Milpa oder Die drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen)

Moderator: kraut_ruebe

Talitha Cumi

Die "Drei Schwestern"

#1

Beitrag von Talitha Cumi » So 8. Aug 2010, 23:06

Mais, Bohnen und Kürbis, wenn ich mich nicht irre.
ich finde das Konzept, mehrere Etagen beim Anbau zu nutzen, interessant.
Hat das hier schonmal jemand gemacht? Funktioniert das in unseren Breitengarden? Welches Saatgut / Welche Sorten habt ihr genommen.? Geht das auch mich Zucchini anstatt mit Kürbis, Zucchini essen wir lieber (auch wenn die Pflänzlein dieses Jahr komplett von den Schnecken gefressen worden sind. :bang: ).
Fragen über Fragen ... erzählt doch mal.
Evtl. kann ich bald meine Gartenfläche vergrössern - meine Mutter ist auf den Geschmack gekommen und bewirbt sich auf einen Garten in unserer Anlage :pfeif: - und dann wollte ich das nächstes Jahr mal ausprobieren.

Peer
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Re: Die "Drei Schwestern"

#2

Beitrag von Peer » Mo 9. Aug 2010, 08:23

Hallo,

also ausprobiert habe ich es nicht, aber ich habe bei einem Permkulturlehrgang einen Dozenten gehabt, der uns dieses Konzept als Beispiel gezeigt hat, aber er sagte, dass das hier vom Klima her nicht passt, allerdings hat er damit wohl die Alpenregion gemeint...

Gruß

Peer

derk-jan

Re: Die "Drei Schwestern"

#3

Beitrag von derk-jan » Mo 9. Aug 2010, 09:12

Moin,

ich habe es dies Jahr zum ersten Mal Mais so angebaut und es ist nichts geworden. Bodenbearbeitung war erst pflügen und ein Loch graben (20x20x20cm) dort einen Eimer Kompost rein, dann die Erde angehäuft und die Körner gesät. 2 Wochen später kamen die Kürbispflanzen an die Haufen.
Der Kompost war noch warm, deswegen standen 10 Tage später auch die ersten Maispflanzen auf den Hügeln. Bei einigen Hügeln waren die Bohnen schneller und haben den Mais beschattet, das Unkraut hielt sich in Grenzen und ich dachte noch, so kanns weitergehen. Leider fing dann die gro0e Dürre an, der Mais kümmerte und bekam wohl wegen dem Kompost nicht an genug Wasser, die Bohnen gingen ein, das Unkraut schoß in die Höhe und aus war es mit der Herrlichkeit. Nicht zu retten.
Die "ungarische Methode", also in Reihen 75cm und den Mais zusammen mit Bohne weit gesät, den Kürbis später gepflanzt oder gesäht, hatte mehr Erfolg. Aber auch nur da, wo die Kaninchen nicht hingekommen sind und wo es später nicht zu nass und alles vom Wildkraut überwuchert wurde. Vom dem Mais ist etwa die Hälfte was geworden, die Bohnen sind fertig, beim Kürbis kann ich es noch nicht sehen aber Wildkraut wächst dort auch gut. Trotz 2mal hacken und jäten.

Die Haufen würde ich nur noch auf nassem und kaltem Boden machen, die Reihen auf allen anderen Standorten. Die Reihen haben zudem den Vorteil, das man dort das Beikraut besser regulieren kann. Bei den Haufen bleibt nur Jäten, obwohl wenn es läuft müßte man theoretisch auch ohne auskommen, der Mais hatte fast 4 Wochen Vorsprung, bevor er stehengeblieben ist.

lg derk-jan

Shura
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Re: Die "Drei Schwestern"

#4

Beitrag von Shura » Mi 11. Aug 2010, 21:10

Hallo,

wir haben mehr aus Zufall dieses Jahr BantamMais & Buschbohnen auf einem Hügel wachsen. Ursprünglich hatte ich Zucchinipflanzen noch dazugesetzt - die haben allerdings die Wühlmäuse gekillt. Ein Kürbis macht sich nun breit. Alles wächst gut - selbst bei der Trockenheit letztens war alles im grünen Bereich - gut ab und an etwas Wasser war schon nötig, trotz Mulchdecke.

Grüße
Shura
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Heiko
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Milpa, Indianerbeet

#5

Beitrag von Heiko » Do 28. Jul 2011, 23:16

Die Mischkultur von Mais, Bohne und Kürbis scheint viele Namen zu haben. Bisher habe ich die Pflanzen im Garten getrennt angebaut. Wer hat Erfahrungen in dieser Art von Anbau (Aussaat, Abstände etc...)?

Wikipedia: Milpa
Mexikon-Lexikon Milpa (Maisfeld)
citizendium.org Milpa agriculture (engl.)
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Tanja
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Re: Milpa, Indianerbeet

#6

Beitrag von Tanja » Do 28. Jul 2011, 23:57

die drei Schwestern :nick:

siehe Thread im Museum
Tanja

:blah:

Leidschaf

Re: Milpa, Indianerbeet

#7

Beitrag von Leidschaf » Fr 29. Jul 2011, 08:02

Ach so, das Kind hat einen Namen!
Bei uns wurde einfach alles gesät und Mais, Kürbis, Zucchini, Bohnen und Erbsen wachsen eindeutig am besten.
OK, ein paar andere Pflanzen haben sich auch dazwischengeschmuggelt (Amaranth, Sonnenblume, Zuckerrübe, Kohlrabi, Rote Beete). Die Krtoffeln nebenan schmecken den Wühlmäusen leider sehr gut.
BeetKlein.jpg
BeetKlein.jpg (228.5 KiB) 9153 mal betrachtet
Schade, dass man keine größeren Bilder einstellen kann...
Schöne Grüße,
Leidschaf

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Re: Milpa, Indianerbeet

#8

Beitrag von Heiko » Fr 29. Jul 2011, 11:48

Oh danke ihr Lieben für die schnellen Antworten.

@Tanja
Leider ist man in diesem alten Thread etwas vom Thema abgekommen. Nur mal kurz ein paar Eckdaten von dort, vielleicht kann sie ja jemand mit eigenen Erfahrungen noch ergänzen:
- Reihenabstand: 65-80 cm
- Pflanzenabstand in der Reihe: 20-60cm
- vom Mais mehrere Körner ins Loch, später evtl. vereinzeln
Einige schreiben den Mais als erstes säen und dann 2-3 Wochen warten und dann die Bohnen. Letztere wachsen evtl. schneller als der Mais, der ja als Rankhilfe dienen soll. Den Kürbis dann zum Schluß setzen.
Andere meinen, den Mais und die Bohnen zusammen ins Pflanzloch.

@Leidschaf
So siehts bei mir im "Garten" auch aus. Etwas wild mitunter, fast alles gemulcht und dazwischen eine Menge was sich selber aussät. Zum Beispiel: Dille, Schwarzwurzel, Borretsch, Ringelblumen, Rucola,...
garten7.gif
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krabbe
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Re: Milpa, Indianerbeet

#9

Beitrag von krabbe » Sa 30. Jul 2011, 09:15

Hallo,
Ich hab die Mischung selber nicht ausprobiert aber einen Hinweis in meinem Buch über Pflanzengemeinschaften gefunden, den ich hier einfach mal wiedergebe. :
Mais enthällt, wie Weizen übrigens auch, einen Stoff der sich "acide hydroxamiques" nennt. (ist ein französisches Buch und eine Übersetzung ist mir nicht gelungen. Ist auf jeden Fall eine Säure die sich wohl folgende chemische bestandteile haben soll: R–CO–NH–OH) Diese Säure soll laut meinem Buch keim- und wachstumshemmend wirken.
Für den Kürbis wird eine wachstumshemmende Wirkung auf Mais und Bohnen angegeben.
Bei den drei Schwerstern soll laut dem Buch wohl vor allem der Kürbis profitieren.

lg Andrea
lg Andrea

Leidschaf

Re: Milpa, Indianerbeet

#10

Beitrag von Leidschaf » Mo 1. Aug 2011, 07:54

Hallo Krabbe,
die Angaben aus Deinem Buch kann ich nicht bestätigen. Alles wächst wie verrückt!

Hallo Heiko,
der Mais sollte definitiv einen Vorlauf bekommen, bei mir waren die Bohen schon auf 1,50m als der Mai langsam in die Gänge kam.
Hier nochmal eine andere Perspektive:
BeetKlein.jpg
BeetKlein.jpg (249.6 KiB) 9027 mal betrachtet
P.S. Von selbst hat sich leider nur Feldsalat ausgesät, aber der ist inzwischen schon verwelkt. Gemulcht habe ich viel, weil mir sonst das Gras über alles drüberwächst. Ich kümmere mich ja nur einmal die Woche um den Garten. Glücklicherweise kümmert sich dieses Jahr der Kater (inzwischen wohnt er glaube ich in meiner Scheune) um die Wühlmäuse. Dafür bin ich ihm sehr dankbar und mähe ihm auch immer die Gartenwege!!

Schöne Grüße,
Leidschaf

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