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Re: UN-Report: Kleine Bio-Bauern sichern die Welternährung

Verfasst: Di 19. Jul 2016, 14:23
von Benutzer 72 gelöscht
Rohana hat geschrieben:Wer soll von wem abhängig gemacht werden?
"die ehemals unabhängigen (weil in Kreislaufwirtschaft arbeitenden) Kleinbauern von den Düngemittelkonzernen abhängig machen" meinte ich.
gilt genauso für Pestizide und Saatgutfirmen...
Tut mir leid, ich dachte, das wäre aus dem Zusammenhang heraus leicht zu erkennen - sorry!

Ich denke eben nicht, dass die Lösdung darin besteht, einen Riesenaufwand (und eine arge Umweltschädigung) in Kauf zu nehmen, um aus Pflanzen (oder Tieren) "das Optimum" rauszuholen.
Ich halte es für sinnvoller, schonender zu arbeiten und :) ja, man kann/könnte die Welt auf diese Art gut ernähren - ernähren sicher!!
Und genau das ist das, was die kleinen Bio-Bauern können

KÖNNEN !! :wink_1:

Re: UN-Report: Kleine Bio-Bauern sichern die Welternährung

Verfasst: Di 19. Jul 2016, 21:40
von Rohana
Können Konvis auch. Es hat niemand verboten dass konventionell wirtschaftende Bauern irgendetwas NICHT einsetzen, auch wenn sie es KÖNNTEN. Ich glaube nicht dass das Heil darin liegt, die Werkzeugkiste nur halb zu füllen, sondern darin, aus der voll gefüllten Kiste das oder die Werkzeuge auszuwählen, die für die Aufgabe am besten geeignet sind.

Re: UN-Report: Kleine Bio-Bauern sichern die Welternährung

Verfasst: Mi 20. Jul 2016, 13:41
von Benutzer 4754 gelöscht
Rohana hat geschrieben:Können Konvis auch. Es hat niemand verboten dass konventionell wirtschaftende Bauern irgendetwas NICHT einsetzen, auch wenn sie es KÖNNTEN. Ich glaube nicht dass das Heil darin liegt, die Werkzeugkiste nur halb zu füllen, sondern darin, aus der voll gefüllten Kiste das oder die Werkzeuge auszuwählen, die für die Aufgabe am besten geeignet sind.
:daumen:
Nennt sich integrierter Pflanzenbau.
Allerdings macht man es da den Landwirten auch immer schwerer.
Ja, kommt aber aus der gleichen Fabrik und macht die gleichen Leute reich...
Ich wusste nicht das SKW Piesteriz Pflanzenschutzmittel herstellt.
Genauso ist mir neu das Adama Dünger produziert...

Re: UN-Report: Kleine Bio-Bauern sichern die Welternährung

Verfasst: Mi 20. Jul 2016, 14:11
von Benutzer 72 gelöscht
Och nee :roll: ..... ich meinte eben das:

Wenn sich ein Landwirt daran gewöhnt hat, die Werkzeugkiste vollgefüllt zu haben und immer sofort das passende drinn findet, verlernt er es sicherlich mit der Zeit (eventuell erst nach 2 Generationen!!), sich das Werkzeug selber herzustellen bzw. auch mal ohne "Werkzeug" auszukommen.
Mein erstes Gartenwerkzeug war halt ein zugespitzter Stein und ein stabiler passend geformter Ast, den ich im Bach gefunden hab - vielleicht hat mich das geprägt :lol:

Aber gut, damals war ich ein Kind und habe noch von echter Selbstversorgung geträumt...
wollte damals auch Schafe haben um mir die Unterwäsche selber zu spinnen, weben und so weiter.

Aber dass sooo viel gelebtes Wissen verloren geht, weil die kleinen - sagen wir mal "Subsistenz" - Landwirte, die ohne zugekaufte Werkzeuge auskommen, verschwinden, darf ich wohl traurig finden.
Und im Falle einer globalen Krise könnte das die Welternährungssicherheit gefährden - also dann, wenn Landwirtschaft nicht mehr so funktinionieren kann, wie wir es gewohnt sind - der Bauer sitzt am Trecker und streut Kunstdünger/Herbizide/Insektizide...
mit gekauftem Hybridsaatgut.

Da wäre es dann schon schön, wenn es noch Bauern gibt, die das alles "selber" können.... :)

Abgesehen davon, dass es die "Kleinen" sind, die die Region ernähren und nicht für den Export produzieren

Re: UN-Report: Kleine Bio-Bauern sichern die Welternährung

Verfasst: Mi 20. Jul 2016, 14:38
von Benutzer 4754 gelöscht
Aber dass sooo viel gelebtes Wissen verloren geht, weil die kleinen - sagen wir mal "Subsistenz" - Landwirte, die ohne zugekaufte Werkzeuge auskommen, verschwinden, darf ich wohl traurig finden.
Und im Falle einer globalen Krise könnte das die Welternährungssicherheit gefährden - also dann, wenn Landwirtschaft nicht mehr so funktinionieren kann, wie wir es gewohnt sind - der Bauer sitzt am Trecker und streut Kunstdünger/Herbizide/Insektizide...
mit gekauftem Hybridsaatgut.

Da wäre es dann schon schön, wenn es noch Bauern gibt, die das alles "selber" können.... :)
Für wie dumm hällst du die (modernen) Landwirte eigentlich?

Es wird heute viel Saatgut nachgebaut, man versucht PSM und Dünger einzusparen.
Man weiß wie es ohne geht!
Jeder weis aber auch das es ohne die obigen Dinge zu massiven Ernteausfällen kommen kann!
Und dann hast du deine golbale Kreise die die Welternährung gefährdet...
Ich erinnere nur an die Krautfäule in Irland oder den Kartoffelkäfer bei uns.

Re: UN-Report: Kleine Bio-Bauern sichern die Welternährung

Verfasst: Mi 20. Jul 2016, 15:29
von Thomas/V.
Ich erinnere nur an die Krautfäule in Irland oder den Kartoffelkäfer bei uns.
Ja, ja. Die gute alte Krautfäule in Irland, die muß für jeden Blödsinn als "Argument" herhalten.

Wären die irischen Bauern nicht gezwungen worden, ihre Felder mit dieser Monokultur zu bestellen, um zu überleben, während sie das gute Getreide an die Grundherren abliefern mußten, wären sie auch nicht verhungert.
Das es nämlich eigentlich nicht zu der Hungerkatastrofe hätte kommen müssen, wird immer gern verschwiegen, damit der Mythos vom PSM, die die Welternährung sichern, weiter aufrecht erhalten werden kann. Und genug Leute, die drauf rein fallen, gibts ja auch immer noch, wie man sieht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9F ... _in_Irland

Bei richtiger Sortenwahl, Diversifizierung der Feldfrüchte, Fruchtwechsel und nicht zu vergessen einer Politik, die nicht aufs Auspressen der Bevölkerung ausgerichtet wäre, hätte es keine Hungersnot geben müssen.
Wie lange wollt ihr denn noch an diese Märchen glauben, die euch ständig eingetrichtert werden :bang:

Re: UN-Report: Kleine Bio-Bauern sichern die Welternährung

Verfasst: Mi 20. Jul 2016, 15:32
von kraut_ruebe
Oelkanne hat geschrieben: Jeder weis aber auch das es ohne die obigen Dinge zu massiven Ernteausfällen kommen kann!
diese überzeugung unterscheidet dich von den verfassern des reportes.

und von mir. ich meine, kartoffelkäfer kommen nicht vom verzicht auf mittelchens, sondern treten nur vernichtend auf, wenn die pflanzen schwächlich sind (zu schnell hochgepäppelte zählen da dazu). gesunde, natürlich gewachsene pflanzen haben widerstandskraft genug um nicht gleich draufzugehen, wenn mal mehr käfer da sind (und biobauern haben erfahrung im absammeln, die machen das ja jetzt auch).

wenn du partout nicht lesen willst, wie im report begründet ist, weswegen die lösung bioanbau heisst, dann verfasse doch eine gegenexpertise und rechne mal vor, wie die zukünftige welt mit deinen düngersäcken ernährt werden soll.

und gibt bitte - das interessiert mich persönlich sehr - ne begründung an, weswegen das bisher keiner in die wege geleitet hat und sogar die riesensumme der gates-stiftung anders als durch düngerkauf hilfestellung leisten will (ausser der begründung, die wären alle zu dumm um die lösung zu finden, denn das kann man dem gates und seinen anzunehmenen beraterstab auch beim besten willen/der absoluten antipathie nicht unterstellen)

Re: UN-Report: Kleine Bio-Bauern sichern die Welternährung

Verfasst: Fr 5. Aug 2016, 07:20
von kraut_ruebe
ein interview im standard:
Dass die konventionelle Landwirtschaft durch den Einsatz von Dünge- und Spritzmitteln die Erntemengen erhöht, sei ein Irrtum, sagt die indische Ökologin Vandana Shiva
http://derstandard.at/2000031453863/Oek ... -ernaehren

Re: UN-Report: Kleine Bio-Bauern sichern die Welternährung

Verfasst: Fr 4. Nov 2016, 15:49
von Lehrling
heute bin ich auf diesen https://www.philognosie.net/index.php/a ... eview/407/

und diesen https://de.wikipedia.org/wiki/Mikkel_HindhedeArtikel gestoßen. Dänemark hat im 1. Weltkrieg nicht gehungert und blieb auch von Epidemien verschont.
Lesens- und überdenkenswert :hmm:

liebe Grüße
Lehrling

Re: UN-Report: Kleine Bio-Bauern sichern die Welternährung

Verfasst: Fr 4. Nov 2016, 16:06
von fuxi
Interessanter Fund. Vielen Dank!