Wenn der Hund erfolgreich war

(wir werden nicht gebraten)
Landfrau
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Wenn der Hund erfolgreich war

#1

Beitrag von Landfrau » Do 7. Apr 2016, 14:17

Leeve Lüe,

eine Frage zum Jagd(?)recht, inspiriert davon, dass etliche Kangalhalter sich mit Anekdoten schmücken, ihre Hunde hätten ihnen Füchse, gar Habichte aus der Luft gefangen ….

Wie ist das, wenn
- ein unbeaufsichtigter Hund
- auf dem befriedeten Grundstück des Halters
- Wildtiere fängt und tötet, mit denen der Hund zum Jagdpächter in Nahrungskonkurrenz steht (Hasen...)
- Wildtiere fängt und tötet, mit denen der Jagdpächter nicht so viel anfangen kann oder will (Füchse, Wildtauben)
- Wildtiere fängt und tötet, die unter Natur-/ Artenschutz stehen (Greifvögel)?

Da in D nichts ungeregelt ist, würde es interessieren, wer sich in den oben genannten Fällen bemüßigt fühlen könnte, das Behördenwesen zu bemühen.
Und warum dieses – falls es das tut - sich in Gang setzen würde.

Ich bin sicher, dazu gibt es Vorgeschriebenes * lach *


Selam aleikum,

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centauri

Re: Wenn der Hund erfolgreich war

#2

Beitrag von centauri » Do 7. Apr 2016, 16:59

Ist die Frage ernst gemeint?

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Rallymann
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Re: Wenn der Hund erfolgreich war

#3

Beitrag von Rallymann » Sa 9. Apr 2016, 06:54

Erstmal.... Fast alle Wildtiere gehören zum Jagdwild und die wenigen, die nicht dazu gehören, fallen unter Schädling oder geschützte Arten.
Wobei die Genzen hier ineinander übergehen. Kaninchen sind Jagdwild als auch Schädling.

Dann ist der Hundhalter verpflichtet, seinen Hund so zu halten, dass er keinen Schaden verursachen kann.

Bringt der Hund nen Fuchs, hat er gewildert, wobei es egal ist, ob es im Wald oder in deinem Garten ist.
Schadensabwehr ist die das Schlagwort. Dann musste eben dein Grundstück so sichern, dass kein Fuchs rein kommt.

Aber viel interessanter ist doch...........
ein unbeaufsichtigter Hund
dass etliche Kangalhalter sich mit Anekdoten schmücken, ihre Hunde hätten ihnen Füchse, gar Habichte aus der Luft gefangen
Was sind das für Menschen?
Heute ist es der Fuchs und morgen das Nachbarkind ?

Benutzer 146 gelöscht

Re: Wenn der Hund erfolgreich war

#4

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 9. Apr 2016, 14:46

Laut §4 Tierschutzgesetz gilt:
Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat.
Ich fürchte fast, vor dem Gesetz gelten angeborene Kenntnisse und Fähigkeiten nichts, nur Erlernte mit Bescheinigung :pfeif:
Konkret: wenn ein Unbeteiligter Zeuge davon wird, wie Dein Hund einen Fuchs erlegt, und dieser Unbeteiligte ist Dir nicht wohl gesonnen, kann er Dich auch wegen Verstoß gegen das TierSchG anzeigen.

Gruß

frodo

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Re: Wenn der Hund erfolgreich war

#5

Beitrag von zaches » So 10. Apr 2016, 11:44

Es ist sicher, daß das Grundstück ein "befriedeter Bezirk" ist?
http://www.deutsches-jagd-lexikon.de/in ... ter_Bezirk

ICh würde die Frage mal im Jagdrechtsforum stellen - denn für mich ist zu lange her. Den Jagdschein habe ich vor über 15 Jahren gemacht. Wer weiß, was sich da alles geändert hat.
http://www.jagdrecht.de/forum/

lg, zaches
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

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Re: Wenn der Hund erfolgreich war

#6

Beitrag von Nightshade » Mi 20. Apr 2016, 20:18

Das wär hierorts ne leichte Antwort: Darf er alles nicht.

Zeigt er (unbegreiflicherweise) ne Neigung dafür, müsste er ständig mit Leine/Beißkorb/Einsperren so gesichert werden, dass weder ein Hase noch ein Einbrecher verletzt werden könnte.

Mich triffts ned.... Never ever gehen die Prunkstücke so nahe an ein Hasentier.... Die haben meine Schularbeiten gelesen, wo hoffnungsvolle Arbeitskräfte von morgen den Hasen an die 3. Stelle der Nahrungskette stellten... Ein sehr gefährliches Tier... Einbrecher sind hingegen Menschen, die Keksi bringen und ungenießbares Silberbesteck mitnehmen..... Noch netter als andere Menschen.

Ein aggressiver Hund ist in Mitteleuropa fehl am Platz. Kangals etc. kauft man am besten gar nicht, in deren eigenem Interesse. Wenn doch, dann müssen sie gesichert werden. Weder Wildtiere noch Menschen dürfen zu Schaden kommen.

Landfrau
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Re: Wenn der Hund erfolgreich war

#7

Beitrag von Landfrau » Di 26. Jul 2016, 17:24

Danke für die hübschen Antworten, die ich nun endlich lesen kann.

Aufs juristische Glatteis mochte sich verständlicherweise niemand wagen, da heißt es, weiterforschen.

Danke auch für den Hinweis, dass Wildtiere durch den Hund nicht zu Schaden kommen dürfen.....das werd ich den Hofkatzen sagen und dann Mausefallen aufstellen...wiewohl die mausigen Wildtiere dann ja auch zu Schaden kommen, durch mich, oh je. Und die Fliegenfänger lieber abnehmen, damit keine zu Schaden kommt.

Wenn aber Zahmtiere durch Menschen zu Schaden kommen, zum Beispiel beim Schlachten, ist das dann auch verwerflich?
Und wenn ein Zahmtier ein Zahmtier zu Schaden bringt, zum Beispiel ein wildernder Hund Schafe auf der Weide?
Wenn ein Wildtier ein Zahmtier zu Schaden bringt, was dann? Der Fuchs das Huhn ... oder hinter der ferkelnden Freilandsau sitzend die herauspurzelnden ferkel verspeist? Oder die Elster den aus der Schweinehütte erstmals herauslugenden ferkeln die Augen heraushackt?
Macht es einen Unterschied, ob Zahmtiere durch den eigenen Menschen oder seinen beauftragten Schlachter ums Leben kommen oder nächtens auf der Weide von *** (vorauseilende Selbstzensur) abgemackelt werden?
Dass das Zahmtier kein Wildtier töten soll, habe ich ja gelesen, hoffe, Hund und Katze halten sich dran, umgekehrt ist noch ungeklärt.
Dass ein Zahmtier (Hund) keinen Einbrecher beißen darf, das ist mir bekannt, wiewohl *** (vorauseilende Selbstzensur).
Wie ist das, wenn Wildtiere Wildtiere zu Schaden bringen? Spielt es eine Rolle, auf wessen Land sie wohnen? Bei uns brüten Falken, fürchte, von denen geht auch eine große gefahr aus.

Und ja, Kangals sind hochaggressive Beißer, schon immer gewesen, sie legen sich in Anatolien mit jedem Wolf an, der ums Eck kommt. Rennen diesem gar hinterher. Weil die Schafherde ja sicher ist, wenn der Hund den Wolf verfolgt. Und kloppen sich dann mit dem Wolf. Während die anderen Wölfe sich an den Schafen gütlich tun.
Und der Schafhirte sorgt klaglos und stets für Hundenachschub für all die verletzten und umgekommenen Raufbolde. Kost ja nichts und so eine dezimierte Schafherde wirft diesen Hundeverschleiß kostenmäßig ab. Darum selektiert man HSH seit Jahrtausenden auf Aggressivität und Beißfreudigkeit!!!

Hoffe im eigenen Interesse, dass dieser EIndruck vom Kangal nicht nur bestehen bleibt, sondern sich verbreitet.

Sehr hübsch und danke für alle eure Beiträge, die wieder Gedanken ins Rollen bringen, das hat mir recht gefehlt.

Selam aleikum!

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Re: Wenn der Hund erfolgreich war

#8

Beitrag von Anna » Di 26. Jul 2016, 17:42

Rechtlich ist meine Antwort absolut inkompetent - wo kein Kläger da kein Richter.

Wenn mein Hund (DSH-Mix) einen Fuchs auf dem eigenen Grundstück töten würde, würde ich es nicht an die große Glocke hängen und fertig.
Der Nachbarshund tötete in seinen jungen Jahren auch Füchse, die den Hühnern an die Wäsche wollten.
Aber *ironie an* er ist kein böser asozialer fehlplatzierter HSH, sondern ein niedlicher Münsterländer-Mix *ironie aus*.
Und - er ist der Hund vom Jäger, dadurch ist er wohl berechtigt hundsnormale Arbeiten zu erledigen :lol:

Und was andere großkotzige Hundebesitzer verbreiten... Wer weiß ob das stimmt.
Es gibt ja auch Leute die mit ihrem Bullterrier vor einem toten Igel posen... :sauenr_1:
Starke Hunderassen ziehen leider Leute mit kleinem Schwanz und winzigen Ego an.
Da muss man drüber stehen und sein Bestes tun, seinen eigenen Hund so zu präsentieren, wie er ist.

LG

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Re: Wenn der Hund erfolgreich war

#9

Beitrag von Landfrau » Di 26. Jul 2016, 18:08

Nun, dann scheint es mit den Hunden zu sein wie mit den Autos *lach*.

Wiewohl ich zwischenzeitlich beim Stöbern hier einen Faden fand, nach dem jemand einen Hund suchte, der Wühlmäuse jagt. Darf der das? Hmmm.

Und ja, hinsichtlich der Kangals ist das mit den starken Hunden zutreffend - viele *** (vorauseilende Selbstzenzur, da herkunftsbezug) Halbstarke schaffen sich so einen Hund an, dramatischster mir bekannter Fall: ein dreiwöchiger Welpe wurde aus (vorauseilende Selbstzensur, da Herkunftsbezug) hierhergebracht und dann in einen Hinterhof verfrachtet .... .
Die Kleinanzeigen sind voll von Kangals zwischen 9 Monaten und anderthalb Jahren, die dann "umständehalber, ganz lieb" abzugeben sind. Da ist der Köter dem Halter dann über den hohlen Kopf gewachsen und schuld hat natürlich der Hund bzw, die Rasse.
Wie man es besser machen kann, habe ich ansatzweise als Zusammenfassung vieler abendfüllender Lektionen des besten Hundemannes Deutschlands in einem Wachhundefaden aufgeschrieben. Womit das Lob dem geistigen Urheber gezollt ist.

Und, ja, vielleicht hast du auch recht, dass manche Hundehalter sich mit erfundenen JAgderfolgen brüsten.

Unsere Kangals haben rassetypisch fast keinen beutetrieb, weshalb auch immer noch das Karniggel im Garten rumhüppt. Da lief mal ein Film mit Wildtieren auf der Leinwand des Wohnzimmer - ein Terrier hätte die Tapete von der Wand gerissen vor Eifer, der Kangal - guckt eine Weile zu und pennt dann ein.

Insofern mögen die Jagd - Heldentaten anderer Kangals erfunden sein? Auch denkbar.
Danke für diese Denk - Kurve, sie gekriegt zu haben.

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Re: Wenn der Hund erfolgreich war

#10

Beitrag von bielefelder13 » Mi 27. Jul 2016, 07:53

Hallo,
denke auch(nein, weiß es) das vieles von Hundehaltern erfundene Geschichten sind. Angler fangen auch immer 5m lange Hechte. Für mich ist der Hund oft das Spiegelbild des Halters. Ich kann aus fast jedem Hund eine Kampfsau oder ein Lamm machen. Meine persönliche Meinung ist allerdings: Je friedlicher desto besser. Ein Bekannter von mir hat einen Pitbull. Extrem friedlich und ausgeglichen. Habe trotzdem großen Respekt vor dem Tier. Meinem Bobtail Sam ist das allerdings vollkommen egal. Da wird gerannt, gebalgt was das Zeug hält. Beides Rüden, nicht kastriert. Wie der Halter so das Tier, sag ich immer. Wenn ein Jäger in Ihm steckt und ich Ihm den Freiraum zum jagen gebe ist das die Entscheidung des Halters und das finde ich auch gut so.
Nicht soviel menschliche Emmotionen mit ins Spiel bringen.
Es ist ja auch immer die Sichtweise der betreffenden Person. Ein Jäger bewertet die angegebene Situation bestimmt anders als ein Familienvater usw. usw.. Und schon ist man wieder beim Faktor Mensch. Vielleicht ist er ja das Übel in der Naturkette.......?
Viel Freude noch mit Euren Tieren!!
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.

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