Das ist wohl der Grund warum es diese Form so selten gibt. Ich hab da auch schon drüber nachgedacht bzw. würde es mir wünschen... ein bisschen so ähnlich wird es vielleicht mal bei uns, weil meines Mannes Bruder das Haus neben unserem Hof gekauft hat und uns eh schon bei vielen Arbeiten unterstützt, dafür Zugriff auf Geräte etc hat. Aber auf die Idee dass man sich an den Wochenenden mal mit Stalldienst abwechseln könnte, kommt bei denen auch niemandemil17 hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2024, 20:50Voraussetzung ist, dass alle Teilnehmer*innen zu dieser Art Leben bereit sind. Es braucht Vertrauen in den anderen, Pflichtbewusstsein und die Fähigkeit, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen. Ideologische Diskussionen können jede Gemeinschaft zerstören.
Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
@emil17 Da hast Du wahrscheinlich etwas mißverstanden.
Familienaufstellung nach z.B. nach Hellinger ist eine Form der Psychotherapie im weitesten Sinne.
Man stellt mit fremden Personen z.B. seine Herkunftsfamilie auf, die Personen die dann z.B. Deine Mutter oder Dein Vater sind, erzählen dann wie sie sich an dieser Position fühlen. Und bei dieser Gelegenheit läßt der Therapeut (der auch Dr. med ist) eine Person für den Hof mitaufstellen, als ob der Hof eben wie eine Person in dem Familiensystem wirkt.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das erinnert mich an meine Mutter und ihre Generation. (1910-1940 geboren).
Man*in darf nicht fragen ob einem geholfen wird, das müssen die anderen sehen und fragen ob sie helfen dürfen.
Zu den Gemeinschaften: Ich habe mir viele Jahrzehnte Gedanken gemacht und mit vielen gesprochen die in Gemeinschaft (außer Familie) leben oder gelebt haben.
Dabei wird eines klar: Ohne Ideologie hält das meist nicht lange.
OK Ideologie ist heute etwas negativ besetzt der Duden sagt unter anderem:
"an eine soziale Gruppe, eine Kultur o. Ä. gebundenes System von Weltanschauungen, Grundeinstellungen und Wertungen"
aus dem Duden
Wenn Menschen versuchen zusammenzuleben und keine gemeinsame Idee dieses Zusammenlebens haben, ist das meist zum Scheitern verurteilt.
Und ja jede gemeinsame Idee schränkt auch automatisch ein. Das ist aber ja selbst in einer Ehe mit nur einem Partner so.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Rohana hat geschrieben: ↑Fr 12. Apr 2024, 09:09Moment... bei welcher Kultur ist das denn der Fall? Getreide und Leguminosen werden abgereift geerntet, Raps auch... Silagemais ist noch etwas grün, da greift das vielleicht. Aber wir ernten doch keine vollgrünen Pflanzen - ausser bei Gras/Klee, wo aber der Rest nicht abstirbt.
Mir kommen da etwa Kartoffeln oder Zuckerrüben in den Sinn, wo bei der Ernte all die Wurzen im Boden zurückbleiben.
es könnte teilweise aber auch bei ausdauernden Kulturen eintreten. Wurzeln sind für die Pflanzen extrem unterhaltsintensiv und wenn plötzlich alle Blätter bei der Mahd weg sind, könnte es sein, dass ein grosser Teil der Feinwurzeln abgestossen wird, weil die Energie für ihre Existenz nicht geleifert werden kann. Das ist aber nur eine Vermutung.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
In der Tat, ich dachte an die traditionelle sture Rollenverteilung der alten Höfe, mit dem Bauern an der Spitze und dem Kuhjungen oder Verdingbuben ganz unten.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich meine den Kompromiss zwschen gemeinsamer Linie und dem Drang, alles bis ins kleinste Detail regeln und kontrollieren zu müssen.
Ich habe besipielsweise noch nie eine derart zerstrittene Gemeinschaft wie in einem nicht funktionierenden Ökodorf im Tessin mitbekommen. Und die wollten eigentlich alle das Gleiche.
Man ist auch für den anderen da und kriegt viel zurück. Wo ist da die Einschränkung?
Die beste Abhilfe dagegen ist neben ab und zu Freigang für jeden, dass eine*r gern und gut kocht und der*die Andere das zu schätzen weiss.
Übrigens habe ich den begründeten, aber nicht aus Selbsterfahrung erwachsenen Verdacht, dass es bei mehreren Partnern schneller komplizierter als besser wird.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Hmmm. Bei Kartoffeln wird das Kraut vorher zum absterben gebracht, mechanisch oder chemisch. Bei Zuckerrüben kenne ich mich gar nicht aus. Müsste ich mal nachlesen/nachfragen. Aber ist es nicht auch so, dass die Wurzel die wir ernten gewissermassen ausgereift ist? Die Nährstoffe werden doch ins Speicherorgan gezogen...emil17 hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2024, 20:19Mir kommen da etwa Kartoffeln oder Zuckerrüben in den Sinn, wo bei der Ernte all die Wurzen im Boden zurückbleiben.
es könnte teilweise aber auch bei ausdauernden Kulturen eintreten. Wurzeln sind für die Pflanzen extrem unterhaltsintensiv und wenn plötzlich alle Blätter bei der Mahd weg sind, könnte es sein, dass ein grosser Teil der Feinwurzeln abgestossen wird, weil die Energie für ihre Existenz nicht geleifert werden kann. Das ist aber nur eine Vermutung.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
ich vermute - vermute - dass die Pflanze das so gut macht wie sie es kann, dass das aber nicht vollständig erfolgen kann, und deshalb nicht nur Zellulose und Lignin im Boden bleibt und N, K, P und alles was wirklich wertvoll ist, vollständig abgezogen werden kann. Die Ernte erfolgt ja dann, wenn die Rübe oder Knolle gefüllt ist, d.h. wenn sie bei weiterem Warten nicht mehr an Qualität oder Gewicht zunimmt.
Leider ist die Bestimmung von Wurzelbiomasse, und erst von Gehalten darin, eine mühevolle und leidige Angelegenheit. Deshalb schreibt man lieber von anderen ab, die das schon gemacht haben, statt selber zu bestimmen. Für die Praxis ist es auch nicht so wichtig, weil man ja sowieso nur die Knollen oder Früchte oder das oberirdische ernten kann.
Ebenfalls logisch ist, dass ein Boiden mit sehr viel Nährstoffspeichervermögen solche Phänomene viel besser ausgleichen kann, also durch Vermeidung von Auswaschungsverlusten Dünger spart. Das darf man aber nicht mit einer natürlichen Nachlieferung oder mit weniger Nährstoffbedarf der Nutzpflanzen verechseln. Weil das aber noch mühsamer zu messen ist (wie soll man Nachlieferung aus frisch abgestorbenen Feinwurzeln quantitativ sauber von Nachlieferung aus anderen Ursachen unterscheiden und bestimmen?), bleibt da viel Interpretationsspielraum offen.
Das ist auch gut so - man stelle sich vor, ohne das vollständige theoretische Wissen um alle Vorgänge im Boden bis ins biochemische Detail könnte man nichts anbauen. Das ist aber kein Freibrief, um Dinge zu behaupten, die aus chemischen oder physikalischen Gründen unmöglich sind.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Soweit die Theorie. Von den Zuckerrüben weiss ich dass die Ernte dann erfolgt wenn "der Gerät" frei ist, und das ist überbetrieblich geregelt und anscheinend recht komplex... glaube bei Kartoffeln sind die da pingeliger, und können/müssen das sein für Speiseware... Muss mal n Kumpel fragen, der ist Berater im Kartoffelanbau. Ich glaube nicht dass nach Zuckerrüben Zwischenfrüchte genutzt werden, nicht weil sie da nicht evtl sinnvoll wären, sondern weil es schwierig umzusetzen ist aufgrund von Rodetermin und Wetter/Bodenbedingungen.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich weiss nur, dass die Zuckerrübenbauern enge Ablieferungstermine bei der Zuckerfabrik haben. Oft liegt die Ernte unter Plane auf dem Acker. In regnerischen Spätherbsten ist die Ernte ein Problem, wenn das Feld zu nass mit den schweren Erntemaschinen befahren werden muss.
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