Fukuoka Masanobu

Moderator: kraut_ruebe

Rati
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Re: Fukuoka Masanobu

#321

Beitrag von Rati » Sa 11. Jan 2020, 15:23

Hi Manfred,
Manfred hat geschrieben:
Fr 10. Jan 2020, 17:02
Rati hat geschrieben:Aber auf Fukuoka bezogen... der sich ja ausschließlich mit Kultivierten Flächen und der möglichst ganzheitlichen Bearbeitung derer beschäftig
Wie du zu dieser Perspektive gelangst, ist mir unergründlich.
Ich hab auf den Eingangsbeitrag Bezug genommen (Grund: Holzgasers Beitrag (#276))
Und dort steht:
Heiko hat geschrieben:Seine Bücher:
Der große Weg hat kein Tor (The One-Straw Revolution)
Rückkehr zur Natur. Die Philosophie des natürlichen Anbaus
In Harmonie mit der Natur. Die Praxis des natürlichen Anbaus
Die Suche nach dem verlorenen Paradies. Natürliche Landwirtschaft als Ausweg aus der Krise
kann sein das der Begriff ausschließlich einer der von mir so verteufelten Absolutismen war. :rot:
Also bitte ich den zu streichen. :)
Manfred hat geschrieben:
Fr 10. Jan 2020, 17:02
Rati hat geschrieben:
Do 9. Jan 2020, 11:58
Und ich kann mich auch nicht entsinnen derartige Populationsdichten (nicht eine kurzfristige Ansammlung vieler Schnecken an einem grad sehr leckeren Pilz o.ä.) wie ich sie auf Äckern und in Gemüsegärten beobachtet habe, auch auf unbearbeiteten Wiesen oder in Waldgebieten u.ä. vorgefunden zu haben.
Ich schon. Aber das war m.W. nicht die Frage?...
Stimmt, aber genau das müsste schon großräumig erfasst und bewertet werden, damit nicht die subjektiven Eindücke von einzelnen Leuten an verschiedenen Standorten (also zB mir und dir) ungenaue Bewertungen zur Folge haben.
Nein die Frage für mich war ob nicht allein die Tatsache das kultivierte Flächen*-die nun mal immens mehr Nahrung für !einzelne! Arten bieten -grundsätzlich einen überdiemensionierten Einflüss auf Ökosysteme haben, was dann ebendso überdimensionierte Reaktionen auslöst (egal ob nun Schnecke, Rehwild, Wildschwein oder andere bevorteilte Tier und Pflanzenarten).
*kultivierte Flächen bei deren bewirtschaftung wenig Rücksicht genommen wird welchen Einfluss sie auf umliegend -minimal antropologisch beeinflusste-Flächen haben und welche Echowirkung das hat.

Grüße Rati
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Fukuoka Masanobu

#322

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 11. Jan 2020, 19:36

Manfred hat geschrieben:
Sa 11. Jan 2020, 02:03
Die einen sehen sich als Teil der Natur und möchten sich reintegrieren, dem Dao folgen, wie die Chinesen sagen würden.
Die anderen sehen sich als etwas Besonders, das als Fremdkörper außerhalb steht und das zum Schutz ihrer "Umwelt" und damit ihrer Lebensgrundlagen noch weiter abgetrennt und mögl. ganz ausgesperrt werden muss.
Ich hab da ein anderes Problem....
So wie "wir" momentan denken und agieren, sind "wir" eben nicht Teil des Ganzen/der Natur....
Damit wir uns re-integrieren können, müssen wir uns dessen zuerst mal bewußt werden.
So auf die Art "Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung" sagte meine Schwester immer, keine Ahnung, von wem dieses geflügelte Wort ursprünglich stammt) ...

viktualia

Re: Fukuoka Masanobu

#323

Beitrag von viktualia » Sa 11. Jan 2020, 23:23

So wie "wir" momentan denken und agieren, sind "wir" eben nicht Teil des Ganzen/der Natur....
Hä?
Magie oder was? "Kraft unseres Denkens schaffen wir eine externe Realität"?
Also ist "Natur" was, aus dem man rausfällt - oder aussteigen kann - wenn man die enstprechenden Gedanken denkt?
Ina, wie soll das gehen? (Selbstinduzierte Mutation? Ich hab schon wieder Kopfkino...)

Da ist doch wohl eher der Gedanke/die Erkenntnis angebracht, dass wir gut dran täten, nicht alles zu glauben, was wir denken,
oder uns zu erinnern, dass wir ja weder wissen, was wir nicht wissen, noch, was unser Wissen genau bedeutet.
Wir haben mehr als dezente Schwierigkeiten mit der Verantwortung für unser Handeln und denken darum noch zerfranster.
Aber raus aus der Nummer kommen wir auf so ner "externalen" Schiene nicht.

Wir sind Teil der Natur und leiden, wenn wir das weder fühlen noch denken (können).
Das ist für mich eine Erkenntnis, die mich nähren kann und die in meinen Augen Substanz hat.
(Und mich meinen Frieden mit Manfreds Beobachttung machen lässt. Meistens.)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Fukuoka Masanobu

#324

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 11. Jan 2020, 23:45

https://www.ecosia.org/images?q=new+york+city&tt=mzl

("Suchmaschine ecosia" sucht Bilder von New York City)

tut mir leid, erklären kann ich das nicht - aber für mich ist das nicht Natur. :im:

Rati
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Re: Fukuoka Masanobu

#325

Beitrag von Rati » So 12. Jan 2020, 11:15

viktualia hat geschrieben:
Sa 11. Jan 2020, 23:23
...Wir sind Teil der Natur und leiden, wenn wir das weder fühlen noch denken (können)...
:daumen: den Ansatz finde ich sehr gut, und spinne weiter: Wir selber denken uns aus der Natur heraus weil wir das fühlen nicht etwa verdrängen, sondern noch mal durch die Maske des Denkens filtern. (siehe Zitat des Tages # 605)
ina maka hat geschrieben:
Sa 11. Jan 2020, 23:45
("Suchmaschine ecosia" sucht Bilder von New York City)

tut mir leid, erklären kann ich das nicht - aber für mich ist das nicht Natur. :im:
siehste ina, und für mich ist das im Prinzip nix anderes als ein Termitenhügel, ein Sardienenschwarm, ne Pinguinkolonie oder andere Tiergroßgruppierungen. :aeh:
Aber dieses Thema lässt sich sicher in einem anderen traed weiterdiskutieren. :)

Grüße Rati
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Re: Fukuoka Masanobu

#326

Beitrag von Brunnenwasser » So 12. Jan 2020, 15:34

:mued:

Es soll ja Leute geben, die lesen nur die Hälfte, verstehen ein Viertel und schreiben das Doppelte.

New York City, das ist Kultur und nicht Natur.
Gruß Brunnenwasser

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Re: Fukuoka Masanobu

#327

Beitrag von holzgaser » So 12. Jan 2020, 15:53

@Brunnenwasser

Erst wenn man das gelesene zu verstehen glaubt und es in der Praxis anwendet, kann man oft erst erkennen was der Autor gemeint hat. Dann gilt: eine Frage geklärt und zwei neue Fragen aufgetaucht.
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Re: Fukuoka Masanobu

#328

Beitrag von Brunnenwasser » Mi 15. Jan 2020, 00:27

holzgaser hat geschrieben:
Do 29. Aug 2019, 21:43
Meine aktuelle Frage ist, wie kann man die kurzfristige Überflutung der seiner Reisfelder mit einer Bodenbearbeitung vergleichen?
Ja gut, eine Frage kann ich dir beantworten: Er hat dadurch indirekt gedüngt.
Gruß Brunnenwasser

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Re: Fukuoka Masanobu

#329

Beitrag von Rati » Mi 15. Jan 2020, 14:24

holzgaser hat geschrieben:
So 8. Sep 2019, 20:28
...Er schreibt auch, dass es notwendig sein kann den Boden oberflächlich zu bearbeiten und er sagt auch, dass seine Arbeitsweise nicht überall 1:1 umgesetzt werden kann. Es ist also notwendig eine Standort-angepasste Methode zu finden, um Nahrungsmittel naturnah zu produzieren.

Für mich, als Beispiel im Reisanbau, ist die Überflutung der Felder. Wer kann das schon machen und wie ist das als Bodenbearbeitung einzuordnen?...
Ich habe das Zitat noch mal etwas erweitert, (mir war der Hintergrund zur Frage im Kurzzitat noch nicht klar, #229 Seite 23 übrigens)
Nachtrag:Ach nee, war ne andere Stelle, Holzgaser hat die Frage öfter gestellt.
Also, wenn mensch Bodenbearbeitung mit etwas aktiv durchgeführten verbindet, wird es natürlich schwer das als solche zu sehen, aber auch das Überschwemmen verändert das Bodengefüge.

ich würde folgende Punkte sehen:

1. die geflutete Erde ist lockerer(schlammig) aber nicht sauerstoffreicher
2. das Wachstum von Beikräutern wird verhindert
3. das hat Brunnenwasser ja schon geschrieben permanente Düngung/wässerung
(4.) in wie fern auf den gefluteten Reisfeldern lebende Kleintiere Einfluss auf die Bodenbeschaffenheit haben weis ich nicht.

Grüße Rati
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Re: Fukuoka Masanobu

#330

Beitrag von Brunnenwasser » Mi 15. Jan 2020, 16:30

(4.) in wie fern auf den gefluteten Reisfeldern lebende Kleintiere Einfluss auf die Bodenbeschaffenheit haben weis ich nicht.
Dem Video nach, flutet Fukuoka Masanobu, das Reisfeld nur für wenige Tage :hhe: .

Es erfolgt schon eine Bodenbearbeitung, wenn auch nur eine Chemische.

Fukuoka Masanobua war u.a. auch Mikrobiologe und verwendete das Wasser nur als Mittel zum Zweck.

Die Kurzfassung:
Durch das Fluten hat er dem Boden praktisch den Sauerstoff entzogen. Der verfügbare Sauerstoff wurde so auch in den tieferen Bodenschichten, durch chemische Prozesse und durch die Veratmung aerober Mikroorganismen schnell verbraucht.
Unter diesen Umständen, kommt es zu Reduktionsvorgängen im Boden. Als Ergebnis stehen den noch jungen Pflanzen, Phosphat und Kalium, in pflanzenverfügbarer Form zur Verfügung.
Das würde auch die besonders robusten und gesunden Pflanzen erklären.

In ständig gefluteten Reisfeldern können diese Reduktionsprozesse jedoch auch zum Nachteil werden. Dieses führt mitunter zu einer toxischen Konzentration schädlicher Substanzen, die dann wieder zu einer Störung, der Nährstoffversorgung der Reispflanze führen kann.
Gruß Brunnenwasser

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