Gemüsegarten auf Straßenkofferung

[Fred]

Hallo,
Ich suche Vorschläge, wie man die Anbaubedingungen in einem Gemüsegarten verbessern kann. Dieser Garten befindet sich in einem Kleingartenbereich, der von der Gemeinde für Bürger zur Verfügung gestellt wird. Allerdings nur Gemüse/Beerenanbau, da Parzellen kleiner als bei Schrebergärten.
Diese Gärten entstanden, im Zuge der Ortserweiterung eines Industriegebiets vor ca 25 Jahren. Ursprünglich sollten dort Garagen entstehen, dann haben die Vorbesitzer Ihr Land aber nur unter der Bedingung an die Gemeinde verkauft, daß dort nur Kleingärten sein darf, also keine Gebäude.
Nachdem das Gelände, wie die Umgebung also auch ca 1.5m aufgefüllt wurde, kam also noch eine Schicht Boden drauf, und seitdem dürfen die Bürger mit recht durchwachsenen Ergebnissen dort gärtnern.
Die Bodenschicht besteht aus Sandig/Schluffigem Lehm, der allerdings nur ca 25 cm tief ist, dann kommt man auf eine Schicht, die wohl aus verdichtetem Aufschüttungsmaterial (Kies/Straßenkofferung) besteht. Daß das Wachstum im Frühjahr durch Nässe und im Sommer durch Trockenheit beeinträchtigt wird, ist Folge dieser Bodensituation. Direkt südlich der Parzelle hat der Straßenplaner "clevererweise" eine Reihe Stileichen plaziert, wobei im Frühjahr die meiste Sonne wohl eh von den Industrie Gebäuden gegenüber der Straße verdeckt wird.

Habt ihr Ideen, wie man die Situation bei vertretbarem Aufwand (da kein eigenes Land) verbessern kann?

[kraut_ruebe]

hochbeete. da ist es schnuppe was unten drunter ist.

[Benutzer 2354 gelöscht]

Johannisbeeren sind Flachwurzler denen reichen 25 cm allerdings wollen die Sonne und Humus . Obstbäume geht wenn du denn Boden nach unten Aufwühlst. Also 1m breit erstmal 1m tief alles an alter Erde raus und dann eine Drainageschicht ( grobes Material , groben Kies mit rein ) und dann wieder guten Boden rein was auch hier fehlt ist Sonne.
Also irgend etwas schattenverträgliches suchen Boden kann hergerichtet werden Licht kannste nicht her zaubern.

[Manfred]

Hochbeete wären natürlich eine Lösung. Aber 25 cm sandiger Lehm sind eigentlich keine Schlechte Ausgangssituation. Da habe ich schon auf deutlich weniger gegärtnert.
Ich würde den Boden stark mit organischem Material anreichern. Was halt greifbar ist. Evtl. entsorgen die Gartennachbarn sogar ihr Material in der Kompostieranlage. Wenn du das in deinen Garten umleiten kannst, hast du schon gewonnen. Ansonsten eine Fuhre Mist, falls der Garten mit einem größeren Fahrzeug erreichbar ist. Hobby-Pferdehalter sind oft froh, wenn ihnen jemand dem Mist abnimmt. Straßenlaub (Bisserl spät jetzt, im Herbst kann man das oft von der Gemeinde kostenlos LKW-weise bekommen oder gegen eine Brotzeit für die jeweiligen Gemeindearbeiter. Auch Grünschnitt kann man da im Sommer erbeuten. Den Gemeindearbeitern ist es wurst, ob sie das Zeug zu dir oder in die Kompostanlage fahren.) Kompost aus der nächsten Kompostieranlage etc.
Dann hast du nach 2 bis 3 Jahre beste schwarze Gartenerde.

@ihno: Johannisbeeren wachsen und tragen bei mir auch im Schatten noch ganz gut. m.E. das schattenverträglichste Beerenobst überhaupt. Die Beeren werden dort aber nicht so süß.
Eine dicke Mulchschicht nehmen sie sehr gerne. Auch Himbeeren fangen mit einer dicken Mulchschicht erst richtig an zu wuchern.

[poison ivy]

mein aktuelles Projekt koennte bei Dir auch funktionieren:

hab ich diesen Herbst grad mal 30cm hohe Beetrahmen gebastelt,
unten rein eine dicke Schicht Hackschnitzel, dann Rohkompost, also fast fertigen aber ungesiebten Kompost,
eine Lage ziemlich alten Pferdemist, gesiebte Komposterde und obendraufschon ueber der Kante, setzt sich eh alles noch ueber'n Winter,
was an geschreddertem Laub liegenbleibt

der Gedanke dahinter war, weniger Arbeit als Hochbeet, vor allem in ein paar Jahren, wenn die Staemme unten drin im Hochbeet kompostiert sind
und ich das Ganze abtragen und neu aufsetzen 'darf', weniger Materialbedarf als ein Hochbeet, klar definierte Beete, wo die Erde bei Regen nocht wegschwimmt und ich nicht staendig reintrample, weniger Unkraut in den Beeten, die Wege kann ich mit Hackschnitzeln unkraut-unfreundlich gestalten
das Material fuer die Rahmen sind zerlegte Einweg-Transportkisten, die ich komplett zerlege, Einweg Paletten gehen natuerlich auch
hab ich aber keine Quelle fuer, Groesse bestimmt das Material, meine Rahmen sind ca170x85cm,
die Eckpfosten hab ich nicht buendig geschnitten, sondern halbiert,die sind gut kniehoch, daran werd ich meine Tomatenkaefige, Tomatillo-Kaefige, Bohnen-Rankhilfen ... aus Dachlatten (auch von den Kisten) anschrauben

[Annemarie]

Wir haben auch einige so 30 cm hohe und 3 m lange Beete und sind sehr zufrieden damit. Die Beete wurden mit Staudenschnitt aufgefüllt, darauf kam Laub,
etc. Der Ertrag kann sich auf alle Fälle sehen lassen und das jährliche Auffüllen macht nicht viel Arbeit. Einige Beete haben wir überdacht und pflanzen dort Tomaten an.
Annemarie

[Fred]

Danke, für die Anregungen, ich überdenke das gerade alles noch. Die ganze Fläche in Hochbeete umwandeln, wird wahrscheinlich zuviel Arbeit sein, da die Beete wegen der Erreichbarkeit nur 1.2m breit werden sollen. Material für die Umrandungen müsste gekauft werden. Ein Hügelbeet, und leichte Erhöhung des Restes könnte ich mir vorstellen.

[Sabi(e)ne]

Kennst du die da schon:
https://www.google.de/search?q=prinzess ... CAYQ_AUoAQ
Mobiles Gärtner mit wenig Bücken.
Das ist das, was ich für mich ins Auge gefaßt habe, weil ich langsam Rücken kriege, und mich freue, wenn ich mich nicht so tief bücken muß.

[MOKE]

@ihno: Johannisbeeren wachsen und tragen bei mir auch im Schatten noch ganz gut. m.E. das schattenverträglichste Beerenobst überhaupt. Die Beeren werden dort aber nicht so süß.
Eine dicke Mulchschicht nehmen sie sehr gerne. Auch Himbeeren fangen mit einer dicken Mulchschicht erst richtig an zu wuchern.

Schwarzen Johannisbeeren ist sogar Schatten lieber als Sonne.
Rote und Weiße tragen zwar von der Menge ähnlich wie in der Sonne, aber bei uns am besten im Halbschatten, jedoch wie du sagst weniger süß, sprich sauer.