Trockenfutterautomat für Katzen

(wir werden nicht gebraten)
Benutzer 72 gelöscht

Re: Trockenfutterautomat für Katzen

#11

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 16. Jul 2014, 09:12

übers Wochenende (also bis maximal 4 Tage) funktioniert bei unseren Katzen recht gut, dass wir einfach zwei volle Teller auf den Boden stellen. Meist ist sogar noch was da, wenn wir zurückkommen.
Es gibt Katzen, die freiwillig zu wenig trinken, die darf man nicht vorwiegend mit Trockenfutter ernähren!
Es hängt überhaupt so einiges vom Vorleben der Katzen ab - auch, ob sie jetzt Siebenschläfer bzw. Mäuse jagen werden, das müssen sie in ihrer Jugend schon gelernt haben.

Aber sonst klingt deine Lösung sehr vernünftig!!
Bei unseren Nachbarn reicht die Anwesenheit des Hundes, dass keine Rehe zum Haus kommen...

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Reisende
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Re: Trockenfutterautomat für Katzen

#12

Beitrag von Reisende » Mi 16. Jul 2014, 12:03

adjua, zu den siebenschläfern hab ich noch was interessantes gefunden. zum einen diesen amüsant zu lesenden erfahrungsbericht:
Wir liessen 1995 ein Blockhaus in Klamm am Semmering (Ostalpen, Niederösterreich) aufstellen, welches wir anfänglich nur in der warmen Jahreszeit am Wochenende bewohnten.

Schon im zweiten Sommer stellte sich heraus: Wir hatten Untermieter, welche vom Geräteschuppen (Marke «1-Stern-Hotel») in unser Haus (Marke «5-Stern-Hotel») übersiedelt waren. Anfangs fanden wir diese pelzigen Tierchen ja so herzig, dass wir sie abends auch noch mit Birnen und Melonen, mundgerecht in Häppchen geschnitten, verwöhnten. Der Nachwuchs war fast handzahm, kam schon den Kamin heruntergeklettert, wenn wir nur den Teller auf den Boden stellten.

Da sich dieser «All-inclusive Club» scheinbar schnell in der Umgebung herumsprach, hatten wir es schon wenige Sommer später (1999) mit einer wahren Plage zu tun. Der Lärm störte uns nicht so sehr, da wir nahe der Südbahnstrecke wohnen und intensive Lärmbelästigung gewöhnt sind. Was vielmehr zum Problem wurde, waren die baulichen Schäden, die uns bisher einige tausend Euro gekostet haben:

- Beschädigung der Wärmedämmung: Die Wärmedämmung in den Dachschrägen (Glaswolle) eignet sich hervorragend zum Unterminieren und Nestbau. Konsequenzen für uns: runter mit den Wandverkleidungen, Erneuerung der Dämmmasse, Einbau von Stahlgittern zwecks Durchgangssperre.

- Holz-Biss-Spuren: Um sich ins Haus und wieder raus zu beissen, ist keine Holzschicht zu dick, ob Wandpaneel oder Fussbodenbrett. Faustgrosse Löcher sind keine Seltenheit. Die Dachpappe ist an vielen Stellen durchnagt.

- Verschmutzung des Dachraums: Wir haben sicher schon einige -zig Kilo «Bemmerl» aufgesaugt (Gott sei Dank verfügen wir über einen Industriesauger). Überall liegen Glaswollefusseln herum.

Unsere Recherchen ergaben viele gute Tipps, die sich bei Anwendung leider mehrheitlich als Flops herausstellten:

- Das erste Gegenmittel, das wir einsetzten, war Lärm. Der Pop-Sender Ö3, der bei anderen angeblich gute Wirkung gezeigt hatte, half gar nichts. Wir versuchten es ferner mit den Zillertaler Schürzenjägern, ebenso ohne Erfolg. CDs, sorgfältig ausgewählt nach dröhnenden Bässen, brachten zeitweilig Ruhe, aber gewiss keine Flucht für immer. Kurzum, die Musik half nicht.

- Hunde- und Katzenfellballen wurden freudig zum Nestbau verwendet.

- Ein Wühlmauspiepser wurde genauestens untersucht und markiert.

- Eine Lebendfalle wurde ignoriert bzw. zunehmend als Futterspender benutzt! Insofern kann man wohl annehmen, dass Siebenschläfer unheimlich lernfähig sind.

Die Fichtenhecke hinter dem Haus, die viele Jahre als Sprungschanze vom und zum Haus diente, wurde gefällt. Seither dient der Blitzableiter als Kletterhilfe (was uns sehr erstaunt, da wir in mehreren Berichten über Siebenschläfer gelesen haben, dass sie nicht auf den Boden steigen).

Als letztes schweres Geschütz haben wir uns im Herbst zwei Katzen zugelegt, eine kampferprobte fünfjährige Katze und einen halbjährigen jungen Kater. Seitdem sinkt die Mäusepopulation ums Haus, aber einen buschigen Schwanz haben wir noch nicht vorgelegt bekommen. Allerdings hat sich zu bestimmten Uhrzeiten der Lärmpegel (entrüstetes heiseres Gekreische "iiii, iiii") gehoben.

Uns bleibt vorerst als einzige Hoffnung, dass die neue Lebendfalle Marke Eigenbau (ein leerer Dispersionsfarbkübel mit einem Loch im Deckel, in dem ein etwa 20 cm langes Abflussrohr steckt) weiterhin von den jungen, unerfahrenen Siebenschläfern bevölkert wird, die wir etwa 20 km und drei Gebirgstäler weiter aussetzen (die Leute dort werden es uns danken...).

Und wir können nur versuchen, bei den neuerlichen Renovierungsarbeiten wirklich alles abzudichten, was nur geht, und die Siebenschläfer so systematisch aus allen Bereichen im Haus auszusperren.

Letztes Jahr hat das österreichische Fernsehen einen Bericht gebracht, wonach die Moderatorin Regina Preloznik im Turnschuh ihres Mannes ein Siebenschläferkind fand, welches sie aufzog und das nun handzahm in einem Hasenkäfig wohnt. Kommentar am Schluss des Berichts: Sie würde jetzt nach einem Männchen suchen, damit sie herzige kleine Siebenschläferkinder bekomme! Ein Siebenschläfer mag vielleicht als ein niedliches Haustier erscheinen und domestizierbar sein, in erster Linie ist es aber ein Wildtier, das heute - ähnlich dem Marder - in den menschlichen Bereich zurückdrängt, nachdem der Mensch in seinen Bereich vorgedrungen ist. Insofern kann ich heute nicht mehr in Entzücken ausbrechen, wenn ich Fotos von niedlichen Siebenschläfern sehe, die auch ich übrigens früher gerne gemacht habe.

Ich hoffe, mein Bericht gibt einen Einblick in das Leben mit Siebenschläfern am Rand der Ostalpen und spendet jedem anderen Leidensgenossen zumindest den Trost, dass er mit seinen Problemen nicht allein ist.

Mit herzlichen Grüssen


und dann noch diesen, der scheinbar eine funktionierende lösung bietet (nur für den fall, dass deine katzen nicht den gewünschten erfolg bringen ;) ):
Hier noch ein Nachtrag zu meinen Zeilen vom vergangenen August, denn in der Zwischenzeit habe ich einen neuen, guten Hinweis erhalten, wie man die Siebenschläfer austreiben kann: Weihrauch!!!

Wir haben den Tipp beim Stammtisch von einem «Einheimischen» erhalten, der schon jahrelang sämtliche Holzvillen am Semmering auf diese Art und Weise ausräuchert. Wichtig sei, dass es regelmässig gemacht werde, denn spätestens in der nächsten Saison seien die Bilche jeweils wieder da.

Wir haben im Herbst regelmässig eine Weihrauchpfanne auf den Dachboden gestellt - und die Siebenschläfer richtig in die Flucht geschlagen. Bei den ersten Versuchen stellten wir fest, dass die Tiere nervös wurden und das Haus fluchtartig verliessen (sie tänzelten nervös auf der Dachrinne auf und ab), jedoch wiederkehrten, wenn der ärgste Geruch weg war. Die besten Erfolge haben wir schliesslich mit Petersdom-Atmosphäre erzielt, d.h. dreimal in der Woche räuchern. Da wie erwähnt zu befürchten ist, dass sie im Frühjahr wieder kommen (zumindest die hartnäckigen), werden wir rechtzeitig - ab den ersten regelmässig wiederkehrenden wärmeren Nächten (5-10°C) im März/April - neuerliche Räucherorgien veranstalten.

Weihrauch gibt es im Klerikalbedarf und in altmodischen Reformhäusern zu kaufen, sowie auf den Weihnachtsmärkten. Neben den klassischen Weihrauchpfannen kann man auch jede beliebige Eisenpfanne (massiv) verwenden. Bei uns ist z.B. eine Gusspfanne im Einsatz, die schon ausgedient hat. Entweder verwendet man glühende Kohlen aus dem Zusatzherd (wenn vorhanden) oder man besorgt sich ebenfalls in der Drogerie (eventuell auch im Lagerhaus) Kohletabletten für Räucherpfannen. Diese sind etwa so gross wie eine grössere Brausetablette und haben eine Vertiefung auf einer Seite. Sie lassen sich leicht anzünden und glosen dann vor sich hin. Weihrauch in die Vertiefung streuen und zentral aufstellen. Ist der Dachboden gross und hoch, empfiehlt sich eine weitere Pfanne - oder das Herumgehen wie in den Raunächten...

Ich hoffe, das hilft auch anderen Betroffenen. Zumindestens wäre es einmal einen Feldversuch auf weiter Ebene wert!

Liebe Grüsse


dies und weiteres nachzulesen <<< hier >>>
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Adjua
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Re: Trockenfutterautomat für Katzen

#13

Beitrag von Adjua » Do 17. Jul 2014, 10:23

Drei Katzen sind gestern im Dachboden eingezogen und werden nun auf Anraten der lokalen Katzenexpertin erst mal zwei bis drei Wochen im grossen, luftigen Dachboden bleiben. Es sind schwer vermittelbare fast wilde, ich habe sie nur kurz gesehen, als ich sie aus den Körbchen gelassen habe. Gestern hab ich mich schon gefragt, ob sie überhaupt noch da sind, heute hab ich Hinterlassenschaften und aufgefressenes Futter gesehen :D

Siebenschläfer rumorten heute hinter der Einbauküche :hmm:
Vielleicht werde ich zusätzlich doch Weihrauch aufstellen.

Grischa
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Re: Trockenfutterautomat für Katzen

#14

Beitrag von Grischa » So 3. Aug 2014, 14:29

Sehr lustig zu lesen dieser thread. Hab jetzt kapiert, welchen Untermieter wir ab und zu in der Küche haben. Sie wandern an Abflussrohren hoch und haben fein säuberlich ein rundes Loch in unseren Biomülleimer geknabbert. Katzenfutter nahmen sie auch gerne. Unsere zwei Katzen waren leider nicht sehr erpicht darauf, die Viecher zu fangen. Falle hat 2 mal funktioniert.

Frage mich aber zur Katzenfütterungsfrage: Wozu TRockenfutter, wenn sie Mäuse und Siebenschläfer fangen sollen? Unsere Katzen ignorieren das Futter jetz im sommer vollständig und holen im Schnitt jede drei Mäuse aus dem direkten Umkreis des Hauses raus - soweit wir die Beute überhaupt zu sehen bekommen. Wenn wir nur ein paar Tage weg sind, können sie sich im Sommer bestens selbst versorgen, sie sind eh kaum drinnen, wenn auch weniger wild als deine.
Wichtig, wie schon jemand sagte: Frisches Wasser! (oder Wasser, das die KAtzen mögen - etwa auch Regenwasser, aus nem Behälter, der keinen Eigengeschmack abgibt wie Blech, jedenfalls ist das so bei unseren) weit schwieriger dafür zu sorgen denn für TRockenfutter. Letzteres hält sich besser.
Aber wenn sie zu wenig trinken, kann Nierenversagen die Folge sein.

Adjua
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Re: Trockenfutterautomat für Katzen

#15

Beitrag von Adjua » So 3. Aug 2014, 23:26

Also die Siebenschläfertänze auf dem Dachboden haben aufgehört, seit die 3 Katzen dort wohnen. Das war schon mal Zielsetzung Nummer eins, weil sonst die Gäste in der FEWO darunter sich nicht freuen. Zweitens sind die Viecher immer in die Küche eingewandert und haben das Geschirr vollgeschissen. Ich habe zusätzlich geräuchert, da gab es dann nur noch wenige Spuren zu beseitigen, und vor allen Dingen keine grauen Überraschungen, die in der Früh in der Bestecklade sitzen.

Die Katzen müssen derzeit am Dachboden bleiben, weil sie neu bei mir sind. Selbstverständlich haben sie eine Hühnertränke dort stehen und Katzenkisten. Die Automaten sind dazu da, dass man nicht mehrmals am Tag Futter bringen muss.

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