Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2421

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 9. Okt 2019, 11:10

Rohana hat geschrieben:Wo ist Nikotin unproblematisch?
Für einen Tabakschwärmer??
immer :im:

(was am Rauchen so problematisch ist, ist übrigens nicht vor allem das Nikotin ;) )

@Rohana: ich widerspreche gerade mir selbst? oh ...
schön, dass du den Widerspruch erkennst :daumen:

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2422

Beitrag von Manfred » Mi 9. Okt 2019, 12:38

Wildmohn hat geschrieben: Mein Gott, dauert das lange, bis auch der letzte das schnackelt...
Wir beiden verfolgen halt komplett gegensätzliche Ansätze.
Ich suche nach echten, ganzheitlichen Lösungen, welche die bisherigen Verfahren überflüssig machen.
Deshalb engagiere ich mich in Sachen Holistic Management und Regenerative Landwirtschaft.

Du dagegen willst blindwütig zerstören, was dir nicht gefällt und hoffst darauf, dass dann alles besser wird.
Quasi die klassische Revolution, die dann mit steter Regelmäßigkeit ihre eigenen Kinder frisst.
Bei einer weltweiten Zwangsumstellung auf den sogenannten Ökolandbau (der ja mit dem ursprünglichen Biolandbau-Gedanken fast gar nichts mehr zu tun hat) würden wir auf den bisher konventionellen Anbauflächen ca. 50% Ertragsverlust sehen und den regionenweisen Totalausfall ganzer Ernten durch Pilzkrankheiten erlegen.
Die Folge wäre Hunger. Weniger in den reichen Ländern, die anderen das Essen wegkaufen können. In den ärmeren Ländern würde ich von mehreren 100 Millionen Hungertoden ausgehen.
In der Not würden die dann natürlich jede noch nicht urbar gemachte Fläche neu in Produktion nehmen und so diverse Rest-Lebensräume bedrohter Arten vernichten.
Ich will weder mitschuld an einem solchen Massenmord an Menschen noch an der Massenausrottung von Arten sein.
Ich unterstelle dir, dass du das auch nicht möchtest. Aber dann solltest du besser durchdenken, was du forderst.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2423

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 9. Okt 2019, 13:43

Manfred hat geschrieben:Die Folge wäre Hunger. Weniger in den reichen Ländern, die anderen das Essen wegkaufen können. In den ärmeren Ländern würde ich von mehreren 100 Millionen Hungertoden ausgehen.
In der Not würden die dann natürlich jede noch nicht urbar gemachte Fläche neu in Produktion nehmen und so diverse Rest-Lebensräume bedrohter Arten vernichten.
oder ....

in der Not beginnen die "armen" Länder, ihre reiche Ernte selber zu essen, weil die "reichen" Länder draufkommen, dass man von Geld nicht satt wird - ?
noch gibt es ja da und dort das Wissen, wie man der Erde Essen abgewinnt, ohne dafür "unsere" "reiche" Technologie, Dünger- und Pflanzen"schutz"mittel zu benutzen.
Und mit diesem Wissen gelebte Gemeinschaften zerstören nicht den natürlichen Lebensraum, sie nutzen ihn, sind Teil desselben und bewahren ihn letztendlich....

Ich hör schon auf zu träumen, fürchte der blaue Kachina wird nicht kommen - und der rote auch nicht ....

Wieso ist Deutschland/Österreich/die Schweiz, halt Mitteleuopa, so "reich"??

wegen der fruchtbaren Böden, die uns soviel Nahrung bringen? :hmm:

Rati
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2424

Beitrag von Rati » Mi 9. Okt 2019, 13:54

Oelkanne in zwei zusammengefassten Zitaten hat geschrieben:...Da bist du einem riesigen Irrtum aufgesessen.
Ohne Nervengifte, Multienzymhemmer, Häutumgshemmer, Giftgas und Mineralöl gebe es kein Bio-Obst, kein Bio-Gemüse, keine Bio-Kartoffeln und kein Bio-Bier.
Auch die in der Bio-Landswirtschaft gibt es Wirkstoffe die B1 (sehr Bienengefährlich) sind oder auch schon nach einmaliger Anwendung das Bodenleben nachhaltig schädigen...Pflanzenschutzmittel ist Pflanzenschutzmittel.Egal wo der Wirkstoff herkommt, wer ihn entdeckt/erfunden hat oder wie er synthetisiert wird.Nervengift: PyrethrumMultienzymhemmer: Kupferionen Häutungshemmer: AzadirachtinGiftgas: Schwefel (setzt sich auf der Blattoberfläche zu Schwefeldioxid um, dieses Gas wirkt dann gehen Pilze)Mineralöl: Parafinöl

Wenn die im Bioanbau erlaubte Stoffe für dich das gleiche sind wie die im konvi Anbau, wo liegt dann das Problem sie zu benutzen?

Für mich besteht das schon ein Unterschied, in der Art und weise der Wirksamkeiten und Anwendungen.

Schau, das Zellgift Methanol würde kein Mensch (der sich damit auskennt) zu sich nehmen.
Das Zellgift Ethanol hingegen ……

Ich will damit sagen das du da mMn eine zwar nachvollziehbare aber eher als Schutzreaktion gedachte Verallgemeinerung benutzt, die niemandem weiterhilft. :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Wildmohn

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2425

Beitrag von Wildmohn » Mi 9. Okt 2019, 14:08

Manfred hat geschrieben: Wir beiden verfolgen halt komplett gegensätzliche Ansätze.
Ich suche nach echten, ganzheitlichen Lösungen, welche die bisherigen Verfahren überflüssig machen.
Deshalb engagiere ich mich in Sachen Holistic Management und Regenerative Landwirtschaft.
Dein Engagement in ehren, aber zwei, drei Sätze, wie die "echten, ganzheitlichen Lösungen" aussehen könnten, fänd ich in diesem Zusammenhang wichtig.
Ich habe durchaus versucht, den Kernansatz von "Holistic Management" und der "Regenerativen Landwirtschaft" sowohl hier als auch in Deinem Forum zu ergründen, aber entweder bin ich zu doof das zu verstehen oder dieser ist nicht klar herausgearbeitet.
Manfred hat geschrieben: Du dagegen willst blindwütig zerstören, was dir nicht gefällt und hoffst darauf, dass dann alles besser wird.
Quasi die klassische Revolution, die dann mit steter Regelmäßigkeit ihre eigenen Kinder frisst.
Bei einer weltweiten Zwangsumstellung auf den sogenannten Ökolandbau (der ja mit dem ursprünglichen Biolandbau-Gedanken fast gar nichts mehr zu tun hat) würden wir auf den bisher konventionellen Anbauflächen ca. 50% Ertragsverlust sehen und den regionenweisen Totalausfall ganzer Ernten durch Pilzkrankheiten erlegen.
Die Folge wäre Hunger. Weniger in den reichen Ländern, die anderen das Essen wegkaufen können. In den ärmeren Ländern würde ich von mehreren 100 Millionen Hungertoden ausgehen.
Wäre Dein Modell denn besser bezüglich des Horrorszenarios, das Du da aufzeigst?
Ich halte mit diesem Link dagegen:
https://www.oekolandbau.de/service/zahl ... ernaehren/
Vorraussetzung ist jedoch, dass der Mensch sein Konsum-und Ernährungsverhalten grundlegend ändern müsste...
Manfred hat geschrieben: In der Not würden die dann natürlich jede noch nicht urbar gemachte Fläche neu in Produktion nehmen und so diverse Rest-Lebensräume bedrohter Arten vernichten.
Ich will weder mitschuld an einem solchen Massenmord an Menschen noch an der Massenausrottung von Arten sein.
Ich unterstelle dir, dass du das auch nicht möchtest. Aber dann solltest du besser durchdenken, was du forderst.
Der Flächenfraß und die Ausrottung wird auch munter weitergehen, wenn nichts geschieht und der Mensch nicht grundlegend der Schalter umlegt.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2426

Beitrag von Manfred » Mi 9. Okt 2019, 14:28

Literatur zu Holistic Management, Regenerative Agriculture, Carbon Farming etc. gibt es ja inzwischen reichlich.
Du müsstest dich halt mal etwas einlesen.
Komplexe Sachverhalte haben nun mal die Eigenheit, dass man sie nicht in 3 Sätzen erklären kann. Genau diese reduktionistischen Vorstellungen gilt es ja zu überwinden.

Und wenn alle Menschen perfekte Kommunisten oder Demokraten oder sonst was wären, würde das auch alles perfekt funktionieren. Aber Menschen sind nun mal so, wie sie sind. Deshalb gehört zu einer funktionierenden Lösung auch, das einzusehen und zu berücksichtigen.
Weiter gehört dazu die Einsicht, dass ca. 2/3 der Landmassen der Erde kaum bis gar nicht für den Ackerbau taugen und für das Funktionieren des Ökosystems Tiere benötigen und auch auf der restlichen Fläche Tiere die Funktion verbessern. Einfach mal drüber nachdenken, wofür die Evolution die Tiere gemacht hat. Wenn das Ökosystem mit Tieren nicht besser funktionieren würde als ohne, gäbe es keine. Und den geringsten ökologischen Fußabdruck erzeugt der Mensch, wenn er sich mögl. gut in diese Kreisläufe einfügt, also wiederum das tut, wofür die Evolution ihn gemacht hat.

Womit wir wieder bei völlig gegensätzlichen Ansätzen sind.
Permakultur, regenerative Landwirtschaft, HM etc. versuchen, den Menschen in die Natur zu reintegrieren.
Du versuchst, die Abspaltung des Menschen zu vertiefen und seinen Ver- und Entsorgungslogistik noch weiter zu denaturieren. Menschen in die Stadt sperren, damit sie die "Natur" nicht stören, und mit industriell aufbereiteten, chemisch veränderten Pflanzenstoffen ernähren. (Darüber, wo und wie diese erzeugt werden sollen, schweigt man sich aber lieber aus. Genau wie über die Entsorgungsproblematik. Verbrennen und Deponieren... und dafür chemisch düngen...)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2427

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 9. Okt 2019, 14:54

Manfred hat geschrieben:Literatur zu Holistic Management, Regenerative Agriculture, Carbon Farming etc. gibt es ja inzwischen reichlich.
Du müsstest dich halt mal etwas einlesen.
Das haben wir doch alle versucht ....
sehr viele Aussagen a la "es funktiniert sooo toll!"
Manfred hat geschrieben:Du versuchst, die Abspaltung des Menschen zu vertiefen und seinen Ver- und Entsorgungslogistik noch weiter zu denaturieren. Menschen in die Stadt sperren [....] und mit industriell aufbereiteten, chemisch veränderten Pflanzenstoffen ernähren.
Wann und wo hast du das gelesen?? :hmm: :hmm: :hmm:

Nur so eine Nebenbemerkung: ich war sehr lange Vegetarier, hab in der Zeit kein einziges industriell erzeugtes "Ersatzprodukt" gegessen - sehr gerne Gerichte mit Bohnen, Erbsen, Linsen selber gekocht :hunger:
Als ich wieder anfing, Fleisch zu essen, war das erste eine (industriell erzeugte!!!) Leberstreichwurst .....
Inzwischen schmeckt mir der selber gemachte "vegane Leberwurstersatz" mit viel Kicherebsen und Majoran besser! :haha:

Die Gerichte mit Bohnen, Erbsen, Linsen essen wir bis heute sehr gerne und das ist weniger "industriell" als manch fleischiges Essen, was bei unseren Nachbarn im Magen landet.....

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2428

Beitrag von emil17 » Mi 9. Okt 2019, 15:00

Manfred hat geschrieben: Du versuchst, die Abspaltung des Menschen zu vertiefen und seinen Ver- und Entsorgungslogistik noch weiter zu denaturieren. Menschen in die Stadt sperren, damit sie die "Natur" nicht stören, und mit industriell aufbereiteten, chemisch veränderten Pflanzenstoffen ernähren. (Darüber, wo und wie diese erzeugt werden sollen, schweigt man sich aber lieber aus. Genau wie über die Entsorgungsproblematik. Verbrennen und Deponieren... und dafür chemisch düngen...)
Oh, da bricht grad einer eine Lanze für Bio-Landbau ...
Ich habs schon mal gefragt, wer sperrt die Menschen in die Stadt? Die ziehen doch selber dorthin.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2429

Beitrag von emil17 » Mi 9. Okt 2019, 15:06

Oelkanne hat geschrieben: Pflanzenschutzmittel ist Pflanzenschutzmittel.
Egal wo der Wirkstoff herkommt, wer ihn entdeckt/erfunden hat oder wie er synthetisiert wird.
So versteht man wenigstens die Wahrnehmungsresistenz der indistriellen Landwirtschaft gegenüber der von ihr verursachten Umweltprobleme.

Abgesehen davon, dass es Unfug ist, einfach die Grundlagen des Biolandbau-Konzeptes anders zu definieren, als die Leute es tun, die es ja schliesslich erfunden haben:
Nach der gleichen Argumentationsweise ist Lebensmittel = Lebensmittel, egal woher es kommt.
Warum soll ich dann einheimische Produktion kaufen, wenn die Ausländer das gleiche Zeugs spritzen?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#2430

Beitrag von Rohana » Mi 9. Okt 2019, 15:20

emil17 hat geschrieben: Warum soll ich dann einheimische Produktion kaufen, wenn die Ausländer das gleiche Zeugs spritzen?
Tun sie ja nicht. Die haben noch schlimmeres :)
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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