Ballenverletzung

(wir werden nicht gebraten)
Nightshade
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Ballenverletzung

#1

Beitrag von Nightshade » Mo 2. Mai 2011, 05:49

Mein Hund hat einen Schnitt durch die Unterseite einer Kralle bis ins Nagelbett. Es ist sehr schmerzhaft und blutet immer wieder.

Er hat ein Breitband-Antibiotikum bekommen, eigentlich wegen einer Darminfektion, aber es hilft natürlich auch gegen Keime in der Wunde. Sie sieht sauber aus. Ursprünglich wollte es der Tierarzt beim Desinfizieren belassen und weder Schmerzmittel noch ABs geben. Aber na ja, da das Hundsi übelstriechenden Dünnpfiff überall verspritzt hat, hat der Doc gemeint, man könne gleich zwei Fliegen erschlagen.

Tagsüber wird die Pfote mit ein wenig Haftverband und einer Socke/einem Hundeschuh geschützt, nachts bleibt sie offen. Ich bade den Schnitt morgens und abends mit Käsepappeltee.

Fällt euch sonst noch was ein?

Das Ärgerliche an Ballenverletzungen ist, dass sie so lange dauern und zu Schon- und Fehlhaltungen führen.

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die fellberge
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Re: Ballenverletzung

#2

Beitrag von die fellberge » Mo 2. Mai 2011, 08:35

Ich bade solche Verletzungen in Kernseifenlauge!

Dann kommt Ringelblumensalbe drauf- und es wird darauf geachtet, das nicht zuviel dran rumgeleckt wird- das kann die Heilung auch behindern.
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Hannah

Re: Ballenverletzung

#3

Beitrag von Hannah » Mo 2. Mai 2011, 09:08

Hallo!

Sookie hatte das im Winter auch. Ich hab die Wunde mit H2O2 desinfiziert und es dann frei gelassen. Auslauf nur mäßig und nur auf Gras.
Nur über die Nacht gabs eine Kindersocke drum, weil ich sie da nicht am Lecken hindern konnte.

Am Anfang hatte ich auch ständig Cremes und Salben und sowas alles drauf gemacht. Das hat aber die Haut nur aufgeweicht und sie hatte noch mehr Schmerzen :(
Bei Sookie hats dadurch länger gedauert als es eigentlich nötig war (immerhin fast 3 Monate :eek: ).

Ich wünsch dir dass es bald vorbei ist und es den Fellzwerg bald wieder gut geht.

Alba
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Re: Ballenverletzung

#4

Beitrag von Alba » Mo 2. Mai 2011, 11:55

Oh Nightshade, das tut mir leid für den Kleinen.

Als Jeff eine Ballenverletzung hatte, habe ich auch in Kernseifenlauge gebadet und die Haut bzw. die Wunde elastisch gehalten mit Vaseline, weil sonst die Haut so hart geworden wäre.
Nachts hat er einen Kragen umbekommen, weil der immer und immer wieder dran geleckt hat. :grr:

Gute Besserung.
LG
Bettina

Kyrlie

Re: Ballenverletzung

#5

Beitrag von Kyrlie » Mo 2. Mai 2011, 19:01

Hallo,

oh je, Ballenverletzung... da kann ich ein Lied von singen...

grundsätzlich gilt für Ballenverletzungen das gleiche wie für alle Wunden: weniger ist mehr! Die frische Verletzung sollte einmal ordentlich desinfiziert werden und dann möglichst nicht mehr. Man muss die Wunde gut beobachten und natürlich unbedingt desinfizieren sobald es sich doch entzündet. Notfalls auch vorbeugend desinfizieren, wenn man weiß, dass grade ganz besonders viel Dreck rein gekommen ist. Aber solange es möglich ist - nix drauftun! Auch keine Salben, Bäder und sonstwas. Es gibt keine Substanz die gesunde Haut schneller heilen lässt (oder zumindest kenne ich keine). Der Wunsch, noch etwas gutes zu tun, ist hier meist Vater des Gedanken... Nur bei Wundheilungsstörungen (Eiter, Entzündung, Granulom etc.) macht es Sinn, etwas entsprechendes draufzuschmieren.

Ansonsten übermäßiges Lecken und Schmutzeintrag vermeiden. Der Wechsel zwischen Verband und Luft ist schon mal sehr gut. Und -ganz wichtig!- bei Pfotenverbänden gilt: Watte, Watte, Watte! Nicht mit Watte sparen (zwischen jede Zehe, oben und unten), das ist sehr wichtig für die Polsterung ergo Durchblutung und somit auch Heilung. Zunächst ist es für Ungeübte etwas schwierig, so ein Watteungetüm am Fuß zu befestigen, aber weil es dem Hund angenehmer ist, bleibt es schlussendlich meistens länger dran. Ob ein Pfotenschuh ausreicht, muss man von Fall zu Fall abwägen. Gut nachsehen, ob sich durch das Laufen im Schuh nicht die Wunde wieder aufspreizt.
Gute Besserung, Katrin

Hannah

Re: Ballenverletzung

#6

Beitrag von Hannah » Mo 2. Mai 2011, 20:12

Oja! Watte Watte Watte... das hab ich ewig nicht richtig hingekriegt und Sookie hats mir deutlich gezeigt :pfeif:

Die Pfotenschuhe sind auch immer so eine Sache. Die teuren halten genauso gut bzw. schlecht wie die billigen am Hund, haben aber weniger Schwachstellen.
Bei Sookies Verletzung hab ich nach 8 Wochen echt 30€ in einen Schuh investiert- der war aber perfekt.

Wie gehts ihm denn jetzt?

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Little Joe
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Re: Ballenverletzung

#7

Beitrag von Little Joe » Mo 2. Mai 2011, 20:37

Kleiner Tipp um den Hund am lecken zu hindern, Babyöl mit ein paar (! nich mehr und nicht unverdünnt) Tropfen Teebaumöl mischen und auf unverletzten Stellen (!) angrenzend an die Wunde auftragen. In der Regel reicht einmal schmeckt so grausig dass sie nicht mehr lecken und man kann ihnen den blöden Kragen ersparen. Nur nicht bei katzen anwenden, Teebaumöl ist für Katzen giftig.
Gute Besserung an den 4beiner
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Ballenverletzung

#8

Beitrag von Nightshade » Mi 4. Mai 2011, 05:24

Es geht ihm wieder ganz gut.

In der Tierklinik haben sie dann festgestellt, dass er auch noch eine Meniskusprellung hat.
Die Kralle wird er wohl verlieren. In einiger Zeit wird man sie ziehen können/müssen.

Das hat er jetzt von seiner dauerenden, narrischen Rennerei. Er darf nicht von der Leine, bis sich das Knie ganz, ganz sicher beruhigt hat. Wenn er draußen ist, kommt ein Schuh über die Kralle, sonst bleibt sie offen.

Little Joe, danke für den Tipp mit dem Teebaumöl. Das probiere ich aus.

Hannah, mein "Fellzwerg" wiegt 28 Kilo. ;)

Hannah

Re: Ballenverletzung

#9

Beitrag von Hannah » Mi 4. Mai 2011, 20:35

Och- im Innern sind sie doch alle Babys :grinblum:

Nightshade
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Re: Ballenverletzung

#10

Beitrag von Nightshade » Do 5. Mai 2011, 21:50

Die Zehe ist möglicherweise im ersten Glied luxiert oder hat einen Haarriss im ersten Zehenglied. Wenn sie nicht mehr gerade wird, muss sie amputiert werden. ;-(

Ich bin ganz geschockt.

Bei zwei Tierärzten war ich, einer davon namhaft, die andere lange vertraut. Der Namhafte sagt, die Kralle wird in 2 Wochen gezogen.
Die Vertraute sagt, da ist nix zum Reißen, das bleibt schief und wenn´s so bleibt, wird es immer wieder aufreißen.

Ich könnte noch zu einem Dritten gehen. Der ist sehr namhaft, schweineteuer und schuldet mir noch eine erfolgreiche Behandlung. Für die letzen 1000 Euro Gage hat er nur mehr zum Einschläfern raten können (Osteosarkom). Damals sagte er, dass er den nächsten Notfall wieder auf die Beine stellt. Versprochen.

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