Aus Sicht des Betriebes ist das ganz egal, denn man muss nicht volkswirtschaftlich relevant werden, sondern seine Nische finden, die ein Auskommen für den Betrieb generiert. Für die Betriebe, die hier bei der lokalen Milchgenossenschaft und Käserei mitmachen, funktioniert es ganz gut, also macht man es, und ist dem Preisdruck der grossen Käsekonzerne ausgewichen.
Wahrscheinlich sind eure 3000 ha für ganz Deutschland auch weniger als 1 % - ist doch egal, solange für Euch die Rechnung aufgeht.
Wenn sie nicht aufgeht und ihr Euer einzigens Produkt nicht hochwertiger verkaufen könnt, müsst ihr halt anders wirtschaften oder etwas anderes erzeugen, was sich besser verkaufen lässt. Denn Euch dürfte auch wurscht sein, wie der Nachbar über die Runden kommt, der "nur" 500 ha hat. Das ist Marktwirtschaft - der Kunde bestimmt den Absatz, nicht der Produzent.
Bei der Landwirtschaft kann reine Marktwirtschaft nicht funktionieren, weil sie extrem umweltrelevant ist, deshalb gibts auch Subventionen vom Staat. Wenn die aber schon fliessen, bloss weil man Fläche bewirtschaftet, egal wie, dann setzt das falsche Anreize und die Zusatzprämien für Blühstreifen usw. lohnen sich nicht.
Die Erhaltungsprämien für den Krisenfall - Nahrungsmittel-Grundversorgung, früher der Hauptgrund eine eigentlich unrentable Landwirtschaft am Leben zu erhalten - sind der politischen Situation anzupassen und hier ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Länder in Europa wieder auf autark machen und ihre Grenzen schliessen.
Also muss man die Subventionspolitik insofern korrigieren, indem es nur für gesellschaftsrelevanten Zusatzaufwand überhaupt etwas gibt. Damit bezahlt die Gesellschaft dann den Zusatzaufwand der Landwirtschaft, der nicht durch den Produktepreis gedeckt werden kann, weil er nicht im reinen Interesse der Produktion ist. Lästigkeitsprämien - bezahlt mich dafür, dass ich darauf verzichte, die Umwelt zu belasten - dürfen auch nicht sein, denn dann will ich auch Geld vom Staat, weil mein Auto einen Kat hat und ich das Grundwasser nicht verschmutze. Das wäre auch fair nach dem Gleichbehandlungsprinzip - andere Gewerbe bekommen nicht bloss deshalb schon Geld vom Staat, weil sie es betreiben.