Ja. eben. Er hat so viele "Baustellen" und zu wenig Ressourcen, um sich um alles zu kümmern. Ich denke da jetzt nur an diese Drogenbarone, paramilitärische Banden, die aufmüpfige Studenten ermorden, weil es wohl einfacher ist, als das selbst zu erledigen...Fred hat geschrieben:So wie ich das verstanden habe, hatten sich die Menschen erst an diesen Staat gewendet, der dann aber nichts für sie unternommen hat.Thomas/V. hat geschrieben:Das funktioniert nur, weil der Staat schwach ist und keine Ressourcen hat, um jedes "Kaff", das widerspenstig ist, zur Räson zu bringen.
Und so sieht es doch weltweit aus, die Staaten zerbröseln überall nach und nach, die Staatsmacht zieht sich aus der Fläche in die Großstädte zurück, und in den Großsstädten aus bestimmten "Problemzonen", Sozialsystemen ect.pp.
Eine kurze Zusammenfassung dieser Vorgänge: http://www.exit-online.org/textanz1.php ... =text1.php
Die expandierenden länderübergreifenden Bürgerkriegsgebiete, die nun die Flüchtlingsströme auf immer neue Höchstwerte treiben, finden sich zumeist in den peripheren Zusammenbruchsregionen des Weltmarktes, in denen eine nennenswerte Kapitalverwertung nach dem Kollaps der nachholenden Modernisierung in den 80ern und 90ern nicht mehr stattgefunden hat und deren Staatsapparate, die ihre finanzielle Basis in Form von Steuereinnahmen verloren haben, in einen Prozess der „Verwilderung“ übergegangen sind.
Immer mehr Menschen sehen ihre nackte physische Existenz bedroht, weil sie ihre Reproduktion nicht mehr wertvermittelt realisieren können – und weil kein alternativer Modus der Reproduktion zur Verfügung steht. Die bürgerkriegsähnlichen Konflikte bilden somit Momente eines „Weltbürgerkriegs“ (Robert Kurz), der das finale Stadium der Zersetzung des kapitalistischen Weltsystems ist
Unbewusst ringen die Akteure dieses Weltbürgenkriegs um eine neue, postkapitalistische Form der Vergesellschaftung.