Oelkanne hat geschrieben:
Ist da jemand beleidigt
nöö ... da wir uns ja persönlich nicht kennen.
Ansonsten ist alles eine Frage des geistigen Horizontes, wählt man den nicht allzu gross, dann hat man die besten Böden der Welt und kann andere aufgrund der Staatsangehörigkeit beurteilen.
(Die besten Kunden für Schweizer Steueroptimierungskanzleien kommen übrigens aus unserem nördlichen Nachbarland. Dieses Gewerbe ist für uns so typisch wie die Mafia für Italien oder der Abgasskandal für Deutschland. Man findet eben überall Leute, die für Geld ALLES machen)
Um aus diesem Diskussionsstil herauszukommen, lade ich dich ein, in meinen Beiträgen ebenfalls genau nachzulesen. Ich würde gerne wissen, was die Erwerbslandwirtschaft für Möglichkeiten sieht, die durch ihre Tätigkeit verursachten Gewässerbelastungen zu verringern. Würden wir hier über Abwasserleitungen oder Flugzeugenteisung oder Kleingärten oder .... diskutieren, würde mich das Argument, die Landwirtschaft sei schuld, ebenfalls nicht interessieren.
Ebenfalls offen steht die Frage, warum man, wenn man an der Wirtschaftsweise von Bauern etwas kritisiert, immer gleich den Berufsstand niedermacht und eigentlich sind die Konsumenten an allem schuld.
Hierzu noch die offizielle Info des Bayerischen Landesamtes für lebensmittelsicherheit und Gesundheit zum Thema
Nitrat im Trinkwasser:
Durch den biogenen Abbau von Stickstoffverbindungen kommt es zu einer Nitrat-Grundbelastung in Grund- und Oberflächenwässern und damit auch im Trinkwasser. Gehalte von etwa 25 Milligramm Nitrat pro Liter können in diesen Wässern noch als natürlich angesehen werden. In vielen Fällen sind aber Grund- und damit auch Trinkwässer wesentlich stärker mit Nitrat belastet, weil zusätzlich Nitrat aus anthropogenen Kontaminationsquellen, wie häuslichen Abwassereinleitungen und landwirtschaftlichen Einträgen ins Wasser gelangen. Bei erhöhten Nitratgehalten im Trinkwasser sind fast immer landwirtschaftlich genutzte Flächen mit intensiver Düngung im Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage vorhanden.
Es soll also bitte keiner sagen, die Landwirtschaft sei in Sachen Trinkwasserqualität nicht in der Pflicht!
Zudem sind Landwirte privilegiert - sie erhalten Ausgleichszahlungen von der Wasserwirtschaft, wenn sie auf bestimmte Düngemassnahmen verzichten (steht genau so im zitierten Link!). Bei anderen Gewerben heisst es einfach, entweder die gesetzlichen Bestimmungen werden eingehalten, oder die Bude geht zu.
Ich finde das nicht falsch, obwohl eine Lästigkeitsprämie - Belohnung für Unterlassung einer Schädigung! - rechtlich bedenklich ist. Von ungerechter Behandlung oder gar Benachteiligung der Landwirte, und das wurde in dieser Diskussion behauptet, kann von dieser Seite her jedenfalls nicht die Rede sein.
Noch ein Detail: ich glaube gern, dass Kohl in 70 Tagen 300kg N pro ha aufnehmen kann. Im Kontext der Diskussion hier weigere ich mich aber, als Konsument für derartige Ware mehr als nötig zu bezahlen oder das Zeug überhaupt zu kaufen, nur aus Mitgefühl für die Produzenten. Wenn die Qualität stimmt, stimmt auch der Preis ... deshalb gibt es immer noch made in Germany und made in Switzerland.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.