Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5317
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3341

Beitrag von Rohana » Mi 1. Dez 2021, 17:28

Viecher abschaffen und überall Blümchenwiese machen. Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein :bang:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

sybille
Beiträge: 4290
Registriert: Mi 2. Nov 2011, 20:48

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3342

Beitrag von sybille » Mi 1. Dez 2021, 18:00

In Südamerika gibt es relativ viele Traktoren mit Benzinmotoren, wegen billigem Treibstoff aus Rohrzucker.
Für den vielen Rohzucker musste aber auch viel Urwald abgeholzt werden. Billiger Treibstoff aus Rohrzucker ist also kontraproduktiv.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3343

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 1. Dez 2021, 18:10

sybille hat geschrieben:
Mi 1. Dez 2021, 18:00
In Südamerika gibt es relativ viele Traktoren mit Benzinmotoren, wegen billigem Treibstoff aus Rohrzucker.
Für den vielen Rohzucker musste aber auch viel Urwald abgeholzt werden. Billiger Treibstoff aus Rohrzucker ist also kontraproduktiv.
Hört sich populistisch an, aber

das ist denen da unten doch egal. Da wird das gemacht was Geld bringt und Kosten spart.


So ein Ideologisches Rumgehampel wie bei uns ist denen völlig fremd.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3344

Beitrag von Manfred » Mi 1. Dez 2021, 18:38

Oelkanne hat geschrieben:
Mi 1. Dez 2021, 18:10
das ist denen da unten doch egal.
Das ist unseren Politikern auch egal.
Die deutsche Politik hat doch die Biotreibstoffquote eingeführt. Dafür wird überwiegend Treibstoff auf Zuckerrohr- und GVO-Mais-Basis importiert.

Die Grünen wissen auch sehr genau, dass die Produktionsminderung hier zur Problemverlagerung nach Südamerika führt, also zu weiteren Regenwaldrodungen.
Das ist aber anscheinend gut für den Klimaschutz, sonst würden sie es ja nicht machen.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3345

Beitrag von Manfred » Mi 1. Dez 2021, 19:03

sybille hat geschrieben:
Mi 1. Dez 2021, 18:00
Billiger Treibstoff aus Rohrzucker ist also kontraproduktiv.
Wo soll denn deines Erachtens der Triebstoff für die Landwirtschaft (und alles andere) her kommen?
Fossil? -> soll weg, wegen CO2-Emissioen
Aus Pflanzen? -> ist böse, weil dafür Fläche gebraucht wird, sprich mehr Rodung
Synthetisch? -> Auch dafür muss die bezahlbare Energie irgendwo her kommen. Fast jede Freiflächen-Solaranlage in D verdrängt landwirtschaftliche Produktion ins Ausland und der erzeugte Strom ist viel zu teuer für die Treibstoffsynthese.

Die extensive Landwirtschaft in D stirbt, weil die Inflation die Ausgleichszahlungen entwertet, bei gleichzeitig explodierenden Kosten.
Die intensive Landwirtshaft in D stirbt, weil sie aufgrund der immer mehr und teureren Auflagen wirtschaftlich mit der billigen Importware nicht mehr konkurrieren kann.

Wir brauchen keine Industrie mehr, die die Grundlange unserer Staatseinnahmen ist,
und wir brauchen keine Landwirtschaft mehr, die uns ernährt.

Also sollen wir zukünftig alle von selbst gedrucktem Geld und importieren Nahrungsmitteln leben,
und gegenseitig unsere selbst gemalten Formulare kontrollieren, als Beschäftigungstherapie.
Wie lange das wohl gut gehen wird?

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3346

Beitrag von Manfred » Mi 1. Dez 2021, 20:24

Yara-Chef Svein Tore Holsether zu den massiven Verwerfungen am Düngermarkt:
(Mir war nicht bewusst, dass Yara außer den norwegischen, mit Wasserkraftstrom betriebenen Anlagen, auch so viele Gasbetriebene Anlagen in ganz Europa hat.)

https://www.agrarheute.com/markt/duenge ... mpf-587977

"Im vergangenen Sommer eine Tonne Ammoniak zu produzieren, 110 Dollar gekostet", sagte Holsether. „Und jetzt sind es 1.000 Dollar. Es ist also einfach unglaublich.“

„Das bedeutet in erster Linie sehr teuren Dünger für die Bauern und später sehr teure Lebensmittel für die Menschen."

sybille
Beiträge: 4290
Registriert: Mi 2. Nov 2011, 20:48

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3347

Beitrag von sybille » Mi 1. Dez 2021, 20:25

Manfred hat geschrieben:
Mi 1. Dez 2021, 19:03
sybille hat geschrieben:
Mi 1. Dez 2021, 18:00
Billiger Treibstoff aus Rohrzucker ist also kontraproduktiv.
Wo soll denn deines Erachtens der Triebstoff für die Landwirtschaft (und alles andere) her kommen?
Fossil? -> soll weg, wegen CO2-Emissioen
Aus Pflanzen? -> ist böse, weil dafür Fläche gebraucht wird, sprich mehr Rodung
Synthetisch? -> Auch dafür muss die bezahlbare Energie irgendwo her kommen. Fast jede Freiflächen-Solaranlage in D verdrängt landwirtschaftliche Produktion ins Ausland und der erzeugte Strom ist viel zu teuer für die Treibstoffsynthese.

Die extensive Landwirtschaft in D stirbt, weil die Inflation die Ausgleichszahlungen entwertet, bei gleichzeitig explodierenden Kosten.
Die intensive Landwirtshaft in D stirbt, weil sie aufgrund der immer mehr und teureren Auflagen wirtschaftlich mit der billigen Importware nicht mehr konkurrieren kann.

Wir brauchen keine Industrie mehr, die die Grundlange unserer Staatseinnahmen ist,
und wir brauchen keine Landwirtschaft mehr, die uns ernährt.

Also sollen wir zukünftig alle von selbst gedrucktem Geld und importieren Nahrungsmitteln leben,
und gegenseitig unsere selbst gemalten Formulare kontrollieren, als Beschäftigungstherapie.
Wie lange das wohl gut gehen wird?
Ich weiß es genauso wenig wie Du.
Einfallen täte mir die Wälder vernünftig aufzuforsten und weiter mit Verbrennungsmotoren zu fahren. Viel Wald produziert auch viel CO2 um das wieder auszugleichen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Sven2
Beiträge: 438
Registriert: Do 7. Mär 2019, 23:37

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3348

Beitrag von Sven2 » Mi 1. Dez 2021, 21:39

Manfred hat geschrieben:
Mi 1. Dez 2021, 19:03
Synthetisch? -> Auch dafür muss die bezahlbare Energie irgendwo her kommen. Fast jede Freiflächen-Solaranlage in D verdrängt landwirtschaftliche Produktion ins Ausland und der erzeugte Strom ist viel zu teuer
Dazu gibt's ja den Ansatz, in Sonnenreichen Ländern südlich die grüne Wasserstofferzeugung mit Solar zu fördern und den Treibstoff dann zu importieren. Von den Plänen hab ich schon lange mal gehört, von tatsächlichen Erfolgen aber bis jetzt eher nicht.
Dürfte ja relativ egal sein, aus welchem Land der Treibstoff dann kommt, mit selbstversorgung beim Sprit siehts da in Deutschland bis jetzt auch eher mau aus :pfeif:

Aber hatte ich mir mir den Dieselmotoren so gedacht, hatte auch nur von kleineren Elektrohofschleppern gehört meine ich.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10751
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3349

Beitrag von emil17 » Mi 1. Dez 2021, 21:51

Aus dem Link in top-agrar zur Dieselverteuerung:
Zurzeit gilt in Deutschland für Diesel ein Energiesteuersatz von 47,04 Cent/l. Das sind 18,41 Cent weniger als für Benzin mit 65,45 Cent/l, obwohl der Diesel-Kraftstoff einen höheren Energie- und CO2-Gehalt aufweist.
...
Hintergrund ist die geplante neue EU-Energiesteuerrichtlinie
a) Wusste nicht, dass Diesel CO2 enthält.
b) Wenn es EU-weit gelten soll, dann hätten ja endlich alle gleich lange Spiesse?
c) Wenn Diese teurer wird, dann hat das immerhin den Vorteil, dass weniger unnötige Transporte geschehen (die dänischen Kartoffeln, die in Polen geschält und in Portugal zu Fritten geschnitten werden, um dann in Deutschland auf die Pappe vom Schnellimbiss zu kommen)
d) Wenn Diesel teurer wird steigen die Lebensmittelpreise, damit dürfte auch die Verschwendung etwas zurückgehen und diese Güter werden mehr geachtet, als wenn manche Dinge wie jetzt so billig sind, dass sich nicht mal mehr Wegwerfen lohnt.
sybille hat geschrieben:
Mi 1. Dez 2021, 20:25
Einfallen täte mir die Wälder vernünftig aufzuforsten und weiter mit Verbrennungsmotoren zu fahren. Viel Wald produziert auch viel CO2 um das wieder auszugleichen.
Du meinst Sauerstoff?
Wobei du recht hast: Viel Wald produziert tatsächlich viel CO2, weil wo viel Wald ist, ist auch viel Wurzelatmung und viel Streuabbau und viel Bodenleben, das ebenfalls viel CO2 freisetzt. All das wurde irgendwann mal durch grüne Blätter eingefangen.
Ein Wald produziert deshalb über grössere Fläche und über längere Zeit gemittelt ungefähr so viel CO2 wie er CO2 bindet. Oder, was das selbe ist, er (der Wald, nicht bloss die Bäume, solange sie leben) produziert soviel Sauerstoff wie er Sauerstoff verbraucht.
Aufnahmen und Abgabe stehen im Gleichgewicht; wenn dem nicht so wäre würde die Biomasse im Wald unaufhörlich zunehmen, bis die Bäume unter dem eigenen Fallaub ertrinken würden. Auch die Nährstoffkreisläufe würden so nicht funktionieren. Das CO2, das im Wachstum aufgenommen wurde, steckt zum Teil (bestenfalls 1/3) im geernteten Holz. Das sind nach der Ernte vorwiegend kurzlebige Produkte, dann kommt das CO2 wieder raus, wenn Papier und Holz verbrannt werden. Was jedes Jahr in langlebigen Holzprodukten gespeichert wird, ist wenig angesichts der Menge CO2, die ein Wald alljährlich umsetzt.
Wälder können auch CO2 im Humus fixieren, aber das geht vergleichsweise langsam und irgendwann ist auch da Schluss.
Eine Senke für CO ist Wald nur, solange seine Fläche oder seine Biomasse pro Fläche (Holzvorrat) oder sein Bodenkohlenstoff (d.h. Bodenhumus) zunimmt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3350

Beitrag von Manfred » Mi 1. Dez 2021, 21:57

emil17 hat geschrieben:
Mi 1. Dez 2021, 21:51
b) Wenn es EU-weit gelten soll, dann hätten ja endlich alle gleich lange Spiesse?
Du scheinst überlesen zu haben, dass es sich dabei um eine Mindeststeuer handelt, und D voraussichtlich kräftig draufsatteln wird.
Und die außer-EU-Konkurrenz juckt das noch weniger.

Antworten

Zurück zu „Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion“