Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

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Buchkammer
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Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#1

Beitrag von Buchkammer » Do 25. Aug 2016, 17:37

Ich bin mal so frei und eröffne einen extra Faden für die überaus interessante Doku. Sie lief gestern in der ARD und ist wohl noch einige Zeit in der Mediathek verfügbar.

Denke, es kann sich durch diese 100 Minuten Filmmaterial eine interessante Diskussion entwickeln.

Ansätze waren schon in den Medienhinweisen erkennbar. :pfeif:
Buchkammer hat geschrieben:Heute Abend um 23.00 Uhr oder ab sofort in der Mediathek läuft die Doku: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden Menschen anwachsen. Wo wird dann die Nahrung für alle herkommen? Wird es die industrialisierte Landwirtschaft schaffen, genug auf unsere Teller zu bekommen? Film-Regisseur, Bestseller-Autor und Food-Fighter Valentin Thurn sucht weltweit nach Antworten und Lösungen. Dabei erkundet er die wichtigsten Grundlagen der Lebensmittelproduktion.

Quelle: http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage ... rste/Video?
Rohana hat geschrieben:Würd mich wundern wenns da irgendwas positives über die "industrialisierte Landwirtschaft" zu hören gäbe... wenn man die schon so betiteln muss.
Also ich fand die Doku sehr gut. Besonders die Projekte im Abspann geben doch Anlass zur Hoffnung. Das das den industriellen Landwirtschafts-Verfechtern übel aufstößt, ist verständlich.
Vielleicht könnt ihr dann in ein paar Jahrzehnten, wenn euch die Dünger und Mittelchen ausgehen, eure Schädlinge frittieren und als Proteine verkaufen? Aber diese Probleme müsste dann erst eure nachfolgende Generation lösen, oder?

Es bleibt weiter spannend - welchen Weg wird die Menschheit einschlagen?
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#2

Beitrag von Rohana » Do 25. Aug 2016, 19:16

Ich persönlich verfechte keine wie auch immer geartete "industrielle" Landwirtschaft, ich bezweifle auch dass es sonstwer hier tut. Ich weiss nur, dass es mit "mal eben alles auf Öko" umstellen nicht getan ist.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 26. Aug 2016, 20:21

Schlägt der Film nicht irgendwie sogar Selbstversorgung (zumindest teilweise) als Lösung vor? (zumindest teilweise)

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#4

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Fr 26. Aug 2016, 23:05

Der Film ist bei mir nicht abrufbar ..

Aber zu den 10 Milliarden, da gibts ja auch andere forecasts, wonach wir gewaltig schrumpfen

http://www.deagel.com/country/forecast. ... P&ord=DESC

Die Begründung kann man glauben oder auch nicht, aber es sind eben beides Annahmen.. 2025 ist ja nicht mehr so lang, bis dahin werden wirs sehen..

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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#5

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 27. Aug 2016, 08:50

@ina maka,
wegen der SV, ich habe eher das Gefühl, dass das ein Dorn im Auge von Politik und Wirtschaft ist (wird). Bis jetzt noch geduldet, aber wer weiß wie lange noch?
Die Milchbauern bei uns im Landkreis haben alle ein Anschreiben bekommen, dass der Verkauf von Rohmilch eine Straftat nach - Paragraph habe ich mir nicht gemerkt, ist und jeder für ein paar Liter Ab-Hof-Verkauf sich anmelden muss, Schulungen und diverses dazu benötigt, um ein paar Liter Milch ab Hof überhaupt verkaufen zu können. Kann es keinem verdenken, wenn immer weniger Bauern bereit sind, Milch aus dem Milchtank zu verkaufen.
Auch wer nur ein paar Kaninchen hält, muss das am Veterinäramt melden.

Lustig fand ich, dass der Film wie üblich zu einer Zeit ausgestrahlt wird, wo Otto-Normalverbraucher in der Regel bereits selig schläft- und dass man bereits jetzt sehr klar sieht, wohin die Reise geht.
Dem Verbraucher zu suggerieren, dass er mit seinem Einkauf wirklich was verändern kann, hmm, da bin ich sehr misstrauisch.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#6

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 27. Aug 2016, 09:52

hobbygaertnerin hat geschrieben:Die Milchbauern bei uns im Landkreis haben alle ein Anschreiben bekommen, dass der Verkauf von Rohmilch eine Straftat ...
dann müsste mal wer bei wikipedia ausbessern - ??
Die EU hat es den Mitgliedsstaaten überlassen, den Verkauf von Rohmilch und Rohrahm für den unmittelbaren Verzehr zu verbieten oder einzuschränken. Da Deutschland hiervon Gebrauch gemacht hat, gelten hier Sonderbestimmungen. Rohmilch darf nur als Vorzugsmilch in den Handel gebracht oder von Bauern aus eigener Herstellung als „Milch ab Hof“ direkt an Verbraucher verkauft werden.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rohmilch )

Wir trinken seit Jaaahren Rohmilch - meine Kleinen haben als erste Kuhmilch auch unbehandelte Rohmilch bekommen - mit ca. 2 oder 2 einhalb Jahren, und weiterhin Muttermilch dazu - niemand bei uns ist jemals davon krank geworden, meine Kinder haben selten "Magen-Darm" und wenn dann geht es von alleine wieder weg. Liegt aber, wie ich das sehe, nicht in erster Linie an der Kuh-Rohmilch sondern an der Mama-Rohmilch :pft:

Nachdem mich jemand auf das "arge" Infektionsrisiko bei Gartenarbeit ohne Handschuhe und Verzehr von unerhitztem Freilandalat aufmerksam gemacht hatte (in der Schwangerschaft!), habe ich beschlossen, dass auch Schwangere Rohmilch trinken dürfen.....
(pssst! ;) )
hobbygaertnerin hat geschrieben:Dem Verbraucher zu suggerieren, dass er mit seinem Einkauf wirklich was verändern kann, hmm, da bin ich sehr misstrauisch.
Vielleicht eher mit dem "Nicht-Einkauf" ??

Aber dass SV irgendwann einmal verboten wird, halte ich für eine realistische Bedrohung (und zugleich für eine furchtbare Vorstellung!!!).

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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#7

Beitrag von Buchkammer » Sa 27. Aug 2016, 11:02

ina maka hat geschrieben:Schlägt der Film nicht irgendwie sogar Selbstversorgung (zumindest teilweise) als Lösung vor? (zumindest teilweise)
Sehe ich auch so. Selbstversorgung in kleinem Rahmen oder zur Versorgung kleinerer Gruppen/Dörfer aber unabhängig von Saatgut- und Düngelieferanten.
ina maka hat geschrieben:Aber dass SV irgendwann einmal verboten wird, halte ich für eine realistische Bedrohung (und zugleich für eine furchtbare Vorstellung!!!).
Erste Ansätze waren ja schon zu erkennen - also auf die Gefahren von selbst Angebautem hinzuweisen. Man erinnere sich an den medial aufgebauschten Fall, dass einer vom Verzehr einer bitteren Zucchini starb. :aeug:
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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 27. Aug 2016, 22:46

@Hobbygärtnerin:
wir sind jetzt hier genau da, wo Joel Salatin vor 30 Jahren war....
Damit müßte der Weg ja klar sein.
Bloß nicht einknicken, sondern neue Wege finden, die legal sind.
Mit allen Tricks, die man finden kann, und man wird nicht drumrumkommen, auch politisch aktiv zu werden, um Unterstützer zu finden.
Ich weiß, daß das die Leute scheuen - aber es gibt keine Alternative, wenn sie ihre Lebensmittel behalten wollen.
Sonst gehört bald endgültig alles den Konzernen.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#9

Beitrag von hobbygaertnerin » So 28. Aug 2016, 08:40

@Sabi(e)ne,
ich kann mich auch irren, aber derzeit sehe ich noch wenig Bereitschaft, für die Lebensmittel sich grösser einzusetzen.
Man geht doch lieber in den Supermarkt, Discounter und schaut nach dem Billigsten.
Selbst frei Haus geliefertes Obst gilt nichts, da müsste man doch vielleicht mal was verarbeiten. Gemüse- warum sich selbst bücken, das können doch die "anderen" viel besser- und das bischen was Gemüse kostet, da ist die Zeit zu schade dafür.
Aber dafür dann ständig nölen und schimpfen, wie furchtbar die Lebensmittel heute sind.
Zumindest sind das meine Erfahrungen.

Ich habe vor Jahren mit einem Versuch begonnen, wieviel Fläche geht neben der Arbeit, um Gemüse, Obst, Kräuter usw. einigermaßen stressfrei zu bewältigen, ich mach es als Hobby und ein Stück weit aus Interesse, was der Einzelne für die Ernährung zu leisten imstande ist.
Aber für die superanspruchsvollen Kunden, denen nichts gut genug ist, würde ich meine Freizeit nicht mehr verschwenden. Beim Anblick des genormten Handelsgemüses und -obstes im Supermarkt wundert es mich aber auch nicht, alles liegt dort wie gemalt, kein Fleckchen, jedes genormt und gleichgross.
Deshalb freue ich mich über jeden, der sich seinen kleinen Traum von SV bewahrt und umzusetzen versuch, der sich einen Schrebergarten, einen Sonnenacker mietet, weil der auch weiß, dass das viel Freude macht, aber auch Mühe und Einsatz verlangt.
Wie 10 Milliarden satt werden-
wenn alle so eine Verschwendung mit den Lebensmitteln betreiben wollen, wie es derzeit läuft, dann sieht es nach meiner Meinung trübe aus.
Mir erscheint der Mensch ist nicht fähig, mit den Ressourcen sorgsam umzugehen, das war er früher nicht und heute ebensowenig.
Die Konzerne wisen, dass Mensch jeden Tag was zu essen und trinken braucht, dass die fruchtbare Erde nicht vermehrbar ist- und deswegen schauen sie zu, dass sie diese Bedürfnisse der Menschen gewinnbringend erfüllen.
Deswegen wird auch die Landwirtschaft so am Gängelband geführt, bis es dem Letzten zu dumm wird.

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Thomas/V.
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Re: Dokumentation: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt?

#10

Beitrag von Thomas/V. » So 28. Aug 2016, 08:47

Mir erscheint der Mensch ist nicht fähig, mit den Ressourcen sorgsam umzugehen, das war er früher nicht und heute ebensowenig.
Das gilt nur für die "reichen" Personen, Personengruppen oder heutige "zivilisierte" Gesellschaften, die nicht mehr selber diese Ressourcen erarbeiten müssen, sondern sie billig frei Haus geliefert bekommen.
Wer seine Kartoffeln selber auf dem Acker mit der Hand einbuddelt, anhäufelt, giest, ausbuddelt und in den Keller trägt, der wirft keine Kartoffel weg.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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