Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4091

Beitrag von Rohana » Fr 29. Jul 2022, 16:14

Strafe für Kuhschiss auf der Strasse... https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen ... len-569957

Schildbürgerland! (und den Lindner, den hab ich gefressen. Hatte mir von der FDP eigentlich mehr als hirnrissige Ideen erwartet :bang:)
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4092

Beitrag von SunOdyssey » Sa 30. Jul 2022, 08:58

penelope hat geschrieben:
Fr 29. Jul 2022, 15:16
In Ostdeutschland sind noch viele Flächen im Staatsbesitz. Im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung wurde ursprünglich vereinbart, dass dies an nachhaltig wirtschaftende junge Landwirte verpachtet werden sollen. Bundesfinanzminister Lindner will dies nun stoppen und stattdessen den Rahmen dafür schaffen, dass diese Flächen an Investoren verkauft werden können.

Hier dazu ein Bericht im MDR:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... f-100.html

Bei Campact gibt es eine Petition gegen dieses Vorhaben:
https://weact.campact.de/petitions/vert ... kauf+OstDE
Zum Glück gibt's dazu einen Koalitionsvertrag und Lindners Sauhaufen ist in der Ampel der kleinste Teil, ich kann diesen publicitygeilen Affen, der so offensichtlich die Autolobby unterstützt, übrigens auch nicht leiden. Das ist das schlimmste, was uns mit der neuen Regierung passieren konnte, dass diese Bremserpartei mit am Ruder ist. Von wegen "neues Denken", alles beim Alten Hand immer "im Namen der Freiheit"! Ja, wenn frei frei von Steuern und Abgaben bei den Reichen bedeutet....
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4093

Beitrag von emil17 » Sa 30. Jul 2022, 11:30

:holy: Die Reichen tragen schon so viel Verantwortung für unseren Wohlstand, da sollten die nicht auch noch Steuern zahlen müssen. Leistung muss sich doch lohnen. Verkaufen an Private ist immer gut, denn nur die können bekanntlich wirtschaften. Also privatisiert man alles was sich rechnet oder Geld bringt, der Staat behält Grundschulen, Altersheime für Solzialhilfeempfänger und der gleichen, und siehe da: er schreibet rote Zahlen, können also nicht wirtschaften. Wenn die besten Ackerflächen den Chinesen und Arabern gehören, wird hingegen sicher alles besser. :holy: Haben die Briten unter Maggie Thatcher geübt.
@Rohana: Du hast sicher recht, wenn die Definition von Monokutur nicht zutrifft, hier sind auch Kustfutterwiesen und dergleichen gemeint.
Dass Humusaufbau eigentlich fast nirgendwo geht, wurde im Film sowie wird generell durch regenerative Landwirtschaft widerlegt.
Das mit den kleinräumigen Strukturen stimmt natürlich, aber da sind vor allem die Grossbetriebe im Tiefland gemeint, die quadratkilometerweise Weizen oder Mais machen. Im Hügel- oder Alpenvorland ist das anders.
warum sollte jemand ohne Gegenleistung auf bares Geld verzichten?
Eigentlich kann man die ganze Diskussion in diesem Themenbereich auf genau diese Frage reduzieren.
Die Antwort könnte lauten, weil man längerfristig wirtschaften will. Die Geschichte vom dust bowl in Nordamerika liefert eine von vielen passenden Antworten darauf.
Das wird nämlich nicht im Ansatz so gefördert, wie es geld-wert ist. Dabei wäre das eine der wenigen wirklich IMMER sehr sinnvollen und effektiven Massnahmen für den Umweltschutz
Wie bitte? Dann wäre es doch andersrum: Wenn ich etwas sinnvoll finde, mach ich es doch selbstverständlich auch ohne Förderung. Wer bin ich denn?
Habeck hat übrigens neulich bei der Energiespardebatte genau so argumentiert, und recht hat er: Fürs Energiesparen kriegt keiner noch extra Förderung, denn das ist kein Spass, sondern eine reine Vernunftangelegenheit.
Auch die traditionelle Mentalität der selbständgen Bauern von früher war eine gute Antwort darauf: man hält den Hof zusammen und gibt ihn besser weiter, als man ihn übernommen hat. Dann hat man für sich und die Anvertrauten auch eine langfristige sichere Ernährungsgrundlage.
Gefällt mir besser als das moderne "Bezahlt mich extra dafür, dass ich meine Existenzgrundlage nicht ruiniere".
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4094

Beitrag von SunOdyssey » Sa 30. Jul 2022, 13:41

Emil :daumen: :daumen:

Das ist übrigens genau das, was die meisten Menschen, die nicht so allwissend sind wie manche hier, was das Thema LW angeht, so stört: dieses hohe Anspruchsdenken bei gleichzeitiger Finanzierung aus öffentlicher Hand. Alles, wirklich alles, soll der Steuerzahler berappen, was nicht irgendwie Geld einbringt. Wenn ich auch so denken würde, Stände hier noch kein einziger Baum oder nicht ein Meter Hecke, denn --- was bringt mir das? Nix, ich erlebe bei manchen Bäumen nicht mal mehr, dass die groß sind und viel Schatten spenden können. Aber ich habe die trotzdem gepflanzt, damit hier in Zukunft eine Windbarriere steht, die auch noch im Sommer für ein erträgliches Klima sorgt.

So müsst ihr eben auch lernen, zu denken, nicht: was bringt mir das, sondern, was wird in Zukunft dadurch besser/erträglicher/umweltschonender für die Nachkommen und die Umwelt.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4095

Beitrag von Rohana » Sa 30. Jul 2022, 14:38

emil17 hat geschrieben:
Sa 30. Jul 2022, 11:30
Das wird nämlich nicht im Ansatz so gefördert, wie es geld-wert ist. Dabei wäre das eine der wenigen wirklich IMMER sehr sinnvollen und effektiven Massnahmen für den Umweltschutz
Wie bitte? Dann wäre es doch andersrum: Wenn ich etwas sinnvoll finde, mach ich es doch selbstverständlich auch ohne Förderung. Wer bin ich denn?
Nö, so simpel ist das nicht, ab einer gewissen Grössenordnung. Bzw. wenn es so simpel wäre, warum gibt's dann Förderung für "Bio"? *
Wir reden hier von deutlichen Verdienstnachteilen, zum einen durch den Verlust an nutzbarer Fläche, zum anderen durch den höheren Aufwand durch verkleinerte Flächen. Das ist nicht, was man mal nebenbei und selbstverständlich macht. Kosten und Arbeitszeit für eine erste Bepflanzung/Gestaltung (ggf. nach Vorgabe X) und später deren Pflege ist nicht ohne - schüttelst du mal eben in paar hundert Meter Hecke aus dem Ärmel, und das für jeden der xhundert Hektar?

Ganz ehrlich... finde ich schon n bisschen unverschämt zu sagen, "wenn ich was sinnvoll finde mache ich es doch selbstverständlich auch ohne Förderung". Das ist doch ein Fass ohne Boden, da kann man Millionen reinversenken wenn man lustig ist, denn mehr geht immer. :aeug:



* oder für E-Autos, Gebäudedämmung, neue Heizungsanlagen, schlagmichtot...
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4096

Beitrag von emil17 » Sa 30. Jul 2022, 16:22

Natürlich mache ich etwas, wenn ich es sinnvoll finde. Man muss es ja nicht so weit treiben, dass man sich dabei ruiniert.
Das ist doch unser Forumsmotto: Klein anfangen, wenns passt erweitern.
Es wäre doch unsinnig, 20 Meter als sinnvoll empfundene Hecke nicht zu pflanzen, weil ich weder Zeit noch Geld für einen halben Kilometer davon gleich diesen Herbst habe. Es verlangt auch niemand, dass man sie so pflanzt, dass man danach mit dem Mäher nicht mehr beikommt.
Dass Äcker von 50 ha durch eine Hecke so behindert werden, dass man Rentabilität verliert, weil die Maschinengängigkeit behindert wird, glaube ich auch nicht.
Natürlich würde ich jede Förderung mitnehmen, wenn es gibt. Aber ich würde nicht die Förderer entscheiden lassen, ob ich es im Rahmen meiner Möglichkeiten mache, wenn ich es sinnvoll finde.
Ich glaube nämlich, gerade eben weil die Landwirtschaftsämter gefördert haben, was sie zusammen mit den Beratern der Agrofirmen sich ausgedacht haben - grösser und effizienter ist besser - haben wir alle und haben die Erwerbsbauern im Besonderen diese Agro - Umweltprobleme. Da hat man natürlich einen Hals, wenn man in eine Sackgasse gefördert wurde, genauso wie wenn du nach dem Weg fragst und dich ein Einheimischer ins Schilf schickt.

Die Bios, die heute Erfolg haben, haben in ihren Anfängen alles wider den Rat der Experten durchgestiert, und wurden auch allzu oft von ihren Berufskollegen gemobbt. Förderung gibts erst, seit die Gesellschaft erkannt hat, dass sie damit auch gesellschaftsrelevante Aufgaben erfüllen. Das ist also eher Abgeltung gemeinnütziger Zusatzleistungen, und das ist in Ordnung so.
Leider gilt der Umkehrschluss nicht - wenn man etwas macht, wovon die Experten abraten, ist es noch nicht alleine deshalb richtig.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4097

Beitrag von Rohana » Sa 30. Jul 2022, 17:49

Die kleinen Dinge die man mal eben so mit macht, die sind halt nicht sehr sichtbar, und drüber geredet wird auch nicht unbedingt. Und ganz ehrlich... da wo die Strukturen riesig sind, da reichen die Tropfen auf den heissen Stein nicht um wirklich was zu bewegen. Das ist was grösseres, das müsste man auch grösser anpacken.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4098

Beitrag von Ferry » Sa 30. Jul 2022, 23:20

Wir machen Bio weil wir es sinnvoll finden und es auch gar nicht anders können;)
Komplett ohne Förderungen. Wir fallen bei allem durchs Raster (zumindest war das vor 20 Jahren so und seit dem habe ich es nicht wieder probiert), weil wir zu klein sind. Zum Glück haben wir aber Kunden die bereit sind uns für unsere arbeit zu bezahlen. Hier waren sogar mal welche um sich den Hof anzugucken und meinten wir sollen unsere Preise noch erhöhen damit wir ihnen möglichst lange erhalten bleiben. Das nenne ich mal ein Kompliment.
Solche Menschen muss man aber erst mal finden und das bricht vielen Betrieben "das Genick".

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4099

Beitrag von strega » So 31. Jul 2022, 12:47

Ferry hat geschrieben:
Sa 30. Jul 2022, 23:20
Wir machen Bio weil wir es sinnvoll finden und es auch gar nicht anders können;)
Komplett ohne Förderungen. Wir fallen bei allem durchs Raster (zumindest war das vor 20 Jahren so und seit dem habe ich es nicht wieder probiert), weil wir zu klein sind. Zum Glück haben wir aber Kunden die bereit sind uns für unsere arbeit zu bezahlen. Hier waren sogar mal welche um sich den Hof anzugucken und meinten wir sollen unsere Preise noch erhöhen damit wir ihnen möglichst lange erhalten bleiben. Das nenne ich mal ein Kompliment.
Solche Menschen muss man aber erst mal finden und das bricht vielen Betrieben "das Genick".
ich bin überzeugt, dass es IMMER Menschen gibt, die es unterstützen
wenn wer etwas Hilfreiches, Förderliches, Heilendes tut für die Natur und den Planeten
und dies aus voller Überzeugung und aus vollem Herzen tut
das spüren die richtigen Leute und die tun das ihre dazu

nicht um möglichst viel Kohle damit abzugreifen, sich manipulieren und versklaven zu lassen, von wem auch immer, auch den sogenannten
Volks-vertretern (wer vertritt/zertritt hier was?)

nein, um das zu tun was heilt und fördert
im Tiefsten und Weitesten
Wege zeigt und zeigt wie mensch sie gehen kann
in Harmonie und natürlicher Kooperation
dafür gibts IMMER Unterstützung

nur muss mensch erstmal loslegen und machen
vielleicht im Ungewissen
und dann gehts weiter.....
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4100

Beitrag von SunOdyssey » So 31. Jul 2022, 13:17

Ferry hat geschrieben:
Sa 30. Jul 2022, 23:20
Wir machen Bio weil wir es sinnvoll finden und es auch gar nicht anders können;)
Komplett ohne Förderungen. Wir fallen bei allem durchs Raster (zumindest war das vor 20 Jahren so und seit dem habe ich es nicht wieder probiert), weil wir zu klein sind. Zum Glück haben wir aber Kunden die bereit sind uns für unsere arbeit zu bezahlen. Hier waren sogar mal welche um sich den Hof anzugucken und meinten wir sollen unsere Preise noch erhöhen damit wir ihnen möglichst lange erhalten bleiben. Das nenne ich mal ein Kompliment.
Solche Menschen muss man aber erst mal finden und das bricht vielen Betrieben "das Genick".
Ferry, so ist es hier auch! In der Solawi sind sehr viele, die wissen wollen, wie man was macht. Anschließend sind sie immer überrascht, wie viel Zeit und Arbeit manches in Anspruch nimmt, und sind dann sehr schnell bereit, doch einen angemessenen Preis zu zahlen. Im Supermarkt im Regal sieht man eben die Mühe und Arbeit nicht
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