Silvopasture System

Moderator: kraut_ruebe

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emil17
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Re: Silvopasture System

#31

Beitrag von emil17 » Do 2. Okt 2014, 20:49

in der Schweiz gibt es noch alle Arten von solchen Mischchkulturen; ausser den wohlbekannten Obstgärten gibt es Esskastanienselven (im Tessin), Fichten-Wytweiden (in den Freibergen im Jura), Weiden mit freistehenden Einzelbuchen und Bergahornen (Jura) und Lärchwiesen (in den Alpen).
Der Nutzen der nicht fruchttragenden Bäume bestand in Brennholz, Schneittellaub, Schweinemast bei Eichen. Im weiteren Sinne könnte man auch die aufgelösten Baumbestände an der klimatischen Waldgrenze im Hochgebirge dazu zählen.
All diese Kulturen machen auch dem Auge Freude.
Ich würde an Deiner Stelle zuerst einmal offene Waldbestände und solche Mischkulturen in der Gegend ansehen. Irgendwas, was vom Boden und Klima her vergleichbar ist, gibt es sicher. Achte darauf, wie die Vegetation unter Einzelbäumen ausschaut und bei welchem Baumkronenabstand der Übergang von der Wiesen- zur Waldvegetation stattfindet. Wenn du enger pflanzest, hast du irgendwann keine Wiese mehr drunter.
Dann würde ich, wenn es keine Fruchtbäume sind, einige Bäume auch in Gruppen pflanzen.
Möglichst viele Baumarten berücksichtigen.
Wenn da Vieh weidet, müssen die Bäume anfangs gut gegen Verbiss und Scheuern geschützt werden - das ist ziemlich aufwendig.

Was mir zu gewissen einzelnen Baumarten einfällt:
Fichte: verdämmt stark, unter der Krone bleibt es trocken und nur in sehr regenreichen Gegenden wächst noch etwas drunter. Auf an sich schon sauren Böden (Buntsandstein, Granit usw.) kommt es rasch zur Bildung mächtiger Rohhumusauflagen. Das Holz freistehend erwachsener Bäume ist wertlos, da bis unten extrem astig und kaum spaltbar.
Robinie: Hoher Stickstoffeintrag, daher dann oft Brombeeren im Unterwuchs, auch durch Stockausschläge lästig. Rasch wachsendes, wertvolles, da äusserst dauerhaftes Holz für Pfähle, Pergolastangen und dergleichen. Bienenweide?
Espe (Zitterpappel): leider viele Stockausschläge, sonst ein toller Baum.
Als trocken- und hitzeresistente Art mit mildem, bodenverbesserndem Laub würde ich ferner die Baumhasel (Corylus colurna) in Betracht ziehen. Sie ist in Mitteleuropa fast einheimisch, denn sie kommt bereits auf dem Balkan wild vor.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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kraut_ruebe
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Re: Silvopasture System

#32

Beitrag von kraut_ruebe » Do 2. Okt 2014, 21:57

danke für die infos :)

baumhasel und robinie pflanze ich auf jeden fall, espe hatte ich noch nicht überlegt aber seh ich mir gleich noch näher an.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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