Bauer Willis Wutrede:

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Bauer Willis Wutrede:

#81

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 25. Feb 2015, 15:35

ina maka hat geschrieben: ich seh sie nur in einer kompetenten konsequenten weltweiten Biolandwirtschaft
Allerdings kann das weder Bauer Willi noch der Konsument alleine umsetzen, da ghört schon mehr dazu als nur Bio und regional zu kaufen oder anzubauen.
Wenn man jetzt die Politik ins Spiel bringt könnte man ja meinen, dass sie das Ergebnis des Volkswillen ist, also von beiden Bauer Willi und Konsument. :hmm: Ist ja alles demokratisch gewählt.

Das allerdings die Politik den Volkswillen, ja was ist der eigentlich ? umsetzt muss man ihn erst erkennen, den Volkswillen.
Zur Zeit stellt sich der halt so dar, dass die eine Seite möglichst billig kaufen will und die andere Seite davon leben will.
Ja es gibt natürlich Leute, die mehr Geld für Essen ausgeben, aber die sind leider in der Minderheit.
In Deutschland liegt der Aufwand bei 15,2% für Lebensmittel, vom Haushaltseinkommens, 1970 lag er noch bei 25 % und 1900 bei 57 %.
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... seit-1900/

Noch billiger gehts halt nicht.

Rati
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Re: Bauer Willis Wutrede:

#82

Beitrag von Rati » Mi 25. Feb 2015, 15:37

Manfred hat geschrieben:..Noch kritischer finde ich die extreme Konzentration in der Verarbeitung und im Handel.
Wenn du in Deutschland jeweils die 10 größten Schlachthöfe, Mühlen und Bäckereien wegbombst, bricht die Lebensmittelversorgung innerhalb von 2 bis 3 Tagen zusammen...
und das wäre in anderen Ländern anders? Wenn ja warum?
Lebensmittelketten kaufen ihre Lebensmittel doch nicht nur bei innländischen Produzenten.
Was zusammen bräche wäre der Absatzmarkt der Bauern.

Manfred hat geschrieben:..
Einfach so Arbeit zu finden, ist auch kein Kinderspiel, weiß das "der Bauer"?
Ich kenne keinen arbeitslosen Ex-Bauern. Bauern sind begehrte Mitarbeiter in vielen Branchen, weil sie Leistungswillen und -Können mitbringen und sich für kaum eine Arbeit zu schade sind.
Deshalb werfen viele Firmen lieber einen anderen Arbeitnehmer raus, wenn sie einen Bauern bekommen können.
? :hmm: ?
Also hier in unserer Gegend kommt ein ungelernter höchstens als Hilfsarbeiter irgendwo rein. Das für Bauern da ne Ausnahme gemacht wird, kann ich mir nicht vorstellen. Keine fachbezogene Ausbildung - kein Job.
Auf die Anspielung das Bauern anscheinend tatsächlich die besseren menschen sind geh ich lieber gar nicht erst ein. :roll:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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poison ivy
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Re: Bauer Willis Wutrede:

#83

Beitrag von poison ivy » Mi 25. Feb 2015, 15:51

ina maka hat geschrieben:
poison ivy hat geschrieben:wieso sollte dem Bauern eine andere Behandlung zustehen wie anderen Industrie- oder Dienstleistungsbetrieben?
weil sie es sind, die uns ernähren.....
uns ernaehren?
welche Bauern? die in Deutschland?
die in Holland? Spanien? Indien? China?
wieviel geht fast-direkt, nur ueber den Handel unveraendert an den Verbraucher?
wieviel geht an die Landwirtschaft zurueck und wird da wieder eingesetzt?
wieviel geht an die Industrie und wird erst mal be- und verarbeitet?
ernaehrt uns also die Industrie?
und wer ist 'unser Broetchengeber'? der deutsche Bauer sicher nicht
Manfred hat geschrieben:...Bauern sind begehrte Mitarbeiter in vielen Branchen, weil sie Leistungswillen und -Können mitbringen und sich für kaum eine Arbeit zu schade sind....
ach, ist das so?
ich dachte, bei den Bauern gibt es solche und solche, wie ueberall halt
anno, noch in D hatte ich Vater und 2 Soehne, Ex-Landwirtschaft, dann nur noch Nebenerwerb als 'liebe Mitarbeiter' ...
die wussten alle drei, wie man der Arbeit aus'm Weg geht, muessen wohl alle drei 'solche' gewesen sein, nicht 'solche'

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Bauer Willis Wutrede:

#84

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 25. Feb 2015, 16:02

Rati hat geschrieben:Was zusammen bräche wäre der Absatzmarkt der Bauern.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass zB. Chinesen sehr interessiert wären an deutschen Ackerböden und Wäldern.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Bauer Willis Wutrede:

#85

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 25. Feb 2015, 16:20

RichardBurgenlandler hat geschrieben:Ich könnte mir gut vorstellen, dass zB. Chinesen sehr interessiert wären an deutschen Ackerböden und Wäldern.
Das kriegen sie anderswo billiger

https://www.schweizerbauer.ch/politik-- ... 12433.html

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Bauer Willis Wutrede:

#86

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 25. Feb 2015, 16:31

Ja jetzt vielleicht noch, jetzt gibt es ja noch den Bauer Willi, aber wenn der durchdreht verkauft er an den NächstBesten und der ist vielleicht ein Chinese :grr:
Chinesische Verhältnisse sind ja auch nicht die Schlechtesten, wird Zeit das wir Chinesisch lernen.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Bauer Willis Wutrede:

#87

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 25. Feb 2015, 17:01

http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-04/l ... ing-europa
"Die Hälfte des Agrarlandes in Europa sei im Besitz von drei Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe. "
:aeug:
"Die "Land-Elite" werde durch eine "enorme Injektion von öffentlichen Geldern" unterstützt, "zu einer Zeit, in der alle anderen Staatsausgaben massiven Kürzungen unterworfen werden".
:aeug:

Manfred

Re: Bauer Willis Wutrede:

#88

Beitrag von Manfred » Mi 25. Feb 2015, 17:08

Sinn und Zweck der ganzen Ausgleichszahlungen ist es ja, einen freien Handel mit Landwirtschaftsprodukten zuzulassen (mit vielen afrikanischen Staaten entgegen der Behauptungen des Standard sogar einseitig, in unsere Richtung, nur wollen die das meist gar nicht einseitig, weil ihre Wähler auch lieber billige Importware kaufen, das den teuren einheimischen Kram), und die heimische Landwirtschaft trotzdem am Leben zu halten.
In den letzten Jahren wurden mehr und mehr dieser Mittel hin zu weiter verschärften Umweltauflagen umgeleitet.

Sicher würde die Landwirtschaft in D auch ganz ohne Ausgleichszahlungen weiter gehen. Aber dann gäbe es halt fast nur noch Mais und Wald.
Also eine sehr intensive Veredelungswirtschaft durch Großbetriebe auf der einen Seite und Aufforstung aller dafür nicht wirtschaftlichen Flächen auf der anderen Seite.
Allenfalls in den ackerbaulichen Gunstregionen würde sich evtl. ein gewisser Anteil normalen Ackerbaus halten können.
Da die überwiegende Zahl der Verbraucher offensichtlich keinerlei echtes Interesse an einer nachhaltigen Landwirtschaft hat, soll es mir egal sein.
Ich würde dann nur noch meine Eigentumsflächen nach meinen Vorstellungen bewirtschaften und damit meine erweiterte Familie durchfüttern.
Der Rest soll fressen, was er verdient hat, oder für gute, nachhaltige Nahrungsmittel angemessen bezahlen. Für letzteres müssen sich unter deutschen Produktionsbedingungen die Fleischpreise verdreifachen.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Bauer Willis Wutrede:

#89

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 25. Feb 2015, 19:31

Manfred hat geschrieben:Der Rest soll fressen, was er verdient hat, oder für gute, nachhaltige Nahrungsmittel angemessen bezahlen. Für letzteres müssen sich unter deutschen Produktionsbedingungen die Fleischpreise verdreifachen.
Das war jetzt Manfreds "Wutrede" ;)

Es gibt ja eine Klientel, die bereit und in der Lage ist, für gute Nahrungsmittel auch mehr auszugeben. Die wollen halt vielleicht lieber umworben werden, statt beschimpft.
Einem Teil ist egal, wo was herkommt, und andere können sich es nicht aussuchen.

Ich fände es gar nicht mal schlecht, wenn Lebensmittel teurer würden, unterhalb eines bestimmten Einkommens müsste man halt für Ausgleich sorgen. Wenn ich mir den link vom Richard ansehe, dass 1960 noch fast 40% des Einkommens fürs Essen ausgegeben wurde - da hat sich auch der Garten noch wirklich gelohnt.

Wenn ich den 10 kg Sack Zwiebel um 3 € kriege, lohnt es sich da, den Rücken krumm zu machen, oder würde sich an der Qualität was ändern, wenn sie 23 € kosten? Soll ich das frische Weißkraut das Stück um 33 Cent nicht kaufen, weils mir gar zu billig erscheint? Ist es deswegen schlecht?

Finds ja irgendwie witzig, das wir das auf einem "Selbstversorgerforum" diskutieren, was ja eigentlich das Ziel hat, nichts mehr von "aussen" zu kaufen.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Bauer Willis Wutrede:

#90

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mi 25. Feb 2015, 19:44

Lysistrata hat geschrieben:Finds ja irgendwie witzig, das wir das auf einem "Selbstversorgerforum" diskutieren, was ja eigentlich das Ziel hat, nichts mehr von "aussen" zu kaufen.
Es gibt ja hier durchaus Svler die nicht nur nichts mehr kaufen wollen sondern auch etwas verkaufen wollen. Und für die sind Marktpreise durchaus interessant, vorallem da man mit Kleinstmitteln ohnehin das Ganz nur als Finanzierung eines Hobbys einstufen kann.
Habe heute zufällig nachgerechnet was ich für meine Kiwi verlangen müsste, wenn ich sie verkaufen wollte. Die würde mir kein Mensch abkaufen.
Für einen Stundenlohn von 1,5 € könnte ich mich vieleicht im Hochpreisbiosegment ansiedeln. Das lustige dabei ist, das bei einer Automechanikerstunde kein Mensch jammert, Auto ist ja lebensnotwendig fressen kann man auch Sch... ist alles drin was der Körper so braucht. :nudel:

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