Paul Gautschi: Hackschnitzel-Mulch

Moderator: kraut_ruebe

Adjua
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Re: Paul Gautschi - Back to Eden

#11

Beitrag von Adjua » Fr 15. Aug 2014, 09:20

Manfred hat geschrieben:Im 2. Film am ca. 1 h 15 min beschreibt er, wie er seine Erdbeeren anbaut:
Er lässt sie flächig wachsen und schüttet sie im Spätherbst komplett mit einer neuen Schicht Häckselmaterial zu, um den Laubfall im Wald zu imitieren. Die alten Blätter verrotten unter dem Häcksel. Und im nächsten Frühjahr wachsen dann nur starke, junge Triebe durch die Deckschicht.
Ähnliches hat bei mir unfreiwillig beim Meerrettich funktioniert. Ich habe versucht, ihn samt Unkraut mit Heu totzumulchen - allerdings im Frühsommer, mit Heu. Der kam wieder durch und ist jetzt stärker als je zuvor :rot:

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Re: Paul Gautschi - Back to Eden

#12

Beitrag von DyshofJo » Fr 3. Mär 2017, 23:13

Hallo
Der Thread ist nicht taufrisch....bin über die Sufu drauf gestossen.
Gibt es hier im Forum praktische (!) Erfahrungen zu der back to Eden Methode von Paul Gautschi? Würde mich sehr interessieren. Paul polarisiert sicher mit seiner etwas radikalen Methode und den Erlärungen dazu......
Er kommt mir absolut authentisch rüber, aber was mich interessiert ist ob die Methode auch hier in Mitteleuropa mit all den Schnecken und Engerlingen usw sich bewährt?
Thanx
Jo

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Re: Paul Gautschi - Back to Eden

#13

Beitrag von Tascha » Sa 4. Mär 2017, 19:31

Habs noch nicht selbst ausprobiert, aber vieleicht hilft dir das Video etwas. Gibt auch n 2 Teil.
https://m.youtube.com/watch?v=2HJXn342cKk
Gruß Tascha
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Re: Paul Gautschi - Back to Eden

#14

Beitrag von kraut_ruebe » So 5. Mär 2017, 10:21

ich hab ein erbeerfeld nach der edenmethode. mit hackschnitzel (holz, keine rinde) auf schwerem lehm.

schnecken hab ich dort deswegen keine vermehrten, eher etwas weniger als in den 'normalen' erdbeerbeeten. wühlmäuse hab ich dort keine, engerlinge + co weiss ich nicht, ich grabe dort nicht, ich schütte nur neu nach.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Paul Gautschi - Back to Eden

#15

Beitrag von Adjua » So 5. Mär 2017, 15:11

DyshofJo hat geschrieben:Hallo
Der Thread ist nicht taufrisch....bin über die Sufu drauf gestossen.
Gibt es hier im Forum praktische (!) Erfahrungen zu der back to Eden Methode von Paul Gautschi? Würde mich sehr interessieren. Paul polarisiert sicher mit seiner etwas radikalen Methode und den Erlärungen dazu......
Er kommt mir absolut authentisch rüber, aber was mich interessiert ist ob die Methode auch hier in Mitteleuropa mit all den Schnecken und Engerlingen usw sich bewährt?
Thanx
Jo

Ich habs probiert:

Boden: Lehm-Ton auf Schiefer, leicht sauer
Häcksel: So frisch wie möglich, mit Blättern)
Klima: sehr feucht, kurze Saison, grosse Temperaturuntschiede zwischen Tag und Nacht

1. Die Erdbeerebmethode wie beschrieben. Funktioniert, allerdings hatte ich noch nie eine besonders gute Erdbeerernte (Sorten?). Schnecken: Ja, sehr viele mehr (regnet bei mir viel mehr als bei kraut_rübe)

2. Himbeeren: Funktionierte hervorragend. Schnecken: superviele

3. Gemüsebeet: Im Herbst zugemulcht, das erste Jahr danach gepflanzt (Salat, Gurken, Erbsen, Kohl), im Jahr darauf war es feinste dunkle Erde. Schnecken: Im ersten Jahr sehr, sehr viele

4 Hochbeet: wie Gemüsebeet

Wir haben jetzt Warzenenten, daher gibts praktisch keine Schnecken mehr. Dafür brauchen wir jetzt Zäune oder Vogelschutznetze, sonst gibts auch kein Gemüse mehr :aeh:

Die Holzschnitzelmethode braucht einen guten Häcksler (bei entsprechender Fläche) und Nachschub an Material. Ich werde mir heuer einen Hächsler kaufen (Eliet) und an die umliegenden Haselnusstauden gehen.

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Re: Paul Gautschi - Back to Eden

#16

Beitrag von murmi83 » Mo 6. Mär 2017, 22:10

Manfred hat geschrieben:Den Film "Back to Eden" über die Gartenbau-Methode von Paul Gautschi kann man hier online ansehen:

http://www.backtoedenfilm.com/
(auf der Seite ganz nach unten scrollen)

Es gibt auch ein Buch über ihn, mit dem gleichen Titel.
Er arbeitet mit einem Mulch aus Holzschnitzeln. Das gegenüber der Heumulch-Methode von Ruth Stout einige Vorteile.
Durch das viele Lignin baut man schneller Dauerhumus auf. Das Risiko einer Überdüngung ist nicht so hoch und man kann den Garten mit der Hacke bearbeiten, falls doch irgendein Unkraut lästig wird. Er macht es sogar noch einfacher und recht die Oberfläche einfach immer wieder mit dem Eisenrechen durch. So werden die Wurzeln keimender Unkräuter an die Oberfläche gebracht und sie trocknen aus.

Weiß nicht recht, ob das unter Permakultur passt. Aber ich stell den Film einfach mal hier ein, damit er nicht untergeht.
vielen danke manfred für den super film. hat mich sehr angesprochen und mir viel geholfen. die schnitzel sind bereits im garten. war die tage fleissig:-)
glaube das funktioniert wirklich und hat seine logik und glaubhaftigkeit. richtige resultate sind wohl erst in ein paar jahren zu erwarten.

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Re: Paul Gautschi - Back to Eden

#17

Beitrag von DyshofJo » Di 7. Mär 2017, 12:31

Danke für die Feedbacks
Gruss Jo

Manfred

Re: Paul Gautschi - Back to Eden

#18

Beitrag von Manfred » Di 7. Mär 2017, 12:48

@murmi:
Ich habe es selbst noch nicht versucht. Den Garten macht ja sei ein paar Jahren Großteils mein Vater. Habe mit der Landwirtschaft genug an der Backe.
Das größte Problem in unserem feuchten Klima könnten wirklich die Schnecken sein. Aber da kann man ja Abhilfe schaffen, siehe Adjua.
Und man muss konsequent dran bleiben mit dem Rechen. Wenn man das Unkraut erst groß werden und tief einwurzeln lässt, macht es wieder viel Arbeit.
Wer regelmäßig durchrecht, für den sollte es gut funktionieren.

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Re: Paul Gautschi - Back to Eden

#19

Beitrag von Adjua » Di 7. Mär 2017, 15:23

Wollte noch hinzufügen: Die Reste einarbeiten ist kein Problem (Motorhacke).

Zum Unkraut: Teststücke waren so gut wie unkrautfrei für mindestens 2 Monate (ohne Rechen). Dauert bei uns sonst keine 3 Wochen, bis alles zugewachsen ist. Bis auf Wurzelunkraut lässt sich alles superlocker rausjäten.

Ich hab gerade einen gebrauchten Eliet gekauft :michel: (soll nächste Woche kommen), wenn das alles klappt (Kauf von privat, hab nur die Zusage), gibts heuer einen Grossversuch (mit Rechen).. Der Eliet macht übrigens die langen schmalen Häcksel, die optimal für die Verrottung sind (wie sie auch für den Biomeiler sein sollten).

Ich hatte in den letzten Jahren massive Probleme mit dem Knöterich (böses Samenunkraut), da erwarte ich mir von der Methode tolle Ergebnisse.

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Re: Paul Gautschi - Back to Eden

#20

Beitrag von fuxi » Mi 8. Mär 2017, 17:34

Ich hab mir den "Back to Eden"-Film gestern mal angesehen. Viel, äh ... enthusiastische religöse Überzeugung.
Die Methode habe ich bisher nur bei Sträuchern und Bäumen verwendet und auch da hatte ich die Häckselschicht nie so dick gemacht, wie er zeigt. Da wir in der Strebergartenanlage regelmäßig Häcksel bekommen und da auch häufig sehr "grüne", Blatt- und Zweig-reiche Chargen dabei sein, werde ich es mal so versuchen, wie Paul Gautschi es zeigt. Und sobald die gesäten Puffbohnen groß genug sind, werde ich da dann auch mit diesem viel holzigeren Mulch arbeiten und die Schicht bis zu 10 cm dick machen (wenn ich das richtig von Inch in cm umgerechnet habe).
Bisher dachte ich immer, dass Holzhäcksel (auch grün-reichere Varianten) unglaublich viel Stickstoff binden und daher nur in Kombination mit Hornspänen als genutzt werden sollen. Aber dass das natürlich nur gilt, wenn man sie einarbeitet, leuchtet eigentlich ein.
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