Hundeernährung

(wir werden nicht gebraten)
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Rallymann
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Re: Hundeernährung

#51

Beitrag von Rallymann » Fr 10. Apr 2015, 22:55

Es liegt mir fern, mich mit Dir im Zirkus zu fetzen, dennoch möchte und werde ich mich auf keinen Fall explizit mit Hundernährung auseiandersetzen.
Einfach aus dem Grunde, weil ich in meinem Leben wichtigeres zu tun habe und Ernährung (selbst für mich persönlich) zu unwichtig ist.
Ich esse, wenn ich Hunger habe, ohne darüber nachzudenken, welche mineralischen Bestandteile mein Essen hat und gleiches gilt auch für meine Hunde.
Meine beiden Hunde sind in meinem SV Projekt zu sehen, beide gesund und nicht zu fett oder Krank.
Sie sind jetzt 8 und 9 Jahre alt und haben ausser für ne Impfung noch keinen Tierarzt gebraucht.
Wie Du siehst, besteht für mich in keinster Weise die Notwendigkeit darüber nachzudenken, welche Inhaltssoffe meine Hunde bekommen, oder eben nicht.
Mir reicht dafür ein Blick auf meine Tiere.

Olaf
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Re: Hundeernährung

#52

Beitrag von Olaf » Sa 11. Apr 2015, 09:35

*lach*, Ralf:
Ich hab mich bis jetzt jeglichen Kommentars enthalten, weil ich irgendwie das Gefühl hatte: "Ich mach was falsch! Unser Hund muss doch auch mal irgendwas haben!"
Seit der Wolf Hund geworden ist, ernährt er sich von den menschlichen Abfällen.
Nun sind die Geschmäcker auch bei denen verschieden. Während Kiras "Ziehvater" gekochtes Fleisch, Kartoffeln und Soße am meisten mochte, ist sie süchtig nach rohem Fleisch. Er hat das verschmäht, war als Retriever wohl schon etwas überzüchtet. Das muss doch jeder Hund für sich selbst enscheiden! Wenn ich was schlachten muss, ich mache das nach wie vor nicht gern, kann sie das schon ne Stunde vorher riechen und weicht mir nicht mehr von der Seite. Ob sie nun den Knochen mitfrisst oder ihn für schlechte Zeiten vergräbt, ihr Ding.
UNd @ LF:
Deinen Beitrag fand ich scharfzüngig, wie ich es mag.
Ansonsten geht es viel zu vielen Hunden wie ihren menschen. verfettet, voller Ekzeme, teils stinkend, futterallergisch und träge. Ist das Domestikation in ihrer reinsten Form?
Ja!
Nur mit den Knochen: Das Gebiss und die instinktive Technik sind eindeutig darauf ausgelegt, Knochen zu knacken.
Ich hatte erst einen Hund, wo ich den Tierarzt, den er sonst nicht oft gesehen hat, bitten musste, ihn (mit 15) einzuschläfern. An Zähnen hats ihm nicht gemangelt. (Den ersten haben meine Eltern gegen meinen WIllen an die Polizei verkauft, der jetzige erfreut sich bester Gesundheit)
BTW: Darum gibts hier täglich Trockenfutter, so oft schlachten wir ja nun doch nicht. Natürlich ist da nur Dreck drin, ich halte es aber für Zahnpflege.
Der Nachbarshund, fast auf den Tag genauso alt wie unser Retriever, wurde ausschließlich (und reichlich) von Dosen-und Trockenfutter ernährt. Die kochen auch nicht richtig, drum gabs auch keine "Abfälle". Wenig körperliche und geistige Beanspruchung, kein Gras, was der mal fressen konnte, um sich ordentlich auszukotzen, hat der schon mit 8 Jahren abgedankt.
Das war ja ein bisschen pervers:
Er ist im Garten kollabiert. Sie ist zierlich, der Hund war fett, und gegruselt hat sie sich auch. Drum hab ich ihr den in die Wohnung getragen. Da lag er nun, und sie hat versucht, ihm Essen ins Maul zu stopfen.
"Lass den armen Hund in Frieden, sei froh, wenn er was trinkt!" Einen halben Tag hat er sich dann noch halbwegs aufgerappelt, dann hatte der Sensemann Erbarmen.
Für mich ein Musterbeispiel nicht artgerechter Haltung.
Seitdem fühl ich mich aber bestärkt in meiner Sicht a la Rallyman.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Hundeernährung

#53

Beitrag von Bodo » Sa 11. Apr 2015, 16:29

Tja, so gehen die Meinungen auseinander und der Scheibstil wird emotional.

Was von der Nahrungsmittelindustrie kommt, ist vieles nicht gut. Erst kommen die Menschen dran mit ihren Zivilisationskrankheiten und jetzt all mehr der Hund. Nestl.., Unilev... etc. sei Dank, aber Hauptsache die Kasse stimmt.
Liebe Grüsse

Monica

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Re: Hundeernährung

#54

Beitrag von Rallymann » So 12. Apr 2015, 07:38

Ist es denn immer die Nahrngsmittelindustrie, die dafür verantwortlich ist?
Oder ist es mal wieder der Mensch, der mit seinem Verhalten und seiner Einstellung zum Tier dieses Erscheinungsbild erzeugt.

Es gab Zeiten, da war Hund Nutztier. Es erbrachte Leistung und wenn es diese nicht mehr erbrachte, war es Zeit zu gehen.
Natürlich gab es auch da schon sowas wie Tierliebe, die sich meist in einer art Gnadenbrot darstellte.
Ich habe Erinnerungen in meiner früher Kindheit, da besuchte ich mit meinem Vater die Verwandschaft in Bayern.
Irgend ein Dorf im Spessart. Bauern mit einem Hof im Dorf, einem Backhaus unten an der Strasse und ich kann mich noch daran erinnern, das ich meine Klamotten mit ins Bett nahm, weil es Winter war, die Stube keinen Ofen hatte und eine Scheibe im Sprossenfenster fehlte.
Da gab es einen Wolfspitz, der draussen an einer Kette lebte und die Hühner bewachte und es gab einen Schäferhund. Alt abgemagert und keinen Zahn mehr im Maul. Dennoch bekam er in Milch eingeweichtes Brot und durfte im warmen Stall seine letzten Tage verbringen. Für damalige Verhältnisse sicher eine art Tierliebe, die heute direkt das Vetamt oder Tierschützer auf den Plan rufen würde.

Und wie sieht es heute aus?
Hunde werden nicht nach Leistung und Einsatzzweck gezüchtet, sie werden nach Aussehen gezüchtet.
Hunde sind zur Mode geworden und je nachdem was gerade angesagt ist, werden Hunde bestimmter Rassen massenhaft auf den Markt geworfen.
Angefangen beim Collie, Dalmatiner, Retriever, Labbi, Bordercollie, Weimaraner, bis zu gerade angesagten Aussie.

Ich las in einem Beitrag einer Jagdzeitschrift, dass ein Züchter für einen Weimaraner 600€ von einem Jäger nimmt und die Welpen, die er seinen Kollegen niemals verkaufen würde, weil nicht geeignet auch schonmal für 2500€ an Berliner Großstadtschnösel verkauft, weil die einen silbernen Hund im 3er cabrio schick finden.

Meine Güte englische Bulldoggen sind so im Bereich von Qualzuchten, dass sie nur Junge bekommen, weil der Tierarzt künstliche Befruchtung macht.

Ich glaube, dass die Zivilisationskrankheiten nicht durch industrieelle Ernährung in Erscheinung treten, sondern das der Mensch mit seinem Modewahn, gepaart mit Züchtern, die schnelles Geld machen wollen dafür verantwortlich sind.

Die Tatsache, dass solche Diskussionen emotional werden, dürfte zu einem erheblichen Teil darin begründet sein, dass aus dem Hund als Nutztier, ein Haustier geworden ist, dass menschlichen Status erreicht hat. Während Nutztier nutzen bringt, was sich im Kosten-Nutzenverhältniss niederschlägt, ist das beim Haustier anders. Nicht wenige halten Hunde, deren Arztkosten die Anschaffungskosten jährlich um das doppelte übersteigen.
Machen wir uns nichts vor. Tierliebe wird schnell mit Vermenschlichung verwechselt und dann muss das Futter das beste sein und einen Namen tragen.
5€ für Trockenfutter geht garnicht, das muss mindestens 50€ kosten.
Dem Hund dürfte das egal sein, aber Mensch will ja nur das beste für seinen Liebling und was viel kostet kann ja nur gut sein.

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Re: Hundeernährung

#55

Beitrag von Bodo » Di 14. Apr 2015, 16:59

Hei
Rallymann hat geschrieben:Ist es denn immer die Nahrngsmittelindustrie, die dafür verantwortlich ist?
Stimmt. Die Pharmaindustrie habe ich noch vergessen, die ein Vermögen verdienen mit den Hunden die z. Bsp. unter Diabetes leiden.
Rallymann hat geschrieben:Ich glaube, dass die Zivilisationskrankheiten nicht durch industrieelle Ernährung in Erscheinung treten, sondern das der Mensch mit seinem Modewahn, gepaart mit Züchtern, die schnelles Geld machen wollen dafür verantwortlich sind.
Dass solche Züchter das schnelle Geld machen wollen, weil die Nachfrage an speziellen Modehunden gross ist, ist klar. Sicher gibt es Ausnahmen, aber diese Leute auch noch für die diversen Krankheiten der Hunde verantwortlich machen???????? Dieser Gedankt hinkt. Leidtragend sind und bleiben die Hunde.

Auch wenn ich nicht mit Dir einer Meinung bin, kann ich doch einen freundlichen Ton anschlagen, wenn ich Dir antworte, oder?
Liebe Grüsse

Monica

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Re: Hundeernährung

#56

Beitrag von Rallymann » Mi 15. Apr 2015, 18:31

Ob denn die Pharmaindustrie schuld daran trägt, dass Hunde Medis brauchen :hmm:

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Re: Hundeernährung

#57

Beitrag von Landfrau » Mo 20. Apr 2015, 15:30

Hallo Olaf,

zu den Knochen:
Der Hund kann sehr wohl Knochen knacken, unsere vorige Kangalhündin knackte Ziegenrippen wie wir Salzstangen.
Nur, dass sie Knochen knacken können, heißt noch lange nicht, dass sie Knochen verdauen können.
Wir können auch Kleie oder Gelatine essen......
Gibt man Hunden viel Knochen, haben wie weißen bröckeligen kot - unverdaute Knochen eben.

Dass sie Knochen knacken können,. ist für die klenen beutetiere wie Nager und Jungtiere. Die werden im Ganzen gefressen. Bei großen beutetieren, die gemeinschaftlich gejagt und erlegt werden (nord. Wölfe...) lassen die instinktgesunden Tiere die Knochen liegen. Die Dinger haben eine negative Energiebilanz für den Körper und, wie gesagt, kosten Zahnschmelz. Natürlich entfernen sie auch Zahnstein, klar, aber dass dieser ensteht, ist auch wieder ein Zivilisationsproblem.

Dass man früher, als die Menschen selber nichts zu fressen hatten, höchstens die Knochen, womöglich ausgekocht, dem hund gab, hat sich tradiert. und für manch einen hund ist Knochen auch heute noch das seinem beutetiere ähnlichste, was er jemals zwischen die Zähne kriegt. Aus LAngeweile und Mangel an echtem Hasen fressen sie auch daran rum und manchen auf - aber sie haben nichts davon außer harter Kacke und kaputten Zähnen.

Das wiederum muss man auch vor dem Hintergrund der Domestizierung des Wolfes betrachten. Unsere Hunderassen sind fast alle - gegenüber ihrer Stammform - hyperaktiv. In einem MAße, dass sie verhungern würden,. müssten sie sich selber ernähren durch Jagd. Sie brauchen für ihre Hibbeligkeit mehr Energie, als sie erbeuten könnten. Darum sind sie auch Haustiere, die von uns versorgt werden. Für irgendeinen Nutzen. Einst war das die Jagd, das Hüten, das Karren- oder Göpelziehen, das Treiben, was auch immer. Heute arbeitet kaum ein Hund mehr für sein täglich Brot, die Viecher dienen der Eitelkeit, dem Mamatrieb, dem unausgelasteten Sozialleben der Menschen. Meist auch noch in Einzelhaltung, was selbst für Schweine verboten ist. Und langweilen
sich. Ganz fürchterlich. Dann machen sie halt "jeden Scheiß" - auch Knochen kauen oder Agility.
Ein satter gesunder Wolf tut das nicht. Der rennt auch keinem Ball oder Stöckchen hinterher - der dahinterstehende übersteigerte beutetrieb beim HAushund ist der "Hebel" der Hundeerziehung. Die "ruhigen" Hunderassen, die weder die Hibbeligkeit noch den dahinterstehenden beutetrieb haben, sind schlecht motivierbar und "erziehbar", "Stur" nennen das Menschen manchmal.
Es fehlt schlicht der hebel - oder der Ball, an dem der Hund an der NAse herumgeführt wird.

Raschelt man mit der Hand im Laub, geht ein Terrier ab wie eine Rakete, ein Herdenschutzhund zuckt vllt. mal mit dem Ohr. Ein BorderCollie, für den Schafehüten eigentlich Schafejagen ist, dreht in Ermangelung einer Schafherde oft so am Rad, dass er anfängt, die Kinder in die Waden zu beißen. So einen kann man mit ner Frisbeescheibe zu allem motivieren. Während ein Bernhardiner durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist.
Die einen brauchen deutlich mehr Futter pro kg Körpergewicht - man rate, wer.

Gib dem Hund kleine ganze Tiere, abgezogen, weil der Hund damit sonst meist nicht umgehen kann und nicht entblutet - der braucht kein Chappi, keine VItaminpräparate, keine Knochen, kein gar nix extra. Die Essensreste des Hauses, die sind seine Hauptnahrung, dazu ab und an nen HAsen, ein tot geborenes Lamm, Schlachtabfälle - alles ist gut.

LAndfrau
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

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Re: Hundeernährung

#58

Beitrag von Punktekiste » Mo 20. Apr 2015, 19:34

Kleine, ganze, felllose Tiere.... Nacktschnecken? :haha:

Steffen
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Re: Hundeernährung

#59

Beitrag von Steffen » Di 10. Nov 2015, 11:47

Unsere Hunde kriegen meist Fleisch (in ganzen Stücken), Knochen, Innereien, Fell, gefüllten Blättermagen. Aber auch mal (wenn ich's kriege) tote Lämmer, Schafe, 'n überfahrenes Reh...... im Grunde haben unsere Hunde über Hamster, Meerschweine, Hühner, Tauben, Kaninchen, Ratten (aus eigener Zucht), Chinchillas, Rehe, Ziegen, Schafe,Biber und Nutrias schon so ziemlich alles gefressen. Größere Tiere zerlege ich (ich will nicht, dass draußen tagelang was rumliegt), kleinere Tiere werden komplett gefressen (da braucht dann jeder Hund eins).
Gefüttert wird bei uns grundsätzlich draußen, drinnen steht nur ein Wassernapf. Wir füttern einmal täglich. Nicht immer zur gleichen Zeit und in unterschiedlichen Mengen (von nichts bis viel).
Und zweimal die Woche gibt es bei uns "Kiste". Das sind insgesamt etwa sechs Kilo Futter, bestehend aus jeweils etwa gleichen Teilen Leber, Niere, Milz, Herz, Lunge und Blättermagen (gefüllt). Alles der besseren Mischbarkeit wegen in etwa gulaschgroße Stücke zerschnippelt.

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Bild
Steffen

Was sie über Dich sagen, sagt mehr über sie aus, als über Dich.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Hundeernährung

#60

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 15. Okt 2017, 13:10

unser Hund stiehlt immer Katzenfutter (und dazu den Inhalt des Klos....). Ihr Hundefutter will sie nicht wirklich gerne essen, aber sie frisst voll Begeisterung die Vollkornweckerl und Dinkelstangerl unseres Jüngsten.
Jetzt hab ich gedacht, soll sie halt - kaufen wir statt Hundefutter eben Katzenfutter und geben ihr dazu altes Brot.
wäre das sehr schädlich? besser noch gekochte Kartoffel, Kartoffelschalen, Gemüseabfälle? (das wäre ohne Salz)
weiß nicht, so wegen der Nieren...
Sie ist ein Weibchen und noch nicht kastriert, aber das werden wir wahrscheinlich noch machen.

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