Miniatur-Esel?

(wir werden nicht gebraten)
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citty
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Re: Miniatur-Esel?

#1

Beitrag von citty » Mo 3. Jun 2013, 00:06

Hallo,

hier in der "Naehe" gibt es einen Zoo wo man Miniesel kaufen kann, duerfte aber fuer Dich zu weit sein... Sie sind sehr verschmust, normalgrosse Esel sind das aber auch.

Viel Erfolg, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

Andvari

Re: Miniatur-Esel?

#2

Beitrag von Andvari » Mo 3. Jun 2013, 01:32

Hmm, ich wäre mit solchen Zwergzuchten vorsichtig. Bei den Miniatur-Pferden weiß ich, dass es viele deformierte, kranke Tiere durch "Dwarfism" gibt, die bei so einer Zucht auf extreme "Kleinheit" mehr oder weniger zwangsläufig immer mal wieder entstehen. (Die werden dann natürlich nicht auf schicken Homepages gezeigt.) Ich würde mich an Deiner Stelle daher bei den Miniatur-Eseln erstmal erkundigen, ob die auch so eine (meiner Meinung nach) Qualzucht sind, oder ob diese "Mini-Zucht" bei Eseln wirklich unproblematisch ist.

"Normale" Hausesel sind ja außerdem auch recht klein, und die haben halt den Vorteil, dass sie auch noch mal ein leichtes Kind tragen oder eine kleine Kutsche ziehen können. Da ein "normaler" Esel schon wirklich anspruchsvoll in der Haltung ist, stelle ich mir die artgerechte Haltung eines Miniatur-Esels in unseren Breiten fast unmöglich vor. (Unsere üblichen Weiden sind für Esel alle viel zu reichhaltig, genauso wie das Heu, was man hier üblicherweise kaufen kann, und auf unseren feuchten Weiden haben sie ruckzuck Strahlfäule in den engen Hüfchen. Beim Miniatur-Esel dürften sich die Futterprobleme noch vergrößern, mit dem zusätzlichen Nachteil, dass es fast unmöglich werden wird, die Mini-Esel so intensiv zu arbeiten, dass sie das überschüssige Futter in Bewegung und nicht in Stoffwechselkrankheiten umsetzen.)

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Re: Miniatur-Esel?

#3

Beitrag von hunsbuckler » Di 4. Jun 2013, 09:04

Fachkundige Auskunft dürfte man am ehesten hier bekommen:

http://eselwelt.org/
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

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Senf
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Re: Miniatur-Esel?

#4

Beitrag von Senf » Di 4. Jun 2013, 10:07

autark_heizen hat geschrieben:Im US-Bereich liest man, oder sieht auf YT, dass die sehr pflegeleicht, freundlich und unkompliziert sind. Aber hier in Deutschland habe ich noch keinen gefunden, der welche hat.
In den USA werden auch Hunde debarked ( Durchtrennung der Simmbänder ) und dann kann man lesen das das ganz freundlich ist für den Hund :bang:

Nur weil man es wo lesen kann ( in Amerika vielleicht noch weniger wie hier ) muss es ja nicht stimmen...
Ich bin nicht verrückt- nur Verhaltensoriginell!

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Re: Miniatur-Esel?

#5

Beitrag von Spencer » Di 4. Jun 2013, 10:54

Hi Monli
Zuerst ein herzliches Willkommen in der Eselwelt. :D
Zufällig habe und züchte ich Miniesel ;) und halte auf ca 3000qm einen Hengst mit ......
gefunden bei eselwelt.org

Nightshade
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Re: Miniatur-Esel?

#6

Beitrag von Nightshade » Do 6. Jun 2013, 06:45

Ein Zwergesel soll eine Kutsche mit Kindern ziehen? Ich glaub, das Argument liegt eh auf der Hand.

Und wer kauft und unterhält diesen Esel? Trägt deine Tochter sämtliche (!) anfallenden Kosten vom Stall/Auslauf mit 3000qm übern Tierarzt bis zur Kusche/Erhaltung der Kutsche? (Dafür bräuchte man bei uns einen eigenen Führerschein, der auch wieder was kostet.)
Wenn´s der Papa richten muss, dann sollte die junge Dame vielleicht etwas leiser treten bei dem, was "ihr zusteht".

Es muss kein Esel sein, ein Pony kann all diese Aufgaben tun, ist besser an unser Klima angepasst und ist manchmal sehr günstig zu haben. Was ist z.B. mit Welsh Ponies? Die durfte ich bei einem Bauwagen-Aussteiger kennen lernen. Sehr robuste Tiere, das ganze Jahr im Freien, kaum jemals krank. Der Mann spannte zwei Tiere vor eine einfache Kutsche und bot Rundfahrten an.

Meine Altvorderen hatten für sowas stets die Rede: Du kannst alles haben, was du willst - wenn du selber das Geld dafür verdienst.
Es hat mir nicht geschadet, erst mit 16 ein ganz kleines Tier zu bekommen (Ich gab Nachhilfe für die Futterkosten) und erst mit über 30 auf eigene Kosten den (Auto-) Führerschein zu machen.

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Re: Miniatur-Esel?

#7

Beitrag von zaches » Do 6. Jun 2013, 07:01

bei Kiel gibt es einen Eselpark - mit allen verfügbaren Rassen und einer intensiven Beratung dazu.

lg, zaches
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

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Re: Miniatur-Esel?

#8

Beitrag von emil17 » Do 6. Jun 2013, 07:14

Mir scheint, diese Tiere seien für deutsche Durchschnittswiesen nicht geeignet, weil diese viel zu fett sind.
Wenn Du einiges an Fläche einer schlechten Magerwiese hast (schlecht im Ertragswert, also hager und steil) dann könnte es gehen. Wenn die den ganzen Tag herumstehen und als Zeichen der Liebe fettes Heu "aufgewertet" mit Getreide und den üblichen Mastfutterzusätzen für Mastvieh erhalten, werden die faul, fett und krank - so wie Menschen auch.
Für Esel geeignetes Heu kannst Du vermutlich nicht kaufen, weil dieses im Futterwert so schlecht sein müsste, dass niemand so eine Wiese mäht um darauf Heu zu machen.
Hier werden Esel gehalten, um sehr magere Weiden gebüschfrei zu halten. Das sind inneralpine Verhältnisse, da wachsen dann hauptsächlich Schafschwingel, blaue Quecken und dergleichen. Diese Weiden gelten in der Landwirtschaft als "praktisch ohne Futterwert".
Zufütterung sei nicht nötig (ich habe auch so ein Stück Fläche, wo fremde Esel drauf sind), sagt mir der Halter, ausser ab und zu wenig Geleck (Viehsalz). Er hat für 5 Tiere mindestens 10 ha und die Viecher sind den ganzen Tag unterwegs.
Sie fressen auch dürres Laub, Distelln und dergleichen.
Es sind tolle Tiere - deshalb sollte man ihnen Haltungsfehler nicht antun.
Weil man sich solche Tiere nicht einfach wie einen Goldhamster kauft, soll die Tochter doch einige Zeit be einem Halter solcher Tiere um Mitarbeit bitten - wenn es sie dann wirklich packt, merkst Du es und man kann dann immer noch etwas eigenes kaufen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Andvari

Re: Miniatur-Esel?

#9

Beitrag von Andvari » Do 6. Jun 2013, 09:31

autark_heizen hat geschrieben: Meine Tochter hat die feste Absicht, zwei solcher Esel zu halten: "Wenn ich schon nach Deutschland ziehen muss, steht mir als Entschädigung ein Tier zu!"

Argumente wie finanzielle Aspekte wischt sie ideenreich vom Tisch, weil ich immer sage, mir kommt nur ein Tier ins Haus, das Geld bringt, nicht Geld kostet.
Dann lass' das mit der privaten Tierhaltung lieber. Tierhaltung in kleinem Rahmen ist nie wirtschaftIich und kostet unterm Strich immer Geld - da kann man das noch so gut durchrechnen, die Kosten für Stall und Weide vielleicht sogar noch großzügig ignorieren, aber schon eine einzige Tierarztrechnung wird jeden Kutschfahrgewinn auffressen. Ich finde es aber auch weder verwerflich noch dekadent, seinem Kind ein Tier zu finanzieren - wenn die Familie es sich grundsätzlich leisten kann, finde ich künstliche Knauserigkeit gegenüber den eigenen Kindern nicht sonderlich sympathisch. Ein Tier hat ja vor allem einen immateriellen Wert für seinen Halter, der abseits von jeder Geld-Denke das Leben des Menschen sehr bereichert. (Hätt' ich kein Pferd, hätte ich deutlich mehr Geld, und wäre gleichzeitig so viel ärmer. Solange ich mir die Kosten für dasTier leisten kann, bleibt es also da.)

Tierhaltung muss aber auch durchdacht sein, damit sie dem Tier nicht schadet - gerade im Esel- und Pferdebereich sollte man viel Wissen und Erfahrung mitbringen, bevor man eigenes Tier anschafft. Ich würde daher an Deiner Stelle Deiner Tochter jetzt, solange sie offensichtlich noch nicht viel Ahnung hat, diese Erfahrung ermöglichen. Kurse, Mithilfe bei Pferde- und Eselhaltern, regelmäßiger Unterricht. Dann kann sie erstmal alles lernen, was sie für die Haltung eigener Esel wissen und können muss, ohne dass voreilig angeschaffte eigene Tiere drunter leiden müssen.

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