Emil, ich zitiere mal aus dem Interview; deine Fragen beziehen sich ja auf Fukuaoka, nicht auf "meine" Philosophie:
Was Fukuoka tat: Er hat experimentiert. Nicht um des Experimentierens willen, und nicht um zu verstehen, wie die Natur funktioniert, sondern er wollte Antworten auf bestimmte praktische Fragen finden.
Es geht nicht darum, Begriffe ersatzlos zu streichen,
es geht um Lösungen, die da sind, wenn man sich "konzeptuell" auch mal als Verursacher der Probleme betrachten kann, ohne gleich Mimimimi zu machen....(nicht persönlich gemeint, aber das ist halt die Krux: unser Denken ist alles mögliche, aber halt nicht "perfekt". Eher sub- als objektiv.)
Er pflügt nicht, düngt nicht, wässert kaum. (Bzw. seine Nachfolger.)
Sein Boden hält Wasser und Nährstoffe, weil er ihn nicht daran hindert, dies zu tun.
Er "beherrscht" weder seine Bäume, noch seinen Boden - er stört sie aber auch nicht bei dem, was diese so aus sich heraus "tun" wollen.
Aber: er lässt ihnen diesen "Willen". Unter anderem, weil er keine Sorge mehr mit dieser "Begrifflichkeit" (Wille) hat.
Und weil er die Zusammenhänge ERKENNEN konnte, da er den Müll (über "Willen" und die "Natur") in seinem Hirn gelichtet hat.
Auf welche Weise und mit welchen Mitteln man das tut, und was Kollateralschäden sind und wie man sie erkennen und vermeiden kann, das sind doch vorrangig Denkaufgaben und Fragen des gesellschaftlichen Konsens, die ohne Begrifflichkeiten nicht einmal angegangen werden können.
Das pflugloses Wirtschaften funktionieren kann wissen wir inzwischen, auch über die Nährstoffversorgung durch aktives Bodenleben sind wir informiert, dito Wasserkreislauf.
Es fehlen noch großflächige Anwendungen um damit wirklich die Welt ernähren zu können - aber der eigentliche Widerstand kommt aus den Köpfen der geldgierigen Menschen, nicht aus "der Natur", was immer das letztendlich ist.
Erinner dich: der Natur soll man nicht mit Begrifflichkeiten kommen; gegen Kommunikation hat er meines Wissens nix einzuwenden.
Die Hoheit der Begrifflichkeiten über "das Eigentliche" (Problem in seinem Kontext) ist problematisch.
Wobei es vielleicht weniger die Begriffe "Wasser/Nahrung/Boden", als solche wie "Macht/Wille/Tun" und, völlig korrumpiert, "Wachstum" sind,
die mal dringend in einen neuen Kontext gestellt werden müssten.
Emil, es kann nicht sein, dass du das nicht sehen kannst, denk ich mir immer, wenn du z.B. über das Abbrennen von verschiedenen Brennstoffen in unterschiedlichen Öfen sprichst. Da kannst du wunderbar differenzieren, welche "Begrifflichkeiten" wann oder wie lange gelten und wo es "begrifflich" nur um allgemeine Orientierung geht.
Warum lässt du dich so triggern, wenn es darum geht, dass man allgemein mehr, "Einfühlungsvermögen" haben solle?
Man müsste halt immer selber schauen können, wie es im jeweiligen Fall ist;
sonst hat man ein Risiko am Back, vor dem einen keine Macht der Welt schützen kann.
Auch wenn wir darauf geeicht sind, die Verantwortung abzuwälzen. Über "Autoritäten" oder - Begrifflichkeiten...
Man sollte seine Augen selber offen halten können, als "Grundprinzip des Lebens", unabhängig von "Begrifflichkeiten" (u./o. Kommunikation).
Und das in "philosophisch", mehr ist es doch nicht.