L.A. erlaubt Gärten auf städtischem Land

Moderator: kraut_ruebe

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Re: L.A. erlaubt Gärten auf städtischem Land

#2

Beitrag von Reisende » Fr 13. Mär 2015, 10:21

klingt ja erstmal toll, aber....
Finley, who lives in South Central L.A., was tired of driving miles to find healthy food, so he'd planted a vegetable garden in the small strip of city-owned land between the sidewalk in front of his house and the street
wer um himmels willen möchte den karotten (oder sonstiges gemüse) essen, dass direkt neben einer straße angebaut wurde??? also ich nehme zumind. anhand des fotos an, dass da nicht nur alle drei tage mal ein auto durchfährt..
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Manfred

Re: L.A. erlaubt Gärten auf städtischem Land

#3

Beitrag von Manfred » Fr 13. Mär 2015, 10:51

Und du meinst das Supermarktgemüse wird nicht teilweise neben der Autobahn angebaut?
Aber es wäre schon interessant, mal einige Untersuchungen zu machen, ob Gemüse vom städtischen Straßenrand die Gesamt-Schadstoffbelastung eines an dieser Straße ansässigen Stadtbewohners wesentlich erhöht.
Vermutlich hängt es auch von der Gestaltung der Straße ab.
In der Stadt verschwindet ja mit den Niederschlägen viel im Gulli, was draußen von den Landstraßen direkt auf die anliegenden Flächen abfließt.
Spritzwasser und -Schnee spielen auch eine Rolle.
Bei den australischen Permakultur-Leuten wundert mich auch immer wieder, dass die Wasser von den Straßen auf ihre Grundstücke und Anbauflächen leiten. Dort ist natürlich in vielen Landesteilen Wasser knapp. Geoff hat in einer seiner Frage-Antwort-Runden dazu mal gesagt, dass in Böden mit guter Humusversorgung Schadstoffe wie Reifenabrieb und Ruß so gebunden und zersetzt würden, dass davon in den Pflanzen kaum etwas nachweisbar sei.
Ich persönlich hätte auch keine große Lust, Gemüse direkt neben einer vielbefahrenen Straße zu kultivieren und es dann zu essen.
Aber wenn jemand das möchte, soll man es ihm verbieten?
Und fürs Stadtbild erscheinen mir solche Gärten allemal attraktiver als mit Hundeminen reich dekorierte Rasenstreifen.

Manfred

Re: L.A. erlaubt Gärten auf städtischem Land

#4

Beitrag von Manfred » Fr 13. Mär 2015, 10:59

Hier noch mal der TED-Talk von Ron Finley:
http://www.ted.com/talks/ron_finley_a_g ... anguage=en

Darin zeigt er einige Fotos und nennt Zahlen über die verfügbare Fläche.
Und er weißt mehrfach auf die soziale Wirkung dieser Gartenprojekte hin.
"If you are in a garden, you are no gangster."
Man müsste dann die Vorteile für die geistige Gesundheit und andere soziale Verbesserungen mit den evtl. Nachteilen durch Schadstoffe gegenrechnen?
:hmm:

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Re: L.A. erlaubt Gärten auf städtischem Land

#5

Beitrag von Reisende » Fr 13. Mär 2015, 11:07

Manfred hat geschrieben:Und du meinst das Supermarktgemüse wird nicht teilweise neben der Autobahn angebaut?
Aber es wäre schon interessant, mal einige Untersuchungen zu machen, ob Gemüse vom städtischen Straßenrand die Gesamt-Schadstoffbelastung eines an dieser Straße ansässigen Stadtbewohners wesentlich erhöht.
doch, das kommt bestimmt mal vor. ich meine einen bericht gelesen zu haben, wonach ein 2-3m breiter heckenstreifen - keine ahnung 80(?) / 90(?) % der abgase etc auffängt. das war als wir damals auf haussuche waren, und uns eins interessierte, dessen garten auch parallel zu einer vielbefahrenen straße lag.
Manfred hat geschrieben:Vermutlich hängt es auch von der Gestaltung der Straße ab.
In der Stadt verschwindet ja mit den Niederschlägen viel im Gulli, was draußen von den Landstraßen direkt auf die anliegenden Flächen abfließt.
Spritzwasser und -Schnee spielen auch eine Rolle.
stimmt - auch echt eklig wa...

Manfred hat geschrieben:Ich persönlich hätte auch keine große Lust, Gemüse direkt neben einer vielbefahrenen Straße zu kultivieren und es dann zu essen.
Aber wenn jemand das möchte, soll man es ihm verbieten?
nein, natürlich nicht.
Manfred hat geschrieben:Und fürs Stadtbild erscheinen mir solche Gärten allemal attraktiver als mit Hundeminen reich dekorierte Rasenstreifen.
ja, das auf jeden fall :)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: L.A. erlaubt Gärten auf städtischem Land

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 13. Mär 2015, 11:17

vor x jahren hab ich mal eine studie dazu gelesen. das ergebnis war dort, dass direkt an der autobahn weniger schadstoffe in den feldfrüchten gefunden wurde als etwas weiter davon entfernt. bei den moosen ist es so, dass jene, die auf luftschadstoffe empfindlich sind, erst 5 km von der nächsten autobahn entfernt wachsen. im gemeindegebiet wiesfleck kann man das schön sehen wo die grenze der belasteten luft ist, ab einem bestimmten hügel nimmt die vielfalt an moosen da sichtbar zu. jeder der nicht auskann muss sich das bei mir ansehen (fand aber eh noch jeder interessant).

ob man karotten am grünstreifen vor dem haus oder innerhalb vom gartenzaun oder am fensterbrett hat wird aber was die abgase betrifft sicher wurscht sein. von daher wünsch ich den urbanen gärtnern viel freude, egal auf welchem fleckchen :)
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Re: L.A. erlaubt Gärten auf städtischem Land

#7

Beitrag von Punktekiste » Fr 13. Mär 2015, 13:39

Reisende hat geschrieben: doch, das kommt bestimmt mal vor. ich meine einen bericht gelesen zu haben, wonach ein 2-3m breiter heckenstreifen - keine ahnung 80(?) / 90(?) % der abgase etc auffängt. das war als wir damals auf haussuche waren, und uns eins interessierte, dessen garten auch parallel zu einer vielbefahrenen straße lag.
Etwas ähnliches habe ich auch mal in einem Bericht über Stadtgärten gesehen.
Dort wurde in deutschen Städten gemessen. In der Regel war das Gemüse ok.

An wirklich viel befahrenen Straßen, mit hoher Stauquote konnte man belastetes Gemüse finden.
Schon eine einfache Hecke hielt den Großteil der Belastung aber wieder ab.

Letztlich kam man aber zu dem Schluss, dass sämtliches Obst + Gemüse welches in diesem Film gezeigt wurden unbedenklich für den Verzehr zu empfehlen waren. - Ich glaube man meinte das die Deutschen Grenzwerte sehr niedrig sind und die Untersuchungswerte der Lebensmittel noch darunter lagen. Es wurde Hobbygärtnern trotzdem empfohlen eine Hecke zu pflanzen, da die sich ja grundsätzlich positiv auf das Gartenklima auswirkt und zusätzlich einen gewissen Schutz bietet durch ihre Filtereigenschaften.


Die Ansätze die angesprochen wurde wie geistige und körperliche Gesundheit und sinnvoll seine Zeit mit etwas "Nützlichem" zu verbringen finde ich lobenswert.
Im Grunde vereint Gärtnern vieles miteinander:
- Verantwortung für etwas übernehmen
- Körperliche Aktivität
- kognitive Fähigkeiten (wie wo wann was anpflanzen, neues Lernen, sich Gedanken machen darüber wie bessere Erfolge zu erzielen sind...)
- Freizeitaktivitäten die ein Ausgleich zur sonst eher medialen Welt sind, Aufenthalt im Freien, beugt Langeweile vor...


PS: Jedem Ami der sich Gedanken um sein Essen macht und was selber Anbaut sollte man liebevoll den Kopf streicheln.
Den dortigen Riesenkonzernen und ihren Arbeitsprinzipien muss man echt die Stirn bieten. :daumen:

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