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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Fr 17. Jul 2020, 09:55
von Manfred
Teetrinkerin hat geschrieben:
Fr 17. Jul 2020, 07:56
Du legst mir Worte in den Mund, die ich nicht gesagt habe.
Genau ungekehrt ist es so, dass du mir Worte in den Mund legst, die ich nicht gesagt habe.
Ich habe lediglich deine Forderung, die deutschen Exporte zu verbieten, zu Ende gedacht.
Ob du die Hungernden dann bedauerst oder nicht, hilft ihnen genau garnichts.
Helfen könntest du, wenn du eine funktionierende Alternativlösung anbietest, was du aber nicht tust.
Also nimmst du mögliche Opfer in kauf, auch wenn es dir evtl. leid tut.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Fr 17. Jul 2020, 09:58
von Teetrinkerin
Wo habe ich was gefordert?

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Fr 17. Jul 2020, 10:00
von Manfred
Teetrinkerin hat geschrieben:
Fr 17. Jul 2020, 09:28
Und jetzt setzt du das in Gegenzug auf die Importe bei uns. Hier werden Waren oder Tiere für einen Bruchteil der heimischen Produktionskosten auf den Markt geworfen und dadurch geraten hiesige Landwirte in Existenznot.

Für mich zeugt es von Doppelmoral, wenn man beim einen kein Problem hat, wenn es aber einen selbst betrifft, dann aber doch.
Ganz abgesehen davon, dass du den feinen Unterschied verkennst, dass in diesem Land niemand hungern muss, und den feinen Unterschied, ob wir über unsere Situation oder über die Rechte der Bevölkerung eines anderen Landes entscheiden:

Deine Forderung, der heimischen Lebensmittelwirtschaft Exporte zu verbieten, während gleichzeitig fast alles ohne Auflagen importiert werden darf, ist keine Doppelmoral?

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Fr 17. Jul 2020, 10:11
von Rohana
Teetrinkerin hat geschrieben:
Fr 17. Jul 2020, 09:28
Nein, Rohana. Es geht darum, dass die Exporte nach Afrika die Bauern vor Ort ruinieren, weil das übrig gebliebene Hähnchenfleisch für wenig Geld verscherbelt wird und die Bauern dort ihre Ware nicht mehr verkaufen können -> Ergo, sie haben Existenznot.

Und jetzt setzt du das in Gegenzug auf die Importe bei uns. Hier werden Waren oder Tiere für einen Bruchteil der heimischen Produktionskosten auf den Markt geworfen und dadurch geraten hiesige Landwirte in Existenznot.

Für mich zeugt es von Doppelmoral, wenn man beim einen kein Problem hat, wenn es aber einen selbst betrifft, dann aber doch.
Du hast den von Unterschied aber schon gecheckt, oder? Wenn der Grund für den "Bruchteil der heimischen Produktionskosten" in der unsäglichen Zertifizierungswut bzw Tier- und Naturschutzwut der eigenen Regierung liegt, was in anderen Ländern absolut nicht der Fall ist, ist das Problem doch gänzlich anders gelagert... :hmm:
Sicher, die Folge als solches nicht unbedingt.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Fr 17. Jul 2020, 10:21
von Teetrinkerin
Manfred, ich verbiete NICHTS!

Es geht mir nur darum, deine Aussage, dass sich die afrikanische Bevölkerung über unsere "Hühnerabfälle" freut, nicht unreflektiert stehen zu lassen. Das ist nämlich KEINE Hilfe für den afrikanischen Kontinent und unsere heimischen Unternehmen liefern die Karkassen nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit für einen Appel und ein Ei nach Afrika, es geht da - wie auch bei ausländischen Unternehmen, die unsere Märkte mit Waren beliefern - um den Profit. Und auch bei uns gibt es genug Menschen, die am Ende des Geldes noch viel Monat übrig haben und die auf günstige Waren angewiesen sind. Warum gibt es Tafeln? Warum gibt es in vielen Städten Schulspeisungen für bedürftige Kinder? Diese bedauerst du nicht?

Jeder Hungernde ist zu viel. Ob hier oder woanders.

Es gäbe andere Lösungen, aber die müssen wir hier nicht erörtern. Diesen Satz
Manfred hat geschrieben:
Fr 17. Jul 2020, 09:55
Helfen könntest du, wenn du eine funktionierende Alternativlösung anbietest, was du aber nicht tust.
habe ich nun von dir schon mehrmals gelesen. Also lieber beim alten bleiben, als nach Alternativen zu schauen (die es übrigens gibt) oder zu über Probleme zu diskutieren?

Rohana, ich spreche hier nur von den Folgen. Und ob eine Tier- und NaturschutzWUT dahinter steckt, lasse ich mal dahin gestellt. Aber das war nicht das Thema meiner Bedenken.

Just my 2 Cents. Es gibt immer eine Gegenseite der Medaille.

Damit wäre ich dann raus.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Fr 17. Jul 2020, 10:37
von Rohana
Wäre es nicht sinnvoll, statt nur die Folgen zu betrauern, eben zu schauen an welchen Stellschrauben man (!) schrauben kann? Die Produktionsbedingungen in Afrika jedenfalls können wir hier nur ziemlich schlecht beeinflussen.
Ist halt die Frage ob man die hiesigen Ernährungsgewohnheiten so beeinflussen kann, dass Karkassen hier einen Absatzmarkt finden... oder soll man's lieber wegwerfen? Oder die hiesigen Erzeuger vom Markt drängen, oder anderweitig jegliche Version von Export hier unterbinden - würde das den "armen Bauern" in Afrika helfen? Oder käme dann das billige Zeug einfach von anderswo?
Teetrinkerin hat geschrieben:
Fr 17. Jul 2020, 10:21
Es gäbe andere Lösungen, aber die müssen wir hier nicht erörtern.
Insofern fände ich es schon spannend, in welche Richtung deine favorisierte Lösung geht.

Und ja es gibt sicherlich immer mehr Seiten einer Medaille. Es gibt auch Menschen die davon profitieren dass in Brasilien Regenwald abgeholzt und abgebrannt wird. Deswegen finde ich Mercosur trotzdem nicht gut.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Fr 17. Jul 2020, 10:48
von Küstenharry
Mit der durch Steuergelder subventionierten Milchwirtschaft sieht es nicht anders aus.
Billige Milchpulverproduktion für die 3. Welt, so dass die dortigen Bauern ihre Milch nicht mehr verkaufen können.

https://utopia.de/filmtipp-das-system-m ... rie-60101/

https://www.arte.tv/de/videos/062939-00 ... tem-milch/

https://www.ardmediathek.de/ard/video/d ... TViNjg4NA/

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Fr 17. Jul 2020, 12:01
von Rohana
Lass mal den Hinweis auf die Subventionen weg, denn weder ist die Milchwirtschaft als solche speziell subventioniert, noch ist dieser Wirtschaftszweig der einzige oder "am höchsten" subventionierte...
... dann bleiben immer noch genug Faktoren übrig die die Milchwirtschaft bei uns, in Gunstlagen, wesentlich effizienter machen als in weiten Teilen Afrikas und somit logischerweise "billiger". Nimm allerdings den (billigen) Transport weg und schon funktioniert das Geschäftsmodell nicht mehr.

Die verlinkten Filme werfen einen sehr einseitigen Blick auf die ganze Geschichte. Globalisierung existiert nunmal, die kann man sich nicht wegwünschen auch wenn's sicher in vielen Dingen schöner/besser/wünschenswerter wäre. Man sieht ja an Corona was passiert wenn Warenströme auf einmal ins Stocken geraten... man sieht auch, wie sehr wir uns in mancher Hinsicht von anderen abhängig gemacht haben.

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Fr 17. Jul 2020, 13:31
von Manfred
Blindwütiges Zerstören des Bestehenden in der Hoffnung, dass es danach schon irgendwie besser wird, führt oft genug zum genauen Gegenteil.
Lösungen sind aber das, was wir benötigen. Und zwar ganzheitliche Lösungen, die nicht an anderer Stelle den gleichen oder noch mehr Schaden anrichten.

Also nochmal:
Wie wollt ihr den deutschen Orangen- und Bananenanbau wieder auf die Beine bringen, der durch Billigimporte aus Ländern mit niedrigsten Sozial- und Ökostandards im Keim erstickt wurde?

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Verfasst: Fr 17. Jul 2020, 18:20
von emil17
Manfred hat geschrieben:
Mi 15. Jul 2020, 11:26

Wo genau siehst du denn mein Gewissensproblem?
Du hast nie danach gefragt, welche Programme ich warum in Anspruch nehme und welche nicht und was die Alterativen wären,
wirfst also wie gewohnt einfach irgendwelche Behauptungen in den Raum und bleibst jeden Beleg schuldig.
Manfred hat geschrieben:
Di 14. Jul 2020, 14:36
Emil würde die Bauern halt gerne mundtot machen, weil sie ständig an seinen Dogmen rütteln. Die Meinungsfreiheit hat man gefälligst mit abzuliefern, wenn man aus unternehmerischer Notwendigkeit Entscheidungen trifft, die nicht der persönlichen Meinung entsprechen.
Und das Gleichnis von der fütternden Hand derart zu pervertieren, kann auch nur ihm einfallen. Er kommt gar nicht mehr darauf, darüber nachzudenken, wer hier wen füttert, im wörtlichen Sinn.
Da du offenbar besser als ich weisst, was ich denke und was nicht, solltest du mir bitte auch nicht wie oben vorwerfen, dass ich nicht frage, bevor ich behaupte. Zudem gibt es zwischen anderer Meinung und Meinungsfreiheit gewisse Unterschiede. Da scheinst du auch mit anderen Diskussions "Gegnern" deine Mühe zu haben.
Andere Meinung ok - keiner muss sie teilen, aber bitte mit gleicher Elle messen; können wir uns darauf einigen?
Manfred hat geschrieben:
Fr 17. Jul 2020, 13:31
Blindwütiges Zerstören des Bestehenden in der Hoffnung, dass es danach schon irgendwie besser wird, führt oft genug zum genauen Gegenteil.
Lösungen sind aber das, was wir benötigen. Und zwar ganzheitliche Lösungen, die nicht an anderer Stelle den gleichen oder noch mehr Schaden anrichten.
Da man ganzheitliche Lösungen nicht mit Gegenfragen bekommen kann, stelle ich zum x-ten Mal die Frage, wie das bei Import- und Exportbeschränkungen denn mit den deutschen Industriearbeitern aussähe ...