Du meinst ernsthaft, mechanische Bodenbearbeitung sei weniger natürlich als den Bewuchs mit Giften zu entfernen?
Ina, ich meine ernsthaft, dass "mechanische" Bodenbearbeitung" alles ist vom leichten Hacken bis zum Tiefenpflügen
- und dass da dann noch keine Aussage darüber dabei ist, ob es jährlich, noch öfter oder nur zur Urbarmachung geschieht.
Desgleichen kann das "Gift", welches ich zur Entfernung nutze, alles sein, von Zitronensäure über Glyph´bis zu DDT oder Arsen.
Und wieder weis ich nicht, ist es zur Urbarmachung, geht es um einen Not - oder einen Normalfall.
Vor allem: wird es kombiniert - und wenn ja, womit.
Und: für wie lange ist diese Maßnahme geplant, was ist das eigentliche Ziel.
Wenn mein Ziel sein sollte, einen guten Boden zu bekommen, den ich dann möglichst wenig störe,
mag es sein, dass ich ganz am Anfang mal Pflüge, zwischendurch spritze und später
mit Untersaaten, Mischkulturen, und Direktsaat an mein Ziel gelange.
Ich glaube nicht, dass ich es ganz ohne mechanische Bodenbearbeitung und Bekämpfung des Unkrauts schaffen könnte,
darum würde ich das lieber erst "objektiv beurteilen" (was, wie lange, wie viel) anstatt sie direkt "ernsthaft" auszuschlliessen.
Ina, ich bin ja kein Landwirt, ich bin Kräuter- und damit "Giftkundig" und als Therapeutin (oder warum auch immer) hab ich Zugang zu systemischem Denken.
"Pflügen" hat ne lange Tradition, "Gifte" haben nen schlechten Namen
und ich weigere mich schlicht, auf so ner "Assoziationbasis" ein Urteil zu fällen.
Weil ich genau weis, dass dieses Urteil: "Pflügen gut, Gifte schlecht" augemachter Kappes ist.
Sobald es um den Boden geht.
In Bezug auf "Ernte", komt dieses "Urteil" (noch) hin -
aber es schadet dem Boden, dem Leben im Boden, das steht genau so fest.
Es gibt einige "Gifte", von denen sich der Boden/die Umgebung der unerwünschten Pflanze, schneller erholt als von anderen
- und ich finde, die millionen Male, die der Boden nun schon gepflügt (und gestört) wurde, sollten mit auf die Rechnung.
Wir reden ja nicht darüber, uns den Boden im Paradies zu eigen zu machen.
Sondern um das, was nach der Industriellen Revolution, dem Kaptitalismus und der Globalisierung davon übrig ist.
Und, last, but not least, ich meine ernsthaft, dass das Wirken von Unter- und Direktsaaten ja auch sowohl
ne mechanische, als auch ne chemische Einflussnahme sind:
die Ausscheidungen (auch Gifte!) der Pflanzen, die Tiefenlockerung sind da
und ich wüsste nicht, wie ich die sonst nennen sollte.
Oder welchem Aspekt ich den "Vorzug" gäbe, würde ich diese Kurve in meinem Kopf hin bekommen....
Oder, nochmal anders ausgedrückt: ich meine (ernsthaft), dass es "der Natur", oder dem Boden/den einzelnen Gewächsen
u.U. leichter fällt, sich von einem Gift zu erholen, als vom Pflügen.
Sollte "natürlicher" bedeuten, dass ich es dem Boden/der Pflanze "selber" überlasse, mit meiner Störung klar zu kommen,
haben diese bei den meisten "Giften" die bessere Chance.
"Nicht-pflügen" als "mechanische Unterstützung" der Selbstheilungskräfte;
"Gifte" können Pflanzen selber machen, weg laufen können sie nicht.