zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

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emil17
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#61

Beitrag von emil17 » Sa 20. Apr 2019, 09:33

Ohne ein vernünftiges Mindesteinkommen wird der Alltag fürchterlich unbequem und kompliziert. Jedes unvorhergesehene Problemchen kann zur Katastrophe werden oder man wird unerträglich diskriminiert, das kann man von keinem verlangen. Auch wenn manche Lebenskünstler behaupten, es zu können.
"Nur einem reichen Mann kann es Spass machen, wie ein armer Mann zu leben" (P.Ustinov)
Allerdings gibt die Gewerbefreiheit keine Garantie dafür, dass die eigene Arbeit anständig bezahlt wird und erhalten bleibt. Wenn du am Supermarkt Aushilfskassiererin bist oder in der Insdustrie plötzlich "frei" wirst, weil die Bude zu und in Rumänien wieder auf geht, weisst du sehr viel konkreter, was das bedeutet.
So gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, auf dem eigenen Hof brotlos zu werden, doch erheblich kleiner als in anderen Erwerbszweigen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Rohana
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#62

Beitrag von Rohana » Sa 20. Apr 2019, 14:41

ina maka hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:mittlerweile weiss ich was man in der Landwirtschaft an "Lohn" erwarten darf. Schön ist was anderes. [...].
Vielleicht solltest du wirklich daran denken, einen anderen Beruf zu ergreifen - ?
So hätte ich nie geredet.
Ich wollte ja Bauer werden, konnte nicht, weil ich keinen Hof habe und auch keinen angeheiratet ....

Aber trotzdem sah ich das nie so!! :im:

Es geht ja nicht immer nur um´s Geld - also wenn man einen Hof hat und in der Landwirtschaft arbeiten darf....
Klar, man muss zurecht kommen - aber das tut "man" normalerweise auch.
Also sonst ginge "es" ja gar nicht mehr - keinen Tag lang .... :ohm:
Tja, ist halt der Unterschied zwischen tagtäglicher Realität und den Vorstellungen mancher Leute. Ich hab keine rosarote Brille auf, die Arbeit ist hart, die Entscheidungen unbequem, die politischen Rahmenbedingungen - Verzeihung - beschissen. Allerdings hab ich auch nicht gesagt dass es keinen Spass machen würde - trotzdem wäre es schön wenn man für die Arbeit einen angemessenen Lohn bekäme (und das gilt nicht nur für diese, sondern auch andere Tätigkeiten!). [...]
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#63

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 20. Apr 2019, 14:55

Rohana hat geschrieben:Allerdings hab ich auch nicht gesagt dass es keinen Spass machen würde


ok, ok - das hab ich nicht herauslesen können. Dann nehme ich mein "Empfehlung" natürlich zurück.
Rohana hat geschrieben:- trotzdem wäre es schön wenn man für die Arbeit einen angemessenen Lohn bekäme (und das gilt nicht nur für diese, sondern auch andere Tätigkeiten!).
Kann ich als Mutter und Ehegespann eines Bauarbeiters nur voll bestätigen!! :daumen:

Was genau verstehst du unter "rosaroter Brille" in dem Zusammenhang?

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Sonne
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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#64

Beitrag von Sonne » Sa 20. Apr 2019, 20:36

Rosa hin oder her...Realität ist, dass in Deutschland derzeit 83 Millionen Menschen ernährt werden müssen.

(Wobei ich nicht glaube, dass das derzeit überhaupt allein durch eigene landwirtschaftliche Produktion überhaupt
mögliche wäre...aber da kenne ich mich nicht so aus.)

Ich halte auch nichts von Glysophat und Co...aber von heute auf morgen giftstoffreie Permakultur geht halt auch nicht. Das ist ein langer Prozess...und
das Ganze ist schon etwas komplizierter. Die Lösung nennt man in der Regel 'einen Mittelweg finden'...und sich um sich von diesem Mittelweg aus im optimalen Fall dann nach und nach auf's Gute bzw Bessere und Beste zubewegen.

Und dazu gehört halt auch, dass der Landwirt als freier Unternehmer einen gewissen Spielraum zur Handlungsfreiheit hat.
Auch in seinem finanziellen Rahmen.

Hier mal aus: https://www.selbstvers.org/forum/postin ... 6&p=332288

Die 12 Prinzipien der Permakultur:
kraut_ruebe hat geschrieben:
die 12 prinzipien kurz zusammengefasst aus http://band2.dieweltdercommons.de/essay ... ultur.html :

3. Erwirtschafte einen Ertrag. Stelle sicher, dass das, was Du tust, auch tatsächlich Dir selbst ein Stück zu Gute kommt.
So ist es. Jeder muss oder sollte auch noch für sich Raum zum Leben finden...und irgendwo auch eine Würdigung in der Gesellschaft und Anerkennung,
auch in finanzieller Hinsicht bekommen.

Und richtig....es sind viele Berufsstände, die heute nicht mehr gewürdigt und ausreichend geschätzt werden...und erschreckend viele nicht mehr angemessen an ihrer Leistung gemessen, gebührend entlohnt.

Der Landwirt steht für mich trotzdem an Bedeutung weit vorne...denn Essen ist für uns alle nun mal existenziell.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

Benutzer 72 gelöscht

Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#65

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 20. Apr 2019, 22:05

Sonne hat geschrieben:Ich halte auch nichts von Glysophat und Co...aber von heute auf morgen giftstoffreie Permakultur geht halt auch nicht. Das ist ein langer Prozess...
Das stimmt wohl!
Aber man sollte den Weg mal beginnen und sich auch einig sein, in welche Richtung er führen soll....
Sonne hat geschrieben:Der Landwirt steht für mich trotzdem an Bedeutung weit vorne...denn Essen ist für uns alle nun mal existenziell.
So seh ich das nicht. Ich hab ein paar Gärten, Obst- und Nussbäume und einen Fischteich.
Ich weiß so ungefähr, wovon sich ein Mensch ernährt.
Von den Landwirten ernährt sich niemand, die arbeiten mit und am Land, das uns die Nahrung gibt.
Ohne Land und ohne Wasser und ohne Sonne gibt es keine Nahrung.
ist so-

und das ist nicht "rosarot", sondern die Wahrheit. :im:

p.s.: ich verurteile und verachte keinen Bauern!!!!!!
Aber ich bete sie auch nicht an und manchmal kommt mir vor, manche wollen das,

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#66

Beitrag von MeinNameistHASE » Sa 20. Apr 2019, 22:12

ina maka hat geschrieben:
Sonne hat geschrieben:Ich halte auch nichts von Glysophat und Co...aber von heute auf morgen giftstoffreie Permakultur geht halt auch nicht. Das ist ein langer Prozess...
Das stimmt wohl!
Aber man sollte den Weg mal beginnen und sich auch einig sein, in welche Richtung er führen soll....
Der Weg ist doch schon seit Mitte der 50er Jahre begonnen. https://www.bmnt.gv.at/land/produktion- ... er_PS.html
Wer ändert denn immer wieder den Kurs und verlangt heute das morgen dies? Ganz bestimmt nicht der einfache Landwirt :aeh:
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#67

Beitrag von Rohana » Sa 20. Apr 2019, 22:20

ina maka hat geschrieben: und das ist nicht "rosarot", sondern die Wahrheit. :im:
Ich steh ja total auf Leute die DIE WAHRHEIT gepachtet haben. :kaffee:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#68

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 20. Apr 2019, 22:21

Das Problem dürfte sein, dass das Artensterben weitergeht und niemand wirklich weiß, was man dagegen tun kann.
Aber: weniger Gifte schaden "den Arten" sicher nicht! :flag:

Dass auch auf andere Seite viel getan werden muss/müsste, da sind wir uns einig.
Und ich persönlich tu recht viel - und hoffe, auch das richtige :aeh:

(leider ist das sehr schwer rauszufinden, denn jeder, der was tut, meint, er mache es richtig....)

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#69

Beitrag von Doris L. » So 21. Apr 2019, 09:47

Zu diesem Thema kann ich nichts beitragen, dieses hin und her macht mich alle. Aber ich habe eine interessante Seite gefunden mit Themen die einfach erklärt sind. Vielleicht ne Anregung. Hier steht mit wenigen Worten alles. Ob das richtig ist weiß ich nicht, kann ich nicht wissen. http://www.heimbiotop.de/landwirtschaft ... teile.html

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Re: zu den Meldungen aus der Landwirtschaft

#70

Beitrag von Sonne » So 21. Apr 2019, 12:54

ina maka hat geschrieben: Von den Landwirten ernährt sich niemand, die arbeiten mit und am Land, das uns die Nahrung gibt.
Schon gut, Ina. Ich ernähre mich auch nicht von einem Landwirt. Schließlich bin ich kein Kannibale.

Ich ernähre mich von dessen Produkten, die er erwirtschaftet und irgendwo denke ich, war doch durchaus verständlich was ich meine. Ich schreibe in der Regel nicht allzu kompliziert. :hmm:

Ist ja schön Ina, wenn du das alles hast, Garten, Fischteich usw...ich freu' mich auch über mein Gärtchen, sehr sogar. Aber ich schätze mal von den 83 Millionen Deutschen haben höchstens ein paar 100.000 einen Fischteich. Und Gärten vielleicht ⅓. Nein, ich glaube ehr viel weniger, aber im Grunde ist das eine Schätzung ins Blaue rein, ich weiß es nicht, vielleicht gibt's ja 'ne Statistik. Aber ich schätze mal, die wenigsten sind in der Lage sich auch nur annähernd selbst zu versorgen. 100qm Reihenhausgarten macht die Familie halt auch nicht fett. Schrebergärten oder überhaupt 'bezahlbares Land' sind kaum zu kriegen.

Irgendwo muss bei solchen Diskussionen von und bei der 'breiten Masse' ( ...den Ausdruck finde ich zwar blöd, aber er ist halt geläufig)...angesetzt werden...und nicht nur von einer individuellen Ausgangssituation, die im optimalen Fall vielleicht ja sogar ideal sein mag. Aber eben nicht für 'die Vielen' anwendbar.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

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