Meine "elektrische" Katze

(wir werden nicht gebraten)
Benutzer 3991 gelöscht

Meine "elektrische" Katze

#1

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » So 25. Sep 2016, 22:24

Eine meiner Katzen - ein in jeder Weise sehr eigenwilliges Tier - "knistert" wenn man sie streichelt, aber nicht immer, im Finstern ist das manchmal wie ein Sternchenspritzer und das taugt ihr, sie schnurrt wie ein Generator. Sie tut sowieso, was sie will - was ich an Katzen ohnehin besonders mag ;) - kam sie nun nach einigen Tagen, wo sie nur kurz vorbeigeschaut hatte, was es an Fressi gibt, recht zerzaust und glanzlos heim und ist wieder ganz Liebhasi. Ich habe sie mit dem Ärmel meiner Weste wieder in den Knister - modus gestreichelt und sie glänzt wieder wie eine Speckschwarte.
Frag mich grad, ob Tieren deshalb das Steicheln so taugt, weil da Energie (Elektrizität?) erzeugt/übertragen wird?

viktualia

Re: Meine "elektrische" Katze

#2

Beitrag von viktualia » Mo 26. Sep 2016, 20:12

(Hoffentlich war das keine rhetorische Frage)

Die Funken sind doch ne Ent-ladung, oder?
Ob sich Mensch, bzw. Tier auflädt, bzw. sich an ihr was entlädt, ist von Schweissdrüsen und bestimmt noch andern Dingen abhängig. Umgebungsmaterialien, Feuchtigkeit und halt Reibung, mindestens.

Es heist ja auch, das Katzen "nur" schnurren würden, um sich zu beruhigen, oder meinetwegen auch ihr Frauchen. Phh.

Ich mag Katzen, weil sie sich so ungeniert der "Selbststimulation" hingeben können; das ist es nämlich auch:
jede Menge sensorisch-perzeptives Input; ein Wesen, welches sich wahrnimmt, gewinnt dadurch Wohlbefinden und/oder Sicherheit.
(Und das ist es, was ich an der Neurologie mag, sensorisch perzeptiv klingt doch sehr viel seriöser als geil, oder?)

Du gibst Input von aussen, taktil und bissl senso-perzeptiv auf die Knochen, die Katz gibt welches von innen drauf, die Schnurr-Vibrationen
und alles ist besser. Genial.
Die tausenden von Neuronen, die dabei getriggert werden, brauchen auch Strom, ja.
Aber der wird nicht gespeichert, nee.

Elektrik ist aber weniger mein Ding als Neuro...
Ich bin auch eine von denen, die Plastikkleidung nicht vertragen, aber kratze-Wollpullis.
Kann sehr verschieden sein, so was.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Meine "elektrische" Katze

#3

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 26. Sep 2016, 22:20

Es ist nur die eine Katze - ich hab ja mehrere - die so auffällig reagiert. Ich hab so einen Schlingen - Staubwischhandschuh, den liebt sie, Kunstfaser.
Wenn ich sie damit streichle, gerät sie fast in Exstase, allen anderen ist das völlig blunz. Aber sie ist auch sonst ein Junkie, einmal ist es ihr gelungen, ein Küchenkastel von oben zu öffnen, um an eine Teemischung mit Baldrian ranzukommen. Als wir heimkamen, wälzte sie sich völlig losgelöst am Küchenboden.

"Selbststimulation" drückt es gut aus, ich als Knecht mit dem guten Handschuh werde ja nur nach Bedarf angefordert. Ich würde gern verstehen, warum ihr das gut tut. Und ob das was mit ihrem sehr eigensinnigen Wesen zu tun hat, dass sie gar so drauf abfährt, im Sinne einer erweiterten Empfindlichkeit, die sie aktiv nachfragt.
Oder so :aeh:

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10829
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meine "elektrische" Katze

#4

Beitrag von emil17 » Mo 26. Sep 2016, 22:27

Die physikalische Seite der Sache findest du unter Reibungselektrizität.
Durch Reiben von Glasstäben an Kaninchen-oder Katzenfellen wurden schon im 18.Jahrhundert Funken erzeugt und dies als Zaubertrick gezeigt.
Es geht auch vorzüglich mit Kunststoffpatschen und Kunstfaserteppichen, wo es einem dann eine schmiert, wenn man eine Türklinke greift.
Dieser Effekt tritt auch bei elektrisch nicht leitenden Flüssigkeiten auf, weshalb man beim Umpumpen von Benzol, Flüssiggas und dergleichen nicht beliebige Materialien verwenden darf.
Vermutlich hängt auch die Entstehung von Gewittern damit zusammen.
Ob es besonders elektrische Katzenrassen gibt?
Lysistrata hat geschrieben:Ich würde gern verstehen, warum ihr das gut tut. Und ob das was mit ihrem sehr eigensinnigen Wesen zu tun hat, dass sie gar so drauf abfährt, im Sinne einer erweiterten Empfindlichkeit, die sie aktiv nachfragt.
Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung. Das ist Taktik. Katzen halten sich Menschen und bringen diese dazu, sie zu füttern und die Kiste zu leeren, und zwar so, dass sie auch noch dankbar sind, solches tun zu dürfen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Meine "elektrische" Katze

#5

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mo 26. Sep 2016, 22:45

emil17 hat geschrieben:Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung. Das ist Taktik. Katzen halten sich Menschen und bringen diese dazu, sie zu füttern und die Kiste zu leeren, und zwar so, dass sie auch noch dankbar sind, solches tun zu dürfen.
Wenn ich mich recht erinnere, hat das Tucholsky so ausgedrückt: "Die Katzen sind die Einzigen, die es geschafft haben die Menschen zu überzeugen, dass sie für sie zu sorgen haben, ohne eine Gegenleistung erbringen zu müssen."
Wenigstens bin ich bewußt Knecht :mrgreen:

Benutzer 72 gelöscht

Re: Meine "elektrische" Katze

#6

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 27. Sep 2016, 10:12

Also ich bin auch ziemlich "elektrisch" und bei mir knistert es des öfteren, wenn ich Metall angreife oder einem meiner Kinder die Hand geben will.
Ich finde dieses Gefühl ganz und gar nicht angenehm!
ist ein kleiner Schlag, der zwar nicht wirklich weh tut, aber ganz schön erschrecken kann....

Kann mir nicht vorstellen, dass Katzen das mögen?
Sie mögen es wahrscheinlich einfach, gestreichelt zu werden.
Unsere Katzen erledigen das auch ganz ohne Menschen - eine schleckt der anderen übern Kopf und beide schnurren dazu :)

Wicheler
Sponsor 2016
Sponsor 2016
Beiträge: 612
Registriert: Mi 22. Apr 2015, 09:06

Re: Meine "elektrische" Katze

#7

Beitrag von Wicheler » Di 27. Sep 2016, 13:18

Ich denke mal, solange die Funken an den Fellhaaren überspringen, wird die Spannung durch den Widerstand der Haare stark gemindert und tut nicht mehr weh. Ist so ähnlich, wie das Prüfen mit einem Grashalm, ob Strom im E- Zaun ist. Je näher man mit den Fingern zum Zaun kommt, desto kleiner wird der Widerstand im Grashalm und man spürt den Stromschlag immer stärker.

Noch'n Spruch (Buchtitel):

Hunde haben Herrchen, Katzen haben Diener ;)
Gruß Dieter

Jaguar100

Re: Meine "elektrische" Katze

#8

Beitrag von Jaguar100 » Do 17. Nov 2016, 17:15

Was nicht all zu bekannt ist, ist der heilende Effekt vom Schnurren.
Das Geräusch auf dieser Frequenz fördert die Regeneration von Zellen und die Heilung von Wunden. Nicht nur bei der Katze selbst, sondern auch bei jedem, der das Glück hat, in ihrer Nähe zu sein :)

viktualia

Re: Meine "elektrische" Katze

#9

Beitrag von viktualia » Do 17. Nov 2016, 19:02

Was denn für ne Frequenz bitte?
Mein Nemo (Kapitän, nicht Fisch...) gurrt und das heller als ne Taube und Valentin schnurrt ganz leise und eher brummig.

Meinst du Vibration allgemein oder wirklich ne bestimmte Frequenz, so wie Kammerton a mit etwa 440 Hertz?
Also ich glaube auch an den beruhigenden Effekt des schnurrens, keine Frage, aber ich glaube auch,
dass der Begriff "Frequenz" für was anderes steht, als du meinst.

Man kann mit der Vibration in Resonanz gehen, das ist nochmal was anderes als hören; also ein aktives Mitschwingen.
Aber "eine" Frequenz - nee.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Meine "elektrische" Katze

#10

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Do 17. Nov 2016, 19:21

Ja, da dürfte was dran sein

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 18442.html

Ich hatte einmal eine Katze, die hat neben mir die ganze Nacht durchgeschnurrt, als ich vor Schmerzen nicht schlafen konnte.

Aber am frühen Morgen laut ins Ohr geschnurrt heißt: hoppauf, Futter ist gefragt.

Antworten

Zurück zu „Haustiere“