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Re: Mulch im Gemüseanbau

Verfasst: So 31. Mai 2015, 21:56
von Salmandra
Danke Marabu,
so ähnlich wie Du jetzt arbeitest mache ich es eigentlich auch, lasse mich eher von der Bodenbeschaffenheit und dem Zustand der Pflanzen leiten. Die handhohen Kartoffeln haben tatsächlich fast 8 cm Mulch bekommen und der Boden darunter ist sehr feinkrümelig und riecht sehr gut. Im Winter ist die Schicht auf den Beeten auch dicker, aber das ist das meiste Material auch schon gut angetrocknet.
Die Saatreihen abzudecken, wenn auch nur ganz dünn, habe ich mich noch nicht getraut, meine immer, das dann wegen Lichtmangels gar nichts rauskommt!
Salmandra

Re: Mulch im Gemüseanbau

Verfasst: So 31. Mai 2015, 22:02
von marabu
Ja, die Saatreihen mach ich auch nur so dünn drüber, dass noch Sonne und Mond durchkommen! :)
Viel gutes Gelingen!
Marabu

Re: Mulch im Gemüseanbau

Verfasst: Di 2. Jun 2015, 08:16
von Gaggele
Da wir hauptsächlich den ausgesiebten Kaninchemmist zum Mulchen verwenden - also das Heu und STroh das noch im Sieb bleibt wenn die Köttel und Sägespäne durchgefallen sind - und das Zeug ja recht trocken ist mache ich durchaus auch mal mehr als 10cm drauf. Gestern bekamen die Johannisbeeren wieder eine ordentliche Ladung.

Bei Setzlingen sind es - je nach Verfügbarkeit des Materials - so etwa 5-8cm und die Saatreihen lass ich auch noch offen.

Manches säe ich aber auch auf den Mulch und habe gute Erfolge damit, etwa Kapuzinerkresse.

Gruß, Gaggele

Re: Mulch im Gemüseanbau

Verfasst: Fr 10. Mai 2019, 18:48
von Buchkammer
Mal schauen, wie das die Großen machen? Hier gibt es 1 Stunde Video dazu:

Johannes Storch // Mulchsysteme im Gemüsebau // Symposium "Aufbauende Landwirtschaft" 2019
Johannes Storch führt seit 2011 den Gemüsebau auf dem Bio-Gemüsehof Dickendorf. Von Anfang an war es sein Ziel, aus Respekt vor Mitmenschen und Natur, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Durch Beobachtung der Natur war bald klar, dass intensive Durchwurzelung in Kombination mit einer organischen Mulchdecke der Schlüssel ist. Die Anpassung dieser Prinzipien an den intensiven Gemüsebau bedeutete viel Entwicklungseinsatz im Bereich des Anbausystems und der Technik.

Die enorme Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit in diesem System, sowie Vorteile bei Unkrautmanagement, Arbeitswirtschaft und der Pflanzenernährung, haben es im Betrieb zum Standardverfahren gemacht. Mittlerweile ist Technik und Anbausystem ausgereift, sodass der Betrieb Beratung und professionelle Pflanztechnik für das Mulchsystem anbietet.

Re: Mulch im Gemüseanbau

Verfasst: Fr 10. Mai 2019, 20:59
von Rohana
"Von Anfang an war es sein Ziel, aus Respekt vor Mitmenschen und Natur, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern. "
Und ich Depp hätt gedacht, er will Geld mit seinem Gemüse verdienen :roll: ich kann mir nicht helfen, dieses Werbegeschwurbel törnt mich unglaublich ab. Wenn die Methode so toll ist, spricht die doch für sich, wozu brauchts dann noch solche überflüssigen Worte? :ua:

Re: Mulch im Gemüseanbau

Verfasst: Sa 11. Mai 2019, 14:13
von strega
vielleicht meint er es ja tatsächlich so wie er es sagt?

Dass ihm Bodengesundheit der wichtigere Wert ist, noch vor maximalem Gewinn um jeden Preis? :)

naja und ein bissle Werbung brauchts vielleicht schon, denn wer mulcht denn schon in der gewerblichen Landwirtschaft?

Ist vielleicht einfach unbekannt, die Methode? Oder wenig populär, weil halt aufwändiger als anderes?

Wer offen dafür ist macht es tatsächlich vielleicht nach etwas stimmiger Werbung dafür?

Re: Mulch im Gemüseanbau

Verfasst: Sa 11. Mai 2019, 17:19
von Rohana
strega hat geschrieben:vielleicht meint er es ja tatsächlich so wie er es sagt?
Dass ihm Bodengesundheit der wichtigere Wert ist, noch vor maximalem Gewinn um jeden Preis? :)
Die Bodengesundheit zu erhalten, dafür tut jeder stinknormale Landwirt was, schon allein aus dem ganz egoistischen Grund dass der Boden unser Kapital ist. Da braucht keiner herkommen und sagen "oh nein, ich tue das weil ich meine Mitmenschen lieb habe" :roll:

Re: Mulch im Gemüseanbau

Verfasst: Sa 11. Mai 2019, 18:18
von holzgaser
Die Bodengesundheit zu erhalten, dafür tut jeder stinknormale Landwirt was, schon allein aus dem ganz egoistischen Grund dass der Boden unser Kapital ist.
Das kann man so nicht stehen lassen. Es gibt genug Betriebe die Flächen pachten und vollkommen ausbeuten. Da ist von Bodenpflege nicht mal ansatzweise was zu erkennen. Das ist eben die Realität. Bei Eingenflächen sieht das wieder anders aus.

Zum Thema zurück: Mulchen in der Landwirtschaft, auf großen Flächen ist nicht üblich. Es wird das Grüngut als Futter für Tiere oder Biogasanalgen verwendet und statt Mulch als Nährstoffquelle eben Mineraldünger eingekauft.

Wobei das Mulchen wie es der Johannes macht ein Weg ist den Boden dauerhaft zu verbessern und hochwertiges Gemüse zu ernten.

Re: Mulch im Gemüseanbau

Verfasst: Mo 13. Mai 2019, 16:47
von Sonne
Heute habe ich einen großen Teil von meinem Schlafmohn raußgerissen.

Der vermehrt sich ganz wild und wächst schnell. Das gab eine ganz nette Blattmasse an. Und dann habe ich gedacht,da nehme ich das doch zum Mulchen.

Kaum getan, machte ich mir aber doch Gedanken: Wenn eine Pflanze giftig ist, schadet das dann auch dem Boden bzw dem Gemüse, das direkt daneben angebaut ist.
In dem Fall war das Kopfsalat, Kohlrabi und Radieschen....Erstere schon etwas fortgschritten, letztere noch im Kleinstadium.
Nimmt das Gemüse die Giftstoffe auf, wenn so direkt damit gemulcht wird?

Also besser nicht direkt auf's Beet mulchen sondern den Umweg über den Kompost?

Re: Mulch im Gemüseanbau

Verfasst: Mo 13. Mai 2019, 17:02
von Reto94
Sonne hat geschrieben:Heute habe ich einen großen Teil von meinem Schlafmohn raußgerissen.

Der vermehrt sich ganz wild und wächst schnell. Das gab eine ganz nette Blattmasse an. Und dann habe ich gedacht,da nehme ich das doch zum Mulchen.

Kaum getan, machte ich mir aber doch Gedanken: Wenn eine Pflanze giftig ist, schadet das dann auch dem Boden bzw dem Gemüse, das direkt daneben angebaut ist.
In dem Fall war das Kopfsalat, Kohlrabi und Radieschen....Erstere schon etwas fortgschritten, letztere noch im Kleinstadium.
Nimmt das Gemüse die Giftstoffe auf, wenn so direkt damit gemulcht wird?

Also besser nicht direkt auf's Beet mulchen sondern den Umweg über den Kompost?
Schlafmohn ist ja eigentlich nicht giftig... ;) Und auch bei giftigen Pflanzen würde ich mir da keine Gedanken machen. Die Stoffe werden ja nicht direkt aufgenommen. Und vom Mulchen bis zur Ernte vergeht ja in der Regel einige Zeit.