Hm, und die zappeln nur darum wie irre an der Leine, weil der Fluchttrieb unreflektiert vom Gehirn abgefeuert wird?
So, wie eine Wespe einfach reflexartig zusticht, wenn sie sich gequetscht vorkommt? Ohne große Empfindlichkeiten dahinter, so wie unsereinem, dem beim hammertestenden Doc der Unterschenkel hochschnalzt?
Meine Weisheiten habe ich von einem alten Fischer in Brandenburg, der heute wahrscheinlich schon lange tot ist. Vielleicht war der auf seine alten Tage etwas wunderlich geworden, aber seine Ausführungen machten für mich durchaus Sinn.
Zumal ich damals auch was über Haie gelernt hatte... Die haben zwar keine Seitenlinie, sondern ihre lorenzinischen Ampullen an der Schnauze, die aber dieselbe Aufgabe übernehmen. Und die sind so empfindlich, dass ein in Kanada in einem Aquarium gehaltener junger Weißer Hai immer nur bis zu einer bestimmten Stelle seines Beckens schwamm und dort fast ruckartig umdrehte, als ob ihn was verstören würde. Da haben sie mal gekuckt, was es damit auf sich hat, und fanden in dem künstlichen Riff- Felsen eine rostige Verschraubung, die wohl die normalen Spannungsfelder so durcheinander brachte, dass der Hai das wahrnahm und nicht durch schwimmen wollte. Als der Schaden dann behoben war, begann er dann schließlich nach und nach das ganze Becken zu nutzen.
Das fand ich schon ganz eindrücklich.
Ansonsten meine ich aber, dass einem Koi bei längerem Aufenthalt außerhalb des Wassers auch entweder ein Wasserschlauch ins Maul gelegt wird oder er in zumindest flaches Wasser kommt.
Einem Karpfen aus dem See sieht man es mangels Mimik nicht an, ob der das gut findet oder nicht- aber darum einfach mal davon ausgehen, dass es ihm nichts ausmacht?
Gerade die Kochtopfangler überlasten die Produktivität der Gewässer völlig, weshalb ständig faunenverfälschender und Krankheiten verschleppender Besatz aus der Fischmast nachgekippt werden muss.
Sehe ich weniger so, Stichwort "Hegefischen". Habe ich einmal mitgemacht, und nie wieder...
Da fliegen tonnenweise Weißfisch aus dem Gewässer, der absolut essbar ist. Den aber kein Aas mitnimmt, weil "so grätig"... Ja, durchaus richtig... Aber warum können dann die Polen und Russen die essen, die zu meiner Berliner Zeit die stilleren Bereiche der Seeufer säumten? Da läuft seitens der deutschen Angler eine Verschwendung sondergleichen, obwohl Karausche und Plötze was richtig richtig leckeres sind. EInmal hatte ich einen Giebel dran (also Wildvariante des Goldfischs), und als ich dessen Rückenfilet aß, da wäre ich fast vom Stuhl gefallen- so lecker war der- besser als jeder Lachs!
Zwar bissel Gräten, aber mit der richtigen Zubereitung kriegt man die so klein, dass sie nicht weiter auffallen. Und wenn man Fischbuletten draus macht...
Ja, und in die weißfisch- und barschbereinigten Gewässer wurden dann eben Edelfische gekippt... Und sich dann geärgert, dass der Kormoran die alle wegfrisst. Ja, kein Wunder, wenn kübelweise Weißfische aller Größen in die Tonne fliegen und in die Tierkörperbeseitigung kommen, die viel seltenere Beute jagt kein Räuber, der nimmt das am besten verfügbare.
Und wenn die Kochtopfangler die Gewässer überstrapazieren, tja, dann muss man das halt weiter reglementieren. Nur so und soviel Entnahme pro Person und insgesamt. Wenn Du im Amiland jagen und fischen gehst, kriegst Du 'nen Schein mit 'ner Quote drauf und den zu bejagenden Arten. Nach dem Event überprüfen dass dann Leute vom Fish & Wildlife Service in bestimmten, in jeder County verteilten Zentralen, teils auch vor Ort, und das funktioniert ganz wunderbar. Auf richtige Arten, richtige Größe etc. ... Die Bestände werden nicht überstrapaziert, jeder hat seinen nachhaltigen Nutzen davon, und das beinahe ohne irgendwelche Besatzmaßnahmen wie sie hierzulande die gängige Regel sind (außer eventuell in siedlungsnahen Gebieten)...
Genau so etwas würde mir hier auch gefallen, würde das elitäre der Angelvereine, die Herr über nahezu jedes Gewässer von befischbarer Größe sind, so ziemlich aufbrechen, so dass hinkünftig jeder ohne viel Vereinsmeierei was davon hätte.
Wie gesagt, ich war jahrelang im Verein und ebenso lange Abonnent der "Esox"...
Ich sehe das eher so, dass ohne den permanenten Besatz oft gebietsfremder Fische viel weniger Leute ihrem Privatvergnügen nachgehen könnten, dass also nicht besetzt wird, um Bestände aufzustocken und nur so stabil zu halten, sondern die für die natürlich potentielle Fischzahl zu vielen Angler zu befriedigen- die natürlich kein grätiges Fisch- Unkraut am Haken haben wollen, sondern besten Edelfisch...
Unter anderem auch noch immer Aale, obwohl inzwischen jeder Beratungsresistente zumindest gehört haben sollte, dass die mittlerweile vom Aussterben bedroht sind...
Werden aber immer noch Glasaale abgefangen und in irgendwelche Gewässer besetzt, wo es von Natur aus nie Aale geben würde- damit jeder, der will, seinen Spaß haben kann...
In der Angelei gibt es einiges, was mir nicht schmeckt- dazu gehört die Überbesetzung ebenso wie Catch + Release, bei dem auch küchentaugliche Fische wieder losgelassen werden, so als zukünftige Trophy fishs...
ich weiß nicht: Vielleicht läuft das alles hier im Wessiland ja anders, dass in Berlin die Uhren anders schlagen/ schlugen, ist ja hinlänglich bekannt... Ich jedoch kann nur von meinem Berliner Standpunkt aus berichten, und da ging es teils echt grauenhaft zu... Selbst 20 cm lange Barsche waren der Mühe nicht wert und flogen wieder ins Wasser oder in die Tonne... An manchen Seen konnten sich die Füchse nahezu ausschließlich von den ins Gebüsch gepfefferten Weißfischen ernähren, ganze Uferzüge stanken im Sommer zum Himmel... Wie gesagt in Parkseen neben Karpfen, Brassen und Co auch Äschen zu besetzen, gute Erntefische wieder reinzuschmeißen, weil "ich ja nicht töten kann, nicht mal 'n Fisch..." etc. pp.- keine Ahnung...
Wenn das bei Euch hier anders läuft, will ich nix gesagt haben, aber so ein paar grundsätzliche Gedanken schaden weder da noch hier, finde ich.