Wenn du die Nährstoffmengen siehst, haben wir in Deutschland sogar noch zu wenig Tierausscheidungen. Die Menge reicht nicht aus, um Minerldünger zu ersetzen.penelope hat geschrieben: ↑Sa 9. Okt 2021, 19:09Genau, wir exportieren Weizen, vorwiegend qualitativ sehr hochwertigen Brotweizen, und importieren Viehfutter. Wir essen dann von den hier gemästeten Tieren die Edelstücke, der Rest geht in Ausland. Die Gülle fällt aber hier geballt an. Das kann und wird nicht mehr ewig gutgehen. Man merkt ja auch so langsam immer deutlicher, dass das System anfängt zu wackeln, beispielsweise durch die eingebrochen Nachfrage nach Schweinefleisch, weil China nicht mehr importiert.
Was auch vergessen wird:
Die natürlich erzeugbare Menge Stickstoff reicht für etwa 4,5 Milliarden Menschen.
Die restlichen 4,5 Milliarden leben von Eiweiß dass mit Stickstoff aus dem Sack, sprich Mineraldünger, erzeugt wurde.
Ohne mineralischen Stickstoffdünger ist eine Versorgung nicht möglich.
Das ist das Problem: zweinutzungs Hühner sind nicht wirtschaftlich. Sie elegen zu wenig Eier und gleichzeitig wächst zu wenig Fleisch an die Tiere. Wenn das Masthuhn doppelt so lange im Stall steht muss man doppelt so viele Ställe bauen...
... das will auch wieder keiner.
Da sitzt du einem gewaltigen Irrtum auf.emil17 hat geschrieben: ↑So 10. Okt 2021, 10:41Also setzt - und das ist bei jedem betroffenen Gewerbezweig so - ein mörderischer innerer Verdrängungswettkampf ein, auf dem die Kleinen auf der Strecke bleiben. Jede Effizienzsteigerung, jede Wirtschaftlichkeitsverbesserung kann dies nur hinauszögern, solange die betriebswirtschaftlichen Einnahmen nur über die Produkte und nicht über direkt bezahlte Leistungen erfolgen. Es ist so wie in einem Hamsterrad, wo viele drin sind, die alle die anderen überholen wollen ...
In der Landwirtschaft ist es nun so, dass die direkten Leistungen, die von der Allgemeinheit entgolten werden (Öko-Ausgleichsflächen usw.) und die viele Betriebe noch am Leben erhalten, direkt unverträglich sind mit Wirtschaftlichkeitssteigerungen im produktiven Bereich, weil diese stets mehr Umweltbelastung (Überdüngung, Artenverluste, mehr Verschwendung in der Verarbeitung trotz höherer Effizienz in der Produktion) zur Folge haben. Nein, das siehst du falsch. Die Naturschutzmasnahmen sind bis jetzt nur ein Kostenfaktor. Um sie in die Fläche zu bekommen, müssen sie zum Produkt werden. Das konkuriert dann mit Weizen, Raps Rübe und co. Wenn man dann mit Naturschutz mehr Geld verdient wird der acuh auf vielen Hektar gemacht.
Aber einfach nur zu sagen "wir wollen und ihr Zahlt" kanns nicht sein.
Als Landwirt wird man sich also entscheiden müssen, auf welcher Schiene man fährt, denn man kann, wie das bekannte Sprichwort sagt, nicht auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen.
Ich halte die Bio-Schiene deshalb für langfristig erfolgreicher. Das grosse Geld kann man damit nicht machen, aber man ist besser vor der Effizienzsteigerungsfalle geschützt, da Landschaftspflege und Artenschutz sich nicht beliebig skalieren lassen. Den Wettbewerb um mehr Wirtschaftlichkeit der Produktion kann man hingegen nur verlieren.
Die Bio-Schiene ist genau so von fallenden Preisen geprägt wie die konventionelle Schiene und damit genau so zu wirtschaftlichen Effizienz Steigerungen gezwungen.
Nicht nur in Deutschland, z.B. auch in Österreichhttps://www.ama.at/Marktinformationen/G ... ken-erneut: