Der Hundeflüsterer

(wir werden nicht gebraten)
Benutzeravatar
Tanja
Beiträge: 4037
Registriert: Di 3. Aug 2010, 01:32
Familienstand: Single
Wohnort: Frankenwald

Re: Der Hundeflüsterer

#61

Beitrag von Tanja » Mo 13. Jan 2014, 22:43

Fred hat geschrieben:Und man brauche nicht Jahrelang "unter Wölfen" gelebt zu haben, um sich kritisch zu einer Sendung äusern zu können.
So etwas
Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand mit wirklicher Anwendung der ruppigen Milan-Methoden besser mit seinem Tier zurechtkommt. Würde dadurch eher mit Erhöhung der Nachfrage für Hundetrainer rechnen, wobei die Arbeit mit solch im Extremfall traumatisierten Hunden, wohl keiner mag.
ist aber keine kritische Äußerung, sondern eine rufschädigende und haltlose Unterstellung. Ich habe mir ebenfalls so ziemlich alle Milan-Videos angesehen und auch wenn ich nicht alles durchweg nur gut und richtig finde und mir der typische Ami-Kommerzrummel um den Mann auf den Keks geht, so kann man Milan ganz sicher nicht nachsagen, dass durch sein Training Hunde traumatisiert würden. Im Gegenteil gibt es etliche Fallbeispiele, in denen durch seine Methoden traumatisierte Hunde wieder glücklich wurden. Davon mal abgesehen braucht man sich nur die Milan-Rudel anzusehen, die zu großen Teilen aus ehemaligen "Problemhunden" bestehen, um wahrzunehmen, dass in diesen Angstfreiheit, Harmonie und Ausgeglichenheit vorherrschen. Wer mit mehr als einem Hund zusammenlebt, der weiß, das solch ein Miteinander im Rudel nicht durch Repressalien zu erreichen ist und dass es sich bei den gezeigten Bildern nicht um Ausnahmesituationen handeln kann.

Der einfache und effektive Milan-Leitsatz: "Excited-Submissive State to Calm-Submissive State" kann mit "Ruppigkeit" nicht umgesetzt werden, sondern erfordert im Gegenteil ein bewusstes Reflektieren und Kontrollieren der eigenen Gemütslage im Umgang mit dem Hund.
Tanja

:blah:

Benutzeravatar
die fellberge
Beiträge: 2143
Registriert: Mi 10. Nov 2010, 22:31
Wohnort: Niederlausitz
Kontaktdaten:

Re: Der Hundeflüsterer

#62

Beitrag von die fellberge » Mo 13. Jan 2014, 23:59

Siehst du Fred- da sind wir nicht einer Meinung- dann bist du nicht sozialisiert- denn das Zusammenleben macht es.

- und vor allem, das "lesen" der Verhaltensweisen im Hunderudel und sich als Wesen- das nicht schnell laufen kann, nicht ansatzweise so gut hören kann, nicht gut riechen kann, mit dem Zaunpfahl winken muss um sich beim Tier verständlich zu machen, mal schnell bei den souveränen Hundechefs und meistens -cheffinnen etwas abzuschauen.

Wenn du mal in der Gegend bist lade ich dich herzlich ein, bei meinem Hunderudel Gast zu sein!

- aber denke dran: nicht anfassen, nicht ansprechen, keinen Augenkontakt!
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Benutzeravatar
marceb
Administrator
Beiträge: 894
Registriert: Sa 17. Aug 2013, 10:01
Familienstand: Single
Wohnort: Lolland

Re: Der Hundeflüsterer

#63

Beitrag von marceb » Di 14. Jan 2014, 15:49

Hallo Marianne,

kann ich nur zustimmen, ich lebe ja auch mit meinen 8 Hunden plus meistens 2 bis 10 Pensionshunde zusammen.
Wir Menschen tun immer so schlau, aber die meisten Hunde durchschauen uns sofort, egal was wir sagen oder tun.
Nur wer als Mensch nicht nur mit Worten, sondern mit seinen Körper den Hunden zeigt, was er will, wird auch von den Hunden akzeptiert.
Wenn man sich verstellt, merkt es der Hund sofort, sie können uns viel besser lesen als wir sie.
Ich rede sehr wenig mit meinen Hunden, bei mir läuft auch kein Radio den ganzen Tag, wie in vielen Pensionen.
Es gibt bei mir auch keine Leckerchen, den der Rudelchef verteilt nicht seine Beute.
Auch bei mir ist der Chef von Hunderudel eine Hündin, wie fast immer, sie ist die ruhigste, aber wenn sie mal ein Laut von sich gibt, dann kuscht alles.

ich habe vom Hundeflüsterer nur sehr wenig gesehen, aber er zeigt den Hunden mit seinen ganzen Körper was er will.
Er macht keine Kuschelstunde wie Rütter.
Im Hunderudel gibt es auch keine Kuscheleinheit, wenn ein Hund was richtig macht, da gibt es was drauf von dem Rudelchef, wenn einer sich nicht benimmt.
Ansonsten werden sie in Ruhe gelassen und sind zufrieden, wenn ein starker Chef, ob Hund oder Mensch für Sicherheit sorgt.

Gruß von der nebligen Ostsee
Martina

Benutzeravatar
Little Joe
Beiträge: 5240
Registriert: Di 3. Aug 2010, 20:08
Familienstand: verpartnert
Wohnort: Eifel Klimazone 7a

Re: Der Hundeflüsterer

#64

Beitrag von Little Joe » Di 14. Jan 2014, 20:30

marceb hat geschrieben:Auch bei mir ist der Chef von Hunderudel eine Hündin, wie fast immer, sie ist die ruhigste, aber wenn sie mal ein Laut von sich gibt, dann kuscht alles.
... kann ich nur bestätigen, wir hatten mal ein Spinnertreffen bei Tanja, ne menge Leute, Hunde und Spinnräder in einem Zimmer, meine alte Dame kommt rein, bleibt im Türrahmen stehen und macht grrrrr und alle Hunde liegen platt aufm Boden. :mrgreen:
marceb hat geschrieben:Im Hunderudel gibt es auch keine Kuscheleinheit, wenn ein Hund was richtig macht, da gibt es was drauf von dem Rudelchef, wenn einer sich nicht benimmt
... seh ich anders, der Hund von meinem Bruder ist ein einjähriger Rüpel und hat vor nichts Respekt. Wollte sich direkt an Maia ranmachen aber die hat ihn erst mal in den Senkel gestellt, er lag dann 2m von ihr weg und hat sie immer seufzend angeschaut und ist mit jeder Stunde 10 cm näher gerobbt. Das war Freitag Abend, Sonntag Morgen lag er mit ihr zusammen in einem Korb und sie hat ihn abgeschleckt.
marceb hat geschrieben:Nur wer als Mensch nicht nur mit Worten, sondern mit seinen Körper den Hunden zeigt, was er will, wird auch von den Hunden akzeptiert.
... ich würd sogar sagen eindeutige Körpersprache und Handzeichen reichen bvollkommen aus.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Kerstines
Beiträge: 639
Registriert: Mo 9. Aug 2010, 14:58
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: im Osten, wo die Sonne aufgeht / na wschodzie, gdzie słońce wchodzi

Re: Der Hundeflüsterer

#65

Beitrag von Kerstines » Di 14. Jan 2014, 20:51

Little Joe hat geschrieben: ... ich würd sogar sagen eindeutige Körpersprache und Handzeichen reichen bvollkommen aus.
Natürlich, genauso kommuniziert man ja mit tauben Hunden.

:) Kerstines

Benutzeravatar
Rallymann
Sponsor 2016
Sponsor 2016
Beiträge: 1672
Registriert: So 26. Mai 2013, 18:10
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Erwitte
Kontaktdaten:

Re: Der Hundeflüsterer

#66

Beitrag von Rallymann » Mi 15. Jan 2014, 19:51

Es gibt bei mir auch keine Leckerchen, den der Rudelchef verteilt nicht seine Beute.

Wie machst du das dann mit der Fütterung?

Der Chef verteilt zwar nicht, aber er hinterlässt wenn er fertig ist :)
Dennoch. Konditionierung in der Ausbildung bedingt, dass man dem Hundchen die Beute als Belohnung gibt. Egal ob Leckerchen oder Ball. Ist alles Beute.
Vieleicht sollte man da dann doch noch etwas differenzieren, denn der Rudelchef im Wolfsrudel muss denen das Apportieren ja nicht beibringen.

Benutzeravatar
marceb
Administrator
Beiträge: 894
Registriert: Sa 17. Aug 2013, 10:01
Familienstand: Single
Wohnort: Lolland

Re: Der Hundeflüsterer

#67

Beitrag von marceb » Mi 15. Jan 2014, 21:29

Rallymann hat geschrieben:
Wie machst du das dann mit der Fütterung?

Der Chef verteilt zwar nicht, aber er hinterlässt wenn er fertig ist :)
Dennoch. Konditionierung in der Ausbildung bedingt, dass man dem Hundchen die Beute als Belohnung gibt. Egal ob Leckerchen oder Ball. Ist alles Beute.
Vieleicht sollte man da dann doch noch etwas differenzieren, denn der Rudelchef im Wolfsrudel muss denen das Apportieren ja nicht beibringen.
Ich stelle die Näpfe kommentarlos dem Hund hin.
Ich habe auch keine Hunde die betteln, wenn ich esse, ist kein Hund in meiner Nähe.

Die Ausbildung ohne Leckerchen dauert länger, aber es funktioniert danach fast immer, denn man hat ja nicht immer Leckerchen dabei.

Ich belohne meine Hunde mit Streicheleinheiten, sie verstehen genau, wenn ich mich über ihr Verhalten freue.
Für alle Befehle gibt es bei mir ein Wort und ein Zeichen.

Für mich ist die Ausbildung mit Leckerchen oder Ball als Belohnung eine Dressur, wie im Zirkus.
Ein Tier macht für eine Leckerei etwas, nicht für dem Trainer.

Meine Hunde sind nicht dressiert, sie laufen nicht wie Roboter, wie man es auf manchen Hundeplätzen sieht.

Trotzdem habe ich etwa nur eine Strecke von 200 m gebraucht um meinen einjährigen Rüden das entspannte Laufen an der Leine beizubringen.
(ich fange auch mit dem "Training" erst mit einem Jahr an)

Aber es muß jeder für sich entscheiden.
Man hat immer den Hund, dem man verdient.

Martina

Benutzeravatar
Rallymann
Sponsor 2016
Sponsor 2016
Beiträge: 1672
Registriert: So 26. Mai 2013, 18:10
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Erwitte
Kontaktdaten:

Re: Der Hundeflüsterer

#68

Beitrag von Rallymann » Mi 15. Jan 2014, 21:50

Klingt gut ehrlich.

Nur die Ausbildung mit einem Jahr wär mir zu spät.

Achja:
Für mich ist die Ausbildung mit Leckerchen oder Ball als Belohnung eine Dressur, wie im Zirkus.
Ein Tier macht für eine Leckerei etwas, nicht für dem Trainer.
Wenn du den Beutetrieb nicht nutzt, wie soll man dann dem Retriever beibringen die Ente aus dem Teich zu holen.

Benutzeravatar
marceb
Administrator
Beiträge: 894
Registriert: Sa 17. Aug 2013, 10:01
Familienstand: Single
Wohnort: Lolland

Re: Der Hundeflüsterer

#69

Beitrag von marceb » Mi 15. Jan 2014, 22:02

Für mich ist ein einjähriger Hund mit einem 7-jährigen Kind zu vergleichen, da beginnt man auch erst mit der "Ausbildung".
Meistens fängt man doch, wenn sie geschlechtsreif werden nocheinmal an, da sie plötzlich alles vergessen haben.
Das Apportieren habe ich den kleinen so beigebracht, dass ich immer wenn sie irgendetwas getragen habe, bin ich hingegangen und habe es ihnen abgenommen und sie belobigt. Sie geben alles freiwillig her.
Früher hat man auch erst mit einem Jahr mit der Ausbildung von Hunden angefangen.
Welpenstunden und Junghundegruppen, ist alles nur Geldmacherei und geht leider oft nach hinten los.

hier ein Interessanter Artikel:
http://www.drc.de/gesundheit/welpenbewegung

Martina

Benutzeravatar
Rallymann
Sponsor 2016
Sponsor 2016
Beiträge: 1672
Registriert: So 26. Mai 2013, 18:10
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Erwitte
Kontaktdaten:

Re: Der Hundeflüsterer

#70

Beitrag von Rallymann » Mi 15. Jan 2014, 22:22

Da haben wir aneinander vorbei geredet.
Dein Hund gibt dir zwar was er gerade im Maul hat, aber wie forderst du ihn auf etwas bestimmtes zu holen.
Beim Apport braucht es einen Dummy (Beute) die man ins Wasser wirft. Sonst bringt der irgendwas.
Mir fällt gerade keine Ausbildung z.B. Jagdhund ein, ohne Beute. :eek:

Antworten

Zurück zu „Haustiere“