Anlegen eines Permakulturgarten

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alohaspirit

Anlegen eines Permakulturgarten

#1

Beitrag von alohaspirit » Do 30. Aug 2012, 13:41

Wer kann mir aktiv oder passiv beim Anlegen eines Permakulturgartens helfen? Nähe Wetzlar/ Hessen

Adjua
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Re: Anlegen eines Permakulturgarten

#2

Beitrag von Adjua » Do 30. Aug 2012, 13:47

Da gibt es "Permakulturdesigner". Der Selbstversorgerweg, wie ich ihn verstehe, ist aber nicht, Berater zu engagierten und machen zu lassen, sondern mal mit etwas anzufangen, sich weiterzubilden, das Nächste ausprobieren usw.

Wenn Du letzteren Weg gehen willst, dann beschreibe einfach, was Du machen willst und welche Ideen Du dazu hast - und höre Dir an, was die anderen meinen und probier dann, was Du für richtig hältst.

Ausserdem gibt's hier und anderswo schon sehr viel zu lesen ...

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Re: Anlegen eines Permakulturgarten

#3

Beitrag von Joks » Do 30. Aug 2012, 20:47

Gibt viele Möglichkeiten, Geht auch ohne Berater und ohne PK-Kurs. Aber was du willst und was das Gelände hergibt, wär schon ein Anfang. Gibt ausserdem viele Foren/ Facebook-Gruppen zum Thema. Und m.E. viele Dogmatiker, die genau wissen, was auf keinen Fall Permakultur ist. Abder auch viekle Anregungen. Z.B. hier: http://earthshipaustria.alfahosting.org ... /blog6.php
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Das Faultier
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Re: Anlegen eines Permakulturgarten

#4

Beitrag von Das Faultier » Do 30. Aug 2012, 20:56

Die erste Aufgabe heißt, eine Zielstellung für die nun folgenden Aktivitäten zu erarbeiten.
Von dieser Zielstellung und der Umsetzung hängt ab, welchen Namen der Garten hinterher verdient hat oder nicht.

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Re: Anlegen eines Permakulturgarten

#5

Beitrag von Joks » Do 30. Aug 2012, 21:07

Es ist auch nicht unwichtig, sich das Gelände mal anzuschaun und das weiter zu entwickeln, was schon da ist. Den Garten erfassen. Bestehende Zonen. Charakter des Grundstücks? Eher feucht, eher sonnig-trocken? Hanglage? Wie ich Wetzlar in Erinnerung hab, fällt da bestimmt genug Regen.
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Re: Anlegen eines Permakulturgarten

#6

Beitrag von Joks » Fr 31. Aug 2012, 09:36

Da findet sich ein Versuch, Permakultur zu definieren:

http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... ilit=Perma

Das ist aber nicht das einzige Verständnis, was möglich ist. In der Zone intensiver Nutzung kann nach Art von Mischkultur geschaffen werden. Und die Breite der ganzen Gartenkultur genutzt werden. Es gibt eine breite Übereinstimmung zu Selbstversorgungsbemühungen und zu ökologischem Gärtnern. Auch wird es in der Regel ziemlich blöd sein, einen P-Designer einfliegen zu lassen, der alles macht und dann wieder geht. Langsame Entwicklung mit wachsendem eigenen Verständnis für die Zusammenhänge zwischen den Lebensgemeinschaften im Garten. Wachsendes eigenes Wissen. Vernetzung mit anderen, in der Umgebung und weiters. So jedenfalls kann mans bei David Holmgren lesen: Kostenlos lesbar, aber in Englisch: Essence of Permaculture: http://www.holmgren.com.au
Es geht um bewusst geplante, der Natur nachempfundene Kulturlandschaft, die wenig bis keinen Müll produziert und selbst die Ressourcen liefert, mit denen das System weiter bestehen kann. Also gibt es Pflanzen, die sich selbst aussäen, aber auch welche, die Saatgut liefern - so dass im nächsten Jahr neu angebaut werden kann. Genau wie es Tiere gibt, die wild lebend etwas zum Leben beitragen - aber auch welche, für die dauernd gesorgt werde muss.
:bieni:
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Re: Anlegen eines Permakulturgarten

#7

Beitrag von Joks » Fr 31. Aug 2012, 11:06

Rat findest du auch, wenn du bei Facebook bist, in einigen Gruppen, z.B. Permakultur leben https://www.facebook.com/groups/214255415354675/ und Selbestversorgung mit Permakultur https://www.facebook.com/groups/166980306668244/
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Circinus Floris

Re: Anlegen eines Permakulturgarten

#8

Beitrag von Circinus Floris » Mo 12. Nov 2012, 07:46

alohaspirit hat geschrieben:Wer kann mir aktiv oder passiv beim Anlegen eines Permakulturgartens helfen? Nähe Wetzlar/ Hessen
Ich glaube eher er wollte mal Grundlegende Fragen bei einen Kaffee klären!! Muss man doch nicht gleich rumhacken von wegen P-Designer... :bang:
MAN IST JA HIER UM HILFE ZU BEKOMMEN...VERSCHRECKT UNS "ANFÄNGER" BITTE NICHT!! :flag:
Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel!


Lieber alohaspirit,

eventuell das du in der Vorstellrunde (bin auch neu hier) oder auf FB findet man auch Gruppen wem du aus deinen Raum jemand finden möchtest um mal "Erfahrungen" zu recherchieren bei einer Kaffeeeinladung zum Beispiel :engel:
Werde jetzt auch Anfangen - muss mir halt viel zusammen suchen - aber ich bin guter Dinge - selbst ist die Frau xD

ich kann aber wie gesagt Verstehen wenn man manche Dinge überhaupt am Anfang angesicht zu angesicht bereden möchte um seine Neugierde etwas zu Befriedigen...
Wünsch wahnsinnig viel Glück
:grinblum:
Love, Light& Harmonie ~*

die-forsthäusler

Re: Anlegen eines Permakulturgarten

#9

Beitrag von die-forsthäusler » Mo 12. Nov 2012, 15:26

Hallo alohaspirit,

ich beschäftige mich auch gerade mit diesem Thema.

Meiner Erfahrung nach ist es am wichtigsten, dass man nicht versucht, dem Land etwas überzustülpen, sondern dass man das Land so annimmt, wie es ist, und das, was man hat, weiterentwickelt (wie auch schon Joks oben sagte).

Auch wenn man am besten bei "Praktikern" lernt, sind Bücher und das Internet auch sehr gute Info-Quellen. Mir hat z.B. das Buch "Anders gärtnern" von Margit Rusch sehr geholfen (klein, aber wirklich oho).

Meine Tips zur Vorgehensweise: Notiere alle Permakultur-Elemente, die Du in Deinem Garten haben möchtest (z.B. Terassen -- falls Du Hanglage hast -- , Hühnerstall, Hügelbeete,...). Zeichne einen Grundriss von Deinem Garten mit allen natürlichen Gegebenheiten. Versuche dann, die Permakultur-Elemente darin einzupassen, und zwar sowohl, wenn Du draußen vor Ort bist (da sieht man sofort, was geht), als auch am Schreibtisch. Wenn Du einen sehr spirituellen Zugang zu deinem Land hast, dann könntest Du versuchen, in Dich zu gehen und es zu "fragen", was es möchte. Versuche Dir dann vorzustellen, ob alles gut funktioniert -- gibt es an allen wichtigen Stellen Wasser? Sind häufig besuchte Orte leicht zugänglich? etc.) Dann kann Du loslegen, Stück für Stück. Fange mit dem an, was am wichtigsten ist (z.B. Wasserversorgung, Kompost, Beete). Damit es insgesamt stimmig wird, solltest Du den Gesamtplan immer im Auge behalten, aber sei offen für Veränderungen.

Noch ein Tip: Wenn Du Dich informierst, dann drucke oder kopiere alle Fotos, die Dir besonders gut gefallen, und stelle eine Art "Portfolio" oder so zusammen. Das hat viele Vorteile: Du kannst anderen sofort genau zeigen, was Du meinst, Du kannst, wenn Du mal unsicher bist, immer zu Deinen ursprünglichen Ideen zurückfinden, und Du vergisst nichts.

Jetzt im Spätherbst kann man schon mal Beete und Pflanzlöcher vorbereiten, mulchen, Bäume und Sträucher beschneiden und aus den geschnittenen Zweigen Benjeshecken bauen, Stämme und Schnittstellen mit Lehm anstreichen usw.

Soweit erstmal, was mir so einfällt. Ich hoffe, es hilft Dir!

Viele Grüße,
Die Forsthäuslerin

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Re: Anlegen eines Permakulturgarten

#10

Beitrag von emil17 » Mo 12. Nov 2012, 18:47

Früher hatte man es einfacher, denn praktisch alle Landwirtschaft war Selbstversorgungsorientiert, da es kaum Transportmöglichkeiten gab. (Beispiel: Hungersnot in der Schweiz 1816/17, wegen einem Jahr, in welchem der Sommer wegen einem Vulkanausbruch im Gebirge ausfiel. In weiten Teilen Miteleuropas gab es eine etwas kühlen Sommer, aber nicht mit katastrophal schlechter Ernte. Wegen fehlender Transportmöglichkeiten kam es trotzdem zur lokalen Hungersnot - heute bist Du von Basel in 3 Std. 15 Min. in Zermatt, um 1817 herum wäre das eine mehrtägige Reise gewesen.)
Anders gesagt, nur wer früher nachhaltig landwirtschaftete, also das machte, was unter Permakultur neu erfunden wurde, blieb übrig.
Was man heute hat und früher nicht hatte, ist die Freiheit, dieses Leben zu wählen.

Ich würde Dir deshalb empfehlen, dich mal in die lokale historische Landwirtschaft einzulesen. Permakultur funktioniert nur, wenn du das Gebiet, wo Du bist, im positiven Sinn optimal ausnützest. Früher wurde man als Kind in diese Situation hineingeboren, heute muss man es sich wieder erarbeiten. Kein Mensch kann mit sanften Methoden längere Zeit gegen Klima und Boden arbeiten. Was die heutige Landwirtschaft kann, geht nur wegen massivem Einsatz von Kunstdünger, Erdöl und Pestiziden. Aber es gibt wohl überall kleine Ecken und andere Menschen, die schon ausprobiert haben, was anders auch geht - dort muss man abgucken.
Also Eile mit Weile, klein anfangen, damit man die Misserfolge (Anfängerfehler) erträgt, ohne sich entmutigen zu lassen, und keine dogmatische Philosophie annehmen, die einen selbst nur behindert. Überall hemmungslos Ideen klauen und diese dann ebenso gerne weitergeben.

Als Literatur würde ich dir hierzu die Seymour-Bücher empfehlen; und zwar nicht nur das "Vom Leben auf dem Lande". Vieles was da drin steht, ist zwar eingentlich selbstverständlich und wer sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt würde auch selbst drauf kommen; aber es ist so geschrieben, dass man Lust drauf bekommt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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