Yacuba Sawadogo

Moderator: kraut_ruebe

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Benutzer 72 gelöscht

Yacuba Sawadogo

#1

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 30. Aug 2019, 19:45

Ich weiß, das Video "der Mann, der die Wüste aufhielt", das war schon mal irgendwo verlinkt.
Ich wollte wissen, was daraus geworden ist und bin darauf gestoßen:

https://www.youtube.com/watch?v=WfUO0jckuUI

macht ja Hoffnung!! :)

Manfred

Re: Yacuba Sawadogo

#2

Beitrag von Manfred » Fr 30. Aug 2019, 21:54

Er hat die alte Zai-Technik wiederbelebt, bei der Menschen das tun, was die verschwundenen Tiere nicht mehr können:
Die Bodenkruste brechen und durch Mulden strukturieren. So wird organisches Material gesammelt und das Wasser fließt nicht mehr oberflächlich ab, sondern versickert. Der verfügbare Niederschlag wird deutlich effektiver gemacht und der Mulch reduziert die Verdunstung.
Eine gute Sacher. Aber bei seiner Vermehrungsfreude wir das den Sahel nicht retten. Seine Kinder und Enkel alleine füllen schon ein kleines Dorf...

Benutzer 72 gelöscht

Re: Yacuba Sawadogo

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 30. Aug 2019, 23:29

Manfred hat geschrieben:bei seiner Vermehrungsfreude
kreidest du das etwa seiner Wüsten-Begrünungsmethode an??
(trollst du etwa??)

nein, "wir" werden dasden Sahel nicht retten**, aber vielleicht werden seine Enkel dort mit seiner Methode fruchtbares Land machen, also auch fruchtbares - Land ...
Dass mensch sich gerne vermehrt, ist vor allem in diesen Ländern noch so üblich.
Bevor wir dort eingegriffen haben, hat es auch geklappt ohne Überbevölkerung - weißt schon: es gab noch keine Impfungen, Hungerhilfe, Antibiotika....

zurück zum Thema!! :flag:

oder vielleicht was anderes?

https://www.youtube.com/watch?v=po7d7ERR6Ko

die FMNR-Methode ;)

Ich persönlich finde es gar nicht so schlecht, wenn man alte Methoden wiederbelebt. Also natürlich nur die, die Sinn machen und nur die, die zur jeweiligen Region passen.

**
Mafred hat geschrieben:wir das den Sahel nicht retten.

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emil17
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Re: Yacuba Sawadogo

#4

Beitrag von emil17 » Sa 31. Aug 2019, 08:11

Manfred hat geschrieben:Er hat die alte Zai-Technik wiederbelebt, bei der Menschen das tun, was die verschwundenen Tiere nicht mehr können:
Die Bodenkruste brechen und durch Mulden strukturieren. So wird organisches Material gesammelt
Was genau an organischem Material wird "so" durch die blosse Tatsache gesammelt, dass da Mulden sind? da ist ja nichts, nur kahler Boden? Was in die Mulden kommt, hat der Bauer doch extra hingebracht und eingegraben.
Manfred hat geschrieben:und das Wasser fließt nicht mehr oberflächlich ab, sondern versickert. Der verfügbare Niederschlag wird deutlich effektiver gemacht und der Mulch reduziert die Verdunstung.
Die Tiere hätten aber keine Asche in den Boden gebracht und ihren Mist nicht eingegraben, dafür die Baumkeimlinge abgefressen. Mulch hat es übrigens keinen, wie man sieht (oder eben nicht sieht). Auch der Wald hat keine sichtbare Streuschicht. ich vermute, das wird dort alles entweder von den Leuten eingesammelt oder von Termiten weggeschafft.
Was den reduzierten Verdunstungseffekt angeht, so dürfte der hauptsächlich auf die durch das Hacken erzeugte schollige Bodenstruktur zurückzuführen sein, die einen oberflächlichen Verdunstungsschutz bildet. Auch bei uns erspart Hacken ja Giessen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Yacuba Sawadogo

#5

Beitrag von Manfred » Sa 31. Aug 2019, 11:40

ina maka hat geschrieben: kreidest du das etwa seiner Wüsten-Begrünungsmethode an??
Ohne ganzheitliches Denken wird es nie was.
Das ist wie bei den bayerischen Grünen, die 2 Millionen ha boreale Wälder im Kahlschlagverfahren abholzen lassen, um in Bayern 80.000 ha produktiven Stufenwald stilllegen zu können.
Unter dem Strich kommt Scheiße raus, egal, wie gut die Absichten sind.

Ebenso kann er Löcher hacken so viel er will. Wenn er gleichzeitig für ein exponentielles Bevölkerungswachstum sorgt, wird das Land seine Menschen auch in Zukunft nicht ernähren können und wird weiter übernutzt statt regeneriert werden.
Die letzte mir bekannte Zahl waren 3 Ehefrauen sowie zusammengehzählt 60 Kinder und Enkel. Ist einige Jahre her. Werden in der Zwischenzeit noch mehr geworden sein. Da ist die nächste Hungerkatastrophe absehbar.

Manfred

Re: Yacuba Sawadogo

#6

Beitrag von Manfred » Sa 31. Aug 2019, 11:45

emil17 hat geschrieben:So wird organisches Material gesammelt
Ja. In den Mulchen sammelt sich das vom Wind und Wasser bewegte organische Material.
Das mit dem Mist wurde bei der alten Zai-Technik wohl nicht gemacht und verbessert die Wirkung natürlich.
Wenn man dann hergeht und alles von den Ziegen wieder wegfressen lässt, ist das natürlich suboptimal.
Aber Lernprozesse sind halt oft langsam, besonders, wenn der Magen knurrt und die Ziege kurzfristig mehr Nahrung verspricht als eine langsame Bodenverbesserung.
Man sieht ja sogar Videos, wo die Felder vor dem Graben der Löcher abgebrannt wurden... Da wird dann offensichtlich, dass es selbst den Lehrern an Verständnis fehlt.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Yacuba Sawadogo

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 31. Aug 2019, 11:57

Scheiße ist sehr guter Dünger und wenn sich Menschen wie Karnikel vermehren, müssen sie sich halt auch wie Karnikel sterben lassen. ist nicht mehr und nicht weniger als eine andere Art zu leben und zu denken als die der meisten Deutschen, die sich krampfhaft an jedem einzelnen individuellem Leben festklammern.
Was ist denn schon ganzheitliches Denken??
weißt du, ich stamme aus einer alternativen Familie :lol: Wir sind nicht "mainstream" und der "Führer" meiner Eltern beansprucht das auch für sich, das "ganzheitliche Denken".
Aber!! Er sagt dazu, dass es auf das Denken drauf ankommt, nicht einem Guru folgen....
selber denken.

Und ganzheitlich?? Was ist natürlicher?
Viele Alte, die mit Medizin und Co am Leben gehalten werden oder viele Kinder, die "von selber" leben ?

WAS ist ganzheitliches Denken?????
Bitte nicht von sich auf andere schließen und nicht unsere Denk- und Lebensart als Monokultur auf der ganzen Welt verbreiten, dann passt´s eh.

Bäume machen Regen :flag: :flag:
Manfred hat geschrieben:Das ist wie bei den bayerischen Grünen, die 2 Millionen ha boreale Wälder im Kahlschlagverfahren abholzen lassen, um in Bayern 80.000 ha produktiven Stufenwald stilllegen zu können.
Quelle?

Manfred

Re: Yacuba Sawadogo

#8

Beitrag von Manfred » Sa 31. Aug 2019, 12:03

z.B. das Gutachten von Prof. Röder zu Seehofers Nationalpark-Standortsuche.
Aber die Zahlen zu den Holzimporten sind aber frei zugänglich.
Und wer hier Wald zu vorgeblichen Naturschutzzwecken stilllegt, muss halt die Frage beantworten, wie die so verlorene Produktionskapazität ersetzt wird.
Das passiert durch Innutzungnahme borealer Primärwälder, wo für den gleichen Holzertrag die 10- bis 40-fache Fläche nötig ist (wegen des viel langsameren Wachstums und der dünnen Holzsortimente mit entsprechend hohen Ernte- und Sägeverlusten).
Aber die Grünen sind ja sehr gut darin, die tatsächlichen Folgen ihrer Forderungen zu ignorieren und zu verdrängen. Ich halte sie inzwischen für die mit großem Abstand mitweltschädlichste Partei. Man muss die Natur schon extrem hassen, um Grün zu wählen, oder aber ihnen ohne viel darüber nachzudenken auf den Leim gehen.
Das Thema möchte ich hier aber eigentlich nicht ausbreiten. Poltische Diskussionen sind ja nicht erwünscht.

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Re: Yacuba Sawadogo

#9

Beitrag von emil17 » Sa 31. Aug 2019, 20:50

Manfred hat geschrieben: Ohne ganzheitliches Denken wird es nie was.
Mit ganzheitlichem Denken auch nicht.
Ganzheitliches Denken, so wie du es hier verstehst, bedeutet, dass man gar nichts schliessen oder gar tun kann, weil ja alles mit allem irgendwie zusammenhängt.
Was geht dich die Anzahl Kinder desjenigen an, der erfolgreich Bäume gepflanzt hat? Hier brauchen wir ja keine Kinder als Altersversorgung, also soll der es gefälligst auch lassen?
Mit anderen Worten: einen Automotor konstruieren kann und darf man auch dann, wenn man zufällig gerade nicht Verkehrsminister ist.
Der Schluss, als Autokonstrukteur wolle man auch die vielen Verkehrstoten, ist einfach nur missverstandenes ganzheitliches Denken.
Manfred hat geschrieben:Das ist wie bei den bayerischen Grünen, die 2 Millionen ha boreale Wälder im Kahlschlagverfahren abholzen lassen, um in Bayern 80.000 ha produktiven Stufenwald stilllegen zu können.
Das "um ... zu" bedeutet, dass das eine in der Absicht gemacht wird, das andere zu erreichen.
Könnte es sein, dass das eine, sagen wir mal, etwas sehr grob vereinfachte Darstellung der wahren Zusammenhänge ist? Durch blosse Wiederholung wird es jedenfalls nicht wahrer. (Die Leute, die früher durchaus erfolgreich behauptet haben, dauernde Wiederholung einfacher Parolen sei in der Politik besser als Erklärung komplizierter Sachverhalte, möchte ich nicht zitieren.)
Könnte es sein, dass die "Geiz ist geil"-Fraktion der deutschen (und schweizerischen) Einwohner sich einen Deut drum kümmert, woher ihr Holz kommt, und dass nun Holzimporteure damit Geld verdienen, denen billiger zu verkaufen, was sie wollen?
Weil der Kunde in unserem Wirtschaftssystem nun mal König ist?
Könnte es sein, dass viele deutsche Forstbetriebe nicht mehr zu kostendeckenden Preisen ihre Erzeugnisse verkaufen können, weil eine von der Volksmehrheit gewählte Regierung beschlossen hat, Billigholzimporte zuzulassen, um dafür Autos und Waschmaschinen exportieren zu können?
In der Schweiz war der Deal bei einem Freihandelsabkommen mit Malaysia ähnlich: Palmöl gegen Uhren.
Könnte es sein, dass man denen, die solche Forstbetriebe mit Steuergeldern künstlich am Leben halten wollen, Verschwendung von Steuergeldern vorwerfen könnte?
Könnte es sein, dass die Regierung, die solches beschlossen hat, damit mehr Arbeitsplätze gerettet hat, als in der deutschen Holzwirtschaft verloren gegangen sind (jedenfalls solange bis die Produktion dann doch in irgend ein Billiglohnland verlagert wird)? Könnte es sein, dass diejenigen, die gegen solche Deals sind (die Grünen zum Beispiel), als Politiker dargestellt werden, die gegen unseren Wirtschaftsstandort, folglich auch gegen Wohlstand und folglich auch gegen unser Land sind?

Das Schöne und Bequeme an dieser Art von "ganzheitlichem Denken" ist, dass man ganz genau weiss, welche anderen an welcher Misere ganz allein Schuld sind.
Wobei dann, wenn man drüber nachdenkt, ganzheitlich und denken auf der Strecke geblieben sind.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Yacuba Sawadogo

#10

Beitrag von osterheidi » Di 3. Sep 2019, 20:03

emil....... mach doch nicht alles so transparent :teufel:

gruß :oma:

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