Ich sehe das anders.penelope hat geschrieben: ↑Mi 10. Aug 2022, 08:34Auf der Hand läge, die Produktion von Agrarprodukten über den Bedarf in eigenen Land hinaus nicht mehr zu subventionieren und in der Verteilung der Subventionen einen deutlich stärkeren Focus auf pflanzliche Eiweißquellen und nicht auf tierische Produkte zu legen.
Freihandel über Landesgrenzen, die doch nur politisch-administrative Grenzen sind, ist doch eine feinen Sache, denn nicht jede Region kann alles gleich gut. Zudem bringt es erhebliche Resilienz gegenüber lokalen Krisen oder Missernten, und das ist im Interesse aller. Zudem hat in Europa der Freihandel geschafft, was die Politik nicht konnte: Keine Kriege innerhalb der heutigen EU-Länder mehr.
Eigentlich muss man nichts subventionieren, man muss nur durchsetzen, dass international gleiche Produktionsstandards gelten, wozu auch die Bedingungen für die Landarbeiter und der Umweltschutz gehören. Mit anderen Worten, es darf nichts importiert werden, was im inland so nicht hergestellt werden dürfte.
Dann braucht es auch keine künstliche Verteuerung des Transportes; hier muss nur sichergestellt werden, dass die wahren Kosten des Transportes eingepreist werden müssen. Also beispielsweise auch keine estnischen Kraftfahrer, die für 500 Euros im Monat den gnazen Tag herumfahren.
Was tierische Produkte angeht, auch dagegen ist nichts einzwenden, wenn Tierwohl und Umweltschutz stimmen. Gewisse Regionen können aus klimatischen Gründen nur Milch und Fleisch, zudem ist ein gewisser Tierbestand für die Nährstoffkreisläufe wichtig. Wenn Tiere mit menschlicher Nahrung gefüttert werden, um diese zu "veredeln", dann sieht die Sache anders aus. Allerdings, wo sollte man die Grenze ziehen, wenn minderwertige Chargen von Weizen oder Feldgemüse sinnvollerweise verfüttert werden, und wer entscheidet? Hier ist doch die Produktionssteuerung über die Preisbildung viel eleganter. Offensichtlicher Unfug wie das Verfahren niedersächsischer Gülle nach Vorpommern muss selbstverständlich aufhören.