Der Trockenheitsmythos/Albrecht

Moderator: kraut_ruebe

Antworten
Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Der Trockenheitsmythos/Albrecht

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 3. Aug 2013, 17:27

Netterweise von Acres veröffentlicht:
Der Mythos über die Trockenheit von Wlliam Albrecht, in englisch.
http://www.soilandhealth.org/01aglibrar ... htmyth.pdf :daumen:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

hobbygaertnerin
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 4904
Registriert: Di 14. Jun 2011, 08:48

Re: Der Trockenheitsmythos/Albrecht

#2

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 3. Aug 2013, 18:45

Hallo Sabi(e)ne,
werde mir heute Abend diesen Link durchlesen, danke fürs Reinstellen.
Was mir aufgefallen ist, Bodenfeuchte ist in der Regel vorhanden, z.B. wächst die Luzerne selbst auf sehr trockenem Boden und sie kann ihre Wurzeln metertief in die Erde wachsen lassen, während Gras relativ oberflächlich wurzelt. Ich gäbe was für einen schönen, bereits gut entwickelten Luzernebestand.
Nur Pflanzenwurzeln und Regenwürmer können den Boden tiefgründig lockern,
Den Versuch mit Blattdüngung werde ich morgen in der früh anwenden, so weit ich weiß, sind in der Früh die Spaltöffnungen der Pflanzen aufnahmebereiter, ich habe noch Brennesseljauche, Komposttee.
Flachwurzlern wird dies allerdings eher weniger nützen.
Nur wie sollen die Pflanzen wissen, wie sie wurzeln sollen, einmal ist es so nass, dass die Wurzeln fast verfaulen, dann wieder so trocken.
Zur Blattdüngung ist mir wieder das Buch von Tompkins/Bird - Geheimnisse der guten Erde eingefallen, da war auch etwas mit Blattdüngung, selbst auf schlechtester Erde haben sich die Pflanzen sehr gut entwickelt.
Danke,

Benutzeravatar
Bhanta
Beiträge: 532
Registriert: Di 12. Mär 2013, 18:14
Familienstand: verpartnert
Wohnort: Phu Ruea in Northern and Rawai in Southern Thailand

Re: Der Trockenheitsmythos/Albrecht

#3

Beitrag von Bhanta » Sa 3. Aug 2013, 22:10

Hobbygaertnerin, vergiss vor dem Spruehen nicht vorher etwas Seifenlauge/Geschirrspuelmittel (rein organisch) o.ae unterzumischen. Das haelt die Tees oder Juices laenger besonders an den Blattunterseiten...LG, Bhanta.
ยึดวัน/Carpe Diem/Seize The Day

Benutzeravatar
stoeri
Beiträge: 1709
Registriert: Mi 15. Jun 2011, 20:18

Re: Der Trockenheitsmythos/Albrecht

#4

Beitrag von stoeri » So 4. Aug 2013, 08:18

Hallo Freunde,

Meine Testtomate hat das ansprühen mit Rapsöl, Spülmittel und Wasser nicht gut vertragen die Blätter sind schwarz, die kann ich höchstens als Tabak verwenden :engel:
Ich würde eher Magermilch oder Molke verwenden.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

Benutzeravatar
Bhanta
Beiträge: 532
Registriert: Di 12. Mär 2013, 18:14
Familienstand: verpartnert
Wohnort: Phu Ruea in Northern and Rawai in Southern Thailand

Re: Der Trockenheitsmythos/Albrecht

#5

Beitrag von Bhanta » So 4. Aug 2013, 08:48

Mit Detergent meinte ich 1/4 Teeloeffel (meinetwegen neutrales Geschirrspuelmittel) auf 20 Liter Fluessigkeit. Das KANN NICHT schaden! Niemals nicht... :) . Es hilft aber die Fluessigkeit laenger an der Blattunterseite zu halten (wichtig bei organ. "Schaedlings"-Sprays). Wichtig ist immer, dass die fertige Fluessigkeit pH-neutral ist. Wenn naemlich nicht, kann es zu Verbrennungen oder the opposit Faeule kommen. LG.
P.S.: Die basics sind interessant: http://www.gardenandgreenhouse.net/inde ... &Itemid=18
ยึดวัน/Carpe Diem/Seize The Day

hobbygaertnerin
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 4904
Registriert: Di 14. Jun 2011, 08:48

Re: Der Trockenheitsmythos/Albrecht

#6

Beitrag von hobbygaertnerin » So 4. Aug 2013, 09:08

Ich habe mir gestern noch den Text von Albrecht durchgelesen, klingt vieles sehr logisch.
Man müsste es schaffen, dass der Boden das Wasser gut aufnimmt und es dann wieder an die Pflanzen abgeben kann, dass die Pflanzen auch in diese Schichten wurzeln.
Blattdüngung - wenn ich Albrecht richtig verstanden habe, darf nicht übermässig stickstoffreich sein, hab mir die Brennesseljauche doch nicht verwenden getraut-dann ist mir noch Wuxal eingefallen, lobt unsere Gärtnerin in den höchsten Tönen, damit soll man die hochrankenden Gurken blattmässig ansprühen, weil diese Pflanzenmasse alleine über die Wurzeln nicht versorgt werden kann.
@Erika, ich nehme als Haftmittel Molke oder Melasse und ich suche mir heute wieder die CD von Sonic Bloom- morgen kriegen die Pflanzen eine Klangstunde und Blattdünger. Hab das vor ein paar Jahren schon versucht, mit gutem Erfolg.
@Sabi(e(ne, danke, du hast mir mit deinem Beitrag sehr viel geholfen.
Albrecht ist für mich eine Koryphäe. Ein Blick auf Wiki, staun, wieviele Veröffentlichungen es von ihm gibt.
Blattdüngung, diesen Link hab ich mir vor einer Weile abgespeichert.
http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/227-2012

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Der Trockenheitsmythos/Albrecht

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » So 4. Aug 2013, 09:48

Moin, Hobbygärtnerin,
das Schreckliche an Albrecht ist ja, daß das alles schon seit den 50ern bekannt ist, aber kaum jemand konsequent danach handelt...
In drei Wochen sollten die Bücher da sein - ich bin schon sehr gespannt und neugierig. :michel:
Und ich bin Acres tiefdankbar, daß sie sie neu aufgelegt haben zu einem realistischen Preis.

Es freut mich, daß ich weiterhelfen konnte. :daumen:
Nachtrag:
Man müsste es schaffen, dass der Boden das Wasser gut aufnimmt und es dann wieder an die Pflanzen abgeben kann, dass die Pflanzen auch in diese Schichten wurzeln.
Nein, andersrum - es geht nicht ums Wasser, es geht darum, Nährstoffe aus den tiefen Schichten ziehen zu können, bzw. sie da runter zu bringen.
Wie du schon sagtest, erst mal Luzerne und andere Tiefwurzler aktivieren, die dann in ihrem Lebenszyklus die Sperrschichten durchbrechen. Siehe auch Sepp Braun, der Bauer mit den Regenwürmern und seinen Wurzelbildern.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

hobbygaertnerin
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 4904
Registriert: Di 14. Jun 2011, 08:48

Re: Der Trockenheitsmythos/Albrecht

#8

Beitrag von hobbygaertnerin » So 4. Aug 2013, 10:39

Sabi(e)ne,
das ist wohl das übliche Generationenproblem, was einer herausgefunden, erforscht hat, wird von der nächsten Forschergeneration verworfen. Toll, dass du ein paar Bücher von Albrecht aufgetrieben hast.
Das Problem mit Trockenheit kann noch zunehmen, lieber basteln sie an Pflanzen rum, die so verändert werden, anstatt darüber nachzuforschen, wie die Wurzelräume besser genutzt werden könnten.
Sepp Braun hat hier sehr viel geleistet - bin gespannt, ob und wie er mit seiner Agroforstkultur weitermacht. Bäume als Klimaverbesserer haben noch viel zu wenig Bedeutung, ist mir vor Jahren auch bewusst geworden, als ein Orkan hektarweise die naheliegenden Wälder umgelegt hat, jetzt nach fast 10 Jahren gibt es wieder Schatten, eine viel bessere Luft, Kühlung und in Richtung Wasserhaushalt sieht es auch besser aus.
Mir fällt dazu der Mann mit den Bäumen ein und Sekem
Das Schlimme ist nicht nur, dass Albrechts Erkenntnisse und Wissen vorhanden wären, es gibt auch noch viele andere, die zur Verbesserung beitragen könnten, aber sie werden belächelt, ignoriert und wenn sie wirklich was umgesetzt haben, es ist so schwierig, dies auch den kommenden Generationen klar zu machen. Bis Bäume gepflanzt, gehegt und aus dem Gröbsten raus sind, das dauert, mit der Motorsäge umschneiden, das geht viel schneller und einfacher.
Ich sammle Bücher, die sich mit diesen Themen beschäftigen, irgendwann treibt man sie nicht mehr auf- unsere übersatte Gesellschaft hat das Gefühl dafür verloren, dass genug zu Essen, ein lebenswertes Umfeld, eine einigermaßen intakte Natur keine Selbstverständlichkeit ist. Früher haben sie es nicht anders gewusst und manches übernutzt, heute könnten wir es wissen, aber es wird trotzdem ignoriert.

Antworten

Zurück zu „Permakultur Design“