A-Frame, Bodenbearbeitung

Moderator: kraut_ruebe

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A-Frame, Bodenbearbeitung

#1

Beitrag von NcorvinusRex » Mi 1. Jan 2014, 16:35

Ein frohes neues jahr zu erst :sekt:

Ich lese mich ja seit einiger Zeit in die Theorie der Permakultur hinein. Dadurch bin ich auf Swales ( Sickergräben ? ) gekommen. Danach wieder, stoße ich so in den seehr wenigen deutschen wie auch in den englischen Beiträgen immer wieder auf diese A-Frames. Werden irgendwie für die Kontur von Swales benutzt wenn ich es richtig verstanden habe. Aber da bleiben bei mir soo viele Fragen offen...
  • Wozu genau sind diese A-Frames, bzw. wie benutzt man sowas?
    Gibt es eigentlich einen empfehlenswerten Buch auf gerne auch auf deutsch über Erdarbeiten / Wassergewinnung?

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Re: A-Frame, Bodenbearbeitung

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 1. Jan 2014, 17:03

ein a-frame sind drei brettln, in der grösse die du brauchst, zu einem A genagelt. so:

https://www.google.at/search?q=a+frame+ ... 66&bih=645

auf der spitze das A macht man eine schnur mit einem stein oder blei am ende fest, die zeigt dir genau die mitte.

mit diesem a-frame kannst du ein swale gleich breit+tief messen, selbst wenn es gewunden ist. mir reicht dafür augenmass, mich kratzt das nicht sonderlich wenn das nicht am millimeter ist.

edit: hier in der zweiten grafik siehst du wie das A genau eingesetzt wird: http://www.ngo-jvc.net/en/southafrica_detail03.html
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Re: A-Frame, Bodenbearbeitung

#3

Beitrag von NcorvinusRex » Mi 1. Jan 2014, 17:30

Also wird es nur für die Breite des Grabens bzw. dann als Wasserwaage für die Tiefe benutzt? Ich dachte irgendwie für die Kontur / Form. Da es auf jedem Beschreibung was ich so gefunden habe, auch bei dem von dir, wird die Form abgesteckt.

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Re: A-Frame, Bodenbearbeitung

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 1. Jan 2014, 18:17

die grundlegende form inkl. der konturen ergibt sich bei mir aus der geländeformation in verbindung mit den zu erwartenden wassermengen, punktuell noch mit hintergedanken dazu was dort zukünftig angepflanzt werden soll.

ich wüsste jetzt nicht wie das A in der praxis bei form/kontur ne hilfe sein könnte. hab mich damit aber nicht befasst, ich brauch da keine messwerte dazu. mir hat das jahr (fast ein jahr) beobachten was wann so in etwa passiert am grundstück als grundlage für meine planung gereicht.
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Manfred

Re: A-Frame, Bodenbearbeitung

#5

Beitrag von Manfred » Mi 1. Jan 2014, 18:30

Mit dem A-Frame misst man aber nicht die Breite und Tiefe der Swales, sondern man markiert damit die gewünschte Höhenlinie im Gelände.

Hier ein Video. Statt des Pendels verwendet er eine Wasserwaage.
http://www.youtube.com/watch?v=wlu66Pombuo

Wer Zugriff darauf hat, kommt mit einem Rotationslaser oder Nivelliergerät natürlich schneller und genauer vorwärts.
Der A-Frame ist als die preiswerte Selbstmachlösung.

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Re: A-Frame, Bodenbearbeitung

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 1. Jan 2014, 19:30

Manfred hat geschrieben:sondern man markiert damit die gewünschte Höhenlinie im Gelände.
könntest du das für mich bitte in andere worte fassen? ich kann das wort 'höhenlinie' nicht mit der ebenen fläche im video in verbindung bringen.

ich kenn das A nur aus den videos wo im unebenen gelände der boden des swales damit in die waage gebracht wird (=immer auf die gleiche tiefe) damit das wasser nicht abfliesst sondern schön stehen bleibt oder auch wenn ein bestimmes gefälle gewünscht wird damit das wasser den vorbestimmten weg in gleichmässiger geschwindigkeit geht. mittels markierungen auf dem mittelstreben für das lot (ersatz für ne wasserwaage)

gleichzeitig gibt man die breite vor mit dem ding die man errechnet hat dass es braucht dass die erosion den swale nicht gleich wieder verschüttet.

wozu man in der ebene etwas messen sollte hab ich noch nicht verstanden. so wie der der in deinem video - was misst der sich da aus?
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Re: A-Frame, Bodenbearbeitung

#7

Beitrag von NcorvinusRex » Mi 1. Jan 2014, 19:51

Also ich verstehe es mit der Höhenlinie so, dass so ein Swale dann gleichmäßig gerade in einer Höhe ist. Sagen wir mal gleichmäßig geflutet wird? Aber hier sind auch mal zwei Bilder wo die auf Ebenem Fläche messen...
http://permakultur.files.wordpress.com/ ... =210&h=158
http://permanorikum.files.wordpress.com ... =300&h=225

Und wenn ich mich an die Videos von Geoff lawton erinnere, dann sind da die Swales auch kreuz und Quer. teilweise geschwungen wodurch das mit der Höhenlinie wieder nicht passen kann.

Wo erfahre ich eigentlich wie ich eine Swale bemesse? Muss ich echt erst einen Kurs belegen oder gibt es einen praktikablen Buch über Swale-, Teichbau?
Gut das unser garten ziemlich flach und eben ist und ich dadurch zeit zum "lernen" habe ;)

Manfred

Re: A-Frame, Bodenbearbeitung

#8

Beitrag von Manfred » Mi 1. Jan 2014, 21:41

@rübe: Das Gelände im Video ist nicht eben. Im Prinzip reden wir schon von der gleichen Sache. Nur ist der Boden des Swales relativ egal. Interessanter ist die Überlaufkante. Und die soll ja durchgehend auf einer Höhenlinie sein (von den gezielt angelegten Überläufen mal abgesehen), damit das gesammelte Wasser im Swale bleibt und nicht an der tiefsten Stelle der Kante den Berg runter läuft.

Ob und wo Swales in unseren Breiten Sinn machen, ist eh eine eigene Frage. Erfunden wurden sie ja, um in Gegenden mit wenigen aber dafür starken Niederschlägen im Jahr das Wasser auf dem Gelände zu halten.
Holzer setzt sie mehr als Humusauffangbecken und zum Füllen seiner Teiche ein.

Hier bei mir könnte ich mir z.B. eine Kombination aus Wassersammelgräben mit etwas Gefälle (zwecks Wassersammeln) und unterhalb liegenden sehr flachen Bewässerungsgräben (wie in den Südtiroler Alpen) über die man aus den Teichen gezielt bewässern kann, vorstellen.
Die meiste Zeit des Jahres ins unseren Böden eher zu nass als zu Trocken. Daher lieber schneller Ablauf in Sammelbecken als ständiges auffangen und versickern. Wenn dann aber die Sommertrockenheit zuschlägt, wäre eine Bewässerungsmöglichkeit trotzdem hilfreich.
Ein paar km weiter auf Sand können die Anforderungen schon wieder ganz andere sein.

Manfred

Re: A-Frame, Bodenbearbeitung

#9

Beitrag von Manfred » Mi 1. Jan 2014, 21:44

@NCRex: Kommt drauf an, was du erreichen willst. Wenn das gesamte Niederschlagswasser aus dem Einzugsbereich des Swales auf dem Grundstück versickert werden soll, dann musst du die ungefähre Niederschlagsverteilung übers Jahr kennen und daraus das nötige Auffangvolumen ausrechnen. Wenn in die Swales Teiche integriert sind, können die Swales selber natürlich kleiner ausfallen.

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Re: A-Frame, Bodenbearbeitung

#10

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 1. Jan 2014, 23:22

ok, überlaufkante kann natürlich auch interessant sein wenn ne fläche gleichmässig entwässert werden soll.

ich nutz meine in erster linie zum wasser sammeln bzw. um den eher seltenen niederschlag davon abzuhalten zu schnell über den hang zu rinnen, mir sind die waagerechten innenleben der swales dabei ne grosse hilfe.

schönes spielzeug :lol:
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