Sag mal, Emil, hast du den Text überhaupt gelesen?Er war auch überzeugt, dass das Stroh bei der Unkrautkontrolle hilft. Als er es zuerst versuchte, nahm er das Gerstenstroh und packte es auf den Reis. Aber er brachte es zu dick auf und in Garben, wie es aus der Dreschmaschine kam. Er brachte es aus, wie es war. Und es war sehr effektiv in der Unkrautunterdrückung, aber es unterdrückte auch den Reis. Der Reis kam nicht durch. In diesem Jahr erntete er nur ca. 20%. Für ihn war das ein erfolgreiches Jahr, weil er sah, dass dort, wo er das Stroh vom großen Haufen geholt und es hinaus aufs Feld getragen hatte, dass an dieser einen Stelle das Stroh nur hierhin und dorthin gefallen war, ausgebreitet statt in Garben, und dort ging es dem Reis gut. Und das Unkraut kam nicht hoch. Er dachte sich: Aha! So hat er es gelernt. Ja, es hatte ihn gekostet. Aber von jetzt an verstreute er das Stroh locker kreuz und quer auf dem Reis und so erhielt er das Beste aus beiden Welten: Den Mulch an der Oberfläche, der das Unkraut unterdrückte, und dazu die Zersetzung des Strohs, die den Boden anreichert wie Kompost, und trotzdem kam der Reis durch, aber das Unkraut nicht so gut.
Der macht doch eigentlich völlig "normale" Sachen - er denkt sich was, probiert aus und kann sich am Ergebnis freuen, auch wenn es ganz anders ist, als erwartet. Er kann aus einem vermeindlichen Misserfolg was lernen. Sehr, sehr locker lernen.
Und er berschreibt nicht nur das vermeintliche Ergebnis (80% Verlust), er beschreibt auch, wie er trotz seiner ERWARTUNGEN zu einem Ziel gekommen ist, obwohl ne Menge Kollegen von "80% Verlust" abgeschreckt wären.
DAS BESTE AUS BEIDEN WELTEN in echt. Durch loslassen "nicht zielführender Konzepte". (Verlust/Erwartung)
Mit "andersum" wirst du der Sache nicht gerecht: das "Konzept Norden" ist ohne diese anderen "Konzepte" nicht zu gebrauchen;Ich sehe das genau andersrum: Ohne eine Definition von dem, was Norden bedeutet, kann man mit den anderen Begriffen nichts anfangen.
in dem Moment, wo ich das eine installiere, bin ich auf das andere angewiesen;
und da es eine "kulturelle Geschichte" ist, beachte ich die "Randgebiete" weniger.
Durch diese "Kultur" haben wir ne Art Orientierung, aber keine Kenntnis des Geländes mehr.
(Auf die Landschaft bezogen ist das etwas übertrieben, denn wenn ich mich verlaufe und das Glück habe, zurück zu kommen, kenn ich das Gelände danach ja trotzdem. "Verlaufen" dient aber traditionsgemäs nicht wirklich effektiv der "Orientierung".
Dazu noch: https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4um ... ientierung
und ne kleine Anekdote aus dem Fahrsicherheitstraining meiner Kollegen: der Lehrer sagte wohl, als jemand die Richtung verwechselte:
"das andere Links!" und hat, durch diese "konzeptferne" Bemerkung enorm viel zur Orientierung beigetragen. Weil er nicht auf dem Fehler rumgeritten ist, sondern sich an der Situation orientiert hat.
Orientieren konnte....)
Was mich, ehrlich gesagt, an deiner Argumentation ärgert, ist so was hier:
weil du schlicht überliest, dass er andauernd schreibt, dass unzählige Lösungen möglich sind. (Andere Mulchsorten z.B., die dann auch unterschiedlich dick ausgebracht werden können/müssen, je nach Boden/Witterung/Frucht/Jahreszeit/Investitionsmöglichkeiten).Das ist dann Mittelalter: Was im heiligen Buch steht oder sich daraus ableitet, stimmt. Kommt man zu anderen Ergebnissen, hat man folglich Fehler gemacht.
Deren Auswahl dem Anwender überlassen ist.
Wo ist da "Mittelalter"? Wo ist da die Autorität, die du andeutest?
Ja, musst du. Wir Menschen sollten unser Hirn eigenständig gebrauchen.muss mir den Rest hinzudenken.
Wo ist dein Problem?
Es steht dir frei, sowohl tradierte als auch andere konventionelle Methoden mit eigenen/neuen zu VERGLEICHEN: auf dein Gelände bezogen;
der Punkt ist, du sollst dich nicht blind festlegen.
Wo ist das Problem?
Was ich sehe, ist eine Art "Demokratisierung": meine Kenntnisse über ein Gelände sind endlich mit den "Vorstellungen" (Konzepten) eines Landesherren gleichberechtigt.
Und ich finde, nach 10-15.000 Jahren wurde das auch Zeit.
Die "Grundlagen" bleiben ja erhalten: Sandboden ist anders als lehmiger; Wasser ist wichtig; Windschutz kann was bringen, etc.
Deine Argumentation klingt immer so, als solle man sich auch vom gesunden Menschenverstand trennen -
in meinen Augen werde ich aufgefordert, meinen gesunden Menschenverstand auch auf die Art meines Denkens anzuwenden - und dann erst auf den Ackerbau (oder jedes beliebige Thema).
Denken kann mich halt genauso einschränken, wie es mir Möglichkeiten eröffnen kann und es ist durchaus effektiv, auch da mal "Unkraut zu jäten".
Und eins noch, denn ich kann deine Logik echt nicht nachvollziehen:
Inzwischen wissen wir etwas genauer, wie "Boden" funktioniert und wie Mikroben und Wurzelexsudate Nährstoffe bereit stellen. Der Herr Fukuoka hat dies anwenden können, BEVOR die Erklärung da war.Der Text verwendet dafür "Sichtweise, nicht Methode" und "intuitiv". Damit macht es sich der Autor des Textes etwas sehr einfach, eben indem er dann alle möglichen Dinge, die auseinander folgen oder auch nicht, mit "so" verknüpft.
Wenn er das dann "Sichtweise" nennt (weil man den Erfolg sieht), bis die "Erklärung" (Beschreibung der "unsichtbaren" Vorgänge) da ist und nicht "Methode" - bitte wo genau ist das "sich einfach gemacht"?
Das ist, in meinen Augen, sauber gearbeitet und argumentiert. Er weis, was er weis und was nicht.
So what - Wo ist dein Problem, Emil?
Sorry, aber du "schiebst dein Unverständnis auf den sich bemühenden Autor ab", mehr kann ich nicht sehen bei diesen Argumenten.