wörpedahler hat geschrieben: ↑Fr 4. Feb 2022, 09:55
Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass es in Deutschland streng verboten ist Schweinen "Küchenabfälle" zu verfüttern. Das würde angeblich so weit gehen, dass ich meinem Schwein zum "eigenverbrauch" nicht mal Kartoffelschalen verfüttern dürfte.
Auf dem Betrieb eines guten Freundes von mir aus Studienzeiten wurden lange "Speisereste", beim ihm Abfälle aus einer Pizzafabrik, verfüttert.
Die mussten vor dem Verfüttern durch Erhitzen in einem Autoklaven sterilisiert werden.
Dann mussten Sie irgendwann die Lagerung und Sterilisierung von der Schweinehaltung trennen, sprich auf einem extra Grundstück eine Extra Anlage dafür bauen, damit blos garantiert ausgeschlossen ist, dass nicht doch irgendwie ein unsterilisierter Krümel zu den Schweinen gelangt.
Das ging auch nicht lange, dann wurde die Verfütterung von solchen gemischten Speise- und Fabrikationsresten komplett verboten, damit kein tierisches Eiweiß in die Fütterung gelangt.
Heute werden solche Reste zumeist in Biogasanlagen entsorgt.
Was mal in der Küche war, darf nicht an Nutztiere verfüttert werden.
Die Tiere müssten dann strenggenommen entsorgt werden, sprich dürften nicht mehr in den menschlichen Verzehr gelangen.
Bei Privatleuten schaut da keiner hin, bei Bauern wird das streng verfolgt.
Nur für garantiert Sortenreine Reste wie Altbrot aus der Bäckerei oder dem Laden gibt es noch Ausnahmen.
Diese sind in der Futtermittel-Positivliste zu finden.
Kartoffelschalen aus einer Pommesfabrik oder so dürfen vermutlich noch verfüttert werden.
Kartoffelschalten aus einer Küche nicht.
Andere Länder gehen da ganz andere Wege. In Frankreich z.B. wurde vor Jahren in einigen Regionen sogar die private Haltung von Hühnern propagiert und gefördert, um Küchenreste zu verwerten, damit der Anteil von Bioabfällen in den Mülltonnen sinkt.
Bei Allesfressern wie Schweinen und Hühnern, wo zudem auch Kannibalismus, besonders bei Schweinen, normal ist, halte ich solche Regelungen für falsch. Da wird hochwertiges tierisches Eiweiß entsorgt und dafür müssen Ergänzungsfuttermittel in der Mast eingesetzt werden.
Früher hatte fast jedes Wirtshaus einen eigenen Schweinestall, so die Essens- und Getränke- und Küchenreste verwertet wurden.
Die Masse der Bevölkerung auf dem Land hat gleiches mit ihrem Kleinvieh getan.
Aber in D geht es halt nur mit Extremen. Weil in Großbritannien Tiermehl nicht ausreichend erhitzt wurde, muss hier die Fütterung komplett verboten werden...
Immer das gleiche Problem. Einseitige Problemfixierung.
Sieht man ja auch an Emil und Penelope.
Was ihnen nicht gefällt, muss verboten werden. Egal um welchen Preis, sprich welche sonstigen Verwerfungen das verursacht.
Um die kann man sich ja kümmern, wenn sie einem auf die Füße fallen, und dann wieder mit jedem "gelösten" Problem 10 neue schaffen.
Heute wissen wir, dass es ganzheitliche Lösungen braucht.
Aber wissenschaftsfeindliche Menschen hält das nicht davon ab, weiter neue, schlimmere Probleme zu erzeugen, wie bisher. Das ist das größte Manko der Menschheit überhaupt. Falls es irgendwann gelingt, diese frühzeitlich angelegten Denkstrukturen zu überwinden (wenn ein Löwe oder die Nachbarsippe mit den spitzen Stöcken mich in genau diesem Moment töten will, habe ich halt keine Zeit, groß zu überlegen), wird es sehr schnell viel besser.