Wie zwei Rüden zusammenführen?

(wir werden nicht gebraten)
Steffen
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Re: Wie zwei Rüden zusammenführen?

#11

Beitrag von Steffen » Sa 26. Nov 2016, 22:20

Rallymann hat geschrieben:
Wieso sollte also was bei Mensch-Hund funktioniert, nicht auch bei Hund-Hund funktionieren?

Aus meiner Sicht funktioniert die Vergesellschaftung von Hunden nur dann nicht, wenn Mensch es dem Hund überlässt, diese Entscheidung zu treffen, denn dann
Entscheidet der Hund und diese "Freiheit" bedeutet auch, dass er sein Besitz (Mensch) nicht teilen wird. Und Futter Spielzeug, Liegeplatz..............
Hunde sind Hunde, Menschen sind Menschen. Die zwischenartliche ( Mensch - Hund) Kommunikation, Interaktion und Zusammenleben ist zwangsläufig anders, als die innerartliche (Mensch - Mensch, Hund - Hund).
Man sollte Fakten einfach mal als dass sehen, was sie sind. Auch wenn sie dem persönlichen Ideal entgegen stehen, einem nicht in den Kram passen, nicht gefallen.....
Steffen

Was sie über Dich sagen, sagt mehr über sie aus, als über Dich.

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Re: Wie zwei Rüden zusammenführen?

#12

Beitrag von Rallymann » So 27. Nov 2016, 08:26

Und wo ist da jetzt die Aussage??

Fakt ist:
Mensch kauft Hund, ohne zu fragen ob Hund überhaubt will. In unserer Welt kann Hund sich den Menschen nicht aussuchen.
Hund Mensch klappt immer, auch bei mangelnder Komunikation. Demnach sollte Hund Hund wegen besserer Komunikation auch besser klappen.

Ein gut erzogener Hund, oder wenigstens ein kontrollierbarer Hund kann selbst mit seiner natürlichen Nahrung vergesellschaftet werden, ohne dieser ein Haar zu krümmen.

Wenn ich Freitags von meiner Tour komme und den LKW im Hof parke, steht mein Hund vor der Fahrertür und wartet, ob vieleicht etwas Wurst oder Käse abfällt, wenn ich den Kühlschrank leere.
Die Hühner wissen das auch und so kommt es schon mal vor, dass die Hühner die aus dem Mundwinkel des Hundes ragende Wurst abpicken.
Das Huhn überlebt das nur, weil mein Hund weis, dass keine Hühner geschreddert werden und nicht weil er Hühner so sympatisch findet.

Ich sags nochmal.......
Kontrolle ist alles. Überlasse ich die Entscheidungsgewalt dem Hund, verliere ich die Kontrolle, bzw gebe ich sie an den Hund ab.
Dann entscheidet der Hund. Heute bei nem anderen Hund, Morgen beim Postboten und Übermorgen beim Nachbarskind.

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Re: Wie zwei Rüden zusammenführen?

#13

Beitrag von viktualia » So 27. Nov 2016, 11:09

Ich muss hier jetzt mal über "Mental Impact" räsonieren:
Jeder Hund will rausfinden, was sein Herrchen/Frauchen meint und er orientiert sich nicht nur an der Sprache, also den ausgestossenen Lauten, sondern auch an dem, was das Herrchen denkt.
Nein, ich behaupte nicht, Hunde könnten Gedanken lesen; aber Ton, Haltung, Gestik, Körperspannung etc. entsprechen halt dem,
was ich wirklich denke, und nicht dem, was ich gerne sagen möchte, aber aufgrund meiner eigenen Erziehung nicht glauben kann.
Dass ein "Nein" zielführend ist z.B., haben ja viele Menschen Probleme mit.
Und wenn ich das so dabei denke, dann bekommt der Hund das ganze Paket. (Wenn ich andern Hundehaltern zuhöre, bekomme ich das auch in seiner ganzen Unklarheit mit. Da gibt es wirklich Leute, die in fragendem Ton ihre "Befehle" flöten. Kein Wunder, wenn der Hund dann was anderes macht...) So Hunde tun mir leid.
Soviel zum Thema artübergreifende Kommunikation. Natürlich klappt das; das Problem ist, das wir Menschen da so unklar sind.

Und auch das "Kontroll" Ding seh ich bissl anders: es ist dem Hund unangenehm, keine Orientierung am Herrchen zu haben, deshalb übernimmt er die Kontrolle. Das ist kein "zähes Ringen" die ganze Zeit; das ist eine Frage der Klarheit:
der Übereinstimmung meines Denkens mit meinen Befehlen/Aufforderungen.

@Rallymann, grundsätzlich bin ich bei dir, aber du musst ja eben nicht die ganze Zeit kontollieren, das dein Hund keine Hühner frisst, du hast sichergestellt, dass der Schlingel weiss, worum es dir geht, oder?
(Ich hab übrigens keinen Hund, aber meine Kater gehorchen mir in einem ganz erstaunlichen Maße.)

@Sabi(e)ne: eine Freundin hat einen ältern Labby aus dem Tierheim; ja, sind bissl gierig, essen auch gerne mal Socken, auch im Alter eher "jugendlich" unterwegs. Ich könnte mir vorstellen, dass es eher Probleme gibt, weil er deinen "Alten" zu sehr bespielt, zu sehr mag, sich zwar gleich unterordnet, aber, ähm, aktiv; also extra differenziert werden muss zwischen "der darf mich anmachen" und "der braucht jetzt Ruhe".
Er wird sich wahrscheinlich gerne unterordnen, immer wieder, das ist aber noch nicht dass, was dein Oldie braucht, wenn ich dich richtig verstehe. Kann man aber schaffen...

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Re: Wie zwei Rüden zusammenführen?

#14

Beitrag von Rallymann » So 27. Nov 2016, 12:56

Das unterschreib ich so :)

PS: Es geht hier um dieZeit der Zusammenführung und die Kontrolle in dieser Zeit.
Die Kontrolle ist später nicht mehr so wichtig, man ist dann eben ein Team, dass sich blind versteht.

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Re: Wie zwei Rüden zusammenführen?

#15

Beitrag von viktualia » So 27. Nov 2016, 13:47

Hmm, mir geht da die ganze Zeit noch die Geschichte mit meinem Nachbarskater durch den Kopf:
ich hab nämlich zu spät gemerkt, dass meine Kater das von mir nicht erfolgte "Nein" diesem imperialistischen Monster gegenüber als "Anweisung" gedeutet haben. Erst als ich das Vieh von meinem(unserem) Sofa vertrieben habe (der ist echt bei uns eingebrochen!) haben sie dann mal angefangen, den auch zu vertreiben. (Ich lauf ja normal nicht rum und spiel den Katzenschreck...)

Sprich: es mag sein, das JR da Unterstützung braucht, um den Neuen richtig einzuordnen; die Gefahr, dass er dir, Sabi(e)ne, nen Gefallen tun will, der aber der eigentlichen Erziehung widerspricht, ist gegeben.
Also dass er den Neuling bespasst, obwohl sie beide Ruhe brauchen; er erst von dir ne (generelle) Erlaubniss braucht, um ihn in seine Schranken zu weisen, so Sachen.
Konkret würd ich total aufpassen, dass der Neue nicht an JR´s Futter geht, bzw. das JR ihn dann zur Schnecke machen darf/soll.
Und das beide genug schlafen.

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Re: Wie zwei Rüden zusammenführen?

#16

Beitrag von Steffen » So 27. Nov 2016, 14:04

Rallymann hat geschrieben:Und wo ist da jetzt die Aussage??

Fakt ist:
Mensch kauft Hund, ohne zu fragen ob Hund überhaubt will. In unserer Welt kann Hund sich den Menschen nicht aussuchen. Richtig.
Hund Mensch klappt immer, auch bei mangelnder Komunikation.Wäre schön, wenn's so wäre.Nur weil Hund Mensch nicht beißt heißt das nicht, dass beide zusammen funktionieren. Demnach sollte Hund Hund wegen besserer Komunikation auch besser klappen.Falsch! Oder hast du jeden Menschen lieb, der dir ohne deine Einwilligung aufgedrückt wird? Könntest du mit jedem Menschen, den du kennst, dauerhaft und in Harmonie zusammen leben? Wohl kaum. Und das, obwohl du als Mensch, im Gegensatz zum Hund, in der Lage bist zu schauspielern, zu lügen, gute Miene zu bösem Spiel zu machen.....Du verlangst vom Hund etwas, zu dem du, trotz besserer "Ausstattung", nicht in der Lage bist.

Ein gut erzogener Hund, oder wenigstens ein kontrollierbarer Hund kann selbst mit seiner natürlichen Nahrung vergesellschaftet werden, ohne dieser ein Haar zu krümmen.

Wenn ich Freitags von meiner Tour komme und den LKW im Hof parke, steht mein Hund vor der Fahrertür und wartet, ob vieleicht etwas Wurst oder Käse abfällt, wenn ich den Kühlschrank leere.
Die Hühner wissen das auch und so kommt es schon mal vor, dass die Hühner die aus dem Mundwinkel des Hundes ragende Wurst abpicken.
Das Huhn überlebt das nur, weil mein Hund weis, dass keine Hühner geschreddert werden und nicht weil er Hühner so sympatisch findet.Sowas nennt sich Burgfrieden und kommt auch in der Natur durchaus vor. Mit innerartlicher Gemeinschaft hat das nichts zu tun.


Ich sags nochmal.......
Kontrolle ist alles. Überlasse ich die Entscheidungsgewalt dem Hund, verliere ich die Kontrolle, bzw gebe ich sie an den Hund ab.
Dann entscheidet der Hund. Heute bei nem anderen Hund, Morgen beim Postboten und Übermorgen beim Nachbarskind.Nochmal: Innerartlich ist innerartlich, zwischenartlich ist zwischenartlich. Natürlich kann man all das ignorieren und den Hund brechen. Klar, kann man machen......
Steffen

Was sie über Dich sagen, sagt mehr über sie aus, als über Dich.

viktualia

Re: Wie zwei Rüden zusammenführen?

#17

Beitrag von viktualia » So 27. Nov 2016, 14:33

Und das, obwohl du als Mensch, im Gegensatz zum Hund, in der Lage bist zu schauspielern, zu lügen, gute Miene zu bösem Spiel zu machen.....Du verlangst vom Hund etwas, zu dem du, trotz besserer "Ausstattung", nicht in der Lage bist.
Wenn du das für ne bessere Ausstattung hälst, bin ich froh, weit weg von dir zu wohnen....

Was ist denn jetzt dein Punkt bezüglich der Zusammenführung?

Und was soll das mit dem "brechen"?
Kontrolle ist nicht brechen, Kontrolle ist wahrnehmen und entsprechend reagieren; sicherstellen, dass das gewünschte Input angekommen und richtig verarbeitet wurde, damit man sich später auch in Abwesenheit darauf verlassen kann.

Hast du Sorge, dass die 2 Doggies sich hassen und es wegen der tollen Erziehungsmassnahmen keiner merkt?
Ich glaube, dass solche Animositäten bei Wesen, die nicht schauspielern, nie Lügen, immer die genau stimmende Miene zum Geschehen draufhaben- viel seltener vorkommen.
Die haben die bessere Ausstattung dafür.

Steffen
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Re: Wie zwei Rüden zusammenführen?

#18

Beitrag von Steffen » So 27. Nov 2016, 14:45

viktualia hat geschrieben:
Und das, obwohl du als Mensch, im Gegensatz zum Hund, in der Lage bist zu schauspielern, zu lügen, gute Miene zu bösem Spiel zu machen.....Du verlangst vom Hund etwas, zu dem du, trotz besserer "Ausstattung", nicht in der Lage bist.
Wenn du das für ne bessere Ausstattung hälst, bin ich froh, weit weg von dir zu wohnen....
Achso? Ich gehe jede Wette ein, dass auch du diese "Sonderausstattung" nutzt.

viktualia hat geschrieben: Hast du Sorge, dass die 2 Doggies sich hassen und es wegen der tollen Erziehungsmassnahmen keiner merkt?
Nö!
Es geht mir nicht um's Erkennen, sondern um's Akzeptieren. Und das ist eben oftmals nicht gegeben. Liest man hier auch!
Steffen

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Re: Wie zwei Rüden zusammenführen?

#19

Beitrag von viktualia » So 27. Nov 2016, 16:41

Ich gehe jede Wette ein, dass auch du diese "Sonderausstattung" nutzt.
Ich verdiene mein Geld damit, die Kolateralschäden dieser "Sonderausstattung" zu reparieren, das bringt mir schon einen Nutzen, so gesehen.
Im übrigen lüge ich nicht, ich schauspielere höchstens um etwas zu überziehen und nicht um etwas zu verschleiern
und so wie ich mehr Angst vor Zahnweh als vorm Zahnarzt habe, gehe ich Konflikte lieber an, statt gute Miene zu irgendwas zu machen.

Steffen, Butter bei die Fische: was ist dein Punkt?

Was akzeptieren?
Das sich Hunde "hassen"? Wirst du da nicht bissl antropomorph?

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Re: Wie zwei Rüden zusammenführen?

#20

Beitrag von Steffen » So 27. Nov 2016, 19:29

viktualia hat geschrieben:
Was akzeptieren?
Das sich Hunde "hassen"? Wirst du da nicht bissl anthropomorph?
Nein, nicht meinen Tieren gegenüber. Ich sehe jedes Tier als das, was und wie es ist, halte es entsprechend und handele danach. Und so käme ich nie auf die Idee, von meinen Hunden zu verlangen, sich gegenseitig lieb zu haben. Hunde sind hierarchische Lebewesen, leben nicht neben- sondern untereinander, mögen oder hassen den anderen, stehen in Konkurrenz oder brauchen einander.
Wir haben sechs Hunde im Rudel. Und natürlich sind die sechs erzogen, dürfen dies und das nicht, kennen ihre Grenzen. Allerdings käme ich nie auf die Idee, etwas ihrem Sozialverhalten entgegen stehendes zu verlangen. Unsere Hunde werden als Hunde akzeptiert, dürfen und sollen sich untereinander wie Hunde benehmen und verhalten. Sie sind nicht ständig unter Aufsicht, leben dauerhaft zusammen (es sei denn, eine unserer Hündinnen ist läufig), leben in ihrer Hierarchie, klären Konflikte unter sich......leben ruhig und friedlich zusammen.
Natürlich kann ich im Falle zweier unverträglicher Hunde per Druck Ruhe einfordern, kann so eine Keilerei verhindern. Dass die Hunde sich aber wirklich akzeptieren oder gar mögen kann ich weder einfordern noch reinprügeln. Heißt, selbst wenn ich per Druck Ruhe einfordere - Spannungen kann ich nicht verhindern. Und diese bauen sich immer weiter auf und entladen sich mitunter explosionsartig. Und zwar dann, wenn ich nicht da bin, keine Kontrolle habe, keinen Druck aufbauen kann. Diese Spannungsentladung ist dann wesentlich stärker und härter als sie ohne meine falsche Einflussnahme, welche den Spannungsaufbau erst hervorrief, gewesen wäre.
Gerade bei der Haltung mehrerer Tiere der gleichen Art (Hunde, Katzen, Hühner, Pferde...) ist es um so wichtiger, das Artspezifische zu achten und zu beachten. Die Anschaffung und Haltung eines jeden Tieres basiert in erster Linie auf dem Egoismus des Menschen. Nur sollte diese Egoismus nicht ausarten und zu Lasten der Tiere gehen. Und das heißt eben auch, Tiere nicht zu einer für sie unangenehmen oder unerträglichen Nähe zu zwingen.
Steffen

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