „Wildtiere, Fischerei, Jagd“