Warum Permakultur?

Moderator: kraut_ruebe

marabu
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Re: Warum Permakultur?

#51

Beitrag von marabu » Mo 7. Mär 2016, 09:27

Allgeier hat geschrieben: Deswegen sollte man da auch unterscheiden von wo das Einkommen herkommt. Kommt es aus den

-Produkten die dort produziert werden
-aus Vortraegen
-Subventionen
Und da ist wohl ein wesentlicher Wiederspruch zu den Merkmalen von Permakultur-Verständniss:
Ein Hof hat, wie alle Elemente im Veständnis der Permakultur, mehrere Funktionen:
Also ein Hof lebt sowohl von seinen Produkten (Fische, Honig, Gemüse, Milch, Fleisch...)
als auch von den Fortbildung (und wenn wir uns entfernt haben vom Wesentlkichen und uns jemand durch so einen Kurs wieder dahin zurückführen kann - dann ist das ganz wunderbar)
und davon dass er ein Wirkung hat auf die Welt (wenn das auch immateriell ist), und Holzwirtschaft ist da auch vor Ort.

Dann stellt sich ja immer noch die Fragen: für wen/oder wofür das Einkommen gebraucht wird. Auch das bestimmt letztendlich die Größenordnung der notwendigen Einkommens.
aller doucement, n'empêche pas d'avancer - langsam gehen, hindert nicht daran voran zu kommen

Manfred

Re: Warum Permakultur?

#52

Beitrag von Manfred » Mo 7. Mär 2016, 10:00

Was genau jetzt Logsdon, der den Großteil seines Einkommens als Autor für diverse Zeitschriften und von Büchern erwirtschaftet hat, von den anderen Autoren und Referenten unterscheidet, außer der Zeit in der er wirkte und den damit verbundenen Unterschieden im Stil, erschließt sich mir noch nicht?
Mit gefällt der bescheidene, schwarz-humorige und sehr intelligente Mollison auch besser als der penetrante, laute Lawton. Aber das sind zwei unterschiedliche Generationen. Wer weiß schon, wie sie sich unter den Voraussetzungen des jeweils anderen entwickelt hätten, in der jeweiligen Medienlandschaft.

Was das davon leben angeht: Ich habe meinen kleinen Nebenerwerbsbetrieb inzwischen so weit, dass ich davon leben könnte, wenn auch recht bescheiden, etwa auf H4-Niveau. Mit mehr Zeiteinsatz, z.B. Direktvermarktung und einem Hühnermobil, usw. usw. wären Einkommenssteigerungen relativ einfach umsetzbar. Aber diese Zeit müsste ich anderswo abschneiden. Es muss jeder selbst wissen, was er will und welche Prioritäten er hat.
Und natürlich kann man als Ingenieur oder Arzt sein Einkommen auch am Fließband oder als Erwerbsgärtner erwirtschaften. Aber ist das eine sinnvolle Nutzung der eigenen Ressourcen? Je nach Interessenlage mischt halt jeder anders.
Ich betriebe gerne Landwirtschaft und mir ist es ein persönliches Anliegen ein Konzept für meinen Hof zu finden, dass sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch als auch von der Lebensqualität her aufgeht. Wenn man etwas daran ändern will, wie sich unsere Landwirtschaft entwickelt, dann muss man alternative Wege aufzeigen, die die bisherige Entwicklung obsolet machen.
Der Verbote- und Regel-Hagel, der auf unsere Landwirtschaft niedergeht führt bei aller guter Absicht nur dazu, dass der Strukturwandel weiter beschleunigt wird. Wenn wir kleine, bäuerliche Betriebe wolle, dann müssen diese sich rentieren und eine gute Lebensqualität bieten. Tagelanges Formulare ausfüllen und die ständige Angst vor Sanktionen wegen irgendwelcher kleiner Verstöße sind keine gute Lebensqualität.

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Re: Warum Permakultur?

#53

Beitrag von poison ivy » Mo 7. Mär 2016, 17:28

Manfred hat geschrieben:Was genau jetzt Logsdon, der den Großteil seines Einkommens als Autor für diverse Zeitschriften und von Büchern erwirtschaftet hat, von den anderen Autoren und Referenten unterscheidet, ...
dass er nicht predigt, keine Juenger hat sondern selber arbeitet, zugibt vieles nicht zu wissen, dass er seine Quellen samt und sonders angibt, dass er in gemaessigter Zone gaertnert nicht in den Subtropen, ... tbc

dass er ein monetaeres Einkommen erwirtschften musste ist klar,
1. irgendwie muss auch erst mal fuer Grund und Boden her, nicht jeder erbt einen Bauernhof, mancher steht dafuer fast sein Leben lang unterm Pantoffel der Bank
2. hast Du eine Ahnung von der Hoehe der Grundsteuer hierzulande? nix fuer ungut, aber mit den 26,30 und 27,80 die ich in D bezahlt hab ist es bei weitem nicht getan,
3. hat er modernen Annehmlichkeiten wie Auto + Traktor, Strom, Telefon ... nicht abgeschworen und solange er
4. keine fuer ein Internship bezahlende Lehrlinge hat, muss er irgendwie seine Lebenshaltung incl Frau und Nachwuchs verdienen, der ueber blosse Ernaehrung hinausgeht

ich hab nix dagegen, wenn die Gurus sich verkaufen,
es ist aber einfach nicht glaubwuerdig Wasser zu predigen und Whiskey zu leben

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Re: Warum Permakultur?

#54

Beitrag von Allgeier » Di 8. Mär 2016, 00:12

Man muss ganz einfach unterscheiden fuer wen die Kurse angeboten werden. Oder von Grund auf verschiedene Kurse fuer verschiedene Gruppen.
In meinem Fall waere mir ein Kurs lieber der mit praktischem Wissen vermittelt wie man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Und wenn es nur verschiedene Teilbereiche sind wie marabu schon geschrieben wie Honig, Milch, Fleisch.
Aber wenn jetzt jemand im Programm hat Komposthaufen anlegen dann mag das ja schoen und gut sein fuer nicht ausgelastete Hausfrauen und Rentner. Aber mir waere das jetzt fuer die Zeit und das Geld zu schade.
Mir waere dann lieber ein Kurs wie man sich das Tuerfutter selber zusammenmischt um so Futterkosten zu sparen.

Sollte die Wirtschaftlichkeit keine Rolle spielen dann ist es ein Hobby wie Motorradfahren. Mit dem Nebeneffekt das es gesunde Lebensmittel gibt.

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Re: Warum Permakultur?

#55

Beitrag von Renysol » Fr 19. Feb 2021, 21:59

Hat man denn einen Permakultur-Betrieb, wenn man die genannten Prinzipien anwendet, oder ist das so wie mit Bio, dass man das zertifizieren muss und sonst die Bezeichnung nicht verwenden darf?

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Re: Warum Permakultur?

#56

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 20. Feb 2021, 01:41

Zertifizierung für Betriebe gibt es keine (und vermutlich auch keinen Betrieb, der einem Zweiten gleicht/gleichen kann)
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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