Holunder immer giftig für Hunde?

(wir werden nicht gebraten)
Antworten
Nightshade
Beiträge: 1499
Registriert: Do 6. Jan 2011, 07:17

Holunder immer giftig für Hunde?

#1

Beitrag von Nightshade » So 18. Aug 2013, 07:17

http://www.tierarztpraxis-wandsbek.de/i ... hunde.html

Eine interessante Liste.

Holunder ist auch gekocht giftig für Hunde? Wird jedenfalls im Net behauptet.

Ich habe letztes Jahr Hollerkoch (aus Holler, Äpfeln, Zwetschken) verfüttert und ich konnte keine negativen Auswirkungen feststellen. Im Gegenteil, das Zeug war beliebt und der Kot war schön.

Rohfütterung spielts bei mir sowieso nicht, das meiste Futter wird gekocht. Das Sambunigrin wird durchs Kochen zerstört, daher könnte ich mir eine eventuelle Giftwirkung nicht erklären.

Die Viecher lassen beharrlich die Ribiseln stehen, aber die gekochten Holunderbeeren haben sie gerne gefressen. :hmm: :hmm:

Kobold
Beiträge: 106
Registriert: Sa 4. Aug 2012, 21:41

Re: Holunder immer giftig für Hunde?

#2

Beitrag von Kobold » Mo 19. Aug 2013, 14:37

Hi,
da steht "Giftige Teile: Blätter, unreife Früchte, Samen, frische Rinde", die reifen Früchte sollten demnach doch sowohl roh als auch gekocht ok sein? Mein Hund liebt Holunderbeeren und klaut sich immer ein paar, wenn ich pflücke (allein kommt sie nicht dran), geschadet hat es ihr auch nicht, gibt aber immer nur ein paar Beerchen. Gekocht hätte ich in kleinen Mengen noch weniger Bedenken.

LG,
Kobold

Nightshade
Beiträge: 1499
Registriert: Do 6. Jan 2011, 07:17

Re: Holunder immer giftig für Hunde?

#3

Beitrag von Nightshade » Di 20. Aug 2013, 11:19

die reifen Früchte sollten demnach doch sowohl roh als auch gekocht ok sein
Nein, Kobold, ROHE Holunderbeeren sind ganz sicher nicht ok! In kleinen Mengen sind sie nicht gefährlich, aber sie enthalten in den Samen einen Giftstoff, eben das Sambunigrin.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sambunigrin

Dieser Stoff wird durch das Erhitzen zerstört. Ich verfüttere den Beerensaft (ohne Samen), den ich auch selber esse. Normalerweise als "Hollerkoch" mit Pflaumen und Äpfeln gemischt.

Meine Hunde rühren die rohen Beeren nicht an. Die schmecken ja auch eklig. Erhitzt man sie, riechen sie auch sofort besser.

Aber der halbfertige Hollerkoch wurde gestohlen, kaum dass ich aus dem Zimmer war.

Mich irritiert eben nur, dass auch gekochte Beeren laut Inet für Hunde riskant sein sollen.

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Re: Holunder immer giftig für Hunde?

#4

Beitrag von Reisende » Di 20. Aug 2013, 11:32

Nightshade hat geschrieben: Das Sambunigrin wird durchs Kochen zerstört, daher könnte ich mir eine eventuelle Giftwirkung nicht erklären.
damit hast du dir doch die frage schon selbst beantwortet. im netz wird viel geschrieben, wenn der tag lang ist. selber denken ist da angesagt, und genau das hast du ja gemacht. ich will die hamburger tierärztin nicht diskreditieren, aber sie gibt nur eine allgemeine info über die giftigkeit von pflanzen und sagt da nix über eine eventuelle weiterverarbeitung.

wikipedia (was ich als internetquelle weit weniger kritisch sehe, weil dort viel gegengelesen und kontrolliert wird) sagt:
Sambunigrin ist ein cyanogenes Glycosid, welches in den Blättern, den unreifen Beeren sowie den Samen der reifen Beeren des Holunders vorkommt (...)In Gegenwart von Wasser spaltet das cyanogene Glycosid Blausäure ab. Durch Erhitzen zerfällt Sambunigrin und verliert somit seine toxische Wirkung.
also enthalten unreife beeren viel sambunigrin, reife beeren jedoch nicht, bzw. nur deren samen. erhitzen zerstört es, mindesttemperatur ist zwar nicht angegeben, aber wenn du es richtig gekocht hast, wird es sicher zerfallen sein. also kann ich entweder die reifen beeren von den samen trennen und verfüttern, oder eben beides zusammen kochen und verfüttern. wenn du sogar beides machst (gekochter saft ohne samen^^) bist du ganz bestimmt auf der sicheren seite.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Nightshade
Beiträge: 1499
Registriert: Do 6. Jan 2011, 07:17

Re: Holunder immer giftig für Hunde?

#5

Beitrag von Nightshade » Mi 21. Aug 2013, 09:16

Reisende hat geschrieben: damit hast du dir doch die frage schon selbst beantwortet. im netz wird viel geschrieben, wenn der tag lang ist. selber denken ist da angesagt, und genau das hast du ja gemacht. ich will die hamburger tierärztin nicht diskreditieren, aber sie gibt nur eine allgemeine info über die giftigkeit von pflanzen und sagt da nix über eine eventuelle weiterverarbeitung.
Nicht böse sein, Reisende....Aber aua ist das eine oberflächliche Meldung.

Ich erinnere mich ganz, ganz dunkel auch an das Alkaloid Holocalin in Holunderbeeren. Da war sicher noch allerlei drinnen, nur habe ich es vergessen.
(Chrysanthemin? Sambucin? *Grübel* Des waren bloß irgendwelche Anthocyane, glaub ich. Ich muss dieses alte Skriptum mal suchen...)

Für Menschen gilt: Koch die Beeren, dann kannst du sie unbesorgt essen.

Dasselbe muss NICHT für Tiere gelten!

Menschen können Avocados, Trauben und Kakao essen, Hunde und Katzen nicht.
Schweine können jene Pilze fressen, die wir Giftpilze nennen.
Meine Mönchsgrasmücke fraß begeistert den Seidelbast, er gehörte zu ihrer natürlichen Nahrung.

Na logisch gibt eine Tierärztin nur kompakte Infos auf ihre HP, die hat ja noch was anderes zu tun.

Ich werd halt mal die Vetmed fragen, die wissen es sicher ganz genau.

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Re: Holunder immer giftig für Hunde?

#6

Beitrag von Reisende » Mi 21. Aug 2013, 11:09

Nightshade hat geschrieben:
Dasselbe muss NICHT für Tiere gelten!
hmm ok, da hast du recht.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Antworten

Zurück zu „Haustiere“