Milbenmittel

(wir werden nicht gebraten)
Gaggele
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Milbenmittel

#1

Beitrag von Gaggele » Mo 22. Aug 2016, 14:25

Über die Suchmaschine hab ich noch nichts gefunden, doch ich sollte dringend ein anderes Milbenmittel für Kleinnager haben.
Bisher versuchte ich es - als Hausmittel nicht mehr halfen - mit Beaphar. Doch es ist nur mäßig wirksam.
Wer kennt was besseres, das bei Nagern wie Meerschweinchen hilft? Besonders betroffen sind immer mal wieder die Immunschwachen Tiere: kranke, alte und ganz kleine. Trotz Desinfetkion sind die Milben halt einfach da, besonders da auch Kleinvögel Zugang zum Futter haben.
Die Meerschweinchen sind bei uns draußen, zusammen mit den Kaninchen in einem großen Gehege mit vielen Unterschlupfen. Sie fühlen sich sehr wohl, doch immer mal wieder kommt eben eine Welle und dann erwischt es natürlich erst die schwachen.
Gruß, Gaggele

viktualia

Re: Milbenmittel

#2

Beitrag von viktualia » Mo 22. Aug 2016, 15:07

Hiho, hier ein link, http://das-meerschweinchen-forum.de/ind ... pic=565.60, geht zwar im Titel über Kokzidien, aber bei dem 2ten post auf der Seite wird die Wirkung von Rizol auf Milben sehr schön erklärt; ausserdem hast du ja vielleicht auch Kokis, so wie es klingt.
(Die sind ja genau so überall wie Milben, don´t panic)
Oregano dafür, für die Milben Kokosöl, vor allem aber Stressreduktion, vielleicht fühlen sie sich doch nicht ganz so wohl, oder nicht überall.
Ernährungstechnisch helfen da Pflanzen mit viel sekundären Pflanzenstoffen, fütterst du Kohl? Vorbeugend jetzt. Wiese, klar aber auch Gehölz, Nadelbäume, alles was das Immunsystem anregt, fördert. Schachtelhalm, ebenfalls vorbeugend, stärkt Haut und Haar. (Hat man oft nicht auf dem Radar, es geht ja erst mal um Nährwert.)
Seit ich Kohle in der Einstreu hab, mein ich, sie würden sich weniger kratzen. Mach ich aber erst 3 Wochen, kann ich also nix genaues sagen.
Mag ich aber dennoch schon empfehlen, die Geruchsminimierung ist enorm, das hat ganz sicher Auswirkungen auf hygienetechnische Sachen.

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Re: Milbenmittel

#3

Beitrag von Zottelgeiss » Mo 22. Aug 2016, 15:15

Vögel und Nager sollen die gleichen Milben haben? :hmm: Welche Art Milben haben sie denn?

Wenn der Druck so hoch ist, brauchst Du ein Mittel vom TA, das einen anderen Wirkstoff als das bisher benutzte hat. Die Gehege müssen peinlichst sauber gemacht werden und ausgesprüht, die Tiere würde ich alle gegen Milbenbefall spritzen lassen.
Man kann auch ein Hautgeschabsel ins Labor geben, dann weiß man genau, wogegen man behandeln muss.
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Re: Milbenmittel

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 22. Aug 2016, 15:17

kohle im stall ist ne gute vorbeugung.

ansonsten in die suchmaske kieselgur oder raubmilbe eingeben. gibt zu beiden viele aussagen und erfolge hier.
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viktualia

Re: Milbenmittel

#5

Beitrag von viktualia » Mo 22. Aug 2016, 16:23

Kieselgur!
@kraut_rübe, danke dafür, hatte ich gar nicht auf dem Radar, hab mich zwar neulich noch drüber unterhalten, aber da gings um Dynamit....
Kohle hoch 3, sozusagen.

@Zottelgeiss, bei 50.000 bekannten Arten ist es nicht mehr das wichtigste, die beim Namen zu kennen.

Desinfizieren bedeutet nicht nur überhaupt Stress, die körpereigenen Mechanismen der Schädlingsabwehr werden ebenfalls in Miteidenschaft gezogen. Ergibt dann einen Kreislauf, der dem Bruttosozialprodukt dient, aber nicht den Tieren.
Sauberhalten ist wichtig; alles, was darüber hinausgeht, wirkt in beide Richtungen.
Ich gehe nicht davon aus, das Gaggele Massentierhaltung betreibt, da ist dieser Kreislauf auch aus Kundensicht profitabel (ich bekomme billiges Fleisch von milbenfreien Tieren), privat ist es aber anstrebenswert, das Problem vorher in den Griff zu bekommen.

(Sorry, ich war den Medi Hype in Meerlieforen so leid; aber diese Variante, industrielle Massstäbe unkritisch anzulegen, kann ich genauso wenig ab. "Alle gegen Milben behandeln" bringt mein Blut in Wallung.)

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Re: Milbenmittel

#6

Beitrag von Zottelgeiss » Mo 22. Aug 2016, 18:19

Einmal richtig aufräumen sollte man aber, vorbeugende/ unterstützende Maßnahmen wie Kieselgur greifen dann besser und sind auf Dauer wirksamer. Wäre mir auch neu, das ein Stall eine körpereigene Parasitenabwehr hat.... :aeh:

....sagt eine, die jahrelang nicht entwurmen (nach Kotprobe) und gegen Ektoparasiten behandeln musste, dank ausgefeilter Stall- und Weidehygiene....chemiefrei, trotz Job in einer TA- Praxis mit Schwerpunkt Fütterungs- und Parasitenberatung;)

Man sollte auch nicht vergessen, das bestimmte Milbenarten auch dem Menschen unangenehm werden können. Neulich kam ein Freund zu mir, ärztlich festgestellter Milbenbefall am ganzen Körper. Ob meine Hühner denn Milben hätten, ich sollte doch mal gucken. Tu ich, mindestens wöchentlich. Der Mann hat schlichtweg die Krätze :platt: Wundert mich auch nicht, wenn er Mülleimer nach Pfandflaschen durchsucht und auch die von den Truckern vollgepinkelten Flaschen am Hafen einsammelt.... Jedenfalls mußte er komplett alles reinigen, selber zwei Tage nacheinander eine permethrinhaltige Salbe auftragen, alles waschbare bei mindestens 60° waschen usw. Ist in der Behandlung auch nicht viel anders.

PS: Sauber halten kommt nach sauber sein.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

viktualia

Re: Milbenmittel

#7

Beitrag von viktualia » Di 23. Aug 2016, 09:24

Oh, @Zottelgeiss schönen Dank für die vernünftige Antwort, ich weis das zu würdigen...
Du hast Recht, ein Stall ist selbst mit viel gutem Willen höchstens ein Korpus, aber kein Körper; dennoch beheimatet er normalerweise nicht nur "die Bösen". (Ich meinte beides: Bewohner und Umgebung, riesen Biotopumstellung)
Bleiben wir mal bei Sauber halten:
Was war das mit den Kleinvögeln, Gaggele? Also keine Hühner, nehm ich an; aber die Vögel brauchen ja Platz zum landen, also ist da Freiraum um die Futterstelle, oder? Könnte ein Stressfaktor für die Schweine sein. Und es deutet auf Körnerfutter, das vertragen Ninchen besser als Meerlies. Noch´n Stressfaktor. Wenn alle paar Wochen ein Befall der Schwächeren da ist, würd ich da schon nochmal schauen; so ein Verlauf deutet auf kleinen bis mittleren Dauer-Stress, kommt irgendwas dazu, ist es passiert.
Meine Schweine wirken auch immer glücklich und zufrieden, das liegt in ihrer Natur. Wenn die ein paar Kumpels in der Nähe haben und genug Platz ist alles groovy. Ich entnehme dem aber nicht, dass sie zu jedem Zeitpunkt total gesund sind; ich kann eigentlich nur hoffen, dass ich, wenn ich ein Symptom bemerke, es in Bezug zu irgendeiner kürzlichen Veränderung setzten kann.
Oder merke, das ich was unterschätzt habe, auf das sie reagieren.
Wie kommen die Vögel rein? (Mückennetz?)
Sind wirklich alle 50cm leicht erreichbare Hütten um die "Hot-Spots", so dass sie sich sicher fühlen können?
(Magst ne Bauanleitung zum Hütten flechten? 10 Minuten arbeit...)

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Re: Milbenmittel

#8

Beitrag von kraut_ruebe » Di 23. Aug 2016, 10:37

ich mag ne flechtanleitung :)

wobei in milbenzeiten alle hütten raus und stattdessen kartons rein ne hilfe ist. die kartons nach zwei tagen (mit ihren milbeneinsassen) verbrennen und ersetzen, bis wieder ruhe eingekehrt ist. wellpappe zusätzlich ausgelegt fängt auch milben ab, die mögen sie besonders.
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viktualia

Re: Milbenmittel

#9

Beitrag von viktualia » Di 23. Aug 2016, 12:36

Ich habs grad nur als link da, (ist ´n Beitrag von mir woanders), die Fotos müsst ich sonst jetzt suchen.....
Auf die Bilder klicken macht sie größer;
Hier: http://www.degupedia.de/forum/viewtopic ... lbermachen
(Wenn du das Prinzip geschnaggelt hast, brauchst du die Anleitung nicht wirklich, die ist sozusagen für Stadtkinder.)

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Re: Milbenmittel

#10

Beitrag von Gaggele » Mo 29. Aug 2016, 08:29

Hallo Ihr Lieben alle,

vielen Dank für die reichlichen Antworten. Leider kann ich mich erst jetzt wieder melden, da wir 3 Tage unterwegs waren und nur einmal kurz zum Tiere versorgen und Schlafen zu Hause. Ansonsten schaute die Schwägerin nach den Tieren.

Massentierhaltung haben wir nicht, das hast Du richtig erkannt, viktualia.
Die Meerschweinchen sind bei uns mit den Kaninchen gemeinsam in einem Gehege, ca. 45m2 groß und in die 2 Geschlechter-Gruppen geteilt. Bei den Weibchen (größerer Gehegeteil) teilen sich 3 Kaninchen und 4 Meerschweinchen den Platz, die Kaninchen mit insg. 2-4 Würfe Junge im Jahr (ab 3 Mon. nur noch die Weibchen). Kurz bevor 2 Meerschweinchen 1x im Jahr ihre Junge bekommen, dürfen sie in eine große Box mit Häuschen für sich alleine. Die anderen Boxen sind frei zugänglich für alle. Im Gehege gibt es Buddel-Kisten, Hölen verschiedener Arten, Röhren und andere Plätzchen in die nur die Meerschweinchen passen, Strohhaufen zum sich vergraben wobei die Meeris am gernsten auf den Strohhaufen liegen und dösen. Das Gehege ist komplett mit Gitter eingefasst und zu 3/4 auch regendicht überdacht aber Lichtdurchlässig, hat viele Schattenplätze (ein Baum steht im Gehege) und wird natürlich regelmäßig gesäubert.
Zu fressen bekommen natürlich alle das selbe, wobei die Hochträchtigen in der Box schon mehr Vitamine extra bekommen. Kohl ist aber im Sommer nur wenig dabei, eben Kohlrabischalen oder die Kohlpflanzen nach der Samenernte.
Die Box, Häuschen, Futter- und Wasserbehälter wurden nach dem Befall auch alles desinfiziert, obwohl ich das sonst nicht so oft mache. Desinfizieren ist nur im "Notfall" dran, sonst reicht auch sauber halten.

Vielleicht haben die Mütter tatsächlich mehr Stress, wenn sie vor der Geburt in die Box umziehen. Eigentlich wollte ich ihnen den nehmen. Außer wenn die ganz kleinen Meeris da sind (oder als wir eben mal eine ganz alte Dame hatten) gabs auch kaum Probleme.

Nun werd ich mal die oberen Tips ausprobeiren, vielen Dank!

Die Vögel kommen durch den Maschendrahtzaun rein und holen sich was vom Weizen, den die heranwachsenden Kaninchen dazu bekommen. Ansonsten ist jeden Tag viel Gras, Heu, Obstbaumschnitt (Wasserschosse) oder Haselschnitt, Küchenreste... als Futter vorhanden. Ganz ab und zu mal ein hartes Brötchen von den Nachbarn.
Gruß, Gaggele

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