Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

(wir werden nicht gebraten)
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lianehomann
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Re: Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

#21

Beitrag von lianehomann » Di 29. Sep 2015, 10:04

Bei meiner Katze kommen regelmäßig die Würmer aus dem Popo, wenn ich mit dem 3-Monats-Abstand zu nächlässig bin. Und dann sollte man ja zweimal im Abstand von 14 Tagen, weil die Würmer am Popo ein Zeichen dafür sind, dass die Verwurmung schon so stark ist. Will ich aber nicht so gerne. Fütterung: Sie mag kein rohes Fleisch, das sie nicht selber gefangen hat, frisst aber die selbst gefangenen Mäuse etc. Dazu gekauftes Nassfutter mit sehr hohem Fleischanteil (nicht: "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse") ohne Getreide, ohne Zucker und so was. Aber sie ist halt Freigängerkatze, geht jeden Tag raus und fängt fleissig Mäuse. Wenn jemand eine natürliche und wirksame Anti-Wurm-Medizin kennt - bin dankbar für jeden Tipp.

Eule
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Re: Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

#22

Beitrag von Eule » Di 29. Sep 2015, 10:31

Katzen, deren Mütter nicht entwurmt wurden, haben bereits ebenfalls Würmer. Je nach Abwehrkräften können diese mehr oder weniger im Zaum gehalten werden, aber sie übertragen auch die Würmer durch ablecken. Katzen putzen sich gründlich und bekommen dann Eier oder Larven oder Würmer auf die Zunge, damit auf's Fell und sind dann teilweise auf Menschen, insbesondere Kinder übertragbar. Leider haben alle Wurmmittel einen Fehler: Sie können die Eier nicht abtöten. Daher ist eine regelmäßige Entwurmumg durch TA-Mittel absolut erforderlich. In meiner Tierheilpraktikerausbildung haben wir selbst Kotproben untersucht, speziell von Tieren, die angeblich keine Würmer haben, obwohl sie völlig mager und dabei dicke Bäuche hatten. Wir haben immer einen Befall entdeckt. Das Problem ist, dass es 2 Arten von Untersuchungen gibt. Eine schnelle und eine sehr zeitaufwändige. Erstere wird grundsätzlich gemacht und kann nicht alle Wurmarten feststellen. die Zweite Art wird grundsätzlich nicht gemacht, außer es besteht der begründete Verdacht auf eine bestimmte Wurmart, odere andere Parasiten. Bei den Entwurmungen ist darauf zu achten, dass die Mittel gewechselt werden, weil sehr schnell Resistenzen entstehen. Ich habe einen Fall erlebt, in dem ein Tierbesitzer glaubte sein Pferd nur durch Knoblauch und ähnlichem von Wurmfrei halten zu können. Er hat es nie richtig entwurmt. Nachdem das Pferd bei der geringsten Anstrengung ins Schwitzen geriet und der TA eine extreme Verwurmung feststellte, hat er das Tier entwurmt mit dem Ergebnis, dass das Pferd starb. Die Verwurmung war so stark, dass das Pferd die Gifte der abgestorbenen Würmer nicht mehr verkraften konnte, obwohl erst ein mildes Mittel gegeben wurde, welches nicht alle Wurmarten erfaßte. Mit natürlichen Mitteln kann zwar eine Verwurmung verlangsamt, aber definitiv nicht verhindert werden. Katzen nur mit richtigem Fleisch statt Katzenfutter zu füttern ist dabei sehr hilfreich. Es gibt auch Katzen, die Mäuse nicht ganz fressen, sondern diese regelrecht vorher ausweiden, um dann den Rest zu fressen. Dies wirkt sehr gut gegen Würmer, aber das tun nicht alle Katzen. Außerdem gibt es Wurmarten, deren Eier oder Larven sich im Gras befinden, sich ans Fell kleben und mit der nächsten Putzaktion in den Darm gelangen. Trotz meiner Ausbildung mit natürlichen Mitteln zu heilen, kann dies leider nicht viel bei Würmern ausrichten. Übrigens sind manche Würmarten so klein, dass sie nicht sichtbar sind!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

#23

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 29. Sep 2015, 11:26

Eule hat geschrieben:von Tieren, die angeblich keine Würmer haben, obwohl sie völlig mager und dabei dicke Bäuche hatten. Wir haben immer einen Befall entdeckt.
das ist ungefähr das, was ich mit Symptomen meinte - nicht unbedingt, dass man Würmer am Po (oder im Klo) sehen kann.
Abmagern trotz viel Fressen deutet auch eventuell auf Parasiten hin, oder?

Beim Menschen juckt es auch noch, soviel ich weiß.

Die Ärztin, die mir eine Untersuchung verordnet hat, hat das getan, weil es "unter meinen Augen dunkel ist und das bedeutet meistens Wurmbefall" und weil grad ich aus México kam, wo ich unter nicht gerade sehr hygienischen Verhältnissen gelebt habe.
Eule hat geschrieben:Übrigens sind manche Würmarten so klein, dass sie nicht sichtbar sind!
na ja - unterm Mikroskop wird man sie wohl sehen, oder? ;)

ich denke trotzdem, wo keine Symptome sind, muss man auch nicht behandeln. :im:

schade, dass es keine natürliche (selber machbare) und harmlose Antiwurmmittel gibt - ich tät bei Wurmbefall lieber sowas nehmen.

Beim Menschen bei Madenwürmer reicht in manchen Fällen absolute Hygiene, weil dann der Vermehrungszyklus unterbrochen wird. Ob das stimmt?

Ich denke, es gibt schlimmeres als Wurmbefall.
war oft genug in der Dritten Welt..... :pfeif:

Wenn dann allerdings mehrere Dinge zusammenkommen, dann wirds kritisch.
Ein Tier, dem es nicht gut geht, muss gründlich untersucht werden. Und natürlich denkt man an Würmer, wenn es abmagert und/oder der Bauch aufgebläht ist!!
Aber ein offensichtlich gesundes Tier tät ich nicht ("vorbeugend") entwurmen - allein schon, um Resistenzen vorzubeugen.

hab ich richtig verstanden, dass es wichtig ist, bei Entwurmung auch für einen schnellen Stuhlgang zu sorgen?? Jetzt wegen dem Pferd, dass an den abgestorbenen Würmern gestorben sein soll?

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Reisende
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Re: Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

#24

Beitrag von Reisende » Di 29. Sep 2015, 12:18

ina maka hat geschrieben:
Eule hat geschrieben:von Tieren, die angeblich keine Würmer haben, obwohl sie völlig mager und dabei dicke Bäuche hatten. Wir haben immer einen Befall entdeckt.
das ist ungefähr das, was ich mit Symptomen meinte - nicht unbedingt, dass man Würmer am Po (oder im Klo) sehen kann.
Abmagern trotz viel Fressen deutet auch eventuell auf Parasiten hin, oder?
ja
ina maka hat geschrieben:Beim Menschen juckt es auch noch, soviel ich weiß.
bei tieren auch. unsere katze ist dann sitzend mit dem after über den boden gerutscht, um sich zu kratzen.
ina maka hat geschrieben:
Eule hat geschrieben:Übrigens sind manche Würmarten so klein, dass sie nicht sichtbar sind!
na ja - unterm Mikroskop wird man sie wohl sehen, oder? ;)
ja grds schon. aber:
was ihr im kot erkennt sind meist bandwurmglieder. bei allen anderen wurmarten werden idr nur eier ausgeschieden, die sieht man dann unterm mikroskop. da aber viele wurmarten nicht permanent eier produzieren, kann eine "zum falschen bzw ungünstigen zeitpunkt" genommene kotprobe negativ sein, obwohl das tier befallen ist.
ina maka hat geschrieben:ich denke trotzdem, wo keine Symptome sind, muss man auch nicht behandeln. :im:
das würde ich so pauschal auch nicht unterschreiben. wenn bei zB lungenwürmern symptome auftreten, ist der grad der schädigung der lunge schon relativ hoch, und das ist irreversibel.
ina maka hat geschrieben:Beim Menschen bei Madenwürmer reicht in manchen Fällen absolute Hygiene, weil dann der Vermehrungszyklus unterbrochen wird. Ob das stimmt?
was sind denn madenwürmer?
ina maka hat geschrieben:hab ich richtig verstanden, dass es wichtig ist, bei Entwurmung auch für einen schnellen Stuhlgang zu sorgen?? Jetzt wegen dem Pferd, dass an den abgestorbenen Würmern gestorben sein soll?
bei so starkem befall würde ich das bejahen.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

#25

Beitrag von Eule » Di 29. Sep 2015, 22:43

Danke Reisende für Deine Unterstützung :daumen:
Vielleicht sollte ich noch anmerken, daß es Würmer gibt, die sich mit Vorliebe im Gehirn ansiedeln (z.B.der Fuchsbandwurm, der auch auf Menschen übertragbar ist). Wenn das passiert ist auch alles zu spät. Dieses Risiko möchte ich meinen Tieren nicht zumuten, vor allem, weil man sich erstmals nur über seltsame Verhaltensweisen wundert oder über plötzliche unergründliche Aggressivität. In den seltensten Fällen rechnet man bei so etwas mit Würmern. Nur weil ich kein Geld ausgeben will, wenn scheinbar alles o.k. ist oder unbedingt auf Chemie verzichten will - so etwas zu riskieren finde ich persönlich grob fahrlässig, auch wenn man sich ganz leicht selbst (ohne Haustiere als Überträger) mit diesem Wurm infizieren kann.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

#26

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 30. Sep 2015, 08:22

Reisende hat geschrieben:was sind denn madenwürmer?
Fadenwürmer, ganz kleine weiße Würmer im Enddarm - angeblich die, die am häufigsten vorkommen, harmloser (ich meine: leichter loszuwerden) als der Bandwurm oder solche Scherze.
Damals hatten eben ein paar Kinder damit einen Befall und deshalb wurden die anderen Eltern gewarnt. Ich muss dazu sagen, dass mein Sohn sich nicht andauernd die Hände wäscht und auch des öfteren Sand in den Mund nahm. Von dem her denke ich einfach, dass ein gesunder Organismus sich im Rahmen auch wehren kann gegen eine Infektion.
Den Fuchsbandwurm halte ich fast für einen Mythos - sorry, darüber wurde hier ohnehin schon diskutiert.....
Wir essen jedenfalls Walderdbeeren und teilweise auch Wildkräuter beim Spazierengehen so direkt in den Mund.

Aber da kann man dan nur mehr "glauben" - die einen halten regelmäßige Entwurmungen für wichtig und notwendig, die anderen für eher schädlich.
Man muss halt das Risiko abwägen.
ist so ähnlich wie beim Impfen :pfeif:
Katzen, deren Mütter nicht entwurmt wurden, haben bereits ebenfalls Würmer.
nein. können!! können bereits Würmer haben, nicht "haben".....

Das Problem, dass man bei gewissen Symptomen nicht an Würmer denkt - hm??
kann man nicht bei solchen Symptomen eben doch an Würmer auch denken?
Das dürfte ja nicht sooo kompliziert sein, oder doch?

Ich tät halt - egal, wieviel es kostet ;) - bei immer wiederkehrendem Wurmbefall auch an andere Ursachen denken.
Da stimmt dann irgendwas nicht mit dem Immunsystem - ich weiß, manchmal kann man eben leider nichts mehr machen und diese Tiere (und Menschen, oder??) muss man dann halt regelmäßig behandeln.
Aber wirklich gesunde Tiere (und Menschen, oder?) brauchen das nicht - denen schadet es eher.

Immerhin sagt man "den Würmern" nach, dass sie Allergien vorbeugen - ah!!
nach dem Begriff hab ich jetzt die Suchfunktion bemüht und bin fündig geworden :)

da steht eh schon einiges....

(und ich hab mmich auch nur wiederholt :rot: - und total verschätzt, wie lange diese Faden-Madenwürmer-Geschichte schon her ist....)

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Re: Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

#27

Beitrag von marceb » Mi 30. Sep 2015, 08:32

Man sollte auch wissen, das häufiges Entwurmen den Darm schädigt und ihn anfälliger für Würmer macht.

Hier noch ein paar interessante Links zur natürlichen Entwurmung:

http://www.von-der-wartburgstadt.com/wo ... &Itemid=21
http://www.artgerecht-tier.de/kategorie ... kheit.html
http://www.artgerecht-tier.de/kategorie ... kheit.html

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Re: Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

#28

Beitrag von Adjua » Mi 30. Sep 2015, 09:13

marceb hat geschrieben:Man sollte auch wissen, das häufiges Entwurmen den Darm schädigt und ihn anfälliger für Würmer macht.
Eben deshalb stelle ich mir das nicht so unbedenklich vor, meine Freilandkatzen ständig zu entwurmen. Zumal es bei uns wirklich alles zu finden gibt, was Katze an Heilkraut brauchen könnte.

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Re: cd vet ...Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

#29

Beitrag von Gartenfee » So 24. Jan 2016, 00:10

Ich entwurme unseren Kater seit 5 Jahren ausschließlich mit dem Mittel von cd Vet aus Kieselgut, Bärlauch und Kürbiskernen. (Aktuell_wurm-o-vet für Hunde, soll woll auch für Katzen sein). Dies nur alle 3-5 Monate oder dann, wenn mir etwas auffällt, z.B. verklebte Augen oder Durchfall. Würmer habe ich noch nie gesehen. Lori-Kater sieht sehr gesund aus und lebt überwiegend draußen.
Möchte nichts Hartes geben, ist er doch damals nach einem üblichen Flohmittel vom Tierarzt fast verstorben. Bin zufrieden mit meinem Weg. :fypig:

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Re: Katzen auf natürlicher Weise entwurmen

#30

Beitrag von Zottelgeiss » So 24. Jan 2016, 00:37

CdSchiet macht ja auch ordentlich Promo für den Mist.
Sogar meine Homöopathin ist der Meinung, bei Würmern hilft nur Chemie. (Und das soll was heißen!)

Meine Ziegen hab ich mal einen Winter testhalber mit fast ausschließlich Tanne gefüttert, und viel Möhren. Das war nicht schön im Frühjahr, trotz Futterberechnung, Rinder Ursonne von Schaette, Bodenfrost, Stallhygiene etc. waren die im Frühjahr total verwurmt.
Ein paar Jahre später hab ich soviel Stallplatz gehabt, das ich die Boxen nach dem Misten wechseln und sechs bis acht Wochen leer lassen konnte, mit Holzasche bestreut. Ebenso regelmäßige Wechselweide mit langen Pausen. Sehr ausgewogene Fütterung (nach Rassen getrennt). Da war dann tatsächlich nichts mehr zu finden. Zwischenzeitlich hatte ich einmal richtig "aufgeräumt", mit dreifacher Entwurmung im Abstand von (ich glaube..) zwei Wochen, jeweils Boxenwechsel und Desinfektion. Hat mich jeder für bescheuert erklärt, aber es hat geholfen. Hab damals in einer TA- Praxis gearbeitet und viele Proben ins Labor geschickt.

M.M.nach ist Stall- und Weidehygiene bei Nutztieren ausgesprochen wichtig. Bei Katzen ist es eigentlich nicht möglich, den Wurmdruck nennenswert zu verringern, eben weil sie die über Mäuse aufnehmen.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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