Definition "Permakultur"

Moderator: kraut_ruebe

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osterheidi
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Re: Definition "Permakultur"

#151

Beitrag von osterheidi » Mi 17. Mai 2017, 13:32

Völlig klar. Mein Beitrag war keinesfalls so gemeint dass man nichts tun muss ,.meine Schilderung meinte Dinge die so nebenbei entdeckt werden.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Definition "Permakultur"

#152

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 17. Mai 2017, 14:00

Und ich meinte eher, wenn man wenig Zeit hat, wird man gezwungen, ordentlich (effektiv) zu planen.
Passt nicht zur Definition, dass in der Permakultur die Planung freiwillig ("vorbeugend") passiert, sorry. :aeh:

Permakultur hat aber doch wirklich viel damit zu tun, dass man sich Arbeit erspart, indem man ordentlich plant, oder nicht?
Ganz ohne "Arbeit" gehts natürlich nie.....

Ein anderer Weg, wie man zu einer "ordentlichen Planung" kommen kann ist natürlich, wenn man täglich etwas tut!
Dann passieren einem die Optimierungen so beinah automatisch, nebenbei.

"Ein Weg entsteht, indem man ihn geht"
viktualia hat geschrieben:Ich denk mal, dass der PM Anteil eher in der Wertung liegt:
wenn ich was entdecke, was ohne mein Zutun entstand, dann hab ich mehrere Möglichkeiten:
ablehnen/ausmerzen, weil ich andere Pläne habe -
oder nutzen und evtl. Pläne ändern oder zumindest anpassen.
Oder weiter nix tun.
Der mittlere oben beschriebene Weg beschreibt für mich Permakultur sehr gut! :daumen:

hobbygaertnerin
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Re: Definition "Permakultur"

#153

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 18. Mai 2017, 06:46

Eine Defination zur Permakultur fällt mir nicht ein, ich weiß noch, wie ich mir den Holznerischen Krameterhof ein paar mal zu Gemüte führte und überlegte, was davon bei uns passen würde und was umsetzbar wäre? Dieses vor Ort sehen, erleben, das war wirklich ein Erlebnis.Wobei ich mit dem Herrn Holzer nicht auf engem Raum zusammenleben hätte mögen. Mit den Büchern von Fukuoka und Mollison hab ich mich auseinandergesetzt, aber, was ich über Permakultur las, erschien mir zu verkopft oder theoretisch. War mir da aber nicht sicher obs an den Büchern oder meinen IQ lag.
Ich war die Tage in Weiterbildung wegen der Bienen, höre mir da auch gerne die verschiedenen Sichtweisen an, aber die Bienen einfach so ihrer "Wildheit" geschuldet, in Naturwabenbauweise halten, ist nicht mein Weg.
Kübelpflanzen und Permakultur scheidet nach dem was ich über Permakultur gelesen habe, auch aus, ein tradtioneller Bauerngarten kommt auch nicht ans Permakulturverständnis ran.
Auf der anderen Seite, der Hobbygarten liefert das ganze Jahr Gemüse, Obst, Beeren, Kräuter und Blumen, das anfallende Gras unter den Obstbäumen ernährt die Kaninchen und Hühner teilweise, der dabei entstehende Mist kommt in den Kompost. Das Schnittgut der umlaufenden Hecke wird für alles mögliche gebraucht, ebenso der Obstbaumschnitt noch als Unterhaltung für die Kaninchen, danach kommt alles in den Shredder und wird wieder als Häckselgut oder verkohlte Biomasse dem Kompost beigefügt.
In den Hecken und Nistkästen nisten alle möglichen Vögels, auch Igeln, Blindschleichen usw. haben ihre Lebensräume, unter den Obstbäumen ist der Platz für die Bienen, hab sie wegen der Bestäubung, evtl. anfallender Honig ist nicht zu verachten, Drohnenbrut ein begehrter Leckerbissen für die Hühner.
Die wichtigsten Plätze im Garten sind ausser dem Gemüse, Obst, Kräuter, Beeren und Blumen der Kompostbereich, aber auch die Sitzplätze, die grossen Obstbäume, die einer Hängematte halt geben.
Ob Spalierbäume, Weinreben, Zitruspflanzen im Kübel zum Verständnis der Permakultur passen,vermutlich eher nicht, aber das Gefühl, im Sommer mediterranes Lebensgefühl zu haben und davon auch noch ernten zu können, darauf möchte ich nicht verzichten.
Eigener Wein, Pilzzucht an den schattigen Ecken, die Pause mit den Teekräutern aus dem eigenen Garten, jetzt in der Überlegung über die Defination von Permaklutur fällt mir auf, dass ich mir von den Besichtigungen auf dem Krameterhof doch sehr viel mitgenommen habe, wesentlich mehr als vom Lesen diverser Bücher.
Ob und inwie weit "mein Hobby" an Permakutur herankommt- keine Ahnung, aber es ist eine Insel, die mir sehr viel Freude macht(aber nicht von selbst geht) Dafür brauch ich kein Fitnesstudio und auch so manches, das die Freizeitindustrie/gesellschaft als wichtig ansieht, nicht.
In dieser Überflussgesellschaft, wo zu jeder Zeit immer alles sofort verfügbar ist, empfinde ich das Leben mit der Jahreszeit als grosses Geschenk.
Heute brauch ichs nicht mehr, aber als ich damit angefangen habe, hätte ich mir so eine Art Permakulturanleitung für Anfänger oder Einsteiger gewünscht, mir erschienen die Kurse als sehr theoretisch, aber auch ganz schön happig vom Preis her. Hab mich da auch öfters gefragt, ausser der Umsetzung für das eigene Leben, wer kann davon auch andere dazu begeistern?
Macht der Titel "Permakulturdesigner" auch Türen auf, um damit etwas zu verdienen?

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kraut_ruebe
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Re: Definition "Permakultur"

#154

Beitrag von kraut_ruebe » Do 18. Mai 2017, 07:37

hobbygaertnerin hat geschrieben: Macht der Titel "Permakulturdesigner" auch Türen auf, um damit etwas zu verdienen?
so viel und so wenig wie andere befähigungen auch. ohne konzept und dem finden der richtigen kunden geht auch beim design nix und gut muß man auf seinem gebiet auch sein.

theoretisch gibt es eine große zahl an designern, kurse werden ja viele absolviert. die meisten diplome werden vermutlich da enden, wo meines auch ist - irgendwo müsste ich ne datei gespeichert haben, die mein ausbildungsnachweis ist.

manche werden den weg gehen, für andere zu planen. ob jene, die den weg zum professionellen einschlagen wirklich gut sind, tatsächlich in der lage sind die natur auf einem fremdgrundstück so gut zu lesen und zu fühlen, dass die optimale zusammenarbeit von natürlichen gegebenheiten mit dem dortigen menschen und. ev. auch noch dessen zukunftswünschen herauskommen kann, steht eh nicht am diplom.

--> ist wie in jedem beruf. leidenschaft, erfahrung, theoretisches grundwissen, talent, kaufmännische fähigkeiten etc - stimmt das gesamtpaket, dann stimmt auch die auftragslage. nur n zettel hilft nirgendwo nirgendwem.
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Definition "Permakultur"

#155

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 18. Mai 2017, 10:30

hobbygaertnerin hat geschrieben:Macht der Titel "Permakulturdesigner" auch Türen auf, um damit etwas zu verdienen?
ja! Man kann anderen Menschen teure Kurse anbieten "Wie werde ich Permakulturdesigner?" :duckundweg:

"Permakultur" gehört - wer daran schuld ist und ob das stimmt, weiß ich nicht!! - irgendwie in die Kategorie "Handauflegen, Feng Shui Wohung gestalten und Erdstrahlen pendeln".

Wobei auch diese "Kategorien" manchmal ihre Daseinsberechtigung haben.

Gibt es auch Kurse bzw. "Meister" in "gesunder Hausverstand"??

Ich würde nie nie niemals jemand anderen mein Grundstück planen lassen - gibt ja schon genug Streit zwischen mir und meinem Mann, weil wir uns manchmal nicht einig werden.
Z.B. wollte er viele Steine in den Garten schütten, weil er meint, dann kommen die Wühlmäuse nicht so sehr (war auch so - deshalb??), mich ärgern jetzt die Steine beim Hacken. :im:

Wobei Steine ins Pflanzloch eines Baumes ist sicher mehr Permakultur als Kaninchengitter, oder?
im Gemüsegarten für mich eher lästig.....

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Re: Definition "Permakultur"

#156

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 18. Mai 2017, 15:17

@kraut_ruebe,
Danke für die Info.
Ich hab ja nur den Krameterhof ein paar mal gesehen, was ich dort sah, war ein Paradies, aber die brachialen Eingriffe in die dortige Landschaft und den Kampf mit den Behörden, das muss man schon verkraften. Wobei über die Holzerische Permakultursichtweise auch ziemlich gestritten wurde. Inzwischen ist es ruhiger geworden.
Die Frage, ob ich sehr viel Geld in die Planunung eines Permakulturgartens investieren würde, wohl eher nicht, aber auch ein Gartenplaner würde an uns nicht viel Geld verdienen.
Um einen Garten für andere zu planen braucht es wohl sehr viel Feingefühl und einelängere Zusammenfindung von Wünschen und Bedürfnissen von Gartenbesitzer/in
Bei mir wars vor etlichen Jahren eben die Entscheidung, eine Ausbildung in die Permakulturrichtung oder Weiterbildung in die Geheimnisse und Tiefen des Lebens im Boden zu machen.

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Re: Definition "Permakultur"

#157

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 25. Okt 2017, 10:28

permakultur ist die kunst gelungener beziehungen

(mag. brigitte kratzwald, in der sommerausgabe 2017 der PK-zeitschrift 'rübe')
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Definition "Permakultur"

#158

Beitrag von holzgaser » Do 26. Okt 2017, 08:32

permakultur ist die kunst gelungener beziehungen

(mag. brigitte kratzwald, in der sommerausgabe 2017 der PK-zeitschrift 'rübe')
das gefällt mir! :)

Werden die Beziehungen vom Zwischenmenschlichen auf den ganzen Lebensbereich ausgeweitet haben wir die Permakultur in Reinkultur.
Mensch - Mensch - Tier - Pflanze - Energie - Lebensraum - lernen .......
Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

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