Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3791

Beitrag von Rohana » So 12. Jun 2022, 21:14

emil17 hat geschrieben:
So 12. Jun 2022, 19:50
Derr verlinkte Text in der Agrar ist typisch: Statt sich über den Sperling in der Hand zu freuen, will man die Taube auf dem Dach. Wie sagt man einem Kind, das sich nicht über seine Weihnachtsgeschenke freut, sondern blärzt weil ein anderes mehr gekriegt haben soll?
Naja, er braucht sich nicht damit brüsten uns erstmal X Millionen Beihilfen zu streichen um sie dann an anderer Stelle, aber weniger effektiv, wieder zu geben. Warum kann man nicht ehrlich kommunizieren? Das stört mich. Immer diese Darstellung wie toll man doch wär, die Allgemeinheit glaubt's, die sind auch nicht betroffen...
Der Vergleich mit den Weihnachtsgeschenken trifft es nicht. Das ist kein Geschenk, das ist, bzw war mal, eine Grundleistung.


Mir wär's auch lieber einen angemessenen Preis zu bekommen statt Subventionen, für die jedes Jahr immer absurdere Forderungen gestellt werden. Ich bin echt schon am überlegen wie weit es noch gehen muss bis wir aus diesem System aussteigen, und ob es sich dann überhaupt noch lohnt (zumindest für uns) Landwirtschaft zu betreiben. Für Brennesselsalz braucht man keine Landwirtschaft :hmm:
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3792

Beitrag von strega » Mo 13. Jun 2022, 11:22

wenn ihr nicht an der Landwirtschaft hängt,
zumindest so wie sie jetzt ist
dann schaut mal was sonst gehen kann, halt vielleicht auch noch gehen kann

und nein, ihr müsst nicht die Welt retten mit eurer Kuhmilch, es gibt viele andere Möglichkeiten satt zu werden :mrgreen:

hab auch noch in der Schweiz gearbeitet auf ner Ziegenfarm
die hatte ne eigene Käserei und der Ziegencamembert wurde ihr im Hofladen fast aus der Hand gerissen - symbolisch gemeint -
klaro, auch in der Schweiz gibts ne Menge Auflagen,
dennoch geht sowas gut, weil super für Kuhmilchallergiker, und die Tiere werden viel artgerechter gehalten als Kühe in ach so klassischer Anbindehaltung.....

die der Wahnsinn pur ist, haste schon mal Kühe gesehen aus klassischer Anbindehaltung, die dann so einmal im Monat Ausgang auf die Weide bekommen, in der Schweiz wär das sowiso Pflicht jede Woche...... auch im Winter, aber wer macht das schon, das is ja Arbeit zusätzlich, die Viecher rauslassen und wieder reintreiben,
vor allem wenn die greislichen Viecher nicht mehr reinwollen so schnell................................................................ die sind ja nicht blöd :gkusch:
dann ist das richtig Arbeit, die Viecher wissen dass sie lieber draussenbleiben wollen und mensch treibt sie mit Gewalt wieder rein in die Anbindehaltung, was ein abgrundtiefer Scheiss!!!!

und auch die ach so tolle Weidemilch muss ja nur drei Monate im Jahr gemolken werden in Ösiland, danach dürfen die Kühe wieder in Anbindehaltung stehen neun Monate lang..... aber die ach so bewussten Leut beim A....diiii kaufen Weidemilchprodukte, weil die ja ach so toll ökkko sind :ohoh: :ohoh: :ohoh:

aber zurück zum Ziegenkäs, was den Kunden wichtig ist, die wollen keine Milchprodukte von gequälten Lebewesen......
und solche Leute gibt es auch in DE, jede Wette

und ja, solche Sachen wie Brennesselsalz können ein super zweites, drittes, viertes Standbein sein,
der erwähnte Typ in der Steiermark macht 5000 Reingewinn jährlich damit
ohne Tyrannei von wem auch immer, ohne Auflagen waswiewannwomit gefüttert oder medikamentiert und gespritzt werden darf

zum Glück brauchen Brennesseln weder Antibiotika noch irgendwelche der vielen -zide, die können sich noch selbst verteidigen, eine schwindende Qualität bei sogenannten Nutzpflanzen und bieten sogar noch vielen Schmetterlingsarten geschützten Verpuppungsraum :aeh:
das sind zukunftsfähige Projekte!!!
und sind unabhängig von irgendwelchen provozierten Verknappungen aufm sogenannten Weltmarkt von was auch immer
Kunstdünger brauchen sie auch nicht, endlich mal was richtig schön autarkes,
regional und saisonal sind sie sowiso :fypig:

naja, nachbauen is manchmal eher einfallslos, aber es gehen bestimmt 1001 andere Sachen....

coole Brotaufstriche sind auch hoch im Kurs
veggi oder auch vegan geht da richtig was
oder macht halt, wenn euer Herz dafür schlägt, nen richtig tollen Kräuterquark und bietet den an.....
ist eh immer das was zählt, ob was läuft oder nicht, wofür jemand brennt, was jemand begeistert, was jemand super gern macht......
ergo kann nix auf Dauer funzen was einen selbst ankotzt, was mensch selbst eigentlich gar nicht machen will (oft aus gutem Grund, weil pure Sklaverei, Drangsaliererei, Vergewaltigung von welcher Seite auch immer, Familie, Staat, Ehhhhu)

spinnt rum, legt los, träumt :hippie: :gren: :gren: :gren: :kermit: :hallo: :wicki: :verknallt: :verknallt: :verknallt: :verknallt: :verknallt:
und rechnet damit dass Träume wahr werden, wenn mensch das will, wirklich will
und nicht von vornherein alles abwürgt mit dem Argument der vermeintlichen Realität und dass das alles sowiso niemals geht und niemals gehen kann :kuuh:
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3793

Beitrag von Dyrsian » Mo 13. Jun 2022, 13:13

strega hat geschrieben:
Mo 13. Jun 2022, 11:22
hab auch noch in der Schweiz gearbeitet auf ner Ziegenfarm
die hatte ne eigene Käserei und der Ziegencamembert wurde ihr im Hofladen fast aus der Hand gerissen - symbolisch gemeint -
und nicht von vornherein alles abwürgt mit dem Argument der vermeintlichen Realität und dass das alles sowiso niemals geht und niemals gehen kann :kuuh:
Ich denke mal, aus Schweizer Perspektive, auch aus der Perspektive Österreichs oder Süddeutschlands denkt man, dass die Leute vieles möchten und bezahlen können. Im Ruhrgebiet und den Elendsquartieren der großen Städte sieht die Sache ganz anders aus. Wir haben im Umkreis von ... ich würde sagen 5 km noch nicht mal einen Biosupermarkt, geschweige denn Reformhaus oder so. Und das mitten in der Großstadt, einer Stadt mit einer halben Millionen Einwohner. Geh mal nach Gelsenkirchen und frag die Leute was die wollen! Bestimmt keine Produkte aus dem Hofladen.
In Osteuropa ist es noch schlimmer. Die Arbeitskollegen aus Serbien sind froh, wenn sie die Miete zahlen können und der Kühlschrank voll ist.

Man möge auch bedenken, dass man zwar viel machen kann im Leben und auch für ein paar Euro im Monat auf irgendeinem Hof jobben kann, oder eben Brennesselsalz verkaufen. Wer aber zahlt dann die Grundsicherung im Alter? Mit Rente ist bei dem Lebensstil nämlich nicht viel! Genau, der Mainstreammensch.

Man kann vieles machen, man kann auch mit Bioprodukten richtig viel Geld verdienen. Da müssen aber eine Menge Faktoren (Standort!) zusammenkommen. Ich kann diese rosarote Brille und dieses "alles ist möglich wenn ihr es nur wollt" echt nicht leiden. Das Leben ist keine romantische Kutschfahrt, jedenfalls für die meisten.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3794

Beitrag von Rohana » Mo 13. Jun 2022, 15:55

Wenn man davon leben will, muss es sich rechnen. Das kann man vorher tatsächlich annähernd durchspielen und -rechnen, und sollte es auch wenn man die Verantwortung für drei Generationen trägt.

Wir verkaufen übrigens keine Produkte von gequälten Lebewesen, wir haben Laufstall mit Panoramablick. Letztens ist mal eine ausgebüxt, die wollte aber wieder rein :aeh: Kühe sind Gewohnheitstiere. Weidehaltung hab ich schon ein paar mal erklärt warum das bei uns und für uns leider nicht geht.

Aber zur Anbindehaltung, ein Kollege mit Anbindehaltung und Weidegang, ja der muss sich auch fürchterlich "anstrengen" zum reintreiben der Tiere... der pfeift abends, und die Damen kommen schön im Gänsemarsch, gehen jede an ihren Platz und lassen sich anbinden.
Also, sie kamen. Der hat nämlich aufgegeben als einer der letzten mit Weidegang hier in der Nachbarschaft. Glaub sogar DER letzte. Als mein Schwiegervater da die letzten Kühe zum schlachten geholt hat, das hat mir das Herz gebrochen wie die Altbäuerin die Kuh auf den LKW geführt hat, "komm Moggi, ist schon gut..."
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3795

Beitrag von sybille » Mo 13. Jun 2022, 18:06

Naja, er braucht sich nicht damit brüsten uns erstmal X Millionen Beihilfen zu streichen um sie dann an anderer Stelle, aber weniger effektiv, wieder zu geben. Warum kann man nicht ehrlich kommunizieren? Das stört mich. Immer diese Darstellung wie toll man doch wär, die Allgemeinheit glaubt's, die sind auch nicht betroffen...
Genau wie bei der Corona Soforthilfe. Sie brüsten sich damit und ich sowie viele andere auch mußten sie zurückzahlen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3796

Beitrag von Rohana » Di 14. Jun 2022, 08:25

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-jo ... t-100.html

Bauen auf xxx ha und die Hälfte davon ist laut sim ein Parkplatz :roll: wenn ich schon höre, EU- und Bundessubventionen von einstelliger Milliardenhöhe... klar, ich bin absolut dafür dass der Osten einen tollen neuen Arbeitgeber bekommt, dass es wieder mehr Forschung und Produktion in einem wirklich wichtigen Bereich gibt, aber müssen dafür xxx ha Acker verschwinden? Haben die nicht genug Industriebrache? Wo bleibt der Umweltschutzgedanke, gehen da nochmal xxx ha drauf? Das ist doch genauso murks wie bei Tesla und dem Wald.

Über die Grösse bin ich mir übrigens nicht im klaren, je nach Quelle bzw. Artikel "500 Fussballfelder", "450ha", "380ha" aber in jedem Fall verdammt viel. Für meinen Geschmack zu viel. Da sieht man doch mal wieder, wenn's um's ganz grosse Geld geht ist alles andere absolut nebensächlich, sei's Natur oder Acker, alles wurscht. DIE bekommen garantiert weniger Auflagen damit sie ja nur bleiben, aber wehe der kleine Bauherr für Projekt XY macht eine Abwasserleitung nicht nach Vorschrift.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

penelope
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3797

Beitrag von penelope » Di 14. Jun 2022, 08:48

Für Tesla ist kein Wald gefällt worden, sondern ein Forst.
Hier im Forum sind doch eigentlich Leute unterwegs, die sich in diesen Dingen auskennen und nicht auf solche Polemik anspringen sollten.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3798

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 14. Jun 2022, 10:55

Rohana hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 08:25
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-jo ... t-100.html

Bauen auf xxx ha und die Hälfte davon ist laut sim ein Parkplatz :roll: wenn ich schon höre, EU- und Bundessubventionen von einstelliger Milliardenhöhe... klar, ich bin absolut dafür dass der Osten einen tollen neuen Arbeitgeber bekommt, dass es wieder mehr Forschung und Produktion in einem wirklich wichtigen Bereich gibt, aber müssen dafür xxx ha Acker verschwinden? Haben die nicht genug Industriebrache? Wo bleibt der Umweltschutzgedanke, gehen da nochmal xxx ha drauf? Das ist doch genauso murks wie bei Tesla und dem Wald.

Über die Grösse bin ich mir übrigens nicht im klaren, je nach Quelle bzw. Artikel "500 Fussballfelder", "450ha", "380ha" aber in jedem Fall verdammt viel. Für meinen Geschmack zu viel. Da sieht man doch mal wieder, wenn's um's ganz grosse Geld geht ist alles andere absolut nebensächlich, sei's Natur oder Acker, alles wurscht. DIE bekommen garantiert weniger Auflagen damit sie ja nur bleiben, aber wehe der kleine Bauherr für Projekt XY macht eine Abwasserleitung nicht nach Vorschrift.
Intel soll hier ca. 470 ha bebauen.
Löss-Lehm Schwarzerde , 85 bis 95 Bodenpunkte mit ca 2,8-3 % Humus.
Oder mit anderen worten:
Aller erste Sahne Ackerboden.
Im Prinzip die Fläche eines gut laufenden Familienbetrieb es ortsüblicher Größe.

Das Reiht sich aber ein, in z.b. zwei Glaswerke auf Bördeboden ganz in der Nachbarschaft.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3799

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 14. Jun 2022, 11:07

penelope hat geschrieben:
Di 14. Jun 2022, 08:48
Für Tesla ist kein Wald gefällt worden, sondern ein Forst.
Hier im Forum sind doch eigentlich Leute unterwegs, die sich in diesen Dingen auskennen und nicht auf solche Polemik anspringen sollten.
Das heist, man könnte deiner Meinung Nach völlig unbescholten die ganzen restlichen Bäume absägen?

Warum baute man die Fabrik nicht in der Lausitz oder im Mitteldeutschen Revier / Burgenlandkreis?

Auf den Tagebaurestflächen und den ehemaligen Industriegebieten hat es Platz ohne Ende, durch die Wasserhaltung der Gruben gibt es Wasser im Überfluss. Es müsste kaum ein Baum gefällt werden,
keiner würde im Trinkwasserschutzgebiet in den Grundwasserleiter hineinbetontieren, Eisen- und Autobahnanschlüsse sind schon da.

Aber:
"GIGA Berlin" klingt natürlich viel toller als "GIGA Hoyerswerda" oder "GIGA Hohenmölsen".

penelope
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3800

Beitrag von penelope » Di 14. Jun 2022, 11:18

Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich irgendwas gutes an dem Bau der Tesla-Fabrik finde. Aber es ist einfach Fakt, dass dafür kein Wald gewichen ist, sondern die Fläche eines erntereifen Forstes genutzt wurde. Der wäre auch ohne Fabrik in absehbarer Zeit gefällt worden. Gibt genug, was man an dem Bau zu Recht kritisieren kann, aber da nun anzuführen, dass dafür Wald sterben musste, ist einfach polemisch und falsch.

Hier mal ein Bild von der Fläche:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/tec ... 37a873d2be
auch in dem Artikel wird leider fälschlicherweise von Wald gesprochen.

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