kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

Moderator: kraut_ruebe

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Minuriel
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kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

#1

Beitrag von Minuriel » Do 9. Mai 2013, 19:35

Hallo,

Wir sind letzes Jahr in unser neues Haus gezogen und seither überlege ich, was ich mit dem Garten anfange. Es sind im Prinzip 2 Plätze, der obere direkt hinter dem Haus dient hauptsächlich als Grillplatz, außerdem wachsen dort momentan Tomaten, Auberginen, Karotten, Salat, Radieschen und diverse Kräuter in Töpfen. Ein Erdbeerfeld wurde in einem ca 1,40m Betonring neu angelegt und mit 4 Klettererdbeeren vom letzten Jahr besetzt sowie sämtliche Samenreste der Monatserdbeeren einfach reingestreut. Hier ist noch etwas Verschönerungspotential, das ist aber nicht das Hauptproblem.

Der untere Garten hat etwa 3,5*20m zusätzlich etwas 50cm betonierten Weg ganz am äußeren Rand. Es ist eine Wiese (den Namen Rasen hat sie echt nicht verdient) insgesamt relativ eben aber mit einigen Löchern sowohl von der Erde her als auch vom Grasbewuchs. Blumen sind natürlicherweise kaum vorhanden (auch als nicht regelmäßig gemäht wurde) lediglich Löwenzahn, einzelne Gänseblümchen und wenige Lilafarbene Blümchen, die ich nicht namentlich kenne. (Acker?)Schachtelhalm wächst in rauen Mengen. Dort steht meine Wäschespinne und der Hund geht dort Gassi (Hüftschaden, Gassi gehen je nach Tagesform/Wetter, keine weiten Strecken) sowie ein Topf mit meiner Säulenbrombeere und einer mit meiner Kiwipflanze. Das Gras wird regelmäßig alle paar Wochen gemäht im Sommer. Die Wiese ist eher feucht und matschig.

Mein größtes Problem steht in Nachbars Garten: Am oberen und unteren Ende des Grundstücks je eine 15m hohe Fichte (ich vermute Fichte, da die Zapfen im ganzen fallen) fast direkt auf der Grenze. Das Nachbarhaus ist seit Jahren unbewohnt, steht zum Verkauf und die Erben machen keine Anstalten, sich um die Undinger zu kümmern, obwohl wir sie schon drauf angesprochen haben. Die Bäume werfen naturgemäß jede Menge Schatten, direkt drunter wächst fast nix, der Rasen drumherum ist völlig vermoost und es kommen Unterarmdicke Wurzeln unterm Zaun durch :motz: zu allem Elend wachsen am unteren Ende des Nachbargrundstücks auch noch völlig unkontrolliert Brombeerhecken auf ca 3m Länge, die überall Ausläufer bilden.
Wr säen immer mal wieder Rasen nach und ich überlege, ob es sinnvoll wäre, auch Wiesenblumen mit einzusäen. Ich habe diesbezügliche bei einem Anbieter von regionalen Mischungen angefragt. Vorgabe war möglichst Bienenweidentauglich mit kurzer Kulturzeit, damit die sich auch innerhalb der Zeit zwischen den Mähvorgängen weiterversamt. Folgende Mischung wurde mir vorgeschlagen:
- Schafgarbe
- kriechender Günsel
- Gänseblümchen
- Wiesenschaumkraut
- kleinköpfiger Pippau
- Heidenelke
- Wiesenlabkraut
- Echtes Labkraut
- Herbstlöwenzahn
- Rauer Löwenzahn
- Wiesenmargerite
- Hornschotenklee
- Gelbklee
- mittlerer Wegerich
- Frühlingsschlüsselblume
- gemeine Braunelle
- knolliger Hahnenfuß
- Wiesensalbei
- Gemeines Leimkraut
- gewöhnlicher Thymian
- Gamander-Ehrenpreis
Ich habe von Blumen keinerlei Ahnung, ist diese Mischung sinnvoll oder rausgeworfenes Geld?
Liebe Grüße Minuriel

Benutzer 72 gelöscht

Re: kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 9. Mai 2013, 21:31

Minuriel hat geschrieben:- Schafgarbe - braucht eher sonnig/trocken
- kriechender Günsel - dürfte was werden!
- Gänseblümchen - wachsen eher nur dort, wo Gras kurz bleibt (gibt es aber eh "überall")
- Wiesenschaumkraut - dürfte was werden und schmeckt im Frühling lecker!
- kleinköpfiger Pippau - könnte was werden
- Heidenelke - mag doch eher saure Sandböden?
- Wiesenlabkraut - weiß nicht welches, aber Labkraut wächst bei uns gut
- Echtes Labkraut
- Herbstlöwenzahn
- Rauer Löwenzahn
- Wiesenmargerite
- Hornschotenklee
- Gelbklee
- mittlerer Wegerich
- Frühlingsschlüsselblume
- gemeine Braunelle
- knolliger Hahnenfuß
- Wiesensalbei - braucht viel Sonne und eher trockene Böden
- Gemeines Leimkraut
- gewöhnlicher Thymian - mags nicht feucht
- Gamander-Ehrenpreis - braucht Sonne
Ich habe von Blumen keinerlei Ahnung, ist diese Mischung sinnvoll oder rausgeworfenes Geld?
:rot: ich hab jetzt einfach in deinen Text reingeschrieben - wir haben ein feuchtes schattiges Grundstück und bei uns blüht es doch auch recht schön....
Kuckuckslichtnelke, großer Wiesenknopf, Waldgeißbart, Mädesüß, Anemonen und Akeleien, Schneeglöckerl, Osterglocken, ährige Teufelskralle, Nieswurz, Herbstzeitlose, Wald-Ziest, Storchenschnabel, Frauenmantel, Lungenkraut, Beinwell -
sowie natürlich Hahnenfuß und Löwenzahn.....
das wächst bei uns recht gut!
hab sicher was vergessen und ich weiß nicht, was davon wild gekommen ist und was der Vorbesitzer angesiedelt hat.....

viel Erfolg auf jeden Fall!! :wink_1:

babayaga
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Re: kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

#3

Beitrag von babayaga » Do 9. Mai 2013, 22:22

Hallo & Willkommen,

beobachte mal, wo die meiste Sonne im Tagesverlauf effektiv hinkommt, dort würde ich die sonnenliebenden (Nutz)Pflanzen einplanen.
Fichtenwäldchen hab ich auch, da geb ich Dir recht, die Wurzeln sind schei..e, umgraben und mit der Gartenschere die Wurzeln abschneiden,
und Kompost unterarbeiten, sofern du da Beete anlegen willst.

Was den 'Rasen' angeht, sehe ich das mittlerweile seeeehr entspannt, wir haben an manchen Stellen fast nur noch Moos,
siehs positiv, Moos ist auch grün und man braucht weniger mähen.
In 'direkter' Fichtennähe kann ich gar nicht mehr mähen bzw. 2x im Jahr auf höchster Stufe, sonst haut man in die Wurzeln rein,
aber bei dir scheinen Nachbars Fichten etwas entfernter, von daher nimm ne Gartenschere und schneid den Kram ab, notfalls nimm ein altes, kleines Beil.

Fichtenzapfen/-reissig würde ich auflesen und trocken lagern und dann zum Anfeuern nutzen.

lg baba
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65375
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Re: kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

#4

Beitrag von 65375 » Sa 11. Mai 2013, 11:58

Fordere die Nachbarn schriftlich und mit Frist auf, die Fichten und Brombeeren zu beseitigen. Oder wwnde Dich an die Stadtverwaltung und mache ganz unschuldig drauf aufmerksam, daß Windbruchgefahr besteht. Oder schlagt vor, daß Ihr die Bäume beseitigt (wenn Ihr das könnt).

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Re: kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

#5

Beitrag von Nightshade » Sa 11. Mai 2013, 13:34

Fichten haben ihre positiven Seiten und wenn die Bäume gesund sind, würde ich mich als Nachbar auch weigern, sie zu fällen.

Bezüglich Brombeeren: Ist doch fein, dann brauchst du keine kaufen.

Bei mir wachsen unter der Fichte übrigens die völlig ungepflegten Himbeeren, die meine Nachbarin ja so sehr stören. Sie wachsen dort üppig und glücklich.

Die Fichte+Himbeerwildwuchs beseitige ich an dem Tag, an dem die Frau Nachbarin sämtliche Thujen und den Buchsbaum beseitigt. Die Thujen wachsemn dauernd zu mir rüber und machen mir eine Höllenarbeit. Und den Buchs spritzt die gute Frau großzügig mit schwerem Gift, das der Wind in meine Beete trägt. Letztes Jar teilte sie mir mit, niemand dürfe die Ribiseln essen, weil da sei jetzt Spritzmittel drauf. No fein.

So ist das eben. Ein jeder Zaun hat zwei Seiten. Mit Klagen und Beschwerden wäre ich vorsichtig, es könnten dem Nachbarn sonst auch welche einfallen.

Genau babayage, Moss ist der perfekte Schattenrasen und sogar im Winter grün.

Minuriel
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Re: kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

#6

Beitrag von Minuriel » Mo 13. Mai 2013, 20:47

Nightshade hat geschrieben:Fichten haben ihre positiven Seiten und wenn die Bäume gesund sind, würde ich mich als Nachbar auch weigern, sie zu fällen.

Bezüglich Brombeeren: Ist doch fein, dann brauchst du keine kaufen.
Wo genau liegen denn die positiven Seiten, abgesehen davon, dass Himbeeren sich drunter wohlfühlen?

Uns nehmen sie jede Menge Licht, wachsen mittlerweile schon fast über die komplette Breite unseres Grundstücks fast bis zur Nachbarin auf der anderen Seite und bevor ans erste Rasenmähen zu denken war, hab ich 7 Putzeimer voll Zapfen aufgesammelt, weil es uns sonst den Rasenmäher zerschlägt. Außerdem zittern wir bei jedem Sturm, wenn der obere umfällt hab ich den Weihnachtsbaum frei Haus. Ich tu mir momentan etwas schwer da was positives zu finden :hmm:
Ich bezweifle, dass der obere Baum für den Nachbarn einen Vorteil bringt, der Garten ist nämlich von deren Hof aus nur mehr ein-zwei Meter weit zu begehen, der untere Teil ist gar nicht erreichbar, weil der Baum alles zuwuchert.

Die Brombeeren tragen kaum, weil alles verholzt und was dran hängt holen die Vögel, davon hab ich nix.

Anbieten selbst zu fällen können wir auch nicht, die Dinger sind mittlerweile so hoch und stehen so nah am Haus bzw. der untere an einem viel befahrenen Radweg, dass es zu gefährlich wäre. Man kommt auch nicht mit Maschinen hinters Haus um evtl. per Hubsteiger was zu machen.
Liebe Grüße Minuriel

Benutzer 72 gelöscht

Re: kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 13. Mai 2013, 22:24

hm - erstmals mein Beileid! ;)
Ich hadere auch oft mit der fehlenden Sonne - außer im Juli/August, da kann es von Vorteil sein, wenns so richtig schattig und kühl ist.....
Na ja, Fichten sind immergrün - verbessern also die Luft auch im Winter und Fichtenwipferl sind lecker/gesund.
Was wichtiges vergessen?

Wegen der Brombeeren - die brauchen eigentlich mehr Sonne, damit sie gscheit Früchte bringen.
Ich weiß, Brombeeren wird man noch schwerer los als eine riesengroße Fichte :platt:

Vielleicht könnten die Himbeeren sie verdrängen? Himbeeren tragen auch im Schatten recht gut!

Wenn es so schlimm ist, tät ich schon mit den Nachbarn reden! Falls so ein Baum umfällt, ist es nimer witzig.

p.s.: wieso setzt man hohe Bäume immer an die Nordseite des Grundstückes?
die ist ja für die Nachbarn die Südseite!! :aeh:

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Re: kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

#8

Beitrag von babayaga » Mo 13. Mai 2013, 22:54

Minuriel hat geschrieben:Wo genau liegen denn die positiven Seiten ... hab ich 7 Putzeimer voll Zapfen aufgesammelt, weil es uns sonst den Rasenmäher zerschlägt ...
Fichtenzapfen haben nur den Nachteil, dass man sie auflesen muss, trocken gelagert sind die ein gutes Anheizmaterial.
Minuriel hat geschrieben:Uns nehmen sie jede Menge Licht, wachsen mittlerweile schon fast über die komplette Breite unseres Grundstücks fast bis zur Nachbarin auf der anderen Seite ...
Wenn der Überhang der Nachbar-Fichten fast eure gesamte Grundstücksbreite betrifft, wäre das schon enorm störend.
Da gibts ganz klare Regelungen im Nachbarrecht, ist aber Ländersache, je nachdem wo du wohnst > google mal nach Nachbarrecht + Überhang.
Grundsätzlich ist solch extremer Überhang aber nicht hinehmbar, setz dich mal mit deinem Nachbarn an einen Tisch und besprich das Problem,
den Überhang müßte er eigentlich sauber halten/kontrollieren.

Da musste aber mit etwas 'Fingerspitzengefühl' vorgehen, notfalls auch selbst Hilfe anbieten,
ne versaubeutelte direkte Nachbarschaft ist nämlich mindestens genauso beschissen, wie Fichtenüberhang über xx-Meter;-)
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Andrea123

Re: kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

#9

Beitrag von Andrea123 » Mo 13. Mai 2013, 23:47

Züchte Pilze im Schatten :)

LG Andrea

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Re: kleine Nutzwiese und schwieriges Gelände

#10

Beitrag von kraut_ruebe » Di 14. Mai 2013, 08:27

nadelbäume pflanzt man in den norden als schutz vor winterlichem eisigen nordwind. bei kleinen grundstücken mir direkter nachbarschaft ist das aber natürlich nicht mehr sooo einfach, da würd ich mir auch rücksicht erwarten (und vermutlich bricht der wind dann sowieso schon wo, notwendig ist das dann wohl eh nicht).

zur unterscheidung (neben dem umstand, dass die zapfen im ganzen fallen, der ist auch gut geeignet): tannenzapfen stehen, fichtenzapfen hängen.

was man schnell machen könnte (sofern die besitzer einverstanden sind): die unteren äste alle kappen. ich hab zwei riesen-fichten im norden stehen, da sind die äste bis auf 2 meter höhe gekappt. drunter wächst alles normal, der schatten hält sich auch in grenzen. (find ich blöd bei mir, weil sie so als windschutz sinnlos sind und ich drunter rasenmähen muss und ohnehin platz onde ende hätte, aber war schon so)

wenn die nachbarn das haus ohnehin verkaufen wollen, würd ichs nochmal mit dem argument versuchen, dass ein garten der vor fichtengestrüpp nicht betreten werden kann kein besonders gutes verkaufsargument ist. fällen oder zumindest kräftig freischneiden wär da ernsthaft förderlich, nicht nur für dich.

zu deiner frage wegen wiesenkräutern: die mischung halt ich nicht für besonders toll. etliches davon wird unter fichten nicht wachsen, weil zu trocken oder zu schattig oder der boden zu sauer. himbeeren, heidelbeeren, bärlauch, preiselbeeren, und alles was im fichtenwald sonst noch so wächst würde passen. maiglöckchen, schneeglöckchen, wiesenlabraut, löwenzahn, holler, rhododendron fällt mir noch ein.
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