Bauer Willis Wutrede:

[Benutzer 3991 gelöscht]

Es gibt ja hier durchaus Svler die nicht nur nichts mehr kaufen wollen sondern auch etwas verkaufen wollen.

Leben und leben lassen, oder? Selber keinen Cent ausgeben wollen, aber die anderen sollen schon? Ist das dann nicht auch eine Form der "Geiz ist geil" - Haltung?

Das lustige dabei ist, das bei einer Automechanikerstunde kein Mensch jammert

kommt drauf an, in welcher Werkstatt...

[Benutzer 3370 gelöscht]

kommt drauf an, in welcher Werkstatt...

Auch die spezielle wird es nicht für 1,5 € die Stunde machen und du wirst auch nicht leicht einen finden der es für das 10fache macht.

[Manfred]

Soll ich das frische Weißkraut das Stück um 33 Cent nicht kaufen, weils mir gar zu billig erscheint? Ist es deswegen schlecht?

Ja. Selbstverständlich ist das schlecht. Richtig übel sogar, wenn man die Sache ganzheitlich betrachtet.
So ein Preis lässt sich nur unter Ausbeutung aller Produktionsfaktoren erzielen.

[Benutzer 3991 gelöscht]

a. Selbstverständlich ist das schlecht. Richtig übel sogar, wenn man die Sache ganzheitlich betrachtet.
So ein Preis lässt sich nur unter Ausbeutung aller Produktionsfaktoren erzielen.

http://www.nachrichten.at/nachrichten/w ... 15,1497801

Da können die Verbraucher aber nix dafür. Ob die Landwirte entschädigt wurden - keine Ahnung. Es ist halt doch ein bissl komplexer.

[poison ivy]

Soll ich das frische Weißkraut das Stück um 33 Cent nicht kaufen, weils mir gar zu billig erscheint? Ist es deswegen schlecht?

Ja. Selbstverständlich ist das schlecht. Richtig übel sogar, wenn man die Sache ganzheitlich betrachtet.
So ein Preis lässt sich nur unter Ausbeutung aller Produktionsfaktoren erzielen.

das geht jetzt vom Willi schon weit weg,
aber wenn der die Ernte von seinen 40ha komplett verkauft haben will, am besten noch vor er geerntet hat,
dann muss er sich anpassen und zu entsprechendem Preis an einen der Grossabnehmer verkaufen
wenn er gewillt ist zu spielen, gewillt ist sich mit dem Endverbraucher rumzuschlagen und gewillt ist mehr Arbeit zu investieren,
keine 40ha Mais oder Zuckerrueben oder was-weiss-ich anbaut
sondern wenigstens einen Teil davon Obst und Gemuese, womoeglich oeko-bio-tralala und natuerlich mit Verkauf ab Hof
dann kann er natuerlich ganz andere Preise verlangen,
aber ob er genug erntet? ob er seine Ernte komplett los wird? ob er am Ende mehr pro Arbeitseinheit verdient?
ob er gluecklicher ist?

frueher kam bei uns in der Vorstadtsiedlung immer der Kartoffelbauer mit Trecker und Anhaenger und hat lose Kartoffeln verkauft
irgendwie kann ich mir den geschniegelten Grossbauer Willi nicht mit Trecker und Glocke vorstellen,
wie er den ganzen Tag lang 'schoene Kartoffeln' plaerrt und sich mit hunderten Hausfrauen a einEuro fufzig rumschlaegt

[Rati]

...frueher kam bei uns in der Vorstadtsiedlung immer der Kartoffelbauer mit Trecker und Anhaenger und hat lose Kartoffeln verkauft
irgendwie kann ich mir den geschniegelten Grossbauer Willi nicht mit Trecker und Glocke vorstellen,
wie er den ganzen Tag lang 'schoene Kartoffeln' plaerrt und sich mit hunderten Hausfrauen a einEuro fufzig rumschlaegt

weist du was ivy, diesen Einwand finde ich ganz gut.
Nicht nur der Verbraucher ist zu weit weg von den Nahrungsmittelerzeugung, auch der Bauer ist heut zu Tage viel zu weit weg vom Verbraucher.
U.a. deshalb verstehen sie sich auch nicht mehr.

Grüße Rati

[Manfred]

Soso. Der Kartoffelbauer soll weiter mit dem Trecker in die Vorstadt fahren, mit Dreck unter den Fingernägeln seine Kartoffeln verkaufen und von den so erzielten 5000 DM (nicht Euro) Jahreseinkommen leben.
Der ivy dagegen, dessen Jahreseinkommen sich in der Zwischenzeit verzwanzigfacht hat und der einen auf gemütlichen Ruhestand macht, kann sich diese schweineteuren Kartoffeln nicht mehr leisten und kauft lieber die aus Ägypten, weil die 5 Cent pro kg billiger sind.

[Benutzer 3991 gelöscht]

mit Dreck unter den Fingernägeln seine Kartoffeln verkaufen und von den so erzielten 5000 DM (nicht Euro) Jahreseinkommen leben.

Hmm, mal nachguck

http://de.statista.com/statistik/daten/ ... -regionen/

Die Menge der Kartoffelerträge in der Region Niederösterreich im Jahr 2008 betrug 34330 kg je ha.

Was kostet 1 kg?

https://www.billa.at/Online_Shop/Obst__ ... elid=89532

Könnte man sagen, auf 1 ha wird ein Verkaufswert von rd. 34330 € erzielt.

Was kriegt der Bauer?

http://www.raiffeisen.com/markt/telegra ... index_html

4,80 Euro pro 100 kg.
also knapp 5 Cent pro kg.

gesamt dann ca 1.800 €, wenn ich nicht grad irgendwo einen Knopf im Kopf habe.
Kann das sein?
Und was kann da jetzt der Verbraucher dafür?

[poison ivy]

boa, jetzt hatt ich so fleissig getippt und die herzallerliebste Forensoftware hat's mal wieder gefressen statt zu posten *grummel*
also nochmal

5000Mark p.a.?
wieviel Krtoffeln kann Willi auf seinen 40ha anbauen?
wenn Willi keine Pacht mehr zahlen will, und nur seine (im Schnitt 1/4 eigenes Land hat jemand geschrieben?) 10ha beackert,
kann er immer noch im Scnitt wieviel Kartoffeln ernten?
Kartoffeln kosten zZ? sorry, keine Ahnung, hab schon seit einem Jahr keine Kartoffel gekauft
was kriegt er, als wenn er sie als Futterkartoffeln an einen Konzern abgibt?

wer sagt Willi darf nur Kartoffeln anbauen und verkaufen, sogar damals hat unser Kartoffelbauer anderes Gemuese der Saison angeboten,
wenn auch in sehr beschraenktem Umfang
direkt kann Willi sogar krumme Gurken und EU-un-konforme Kohlraben verkaufen

meine Mutter sagt, am Stadtmarkt baut nicht eine Baeuerin in Tracht mehr ihren Stand auf,
dienstags und samstags auf dem grossen Platz vor der Markthalle und den festen Staenden,
frueher war da alles voll, die Bauernfrauen haben verkauft, was ihr Garten und manchmal ihre Kueche so hergegeben haben

so kommunikativ wie Willi ist, koennte der auch einen Gemeinderat ueberzeugen, einen Wochenmarkt zu genehmigen,
die Stadtmenschen kommen von ganz allein, wenn sich das rumspricht und Rumsprechen geht heutzutage ganz schnell

[Benutzer 72 gelöscht]

nein - wirklich schlimm ist das, was man am Anfang in dem von Thomas/V. verlinktem Video sehen kann! ("Schweine für die Mülltonne" unter Medien- und Programmhinweise)
Und dass da nur ja keine Tierschützer und/oder "Grünen" sich einmischen.....

Die Erntehelfer in Lysistratas link: sind das die Bauern? oder sind das unterbezahlte Tagelöhner aus ärmeren Ländern??

Ich bin echt für mehr Kontrollen, für die Streichung der Subventionen!

Außer in dem Fall, dass ein Bauer Landschaftspflege macht, vom Aussterben bedrohte Nutztier- und Nutzpflanzen vermehrt bzw. mit traditioneller Wirtschaftsweise arbeitet (=umweltschonend, kompliziert und weniger lukrativ für den Gewinn) - Diese Liste könnte man ja eventuell erweitern.......

Ich versteh schon, Manfred, dass es dir (nehme ich mal an) wirklich um einen Bauernstand geht, der nach dem Gewissen und der Liebe zu den Tieren handelt.

Aber:

gibt es den noch?
"Bauern" sind Menschen, genauso wie "die Konsumenten"?

Warum krieg ich keine Antwort auf die Frage, wie sich Bauer Willi das vorstellt, dass "die Konsumenten" ihm Höchstpreise zahlen sollen, wenn er zugleich aber Billig-Gartenscheren kauft???

Und bitte schön, wenn ich mehr zahlen soll, dann nicht, wenn der Produzent jegliche Kontrolle und Vorschriften von außen verweigert .....

p.s.: nicht alle "Nicht-Bauern" sind große Geldverdiener