Obstbaum-Lebens-Gemeinschaft und Wühlmäuse?

[querdenker]

Ich bin gespannt, ob die Mulchschicht gegen die Biester hilft. Also Wühlmäuse sind wirklich eine grausame Plage und alles, was ich bisher versucht habe, um sie loszuwerden, ist gnadenlos gescheitert. Echt ein Albtraum.

[Contempt]

Also die Mulchschicht wird gegen Wühlmäuse nichts helfen.
Im Gegenteil.
Die Wühlmäuse werden sich genau dort im Winter einnisten, da es dort Wärmer, da kältegeschützt ist.

Gegen Wühlmäuse habe ich leider auch noch kein Mittel gefunden, außer Fallen stellen, Fallen stellen und noch mehr Fallen stellen.

[hias90]

Hallo,

ich habe letztes Jahr eine Streuobstwiese gepflanzt und ansonste auch sehr viele Obstgehölze und Sträucher in die freie Flur gepflanzt. Meine Meinung:

Sobald du etwas "wertvolles" Pflanzt, also etwas, das 1€ oder mehr im Laden kosten würde, dann mach unbedingt einen Wühlmausschutz/korb um den Wurzelballen. Ein schönes Drahtgeflecht, die gibt es auch schon vorgeschnitten. Und dann obenrum um den Baum schön dicht festdrehen, damit auch ja kein Loch mehr entsteht. Als nächstes: Einen Rindenschutz. Da gibt es so Plastikröhren mit kleinen Löchern drin, die man um die Stämme stülpen kann. Unbedingt machen. Im Winter fressen dir sonst Ratten und andere Nagetiere die komplette Rinde runter. Als nächstes: Jeden Baum gut festbinden an einem ausreichend großen Pflanzstab. Eine schöne achter-Schlaufe, damit er sich höchstens seitlich noch etwas bewegen kann.
Dann ist es so ziemlich egal ob du nun mulchst oder nicht.

Es ist sowieso von Fall zu Fall unterschiedlich. Der eine hat mehr Wühlmäuse wenn er mulcht, der andere nicht. Beim anderen funktionieren Knoblauch und Buttersäure in den Wühlmausgängen, beim anderen nicht. Wenn du schon Bäume pflanzt die wohl pro Stück ca. 20€ kosten, dann kannst du für 2€ auch noch einen Wühlmauskorb und einen Rindenschutz bestellen. Ansonsten kann selbst nach 3-4 Jahren die ganze Arbeit über Nacht zunichte gemacht werden.

So sehr ich mir auch wünschen würde, dass Knoblauch und Mulchverzicht auf Dauer helfen würden, so unwahrscheinlich ist es.

Zu deinem Baum: Ist das eine schwachwüchsige Unterlage? Sieht mir schon fast so aus. Der wächst von Haus aus nicht so toll. Ansonten kann man sagen, dass folgende Faktoren ein gutes Wachstum garantieren:

- Wühlmauskorb (der Baum wächst natürlich nicht, wenn andauernd die Wurzeln angenagt werden)
- Gute Befestigung an einem Pflanzstab, bis er ausreichend Wurzeln gebildet hat
- Guter Pflanzschnitt (Pflanzschnitt im Winter für maximales Wachstum im Sommr)
- Gute Pflanzenernährung, also ausreichend Düngen. Bei einem jungen Hochstamm spricht man dabei von ca. 200g NPK Dünger (nicht zu stark N-betont)

Edit: Um die Wühlmäuse wirksam zu bekämpfen hilft nur eine bayerische Drahtfalle oder eine Topcat. Giftköder gegen Wühlmäuse sind mir persönlich zu teuer und scheinbar auch nur begrenzt wirksam.

[Benutzer 72 gelöscht]

Wir haben Obstbäume auf starkwüchsiger Unterlage (Sämlinge) - ich hab den Eindruck, die wachsen wieder nach wo die Wühlmäuse an den Wurzeln geknabbert haben - kann das sein?
Im Garten gib es direkt neben einer stark nach Weihrauch riechenden Storchenschnabel-Kolonie (sind Pflanzen, die ich aus einem wiener Park geholt habe, dort waren sie rund um die Rosen gepflanzt) und zwei Kaiserkronen keine Wühlmausprobleme. Knoblauch hat bei uns nie geholfen.

Aber ich denke, in jedem Garten hilft etwas anderes.......

Jedenfalls müssen wir auf unserer Obstbaumwiese sonst nichts tun, obwohl wir hier echt genügend Mäuse haben. Rekordernten fahren wir allerdings keine ein (außer heuer, da war eine Apfelschwemme). Die Bäume wachsen recht langsam, tragen aber befriedigend und stehen ohne Stütze.

[Olaf]

Diese Erfahrung hatten wir leider auch gemacht

Welche?
(Wenn das kein Spammer wird , sorry, wenn ich mich irre )

[Nimrodel]

Hallo und danke für die viele Antworten!
Hum, ich habe eine ziemlich lange Forum-Pause gemacht, das passiert, wenn man einen Job anfängt und weniger Zeit hat :-s
Danke hias für deine Empfehlungen! Das klingt schon sinnvoll, und wenn ich neue Bäume pflanze werde ich an den Schutzkorb denken.
Leider weiß ich nicht, was genau für einen Baum es ist (weder Unterlage noch Apfelsorte), er wurde von den Großeltern vor ein paar Jahren gepflanzt und sie haben sich nicht so viel informiert. Aber ich würde auch sagen, dass es eine schwachwüchsige Unterlage ist, weil er so niedrig ist und so langsam wächst.

Stichwort Dünger: ist das nicht auch ein Sinn vom Mulchen, dass es dem Baum Nährstoffen bringt? Muss man zusätzlich Kompost benutzen?

[althea]

Grüß euch!

Auch hier wurden immer wieder die jungen Obstbäume von Wühlmäusen angenagt, begünstigt durch die Waldnähe. Beweidung half defintiv nicht die Viecher zu vertreiben, wahrscheinlich weil im Winter keine Beweidung stattfindet.

Da mir aber der Gedanke einen Baum in einen Drahtgitterkorb zu pflanzen zuwider ist, setzen wir andere Abschreckmaßnahmen ein:

Den Gestank von Buttersäure und den ätzenden Geruch von Kaliumkarbid. Beides ist nicht "ganzheitlich", aber das ist mir meine Obstkultur wert!
Einmal im Winter bei nassem Boden alle frischen Haufen öffnen, auf einem Lappen Buttersäure auftropfen (Vorsicht *Ko***gefahr*!) und in den Gängen platzieren; die Gänge gehören wieder ganz dicht verschlossen - am Besten ein Stück Rinde oder ähnlich festes Material über die Löcher und dann erst Erde draufhäufeln.

Kaliumkarbid reagiert auf Wasser, daher absolut trocken lagern!
In die geöffneten Gänge Karbidbrocken auslegen und zeitgleich(mit einem oder mehreren Helfern) mit Wetwas wasserbegießen und sofort wie oben beschrieben dicht verschließen.

LG
althea

[manne63]

Kalziumkarbid reagiert mit Wasser, auch mit der Luftfeuchtigkeit.
Das gefährliche ist das Azethylengas welches sich bildet. Also keine Flammen oder Funken in der Nähe!

[henmen]

Wir haben Heute die jährliche Düngung unserer drei Streuobstwiesen vorgenommen. Die älteste Wiese ist jetzt 25 Jahre alt und seit Jahren massivst von Wühlmäusen befallen (Gänge sind an "jedem" Baum zu finden). Sehr ungewöhnlich ist das sehr unterschiedliche Wachstum (manche Bäume, vor allem Kirschen haben einen Stammdurchmesser von durchschnittlich 30cm andere, vor allem Apfelbäume sehen aus als wären sie erst vor kurzem gepflanzt worden und haben einen Stammdurchmesser von 8cm). Nun habe ich gehört, dass vergorene Buttermilch sicher gegen Wühlmäuse helfen soll - hat jemand praktische Erfahrung mit diesem "Wundermittel"?

Gruß
Henmen

[kraut_ruebe]

erfahrung mit buttermilch hab ich keine.

bei mir wars ähnlich lästig mit ganzen generationen von wühlmäusen, ich hab das mit carbid binnen weniger wochen in den griff gekriegt. ich weiss immer noch nicht genau, was carbid nun eigentlich ist, aber nach jahren des ärgerns wars mir zu bunt und wenn mika weiss, was das ist, dann reicht mir das.

hier, vorletzter beitrag auf der seite, ist ein link mit informationen: http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... &start=340

seitdem ist einmal eine wühlmaus neu zugezogen, die hab ich der katze überantwortet. ihr vergnügungsviertel für ne ganze stadt voller wühlmäuse haben sie woandershin verlegt.